Dschihadisten und nützliche Idioten

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Stellungnahme von Stephan J. Kramer, Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, zu antiisraelischen Ausfällen im Gefolge der Militäroperation gegen die „Solidaritätsflotte“ für Gaza…

„In George Orwells antiutopischem Roman „1984“ versammeln sich Parteimitglieder jeden Tag zur gleichen Zeit um Fernsehbildschirme, um am „Zwei-Minuten-Haß“ – einer gegen Ozeaniens Staatsfeind  Nummer eins, Emanuel Goldstein, gerichteten Hassorgie teilzunehmen.  Nahezu genauso ekstatisch geben sich weltweit  Israels Feinde nach dem Eingreifen der israelischen Marine gegen die so genannte Gasa-Hilfsflotte. Das ist nicht nur widerwärtig, sondern auch gefährlich, verkennen doch die Hasser die wahre Gefahr, die sich Anfang der Woche im östlichen Mittelmeer offenbarte.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Jedes verlorene Menschenleben ist eine Tragödie. Deshalb muss Israel schonungslos aufklären, wie es zu dem kolossalen Versagen seiner sich als eine der besten der Welt rühmenden maritimen Kommandoeinheit im Besonderen und des gesamten Verteidigungsestablishments im Allgemeinen kam. Dass das Enterkommando als Friedensaktivisten posierenden Gewalttätern blindlings in die Falle lief und um sein Leben kämpfen musste – auch unter Einsatz scharfer Munition -, ist eine Schande. In vielen anderen Ländern hätten die für den Reinfall Verantwortlichen sofort ihren Hut genommen. Man kann auch über die israelische Politik streiten, die Einfuhr vieler ziviler Güter nach Gasa zu untersagen. Dabei kommt es sicherlich zu Absurditäten, so etwa wen die Verbringung bestimmter Gewürze untersagt, die anderer aber erlaubt ist. Israel täte sich selbst einen Gefallen, solche Narrheiten zu begradigen.

Indessen ist nicht das der Kern des Problems. Kern des Problem ist die Tatsache, dass es den Initiatoren der Flotte – hinter „nützlichen Idioten“ aus dem Westen stehen dabei in der Wolle gefärbte Fundamentalisten mit Querverbindungen zum weltweiten Dschihad-Netzwerk – nicht um das Schicksal der Palästinenser, sondern um die Schaffung von Voraussetzungen für ungehinderten Waffentransport an die Hamas-Bewegung und deren Geistesverwandte in Gasa ging. Sonst hätten sie Israels Angebot, die Hilfsgüter nach einer Inspektion selbst nach Gasa zu bringen, dankend akzeptiert. Zudem hätten sie auf die Entsendung von Krawall-Trupps an Bord der „Mavi Marmara“ verzichtet. Der von ihnen bewusst initiierte Kampf war Teil einer gut durchdachten Strategie, Israels Kontrolle über die nach Gasa gelangende Fracht zu beenden. Das haben einige der „Friedensaktivisten“ übrigens selbst gesagt.

Wäre der Seeweg erst einmal frei, stünde massiven Waffentransporten des iranischen Ajatollah-Regimes in seine kleine Dependance in Gasa nichts im Wege. Binnen weniger Monate könnte die Hamas-Regierung Tausende tödlicher, industriell hergestellter und präziser Raketen ihr eigen nennen. Auf die gleiche Art und Weise haben Iran und Syrien der libanesischen Hisbollah zu einem Raketenarsenal verholfen, das mit schätzungsweise 40.000 Stück weitaus größer als das der allermeisten regulären Armeen der Welt ist. Und wer es vergessen hat: Die Hamas strebt unverhüllt Israels Vernichtung an und zögert nicht, israelische Städte unter Beschuss zu nehmen. Nur stehen ihr zu ihrem Bedauern bisher vor allem in Heimarbeit hergestellte Kassam-Raketen und nicht der „echte Stoff“ zur Verfügung.  Mit einem nach dem Hisbollah-Modell aufgebauten Raketenbestand könnte die Hamas ganz Israel unter Feuer legen. Dem kann keine israelische Regierung, ob rechts oder links, zustimmen. Daher bleibt es ein Imperativ der israelischen Politik, den Weg nach Gasa zu kontrollieren, auch wenn das unter stärkerem Einsatz des IQ geschehen sollte.  Wer der Hamas ungehinderten Zugriff auf Waffen verschaffen möchte, sollte offen bekennen, dass er Juden das universale Menschenrecht auf Selbstverteidigung nicht eingesteht. Dann wäre wenigstens klar, mit wem man es zu tun hat.

Geradezu explosiv ist es, wenn Staaten versuchen, sich auf Israels Kosten zu profilieren. Das gilt, leider, auch für die lange Zeit für ihre nahöstliche Besonnenheit bekannte Türkei. Nach den düsteren Drohungen aus Ankara schließen Experten nicht einmal aus, dass die türkische Regierung der nächsten „Gasa-Friedensfahrt“ militärisches Geleit geben wird. Damit aber wäre ein militärischer Zusammenstoß zwischen den beiden stärksten – und bisher verbündeten – Armeen des östlichen Mittelmeeres zu befürchten. Man kann die Betroffenen und die Völkerfamilie nur bitten, alles zu tun, damit dieses Szenario im Reich der Spekulation bleibt. Wer aber Öl ins Feuer gießt, kann eine unvorstellbare  Explosion an einem der neuralgischsten Punkte des Planeten ernten.

Mediendienst des Zentralrats der Juden in Deutschland

17 Kommentare

  1. ‚vielleicht nicht gerade der IDF, aber Israels Dienste sind seit langem weltweit bekannt für große Kreativität.‘

    Na ja, ihre Einfälle lassen es zunehmend an Raffinesse fehlen. (Man denke nur an die letzte Geschichte mit den Pässen)

    Der neuste Coup die israelische Untersuchungskommssion, der es verboten sein wird Soldaten und Offiziere zu befragen, die an der Kaperung beteiligt waren –

    Ich kann das nur als indirektes Schuldeingeständnis werten.

    Bereits mehrere namhafte israelische Juristen, welche gebeten wurden an der Untersuchungskommission teilzunehmen, haben abgesagt.

  2. “ ….Wenn sich da der IDF nicht ‘kreativ’ betätigt hat, fress ich einen Besen. ….“

    vielleicht nicht gerade der IDF, aber Israels Dienste sind seit langem weltweit bekannt für große Kreativität.

  3. Mittlerweile mehren sich die Hinweise, dass Israel Videos und Fotos manipuliert. So meinte Norman Paech von der Linkspartei, dass auf dem Video der Mavi Marmara auf dem Aktivisten und Soldaten kämpfend gezeigt werden, Aufbauten sind, die es auf der Mavi Marmara gar nicht gibt. Desweiteren wollen einige Computerkids herausgefunden haben, dass manche Bilder von den angeblichen Waffen aus den Jahren 2005 und 2006 stammen.

    http://de.indymedia.org/2010/06/282886.shtml?print=on

    Zweifel bestehen auch an dem angeblichen Funkverkehr, in welchem ein Aktivist gesagt haben soll ‚go back to Ausschwitz‘, desweiteren soll einer in einem von Israel verbreiteten angeblich authentischen Zeugnis gefunkt haben ‚We help Arabs to go against the US and don’t forget 9/11‘.
    Wenn sich da der IDF nicht ‚kreativ‘ betätigt hat, fress ich einen Besen. Die Israelis gaben an, dass dieser Funkverkehr zwischen dem Kapitän der Mavi Marmara und ihnen statt gefunden haben soll.

    Inzwischen mussten sie einräumen, dass dieser Funkverkehr jedenfalls nicht von der Mavi Marmara kam. Sie hätten einen längeren Teil ‚zusammen‘ geschnitten, wobei sie nicht wussten woher, bzw. von welchem Schiff, die betreffende Passage her kam. Zur Entlastung haben sie jetzt das angeblich korrekte Band, in voller Länge mit Sprüchen aus dem Äther von ‚ich weiß nicht wo‘ veröffentlicht.

    Aha.

    Diese Floskeln klingen wirklich genauso, wie sich manche Blogger sie hier wünschen und polemisch von sich geben. Da hat sich zweifelsohne mal ein IDF Soldat in den Äther geklinkt. Eine ‚Untersuchung‘ die nicht unabhänigig und international ist, kann man sich wirklich schenken.

    Wenn Herr Kramer fürchtet, dass die Wut über den Vorfall und der jetzt aufquellende Unmut über die israelische Politik und die Blockade, von manchen fälschlich mit ‚den Juden‘ identifiziert wird und nicht nur für allgemein anti-israelische, sondern auch anti-jüdische Stimmung sorgt, wäre es vielleicht ein wenig hilfreich, wenn sich das Führungspersonal des Zentralrats nicht in dem immer gleichen Automatismus als PR Ableger Israels präsentieren würde:
    Zitat ‚Indessen ist nicht das der Kern des Problems. Kern des Problem ist die Tatsache, dass es den Initiatoren der Flotte – hinter „nützlichen Idioten“ aus dem Westen stehen dabei in der Wolle gefärbte Fundamentalisten mit Querverbindungen zum weltweiten Dschihad-Netzwerk – nicht um das Schicksal der Palästinenser, sondern um die Schaffung von Voraussetzungen für ungehinderten Waffentransport an die Hamas-Bewegung und deren Geistesverwandte in Gasa ging‘

    In Sachen Demagogie sollte er erst mal vor der eigenen Türe kehren. Da türmt sichs schon bis ich weiß nicht wohin.

  4. @Jane
    mit Verlaub, aber Israel steht einer fanatisierten Hamas gegenüber, die jedes noch so kleine Friedensangebot seitens Israel durch den Beschuss mit Kassanraketen einseitig gebrochen hat.

    Im übrigen wissen wir doch, wer die Drahtzieher sind und wenn sie einmal den aktuellen Bericht in der Jerusalem Post (online verfügbar) lesen, wird deutlich, dass der Iran nunmehr auch unter dem Vorwand ein Kraftwerk liefern zu wollen, auch zwei Free-Gaza-Schiffe mit Begleitschutz durch die Revolutionsgarde (bei Bedarf) schicken wollen.

    Offensichtlich hat Theran nunmehr die Absicht nunmehr weiter Öl ins Feuer zu gießen und sucht ganz bewußt die grosse Konfrontation um seine Intentionen umzusetzen, wobei die Hamas nebst Aktivisten nur als Bauernopfer herhalten. Das ist insgesamt eine sehr besorgniseregende Situation, die ergebnisoffen eskalieren kann. Viele unbescholtene Bewohner des Gaza-Streifens, die mit diesen Radikalen nichts zu tun haben und die Bürger Israels, könnten in einen Krieg hineingeraten, der ganz andere Dimensionen erreichen könnte.

    Man kann nur hoffen, dass die USA und Russland hier gemeinsam intervenieren, bevor die Deadline der Diplomatie erreicht ist.

    In diesem Sinne…laila tov

  5. „Wer pro Israel ist, muß automatisch auch pro Palästina sein. Wer pro Palästina ist, muß automatisch auch pro Israel sein.“

    Das Problem ist, was du anscheinend mit dieser auch von Sartre favorisierten Aussage übersiehst, ist, dass es zwei potenzielle Palästinas gibt. Daher ist die Aussage vielleicht richtig, aber ebenso unrealisitsch. Es kann keine dreistaatenlösung geben. Es gibt Momentan keinen Verhandlungspartner für so eine Frage. Deshalb ist alle egalitäre proPalästinarei nicht nur ein Hirngespinst, sondern auch Parteinahme für das Palästina der Hamas unter dem zumeist die Leute leiden, die sich ihr nicht anschließen. Wer nicht entschieden dafür eintritt, dass diese extrem antisemitische und diktatorische Strömung bekämpft wird, deren perspektive auch tief in den palästinensischen Nationalismus eingegraben ist (der palästinensische nationalismus entstand aus einem terrorismus gegen die kibbuzime und ihre freunde in der nachbarschaft, die liebe zwischen den menschen und sozialismus predigten und wurde von den oberen arabischen klassen betrieben), ist sich nicht im klaren, dass es so keine zwei staaten geben kann.

    Die solidarität kann nur denen gelten die auf ihre Individualität etwas halten. Genau das verachten Gruppen wie Hamas: nach innen und außen. Deswegen hält man in Gaza besser den Mund und deswegen landen Raketen in Israel.

    Sogesehen: nur wer gegen nationalislamistische Banden ist, kann das beste und vor allem irgendwas menschliches wollen: und somit stimme ich dir zu, denn wer im zukünftigen Palästina proIsrael ist, ist automatisch AntiPalästina, auch wenn diese Person eigentlich propalästinensisch ist. Das ist das Dilemma.

  6. ‚Jede Hilfe dem Feind ist vom Sichtpunkt des Staates Israel Kriegshandlung und muß entsprechend mit allen Mitteln unterbrochen werden‘

    Ja dann sollte Israel am besten aufhören sich so feindselig zu verhalten, die Blockade beenden, die Besatzung beenden, Verhandlungen aufnehmen, einer Zwei-Staatenlösung nicht mehr im Wege stehen und die Menschen in Palästina endlich leben lassen.

    Die Welt hat die Nase doch voll von diesem Verhalten, dass niemals zu irgendwas führen wird.

  7. @Theodor:

    Also was die Kurdenhilfe betrifft, gebe ich Ihnen recht, aber ich würde jetzt nicht so weit gehen, gleich alle dem Meeresboden gleichmachen zu wollen. Eine lustige Vorstellung. Vor allem „nützliche Idioten“ sollten der Welt schon erhalten bleiben, denn sie sind die ewigen Kinder dieser Welt. Wie arm wären wir ohne diese Idealisten und Verrückten? Verrückte sind in vielen Kulturen Heilige, entsprechend werden sie gewürdigt durch Nobelpreise und Bestseller. Niemand kann ihnen böse sein. Es sind eben „nützliche“ Wesen, zu allem kompatibel.

    LG Edith

  8. Es gibt nur einen verdienten Platz für alle Teilnehmer der sogenannten „Gasa-Hilfsflotte“ – Meeresboden.
    Es ist nur schade, daß einige Güter Meerekologie beeinträchtigen können.
    Russischer Grenzschutz hat vor ein paar Jahren einen japanishcen Fischfangschiff versunken.
    Der Schiff hat angeblich in russische Gewässer gekommen. Dort gibt es keinen Krieg und Japan droht nicht den Leben von Russen. Hamas und Israel führen einen Krieg. Jede Hilfe dem Feind ist vom Sichtpunkt des Staates Israel Kriegshandlung und muß entsprechend mit allen Mitteln unterbrochen werden. Es reicht, Humanismus gegen Feinden zu zeigen, sei es nicht gekrönte Idioten oder Nobelpreisträger. Je mehr Idioten gesunken wird, desto weniger bleibt übrig. Alle Teilnehmer der „Hilfsflotte“ sind Feinde.
    Erdogan ist Feind und muß als Feind behandelt werden. Er hat diese Provokation und Hysterie angezündet, um davon zu profitieren. Eine vernünftige Militärhilfe den Kurden oder Androhung, solche Hilfe zu leisten, sowie Androhung, den Genozid der Türkei anzuerkennen, können seine Ambitionen kürzen.

  9. Ja, ich hoffe auch, dass Europa die Sache nicht verschläft, sondern in Bezug auf Erdogans Verhalten gegensteuert und nicht einseitig Israel die Verantwortung zuweist mit dem Trugschluss, so dem Islamismus am besten zu entgehen, was nie so kommen würde, im Gegenteil.

    Ist schon erschreckend, wie schnell ein solcher Einzelfall (im Vergleich zu den sonstigen kriegerischen Geschehnissen auf unserem Globus) das Gefälle der Weltpolitik zum Unguten verändern kann.

    Lieben Gruß
    Edith

  10. Die Türkei ist unter diesen Umständen und vor allen Dingen mit dem Ministerpräsidenten Erdogan auf keinen Fall mehr tragbar für die Nato.

    Eine sakuläre Umwandlung der Türkei zu einem islamischen Staat, kann, nein, darf das türkische Militär nicht hinnehmen. Die neue Achse des Bösen Türkei-Gaza(Hamas)-Iran versucht nur Zeit zu schinden, um die Urananreicherung für waffenfähiges Plutonium zum Abschluss zu bringen.

    Die deutschen linken Free-Gaza Aktivisten führen sich auf, wie die damaligen PLO-Sympathisanten. Es drängt sich der Verdacht auf, dass es wie 1977 zu einem heißen Herbst kommen könnte. Offensichtlich haben sich doch Connections zwischen der Hamas und Linken gebildet, die bisher von den Behörden (bewußt) nicht wahrgenommen wurden.

    Die Naivität der Hamas oder der Linken ist kaum noch zu überbieten, dass sie egal wie die Angelegenheit auch ausgehen mag, keinesfalls davon profitieren werden. Es wird nur Verlierer und sehr wahrscheinlich auch noch mehr Tote geben.

    In dieser Situation ist ein klares Bekenntnis seitens der Obama-Administration und der westeuropäischen Länder zu Israel gefordert, insbesondere auch im Hinblick auf eine eindeutige Sanktionspolitik gegenüber dem Regime im Iran.

    In diesem Sinne…laila tov

  11. Wär ja spannend : Ne „Gaza-Friedensfahrt“ mit militärischer Eskorte,Israel torpediert die türkischen Schiffe….und dann…ja was dann eigentlich.

    Sollten Europa und die USA in diesem Fall,so unwahrscheinlich das gesamte Szenario auch ist,zu den Türken halten,würde ich mich vermutlich lieber an der Front für Israel verheizen lassen,als hier zu bleiben.

    Die Frage ist die ob der islamische Djihad in Europa schon so weit ist,als das die Türken sich eine derartige Provokation erlauben können.10-20 Prozent Türken in Berlin und Köln sind auf jedenfall beachtlich viele.
    Der nächste Türkenkrieg kommt garantiert irgendwann,die Hauptfront hat sich allerdings verlagert.

    btw:Könnte Kramer nicht mal ein Statement über die Zusammenarbeit seines Vereins mit der türkischen Religionsbehörde abgeben?Wie ist der Stand der Dinge?Läuft alles bestens?

    König David hätte wohl gesagt:“Wer anderen eine Grube gräbt,fällt selbst hinein.“
    Und Elia?Vermutlich das übliche:“Ihr habt euer Knie dem Baal gebeugt,rettet euch selbst aus der scheissverdammten Hölle in der ihr sitzt.“

    Labert nich rum…tut was!Da hab ich nach 15Jahren endlich mal Urlaub und ihr habt nix besseres zu tun als ma eben den dritten Weltkrieg vom Zaun zu brechen,oder was?Ich hoffe das ihr das wieder in ruhige Bahnen lenken könnt.

  12. „Wer der Hamas ungehinderten Zugriff auf Waffen verschaffen möchte, sollte offen bekennen, dass er Juden das universale Menschenrecht auf Selbstverteidigung nicht eingesteht. Dann wäre wenigstens klar, mit wem man es zu tun hat.“

    Nach dieser Stellungnahme Kramers – in der er via einer „Strohmann“- Argumentation, die an Primitivität kaum noch zu überbieten ist, den Free-Gaza- Aktivisten unterstellt, es ginge ihnen eigentlich nur um Waffenlieferungen an die Hamas und letztlich die Negierung eines jüdischen Existenzrechts – fagt man sich wirklich, wer wohl wessen „nützlicher Idiot“ ist. Bereits seine Äußerungen, mit denen er J-Street und JCall „Aktionismus“ bescheinigte, empfand ich als merkwürdig einseitige Parteinahme, wollte mich aber als nicht-jüdische Deutsche in diese Debatte nicht unbedingt einschalten.

    Das Mavi Marmara-Debakel bedeutet nicht nur einen propagandistischen, sondern auch moralischen Super-GAU für die israelische Politik – es auch noch schönreden zu wollen, ist nun das Sahnehäubchen oben drauf. Es wäre wirklich der Zeitpunkt, einmal innezuhalten und nachzudenken, anstatt nach dem Motto „business as usual“ ununterbrochen weiterzuquatschen.

    Avi Primor hat am Donnerstag bei Busch@n-tv in der Diskussion mit Norman Paech auf wesentlich differenziertere Weise israelische Interessen erklärt und vertreten, indem er z.B. darauf hinwies, daß die Free-Gaza-Aktivisten nicht bereit waren, Briefe für Gilad Schalit mitzunehmen, was auch ich für einen gravierenden Fehler halte. Ferner betonte er, daß der Gaza-Boykott mit dem Ziel der Beseitigung des Hamas-Regimes durchaus auf einem internationalen Konsens basiert, man aber nach vier Jahren Blockade (inkl. Gaza-Krieg) eben erkennen muß, dies auf diesem Wege nicht zu erreichen.

    Von jemandem wie Primor könnte sich Kramer IQ-mäßig mal eine Scheibe abschneiden!

  13. Herr Kramer sollte sich seinerseits fragen, ob er nicht selbst ein nützlicher Idiot ist. Nur eben für die andere Seite.

  14. Ist schon bezeichnend wenn Herr Kramer bei der Aufzählung der Gefahren von Waffenlieferungen nur die Gegenseite aufführt.
    Die Containerschiffe, die in Israels Häfen gelöscht werden
    sind natürlich legitimiert – werden sogar in den Medien in lapidarer Regelmässigkeit angekündigt.
    Wieviel Milliarden an militärischer Ausrüstung erhält Israel in den nächsten Jahren durch die USA ?

  15. Ich les immer nur pro Israel, pro Palästina. Als ob es Gegensätze wären. Fakt ist: Beider Geschichte und Zukunft sind so eng aufeinander bezogen, daß eine Ausdifferenzierung wenig Sinn macht. Wer pro Israel ist, muß automatisch auch pro Palästina sein. Wer pro Palästina ist, muß automatisch auch pro Israel sein. Wer eins der beiden verneint, um einem wie auch immer gearteten Nationalismus zu fröhnen, ist gegen beide und für die eigenen Interessen, wie auch immer die gerade aussehen mögen.

  16. Es gibt jetzt vermehrt pro-israelische Stimmen in der westlichen Presse. Ich kann nur hoffen, dass allen baldigst klar wird, gegen wen sich die Empörung richten sollte, um das globale Terroristennetz zu schwächen. Die Türkei muss zur Vernunft gebracht werden, auch im Interesse von Europa und des Weltfriedens! Wer die Islamisten unterstützt, wird sicherlich keinen Frieden herbeiführen, im Gegenteil.

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