Tag der Ehre: Ungarische und deutsche Nazis vereint

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Im Gegensatz zu Österreich können in Ungarn ungestört von Polizei und Gerichten ungarische und fremde Neonazi aufmarschieren. In Ungarn kann auch gegen Juden, Zigeuner, Linke und Homosexuelle Hetze betrieben werden. In der Regel nehmen an diesem „Tag der Ehre“ auch ausländische Neonazi wie führende Mitglieder der NPD teil…

Protest gegen den von ungarischen Nationalsozialisten veranstalteten „Tag der Ehre“, der heuer am 11. oder 13. Februar in Budapest abgehalten werden soll.

Übersetzt und kommentiert von Karl Pfeifer

Ungarische und deutsche Neonazis erinnern sich seit einigen Jahren an diesem „Tag der Ehre“ an den Versuch der in der Festung Buda eingeschlossenen SSler und ihrer ungarischen Spießgesellen aus der Belagerung durch die Rote Armee auszubrechen. Die meisten von ihnen fanden dabei den Tod. Budapest aber wurde am 13. Februar 1945 von der Roten Armee befreit.

Wortlaut des Protestes

Die ungarische Bewegung „Zivile gegen den Rechtsextremismus“ ruft jeden ungarischen Demokraten auf, die von ungarischen Nationalsozialisten verkündeten Veranstaltungen des „Tags der Ehre“ am 11. oder 13. Februar zu verurteilen.

Wir organisieren im Februar wieder eine breite Demonstration, um die Organisationen der Rechtsextremen aus unserem Land zu drängen.

Unsere Veranstaltung vom 15. August 2009 stieß auf positive Resonanz und wir konnten damit den angekündigten Rudolf Hess Gedenkmarsch verhindern.

Deswegen begann unter der Losung „Mit Faschisten gibt es keinen Dialog“ die Organisation einer breiten Bewegung mit 54 angeschlossenen zivilen Organisationen und mit mehr als 1800 aktiven Mitgliedern

Wir haben Briefe an den Ministerpräsidenten und an den Präsidenten der Republik gesandt, damit sie ihren Standpunkt zum Schutz der ungarischen Demokratie ausdrücken.

Alföldi Andrea, linkes feministisches Netz
Viktor D’elia, Positive geistige Werkstätte / Humanistische Bewegung

Quelle: http://antifa-hungary.becsulet-napja-tiltakozas.

Kommentar

Die ungarischen Nazis bekennen sich zur Ideologie der Pfeilkreuzler und zu deren Anführer Ferenc Szálasi, der in Budapest nach der Befreiung öffentlich gehängt wurde.

Ungarn ist entsprechend § 4 des Pariser Friedensabkommens vom 10. Februar 1947 verpflichtet „im Sinn des Waffenstillstandsabkommen auf ungarischem Territorium jegliche faschistische politische, zivile oder militärische Organisation sowie jegliche solche Organisation, die feindliche Propaganda gegen die Vereinten Nationen, wozu auch revisionistische Propaganda gehört, aufzulösen und auch in der Zukunft nicht zu gestatten, dass eine solche Organisation besteht und funktioniert, deren Ziel es ist das Volk seiner demokratischen Rechte zu berauben.“

Im Gegensatz zu Österreich können in Ungarn ungestört von Polizei und Gerichten ungarische und fremde Neonazi aufmarschieren. In Ungarn kann auch gegen Juden, Zigeuner, Linke und Homosexuelle Hetze betrieben werden. In der Regel nehmen an diesem „Tag der Ehre“ auch ausländische Neonazi wie führende Mitglieder der NPD teil.

Heuer betonen die Organisatoren, die ein Bündnis mit Neonazis der Nachbarländer anstreben, sie hätten kein anderes Ziel als friedlich im Karpatenbecken zusammenzuleben, denn „die durch die aufrührerische Tätigkeit der Freimaurer und des Finanzkapitals geschaffenen „Gegensätze“ dienen nicht der friedlichen Koexistenz der Völker.“ „Finanzkapital“ dient hier als Synonym der sattsam bekannten „jüdischen Weltverschwörung“. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass leider einige ungarische Antifaschisten zur Begründung weshalb der Rechtsextremismus nach mehr als 40 Jahren „Sozialismus“ in Ungarn so erfolgreich ist, auch das „Finanzkapital“ herbeihalluzinieren, als ob völkischer Revisionismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Homophobie nicht bei einem Teil der Gesellschaft tief verwurzelt wären.