Wassermangel: Temporäre Entsalzungsanlagen sollen helfen

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Um der akuten Wasserkrise zu begegnen will die israelische Wasserbehörde mehrere temporäre Entsalzungsanlagen errichten. Diese sind zwar wesentlich teurer als dauerhafte Anlagen, können aber bereits nach einigen Monaten Bauzeit eingesetzt werden. Das Wasser im „Heiligen Land“ ist inzwischen so knapp, dass bereits zwei führende Mineralwasserhersteller ihre Produktion vorübergehend eingestellt haben…

„Aufgrund der furchtbaren Krise und des massiven Wassermangels sowohl für den Gebrauch in Haushalten, als auch in der Landwirtschaft, haben wir beschlossen, sofort temporäre Entsalzungsanlagen zu errichten“, teilte Uri Schani, Leiter der Wasserbehörde, am Dienstag in einer Erklärung mit. Die Anlagen könnten bereits in wenigen Monaten in Betrieb genommen werden. Sie sollen dann etwa drei bis fünf Jahre im Einsatz sein – solange bis die zur Zeit noch im Bau befindlichen dauerhaften Anlagen fertiggestellt sind.

Die temporären Anlagen sollen unter anderen neben den bereits bestehenden Anlagen in Aschkelon, Hadera und im Kibbutz Ma´agan Michael errichtet werden.

Mineralwasserproduktion eingestellt

Von der derzeitigen Wasserknappheit sind auch die großen Mineralwasserhersteller „Netivot“ und „Mei Eden“ mit Sitz in den Golanhöhen und in Ein Gedi betroffen. Sie gaben bekannt, ihre Produktion vorübergehend einzustellen. Die Wasserqualität sei aufgrund des Niederschlagsmangels derzeit schlecht, so dass vorerst kein Mineralwasser mehr hergestellt werden könne. In den Quellen seien leichte Verschmutzungen festgestellt worden. Die noch im Umlauf befindlichen Wasserflaschen stellten jedoch kein gesundheitliches Risiko dar, teilten Vertreter beider Firmen mit. Das meldete der Nachrichtendienst „Arutz Scheva“ am Dienstag.

Bislang ist in dieser Regenzeit wesentlich weniger Regen gefallen, als in den schlimmsten Vorhersagen angekündigt wurde. Ein wenig Hoffnung machen allerdings die Voraussagen für das kommende Wochenende. Meteorologen kündigen einen Sturm mit viel Regen und Schnee ab Freitag an.

inn, 18.02.2009

2 Kommentare

  1. Temporäre Entsalzungsanlagen sind wichtig und richtig. Am liebsten würde ich Geld sammeln, um solche Anlagen auch auf privater Basis in Betrieb zu setzen. Sinnvoller als eine Wasserleitung aus der Türkei nach Israel zu verlegen, wäre meiner Meinung nach einen Tunnel von Eilat in Richtung Totes Meer zu graben, welcher dann Meerwasser in die Senke leiten würde. Dieses könnte dann entsalzt werden und so ein Wirtschaftlicher Aufschwung rund ums Tote Meer bewirken. Durchaus denkbar wäre auch eine Fischzucht im lebendig werdenden Toten Meer.

  2. Ich möchte ein ‚brain-storming‘ zum Thema Trinkwasser für Israel anregen. Die absehbaren katastrofalen Auswirkungen der Wasserknappheit machen es nötig auch ungewöhnliche Ideen zu diskutieren und zu überprüfen. Welche Chancen auf Realisierung hätte zum Beispiel eine Wasserpipeline aus der Türkei, einem Land, das bisher genug Wasservorräte besaß und das ein leidlich gutes Verhältnis zu Israel unterhält?

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