Nächsten Monat soll im Museum für Wissenschaft, Technologie und All in Haifa die Ausstellung „Körperwelten“ von Dr. Gunther von Hagen eröffnet werden. Am Freitag wandte sich Rechtsanwalt Aviad HaCohen im Namen einer Gruppe von Personen an Wissenschaftsminister Majadele, den Bürgermeister von Haifa und das Museum mit der Forderung, die Ausstellung zu verhindern, ansonsten würde er gerichtliche Maßnahmen einleiten…
„Könnte sich jemand vorstellen, dass der Staat Israel es gleichmütig akzeptieren würde, wenn Körperteile von Juden, die in den Vernichtungslagern gefunden wurden, in einem Holocaustmuseum ausgestellt werden?“, fragte Ha Cohen.
Für haArez berichtet Tomer Zarchin über die Ausstellung, die 20 plastinierte überwiegend menschliche Körper und über 130 innere Organe beinhaltet. Die Plastination ermöglicht eine exakte Darstellung des Autonomie des menschlichen Körpers. Die Körper stammen von Personen, die noch zu ihren Lebzeiten ihre Leichen für die Ausstellung gespendet haben. Bisher haben über 26 Millionen Besucher die Ausstellung gesehen.
„Die Ausstellung menschlicher Körper widerspricht den jüdischen und demokratischen Werten des Staates Israel und verletzt die Gefühle gläubiger Menschen aller Religionen“, sagte Ha Cohen. Als Reaktion teilte die Museumsleitung mit: „Das Museum zeigt die Ausstellung aus Respekt vor dem menschlichen Körper und um die Öffentlichkeit zu einer gesunden Lebensweise zu erziehen.“
Der Bürgermeister von Haifa, Yona Yahav, teilte als Reaktion mit, es gäbe keinen Grund, die Ausstellung zu verschieben oder abzusagen. „Leute mit extremistischen Positionen sollten sich nicht in Beschlüsse der Museumsleitung einmischen, und es gibt keinen Grund, warum die Bürger Israels diese Ausstellung nicht sehen sollten.
Bei „Makor“ schrieb Uri Paz: Die Ausstellung, die am 6. April eröffnet werden soll, löst schon jetzt scharfe Reaktionen und Kritiken aus…. Den Gegnern schloss sich Oberrabbiner Yona Metzger an, der sagt, eine solche Ausstellung dürfe in Israel nicht gezeigt werden. Es handle sich um eine Entheiligung der Toten, ein Thema, wo nicht zwischen Juden und Nichtjuden differenziert werde. Der Vorsitzende von ZAKA, Yehuda Meshi Zahav, sagte, man könne sich auf stürmische Demonstrationen des orthodoxen Sektors gegen die Ausstellung gefasst machen.
In M’ariw weist Avishai Ben-Chaim auf MdK Nizzan Horrowitz (Meretz) hin, der bekannt gab, er werde sich für die Ausstellung einsetzen, und habe sehr scharfe Kritik an den Gegnern geübt. „Die Engstirnigkeit schlägt wieder einmal zu. Die Ausstellung wurde für ihren Beitrag zur Wissenschaft weltweit gelobt. Die Angriffe der Orthodoxen zeigen wieder einmal, wie zerbrechlich die Prinzipien der freien Meinungsäußerung in Israel sind.“
Es bleibt Herrn von Hagen zu wünschen, dass er nach seinem Ableben selbst „plastiniert“ wird und zwar als abschreckendes Beispiel.
Diese Wanderausstellung des G. v. Hagen empfinde ich als pietätlos und einfach nur abstoßend! Mal ganz davon abgesehen, daß es sehr fraglich ist ob wirklich alle dieser zu Plastinaten „verarbeiteten“Verstorbenen tatsächlich vor dem Tode eine Einwilligung gaben. Tote, ohne familiären Hintergrund haben keine „Lobby“ Ferner könnte ich mir vorstellen, das er seine späteren Plastinate weltweit „günstig“ erwirbt, wessen „Geisteskind“ ist Herr v. Hagen? Die medizinischen Universitäten sind bestimmt nicht auf ihn angewiesen! Er reist nun bereit`s einigen Jahren mit seiner Ausstellung herum, und scheinbar gibt es genug die sich z.B. einen Fötus im Mutterleib, u.v.m. als Plastinat nicht entgehen lassen wollen.Wie pervers muß man sein um dieses als Sehenswert zu erachten?
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