David Heimann (geb. 1864), 1934: Tagebuch über meine Reise nach Erez Israel…
16.5.34.
Aus der Heiligen Stadt herausfahrend nehme ich Abschied von allen herrlichen Eindrücken dieser einzigartigen Stadt mit ihrer Geschichte. Wir fahren an den gewaltigen modernen, der sozialen Fürsorge gewidmeten Gebäuden vorbei, dem Altersheim, der Blindenanstalt, dem Krankenhaus, dem Waisenhaus, der Irrenanstalt. Wir durchfahren die rein jüdische westliche Vorstadt Jerusalems. Von hier die Siedlungen Beth Hakerem, Bajith Wegan und Kirjath Mosche. Rechts oben sehen wir Mizpeh Samuel, Geburtsort von Samuel. Sodann fahren wir an der Siedlung Moza vorbei, vor 35 Jahren gegründet, mit 100 Seelen. Rechts oben liegt das Araberdorf Colonia, von den Römern gegründet. Sodann steigen wir in Arsa ab, dem Erholungsheim der Arbeiterkrankenkasse, mit 100 Betten, wundervoll inmitten Gärten und Wald gelegen. Im Innern modern hygienisch eingerichtet.
Wir durchfahren dann das christliche Araberdorf Ain Karem. Rechts oben liegt der Geburtsort Johannis des Täufers.
Auf der Strasse zwischen Jerusalem und Tel Awiw liegen die Rohre für die neue Wasserleitung Jerusalems, welche noch in diesem Jahre in Betrieb gesetzt werden soll. Das Wasser wird der Jarkon liefern. Sodann passieren wir die Kwuzah-Siedlung Kirjath Anawim, von Ukrainern 1921 erbaut. Wein, Orangen, gemischte Wirtschaft, Milch, Bier. 140 Seelen, 40-50 Kinder. 120 Kühe. Hoch oben von den Bergen sehen wir in der Ferne das Mittelmeer.
Wir durchfahren sodann die Araberstadt Ramleh, 900-1000 Seelen, davon ein Drittel Christen, keine Juden, wichtiger englischer militärischer Punkt. Zentrale für Kriegsflugzeuge. Wir gelangen dann zu der arabischen Stadt Lyda – bekannt als Eisenbahnkreuzpunkt Ludd. Wein-, Oliven- und Früchtebau. Eine etwa 2000 Jahre alte Sykomore fällt uns auf.
Unser nächster Besuch gilt der Kindersiedlung Ben Schemen mit ihren großartigen Anlagen. Die Erziehung geht in Kwuzahgruppen von 40-50 Mädchen vor sich und dauert 2 Jahre. Jede Gruppe hat einen Erzieher und eine Hausmutter. Die landwirtschaftliche Erziehung steht im Mittelpunkt. 4 Stunden Unterricht, 4 Stunden praktische Arbeit täglich. Hebräische und arabische Sprache Grundbedingung. Englische Sprache freiwillig. In diesen Gruppen sind Mädchen von 12-14 Jahren; aber auch Kinder von 3-6 Jahren, letztere jedoch nur aus Erez Israel, werden aufgenommen. Es wird Wein, Orangen, Früchte jeder Art erzeugt, sowie Milch- und Eierwirtschaft betrieben. Die Siedlung enthält ein Säuglingsheim, Speise- und Schlafhäuser, aber auch Zelte werden benutzt, weil immer neue Kinder kommen. Zur Zeit sind 300 Kinder da, davon 40 % deutsche. In nächster Nähe der Siedlung lieg der Herzl Wald.
Ich bin mit Debora Cohn aus Waidmannslust zusammen, der es gut geht und die sich mit mir freut.
In der Nähe liegt der Ort Modait oder Modiin, Geburtsort der Makkabäer, wo sich Mattithjahu mit seinen 5 Söhnen empörte. Zur Chanuka-Feier strömen alljährlich Tausende nach Ben Schemen, wo eine Feier stattfindet. Vor dem Hauptgebäude eine grosse Menora mit elektrischen Lampen.
Wir gelangen dann, allmählich vom Berge in die Ebene herabsteigend, zur Siedlung Nachlath Jehuda , 1913 gegründet, 500 Seelen. Hier beginnt die eigentliche Wein- und Orangen-Zone. Es wird sehr heiss.
Rischon Le Zion, die grösste und älteste Siedlung, vor 45 Jahren errichtet, liegt vor uns. Ca. 4000 Seelen. Wein- und Orangenbau. Auf dem Dach der Synagoge eine grosse Menora. Diese Siedlung hat die zweitgrosste Weinkellerei der Welt. Die grösste in Bordeaux. Man zeigt uns die Weinkellereien. 104 Reservoire herben Wein zu je 30.000 Liter Inhalt, 800 Fässer Süsswein zu je 18.000 Liter. Es werden aber auch Cognac und andere alkoholische Getränke erzeugt. Der Versand erfolgt nach allen Teilen der Welt.
Wir fahren weiter. So weit das Auge reicht jüdische Siedlungen, Wein- und Orangenfelder, abgegrenzt durch bis 3 Meter hohe Hecken der accazia mimosa. Wir sehen die Siedlungen Ness Ziona, 2800 Seelen, davon 800 Arbeiter; Rechoboth , 40 Jahre alt, 5000 Seelen, davon 2300 Arbeiter, ein Teil der Siedlung wird von yemenitischen Juden bewohnt und bewirtschaftet; Siedlung Gewat Brenner, deutsche Siedlung, schön angelegt, überfüllt, Siedler daher teils in Zelten wohnend, 300 Seelen, etwa 50 Kinder. Die Siedlung besteht in Kwuzah-Form und nimmt Chaluzim im Alter von 18-25 Jahren auf.
An den Siedlungen Ekron und Hulda fahren wir vorbei und gelangen zur ältesten Siedlung mit Landwirtschaftsschule Mikweh Israel , gegründet 1870, durch die Alliance Israélite Universelle errichtet, 15-18jährige Jünglinge mit dreijähriger Ausbildung. Gemischte Wirtschaft, Wein, Orangen, Artischocken, Baumschulen, Blumen. 300 Schüler, 400 Arbeiter. Synagoge, Palmenalleen, Blumenanlagen, Botanischer Garten zum Studium. Direktor. Grab des Begründers Netter, Neffe von Adolphe Crémieux.
In der Ferne erscheint die Meeresdüne. Endlich durchfahren wir die Hauptstrasse von Jaffa. Arabisch-orientalisches Leben. Wir sind in Tel Awiw.
17.5.34.
Tel Awiw. Jüdische Stadt, jüdisches Leben. Grosstadtverkehr. In aller Frühe – mein Hotel liegt an der Meeresdüne – bin ich am Strand. Links an der Spitze der Bucht liegt die arabische Stadt Jaffa mit Moscheen und Minaretts. Auf der Reede Schiffe. Vor mir blauer Himmel, blaues Meer. Badeleben. Tausende Liegestuhle. Junge Mütter mit ihren Babies fahren am Strand entlang oder lagern in den Dünen.
Dann Fahrt durch die Stadt. Verschiedene Hauptstrassen: Allenby-Strasse, Herzl-Strasse, Nachlath Benjamin-Strasse, Achad Haam-Strasse. Autobusse vermitteln den Verkehr. Modernes Grosstadtleben. Lebhafter Strassenverkehr. Dann Besuch der Levantemesse. Was Juden beim Aufbau dieser geleistet haben, ist bewundernswert. 21 verschiedene Nationen haben Waren ausgestellt. Mich interessiert jedoch hauptsächlich der Tozereth Haarez, der palästinensische Ausstellungspavillon. In diesem Pavillon konzentriert sich die industrielle Arbeit. Ich muss sagen, ich war freudig erstaunt über das, was im Lande selbst geleistet wird. Die Erzeugnisse aus Schuhfabriken, Möbelfabriken, Konservenfabriken, Aluminiumgeschirr-, Zigaretten-, Textil- und Baumaterialienfabriken können sich durchaus sehen lassen.
In der Stadt treten an Bauwerken besonders das Rathaus, das Gymnasium, das Opern- und Kinohaus, sowie die grosse Synagoge in der Allenby-Strasse hervor. Es gibt natürlich viele Synagogen.
Nachmittags fahren wir an der deutschen Templersiedlung Saronia vorbei, passieren die jüdische Siedlung Schunath Borchu mit 5-600 Seelen, und gelangen zur Siedlung Ramat Gan. Leider wird diese schöne, etwa 30 Jahre alte Pardess-Siedlung für industrielle Zwecke gänzlich aufgeteilt. Es bestehen ca. 150 kleine und mittlere industrielle jüdische Betriebe. Man kann jedoch annehmen, dass aus dieser Siedlung ein grosser Industrie-Vorort der Stadt Tel Awiw entstehen wird. Tel Awiw ist mit Auto in etwa 10-15 Minuten erreichbar.
Sodann fahren wir an der Siedlung Bne Brak vorbei , einer Gründung polnischer Juden. Hierbei denken wir, was uns die Hagada am Pessach erzählt von Rabbi Akiba und Rabbi Tarfon. Am Pessach finden sich alljährlich viele Juden hier ein und verbringen die Nächte am Sedertisch.
Imposant ist dann die grösste, reichste und älteste Siedlung in Erez Israel, nämlich Petach Tikwah, in welche wir nunmehr einfahren. 1878 gegründet, etwa 16.000 Seelen, wovon 3000 jüdische Arbeiter. Besitz 50.000 Dunam Boden. Grösste Orangen- und Weinanlagen. Ich besichtige die von Rothschild gestiftete schöne grosse Synagoge. Auf dem Almemor und auf dem Dach je eine grosse Menora. Die Siedlung besitzt neben dem Cheder auch ein Beth Hamidrasch.
Im ganzen Lande ausser Haifa begeht man heute das Fest Hag Habikurim, der Erstlingsfrüchte. So auch in Petach Tikwah. Der Festzug: An der Spitze zwei der reichsten Siedler zu Pferde, in blauen Blusen und weissen Hosen, sodann ein Musikkorps, dann tausende kleine Kinder bis 6 Jahre, weiss gekleidet, Kränzchen im Haar, jedes Kind Bikurim in den Händchen tragend, junge Tauben, Hühnchen, Orangen, Bananen, Kornähren, Blumen. Mir sind vor Freude und Rührung die Augen nass. Ich denke an unsere Kinder, die nicht so frei und froh und glücklich aufwachsen. Was wird aus meinem Nachwuchs werden? — Ich sehe auch yemenitische Kinder. Alles drängt zum grossen Festplatz, wo Vorführungen und Spiele stattfinden. Glück und Freude strahlen die Eltern aus. -Wir verlassen den Ort und fahren an der neu erbauten Jeschiwa vorbei und gelangen an die landwirtschaftliche Schule der Siedlung für Mädchen.
34 Mädchen, darunter 10 deutsche. Zweijähriger Lehrgang. Ein deutsches Mädchen aus Berlin-Grunewald führt uns. Baumschulen, Blumenzucht, Hühnerfarm.
An der yemenitischen Siedlung Machne Jehuda fahren wir vorbei, ebenso an der Siedlung Hadar, und kommen in die Scharon – Ebene, Grenze zwischen Judäa und Samaria, welche vom Jarkon durchflossen wird. Rechts von uns auf einem Berge liegt die alte Feste Antipatros , von Herodes errichtet, nach seinem Vater genannt. Eine wichtige strategische Stellung, welche bei den Kämpfen im Weltkriege zwischen Türken und Engländern eine grosse Rolle spielte. In der Scharon-Ebene sehen wir, soweit das Auge reicht, jüdisches Land, besonders die Siedlungen Jarkona, Ramathayin, und gelangen zu der schönen Siedlung Magdiel mit 350 Familien, Synagoge, Schule. Polnische und deutsche Juden.
Abends nochmals Levantemesse. Ich besuche den Pavillon der Sameritaner. Alte Bücher auf Pergament in hebräischer Keilschrift, über 2000 Jahre alt; Gewand des Hohepriesters, alte geschnitzte Truhe aus biblischer Zeit; Münzen, Tonlämpchen, Gefässe aus Bronce, Schwert, Schild und Helm, Armschienen. Ein aussterbender Stamm, welcher Propheten und Talmud ablehnt.
18.5.34.
Jaffa. Schon in der Bibel wichtiger Ort. Feste und Verteidigung der Makkabäer. Spielball in der Geschichte. Oft von Türken, oft von Kreuzfahrern erobert. Alter Hafen. Es ist der biblische Ort der Jona-Legende, welche wir Jom Kippur Mincha lesen. Auf Felsterrassen hoch gebaut, an südlicher Spitze der Bucht. Gegenüber an nördlicher Buchtseite die jüdische Stadt Tel Awiw. Jaffa ist vorwiegend arabisch. 40.000 Seelen, davon ca. 5000 Juden. Im Hafen lebhafter Warenverkehr. In den Bazaren ohrenbetäubender Marktverkehr. Vor den arabischen Kaffeehäusern träge Araber mit der Nargileh (Wasserpfeife). Arabische Neger, Beduinen, Fellachenweiber und -kinder, verschleierte Moslimfrauen, Kamel- und Eseltreiber, Limonaden-und Wasserverkäufer – bunte Bilder aus 1001 Nacht. Am Zentralplatz Regierungsgebäude, wo im Oktober 1933 die Araber die Engländer angriffen.
Tel Awiw. Es ist Freitag nachmittag. Um 6 ¼ Uhr wird der Schabbat durch Trompetensignal verkündet. Die Läden werden geschlossen. Die Arbeiter eilen aus den Fabriken und Werkstätten und Bauten nach Hause. Die Autobusse auf den Strassen werden imner leerer und fahren in die Depots zurück. Die jüdischen Polizeiverkehrsposten werden eingezogen. Die sonst von Menschen strotzenden Strassen sind im Augenblick menschenleer. Nur arabische Autos, Droschken und Autobusse sieht man vereinzelt in den Strassen. Auch Privatautos flitzen noch hie und da.
Schabbat. Das bedeutet hier aber nicht, dass nun alle Juden in die Synagogen und Bethäuser eilen. Soweit es sich um die zahlreichen aschkenasischen Bethäuser handelt, sind diese stark besucht, und zwar hauptsächlich von der älteren Generation, sonst aber ist für die jüngere Generation der Tel Awiwer Juden zwar der Schabbat der Ruhetag, zugleich aber auch der Erholungstag von der schweren Wochenarbeit, vom Staub und der Hitze. Schon am Freitagabend sind die zahlreichen Strandcafés überfüllt. Die Strandpromenade wimmelt von Erholungsbedürftigen. Und nun schon der Schabbat-Tag. Fast von der Jaffaseite ab bis zum End-Vorsprung der Bucht sieht man etwa 40-50.000 Menschen am Strand in Strandstühlen, im weissen Dünensande und im Meer. Männer, Frauen und Kinder verbringen den ganzen Tag bis zur Dunkelheit, die zur Zeit um 7 Uhr eintritt, am Strande. Peinlich berührt es, am Strande jeden zweiten oder dritten Mann, trotz des Schabbats, mit der brennenden Zigarette zu sehen. Eine Taktlosigkeit denjenigen gegenüber, welche in dieser Hinsicht an der Tradition festhalten.
Es ist am Strande wunderbar schön. Sanfter Wellenschlag, warme Temperatur. Man sieht vorwiegend jüngere und junge Generation von Männern und Frauen. Die alten dagegen betrachten dieses Strandleben als eine Schabbatentweihung. Sie sitzen in den Betstuben und lernen. Aus Jaffa erscheinen am Strande Araber und würdevolle Scheichs, welche neugierig dieses Treiben betrachten. Arabische Bananen- und Obstverkäufer, arabische Jungen mit Süssigkeiten preisen ihre Ware an. Die ersten reifen Aepfel und Reineclauden werden verkauft.
Bilder von Tel Aviv aus dem Reise-Tagebuch
Der Gottesdienst in der grossen Synagoge erfolgt nach orthodoxem ostjüdischem Ritus. Den Maariw-Gottensdienst am Erew Schewuoth besuchte ich in der Synagoge Nachlath Jizchak, wo der berühmte Chasan Herschmann aus Warschau vor überfüllter Synagoge vorbetete.
20.5.34.
Schewuoth. Zum Frühgottesdienst mit Seelenfeier suchte ich die gleiche Synagoge Nachlath Jizchak auf, um mich an dem Gesänge des Kantors Herschmann zu erbauen. Nach dem Hallel-Gebet wurden die Mizwoth versteigert; diese Aktion rief eine lebhafte Diskussion und gegenseitige Konkurrenz im Bieten hervor. Die Hitze wurde immer drückender, sodass eine grosse Anzahl der ehrenwerten Balbattim sich veranlasst sah, nicht nur den Vorraum, sondern den grossen Platz vor der Synagoge in Talleissim, Zigaretten rauchend, aufzusuchen, um sich dort zu erholen. Dieser Anblick veranlasste mich, fluchtartig das Bethaus zu verlassen. An der gegenüberliegenden Friedhofsmauer hielt ich meine Privat-Seelenfeier ab, indem ich meiner verstorbenen Lieben gedachte und den Kaddisch sagte. Nachmittags hielt ich mich am Strande auf, um der grossen Hitze zu entrinnen. Es dürften immerhin 45-50° in der Sonne gewesen sein.
David Heimann, geboren am 12. März 1864 in Festenberg, Kreis Groß Wartenberg in Schlesien, war ein erfolgreicher Kaufmann für Lederwaren. Sein Geschäft eröffnete er zunächst in Pommern, wo er seine erste Frau Clara, geb. Amfeld ehelichte. Das Paar hatte drei Kinder: Theodor (geb. 1891), Thekla ( geb. 1895) und Else (geb. 1899). Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Oslo zog David Heimann 1904 mit seiner Familie nach Berlin, wo er sich in der jüdischen Gemeinde engagierte und eine Ausweitung des Synagogenbezirkes bis nach Oranienburg erwirkte. David Heimann war Vorsitzender der Synagogengemeinde sowie Kuratoriumsmitglied des Jugend-, Mädchen- und Altersheimes in Berlin-Hermsdorf. Nach dem Tod seiner Frau Clara 1924, heiratete er deren verwitwete Schwester Rosa.
David Heimann musste sein Haus Ende 1940 weit unter Wert verkaufen, nach damaliger Schreibweise “Entjudung”, und mit den noch verbliebenen Angehörigen in das s.g. Judenhaus nach Berlin-Hermsdorf umziehen. Seinen Kindern Thekla und Theodor konnte David Heimann die Ausreise nach England und die USA ermöglichen. David Heimanns eigener Versuch, nach Palästina auszuwandern, scheiterte. Das Palästina-Amt Berlin schrieb ihm: “Bei der Bearbeitung Ihres Fragebogens stellen wir fest, dass Sie bereits 75 Jahre alt sind. Da erfahrungsgemäss die Strapazen einer derartigenReise sehr gross sind, können wir es nicht verantworten, Menchen ihres Alters auf diesem Wege zur Alijah zu bringen.”
Rosa Heimann starb am 1. Januar 1942. David Heimann wurde 11. September verhaftet und drei Tage später mit dem 62. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Am 29. September 1942 wurde er weiter in Richtung Osten transportiert und galt als verschollen. David Heimann wurde vermutlich im KZ Minsk ermordet.
Im folgenden dokumentieren wir David Heimanns Tagebuch einer Reise nach Palästina im Jahr 1934.