60 Jahre BRD: Jüdische Gemeinde Deutschland

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Das Gelände der Synagoge, des Museums und des Gemeindezentrums, das im März 2007 in München eingeweiht wurde, ist ein Beispiel für das Wiedererwachen der jüdischen Gemeinden in ganz Deutschland. In Ulm, Potsdam und Köln werden in Kürze jüdische Zentren eröffnet…

HaArez brachte eine Agenturmeldung zum Aufblühen der jüdischen Gemeinde in Deutschland

Die großen jüdischen Gemeindezentren stehen unter Polizeibewachung, da neonazistische Angriffe befürchtet werden, was auf die sensible Situation dieser Auferstehung jüdischen Lebens in Deutschland hinweist. Nach 1945 lebten ca. 12.000 Juden in Deutschland, ca. 2% der 800.000, die vor dem 2. Weltkrieg im Land lebten. Charlotte Knobloch, die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, ist eine der wenigen, die den Krieg überlebt haben und im Land geblieben sind. Knobloch wurde im Jahr 1932 in München geboren, und in den Kriegsjahren lebte sie auf einem Bauernhof und wurde als illegale Tochter einer katholischen Frau ausgegeben. „Ich wollte nicht nach München zurückkehren, sondern dieses Land sofort verlassen, denn ich konnte nicht glauben, dass sich etwas
verändern wird.“

Nach dem Krieg kamen nur wenige Überlebende der Konzentrationslager nach Deutschland. Nach dem Fall des kommunistischen Blocks im Jahre 1989 öffnete Deutschland jedoch seine Tore für die Juden. Eine besondere Gesetzgebung ermöglichte es ca. 190.000 jüdischen Einwanderern, in den Jahren 1989-2005 nach Deutschland zu kommen. Über 80.000 von ihnen gliederten sich in die jüdischen Gemeinden im Land ein, und sie bilden heute die Mehrheit der 106.000 Juden in diesen Gemeinden.

Die Echos der Vergangenheit klingen hin und wieder in den Drohungen der Neonazis nach. Obwohl es sich um kleine und extremistische Randgruppen handelt, erwecken Berichte über Schändungen jüdischer Friedhöfe oder antisemitische Äußerungen große
Aufmerksamkeit in aller Welt. „Das ist eine Schande für dieses Land, das im Verlauf der Jahre so große Bemühungen unternommen hat“, sagt Knobloch. Gleichzeitig sagt sie, man solle die Drohung nicht überbewerten, denn Deutschland sei heute völlig anders als in den 30-er Jahren: „Heute ist Deutschland eine stabile Demokratie“.