In den Straßen von Dresden wird Demokratie verteidigt

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„Wir bewegen uns sehenden Auges auf eine Situation zu, da wir den braunen Geist nicht wieder zurück in seine Flasche verbannen können“, sagte Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, vor ihrer Abreise nach Dresden, wo sie am kommenden Sonntag, den 20.02.2011, im Staatsschauspiel Dresden im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dresdner Reden“ zum Thema Judentum in Deutschland sprechen wird…

Am Vortag werden in der sächsischen Landeshauptstadt an die 7.000 Neonazis aus ganz Europa sowie bis zu 20.000 Gegendemonstranten aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet. „Es ist tragisch, dass ein Triumph des mündigen Bürgertums per Richterspruch rückwirkend zum Triumph der Rechtsextremisten mutiert ist“, kommentierte Knobloch das Urteil des Verwaltungsgerichts Dresden, in dem vor einer Woche die rechtsgerichteten Demonstrationsanmelder in vollem Umfang Recht bekommen hatten. Demnach sei der Kläger am 13.2.2010 an der Ausübung seines Demonstrationsrechts durch den Beklagten gehindert worden.

Knobloch: „Es ist unerträglich, wie die Neonazis unsere Verfassung missbrauchen und die Staatsgewalten gegeneinander ausspielen.“ Eine wehrhafte Demokratie dürfe nicht tolerieren, dass  geschichtsrevisionisten ungestört nationalsozialistisches Gedankengut verbreiten. „Ich weigere mich, zu akzeptieren, dass es in der Bundesrepublik Deutschland nicht möglich sein soll, die Grundfesten unserer Demokratie zu verteidigen.“

Sie verneige sich vor den Dresdnerinnen und Dresdnern, die ihre Stadt nicht wehr- und tatenlos den Neonazis überlassen hätten, so Knobloch. „Sie haben Verantwortung übernommen und unsere Demokratie verteidigt.“

In ihrer Rede am Sonntag wird sich die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland unter der Überschrift „Mitten in Deutschland – jüdisches Leben heute“ auch zum Thema  Rechtsextremismus, internationaler Terrorismus, die Sarrazin-Debatte sowie die aktuelle Situation im Nahen Osten und dem arabischen Raum äußern.

PM, ISRAELITISCHE KULTUSGEMEINDE MÜNCHEN UND OBERBAYERN, 18.02.2011

7 Kommentare

  1. @philathei: Bitte weinen Sie sich doch bei ihren Kameraden auf Altermedia aus! Ich glaube nicht dasz das hier die richtige Plattform für „Opferdeutsche“ wie Sie ist! Und um Sie nochmal so richtig an die Decke gehen zu laszen: DER MOSSAD, DER MOSSAD, DER MOSSAD KRIEGT EUCH ALLE!!! 😉

    SCHALOM

    • Der Sinn Ihrer letzten Worte erschließt sich mir nicht. Sind Sie gegen den Mossad oder für ihn? Ich finden ihn eher gut und leider notwendig. Vor allem aber glaube ich, daß er ein scharfes Auge dafür besitzt, wer ins Töpfchen gehört und wer ins Kröpfchen. Sympathie für Menschen, die aus Prinzip ihr eigenes Volk verachten, hat er wohl kaum.
      Und wenn Sie mich zu den „Opferdeutschen“ zählen, gehören Sie dann zu den neuen „Täterdeutschen“? Man wird doch mal fragen dürfen.

  2. Es ist erstaunlich, wie unkritisch einseitig haGalil die Vorgänge in Dresden darstellt und welche Bundesgenossen hier zu Worte kommen.

    Nicht nachvollziehbar ist auch (wieder einmal) die Reaktion des ZdJ:
    „Es ist tragisch, dass ein Triumph des mündigen Bürgertums per Richterspruch rückwirkend zum Triumph der Rechtsextremisten mutiert ist“… „Es ist unerträglich, wie die Neonazis unsere Verfassung missbrauchen und die Staatsgewalten gegeneinander ausspielen.“ (Knobloch)

    War nicht die Aushöhlung des Rechtssystems nach 1933, zunächst durch parteiische Urteile, der Anfang der Katastrophe für die Juden in Deutschland? Und hier betreibt Frau Knobloch die Unterminierung des neuen Rechtsstaats, indem sie die korrekte Auslegung des Versammlungsrechts als Mißbrauch bezeichnet!

    7000 Rechte (angeblich alles Rechtsextreme) gegen 20000 Gegendemonstranten – geben nicht schon diese Zahlen zu denken? 82 Polizisten wurden verletzt, davon sieben schwer – waren das rechtsextreme Polizisten, oder hat hier nur wie so oft der linksradikale Mob sein Mütchen gekühlt, da es nicht genügend echte „Rechtsextreme“ zum Zusammenschlagen gab? Denn es sind so gut wie nie die „Rechtsextremen“, die Steine werfen, Scheiben einschlagen, Barrikaden errichten und Autos anzünden, sondern immer die vorgeblichen Antifaschisten.

    Daß diese „Antifaschisten“ bei anderer Gelegenheit mit derselben Wut gegen die Kritiker des Islamismus vorgehen, scheint weder haGalil noch dem ZdJ bekannt zu sein. Wie können Unterstützer der Erzfeinde des Judentums so unkritisch betrachtet werden?

    Und wen kann es in einer soliden Demokratie stören, wenn 7000 „Rechtsextreme“ einen stillen Trauermarsch für 100000 Bombenopfer durchführen? Davon geht keine politische Gefahr aus, von dem rot-schwarzen Antifa-Mob aber schon.

    Die Letzteren sind es, die vor 80 Jahren in der SA gewesen wären und Juden verfolgt hätten. Nur das Vorzeichen hat sich gewandelt, weil man unter dem Deckmantel des „Antifaschismus“ sich heute jegliche Gewalt gegen Andersdenkende, gegen den Staat und seine Organe erlauben kann.

    Ist das so schwer zu verstehen?

  3. Zu erwähnen wäre noch dasz die Polizei an diesem TAg tatenlos zuschaute als ein alternatives Wohnprojekt von 2-300 Nazis mit Steinen und Holzlatten angegriffen wurde! Trotzdem ein Sieg gegen den Stumpfsinn an diesem Tag, vielen vielen Dank an alle die da waren, ihr wart super!!! In diesem Sinne: No tears for Krauts!!!

  4. Schön und gut, aber die richtig harten sitzen bei Mercedes, AEG, Krupp, Thyssen, VW, BMW(Quandt und co.), in der deutschen Bank, in der CDU, in Weikersheim, und überall sonst noch wo, gut getarnt und dick am absahnen ! Thema Zwangsarbeiter Entschädigung.

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    Für die Dresdnerinnen und Dresdner und ihre Sympis, die sich dem braunen Spuk entgegenstellten, hat sich das Engagement genau wie im Vorjahr mehr als gelohnt. Dresden ist und bleibt ein äußerst ungemütlicher Platz für Nazi-Zusammenrottungen.
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    Das demokratische, antifaschistische Deutschland sagt DANKE!
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    Alt- und Neonazis: die Zeit des III., faschistisch-nazistischen Reichs und seiner Diktatur ist für immer vorbei seit dem 08 Mai.1945.
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    Akzeptiert das, ändert Eure Einstellung und arbeitet mit für ein weltoffenes, liebenswertes Deutschland und eine gute Politik im Sinne des Grundgesetzes!
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    s. auch http://de.indymedia.org/2011/02/300912.shtml
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  6. „Sie verneige sich vor den Dresdnerinnen und Dresdnern, die ihre Stadt nicht wehr- und tatenlos den Neonazis überlassen hätten, so Knobloch. „Sie haben Verantwortung übernommen und unsere Demokratie verteidigt.““

    Sehe ich auch so. Und deshalb kann ich solche Meldungen: „Die Polizei ist zahlenmäßig weit unterlegen, die Beamten setzen daher auf schnelles und hartes Durchgreifen: Wasserwerfereinsatz ohne Vorwarnung, Reizgas mitunter auch gegen friedliche Sitzblockierer.“
    spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746581,00.html

    Also nur weil zu wenig Polizisten eingeteilt waren (sicher keine Schuld der Antinazidemonstranten), werden Demokratieverteidiger ohne Vorwarnung von Wasserwerfern malträtiert und friedliche Demonstranten mit Reizgas besprüht – der Polizeieinsatzleiter gehört sofort entlassen!

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