Ungewöhnliche internationale Gäste werden am 01. November 2009 in Frankfurt am Main erwartet. An diesem Tag werden der Palästinenser Sari Nusseibeh u. der Israeli Itamar Rabinovich gemeinsam den Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main entgegennehmen…
Die beiden Preisträger haben sich als Politiker, aber auch als Autoren und Hochschullehrer aktiv für die Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern eingesetzt. Die Laudatio wird der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer halten. Überreicht wird der Preis durch den Vorstand der Stiftung, Salomon Korn und Jan Gerchow.
Beide Preisträger engagieren sich für eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts auf dem Verhandlungsweg. Itamar Rabinovich war zwischen 1992 u. 1995 israelischer Botschafter in Washington und Chefunterhändler in den Friedensverhandlungen mit Syrien. Damit war er aktiv am Osloer Abkommen beteiligt. Seither ist er vor allem als Berater in Nahostfragen und als Publizist politischer Analysen tätig. Sari Nusseibeh gehört zu den Initiatoren der Ersten Intifada und war Mitbegründer der Friedensorganisation „Campaign for Peace and Democracy“. Diese rief zuletzt Israelis und Palästinenser in einer Unterschriftensammlung zur Unterzeichnung eines Friedensplans auf, der eine Zweistaatenlösung mit der gemeinsamen Hauptstadt Jerusalem propagiert.
Die Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung wurde 1985 von Abraham Korn und Sarah Gerstenmann gestiftet. Sie wollten damit ihrer Nichte Sarah Gerstenmann gedenken, die im Konzentrationslager Majdanek von den Nationalsozialisten ermordet worden war. Der alle drei Jahre vergebene Friedenspreis honoriert künstlerische, journalistische und politische Bemühungen um Völkerverständigung, insbesondere im Nahostkonflikt. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der Politiker Shimon Peres, der Schrift¬steller Amos Oz und der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim.
PM, Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main, Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung, 07.10.2009
Nun, Sie haben geschrieben: „denn das paßt nicht ins Bild“. Vor allem das stößt mir unangenehm auf. Keine Sorge, auch in Israel wird über so etwas berichtet.
Lieber Michal – bitte lesen Sie genau: Ich habe eine VERMUTUNG ausgesprochen, kleine GEWISSHEIT. Ich wäre der erste, der sich freute, wenn sie nicht zuträfe. Aber solche kleinen Ungenauigkeiten der Lektüre sind der Stoff, aus dem die Malaise des palästinensisch-israelischen Konflikts gemacht sind. E.K.
„Auch von der palästinensischen Holocaust-Ausstellung hat die Presse nur fußnotig berichtet (die israelische vermutlich gar nicht, denn das paßt nicht ins Bild).“
Woher wollen Sie das wissen? Wieder einmal ein Klischee verbreiten?
Es ist bedauerlich, daß so wunderbare und ermutigende Initiativen wie die hier mit einem Preis gewürdigten so wenig Publizität erhalten. Die frustrierenden und ausweglosen sog. „Friedensgespräche“ der Regierungen und ihrer Minister werden detailliert berichtet, nicht aber die ernsthaften und engagierten israelisch-palästinensischen Behziehungen an der Basis, „Politik von unten“, dort, wo sie hingehört. Auch von der palästinensischen Holocaust-Ausstellung hat die Presse nur fußnotig berichtet (die israelische vermutlich gar nicht, denn das paßt nicht ins Bild). Wie wäre es mit einer größeren Konferenz in Frankfurt, auf der über diese Basis-Initiativen breit und öffentlichkeiswirksam berichtet wird?
Kommentarfunktion ist geschlossen.