ZaHaL hat sich heute früh aus Beit
Jalla zurückgezogen. Gestern
(Mittwoch) war ein Waffenstillstand in Kraft getreten. PA-Chef Arafat
forderte seine Kräfte auf, den Beschuss des Jerusalemer Stadtteils Gilo zu
beenden, welcher zwei Tage lang von Maschinengewehren und Mörserraketen
beschossen worden war.
In Nialin, einem Ort an der Grünen Linie, nahe Modi'in, wurde ein
60-jähriger Israeli erschossen (30-08-01). Kol Israel berichtet, dass er mit
palästinensischen Freunden in einem Restaurant saß, als ihn zwei bewaffnete
Palästinenser nach draußen schleppten und durch einen Kopfschuss mordeten.
Westlich von Nablus wurde gestern der 35-jährige LKW-Fahrer Oleg
Sotnikov (Aschdod, Angestellter der Fa. Dor-Energiah) erschossen. Zuvor
hatte er Kochgas in das palästinensische Dorf Kutchin geliefert.
Israel bemüht sich um Änderungen der
Vorbereitungstexte für die Konferenz gegen Rassismus
- Die Teilnahme Israels an der Weltkonferenz gegen Rassismus im
südafrikanischen Durban bleibt bis zum letzten Augenblick offen. Über
die Teilnahme wird die eventuelle Änderung der gegen Israel gerichteten
Texte entscheiden, die während des Vorbereitungstreffens in Genf
verabschiedet worden sind. Sollte die Konferenz zu einem Forum für die
Verbreitung des Hasses gegen Israel werden, dann wird Israel daran nicht
teilnehmen. Dies erklärte der ehemalige israelische Botschafter in der
Tschechoslowakei, Joel Scher, der jetzt das Amt des
Sonderbevollmächtigten für Tschechien, die Slowakei und Litauen im
israelischen Außenministerium bekleidet. Scher traf am Montag mit dem
tschechischen Außenminister Jan Kavan und mit dem Leiter der politischen
Abteilung der Präsidialkanzlei, Pavel Fischer, zusammen. Sie stimmten
beide der israelischen Haltung zu, die Kavan als Konferenzteilnehmer in
der Republik Südafrika verteidigen will.
Außenminister Shimon Peres hat gestern
nachmittag (27.8.) einen Telefonanruf
von seinem deutschen Amtskollegen, Joschka Fischer, erhalten. Die beiden
Minister sprachen über die Situation in der Region. AM Peres stellte
fest, dass sein Treffen mit dem Vorsitzenden der Palästinensischen
Autonomiebehörde, Yasser Arafat, nur nach sorgfältiger Vorbereitung
stattfinden kann. Gemäß AM Peres erfordert die Lage mehr als ein
Treffen, um einen Waffenstillstand in all seinen Komponenten
auszuhandeln. AM Fischer, der den Äußerungen von Herrn Peres zustimmte,
bemerkte, dass die Hoffnung auf eine Verbesserung erneuert werden muss
und dass Dialog deren Kernstück sei.
Eine unter einem
Auto platzierte Bombe explodierte
um 14:15 Uhr
(21-08-01) in der Nähe des Russischen Viertels in der Jerusalemer
Innenstadt; eine Frau erlitt einen Schock. Eine zweite, sehr große
Bombe, die nicht explodierte, wurde in einem Auto entdeckt und
entschärft.
Geld für Frieden:
Finanz-Spritzen der EU für Israel und Palästinenser
in Aussicht gestellt
Der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses des EU-Parlamentes, Elmar
Brok, hat finanzielle Hilfen für Palästinenser und Israelis in Aussicht
gestellt. Der "Kreislauf der Gewalt" müsse durchbrochen werden, erklärte
Brok im Deutschlandradio Berlin:
Interview zum Tage • 21.8.2001
Welche Mission kann
Außenminister Fischer im Nahen Osten erfüllen?
Bundesaußenminister Fischer will versuchen, Israelis und Palästinenser zur
Rückkehr an den Verhandlungstisch zu bewegen. Der außenpolitische
Berater des israelischen Regierungschefs Scharon, Shoval, appellierte im
Deutschlandfunk an Fischer, die Palästinenser zu einer Abkehr von Gewalt
zu bewegen:
Interview am Morgen • 21.8.2001
Israelische Firma Daniel
Group in Karlsbad ansässig -
Die israelische Gesellschaft Daniel Group, die in ein Kurobjekt in
Karlsbad mehr als 700 Mio Kronen, umgerechnet etwa 40 Mio Mark, investieren
will, ist mit dem abzuschliessenden Mietvertrag einverstanden. Der
Karlsbader Magistrat, der kürzlich den Verkauf des Kurhauses an die Firma
abgelehnt hat, ist bereit, dieses fur 49 Jahre zu vermieten. Wahrend dieser
Zeitspanne sollte Daniel Group 5 Mio Kronen, etwa 300 Tausend Mark, Miete
pro Jahr bezahlen.
Mit dem Ruf "Alah huakbar" sprengte
sich heute nachmittag (12-08-01, 17.25h Isr.Z.) ein ca. 23-jähriger
Palästinenser aus Jenin (Westjordanland) im "Café Wallstreet" in
Kirjath Mozkin
(nord-westl. von Haifah) in die Luft. Außer dem Suizid-Mörder gab es bei
diesem Anschlag keine Toten. Fünf der 21 Verletzten befinden sich noch im
Rambam-Hospital, Haifah. Die Verantwortung übernahm nach einer Mitteilung
der Hisb Alah die Terrororganisation "haDschihad haIslami".
"Steine des Anstoßes"
10. Zeitgeschichte-Tage in Braunau:
"Bild und Realität der Roma und Sinti"
Am 30. August griffen drei
Jugendliche in Wandlitz (Brandenburg) in einer Jugendherberge
bosnische Kinder an, die Tischtennis
spielten. Die Täter pöbelten die Kinder an und bewarfen sie mit
Flaschen. Wie die Polizei berichtete, habe beim Verlassen des Geländes
ein Täter »Sieg Heil« gerufen und den Hitler-Gruß gezeigt. Ein 15- und
ein 17jähriger Jugendlicher wurden festgenommen. (jungle world)
Sieben Monate nach dem Überfall
einer Gruppe Skinheads auf einen Griechen in München
(Bayern) verurteilte das Landgericht am 30. August einen 29Jährigen zu
zwei Jahren und vier Monaten Haft. Nach einer Geburtstagsfeier, an der
60 Skinheads teilnahmen, kam es Mitte Januar zu dem Überfall. Mehrere
von ihnen schlugen damals ihr Opfer nieder und trampelten mit
Springerstiefeln auf ihm herum. Der Grieche erlitt einen Nasenbeinbruch
sowie Prellungen. (jungle world)
29 Soldaten der Bundeswehr im Alter
zwischen 17 und 24 Jahren
riefen am 28. August in Hannover (Niedersachsen) Naziparolen und sangen
Lieder mit rechtsradikalem Inhalt. Die Polizei ermittelt wegen des
Verdachts auf Volksverhetzung.
(Jungle World)
Am Abend des 26. August griff eine
Gruppe Deutscher mehrere Türken in Potsdam (Brandenburg) an.
Die Täter beschimpften die Türken vor
einem Imbissstand mit ausländerfeindlichen Parolen und bewarfen sie mit
einem Plastikeimer, Steinen und Flaschen. Die Polizei vermutet einen
ausländerfeindlichen Hintergrund und ermittelt wegen des Verdachts auf
Volksverhetzung. (jungle world)
Die Kantine des Landratsamtes von
Grimmen (Mecklenburg-Vorpommern) wurde in der Nacht
zum 26. August von Unbekannten mit
Hakenkreuzen beschmiert. Die Täter verwüsteten zudem mehrere Räume in
dem Verwaltungsgebäude. Wegen »Sieg Heil«-Rufen nahm die Polizei in
derselben Nacht zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren in Bötzow
(Brandenburg) fest.
(Jungle World)
Zwei junge Männer beschimpften am
25. August in Potsdam (Brandenburg) einen 15jährigen
Jugoslawen mit ausländerfeindlichen Parolen. Der 19jährige
Hauptverdächtige soll dem Jungen außerdem ins Gesicht geschlagen haben.
Die Polizei ermittelt gegen den mutmaßlichen Täter und seinen 18jährigen
Begleiter wegen des Verdachts auf Volksverhetzung und Körperverletzung.
Am selben Tag grölten Unbekannte auf einem Campingplatz bei Fürstenberg
(Brandenburg) Nazi-Parolen.
(Jungle World)
Am 22. August wurden zwei 22jährige
Männer wegen der Schändung des jüdischen Friedhofs
in Perleberg (Brandenburg) im April dieses Jahres verurteilt. Wegen
Volksverhetzung, Störung der Totenruhe und Sachbeschädigung erhielten
die Täter Freiheitsstrafen von vierzehn und neun Monaten. Zwei weitere
Tatbeteiligte wurden zu einer achtmonatigen Jugendstrafe auf Bewährung
bzw. zu sozialer Arbeit verurteilt. Die Angeklagten hatten zugegeben,
auf dem Friedhof Grabsteine umgeworfen und mit Farbe besprüht zu haben.
Außerdem hatten sie die Friedhofsmauer mit antisemitischen Parolen und
einem Hakenkreuz beschmiert und an weiteren Orten der Stadt
rechtsextreme Sprüche und Symbole angebracht. Der aus
Nordrhein-Westfalen stammende Haupttäter war erst kurz vorher zu acht
Monaten auf Bewährung verurteilt worden, weil er Kennzeichen
verfassungswidriger Organisationen verwendet hatte.
(Jungle World)
Rechtsextremisten stachen am 18.
August in Regensburg (Bayern) zwei Asylbewerber nieder.
Ein 17jähriger Iraker und ein 22jähriger Jordanier wurden von vier Männern
zunächst beschimpft und beleidigt, dann stachen zwei der Angreifer mit
Messern auf sie ein. Wie die Polizei mitteilte, erlitten die beiden
Asylbewerber Schnittverletzungen an Händen und Armen. Die Täter konnten
flüchten. (Jungle World)
In Cottbus (Brandenburg)
verprügelten Jugendliche eine iranische Familie.
Nach verbalen Auseinandersetzungen
in einer Gaststätte verließ die Familie das Lokal, wurde aber von der
Gruppe eingeholt, getreten und geschlagen. Der 42jährige Vater musste
mit einem Nasenbeinbruch in eine Klinik gebracht werden. Seine Ehefrau
und die 15jährige Tochter erlitten Blutergüsse am Oberkörper. Als
Tatmotiv wird Ausländerfeindlichkeit vermutet. (Jungle World)
Filmfestival in Theresienstadt
- In Terezin wird heute das erste Festival der Anfänger im Filmgewerbe
"Fort Film" eröffnet. Die Veranstaltung wurde durch die dortige
Künstlergemeinde initiiert, ihr Präsident ist der Schriftsteller Arnost
Lustig, der im Zweiten Weltkrieg im Ghetto von Theresienstadt lebte.
Während des dreitägigen Festivals werden rund 70 Filme vorgestellt, die
Hälfte davon wird in einem Wettbewerb um die sog. "Theresienstadter
Ziegel" ringen.
Der Vorsitzende der Jüdischen
Gemeinde zu Berlin, Alexander Brenner, hat gegenüber "dpa" den
Dirigenten
Daniel Barenboim
und die Staatskapelle Berlin wegen der Aufführung von Musik Richard Wagners in
Israel heftig angegriffen. "Barenboim hat in Israel kaum vernarbte Wunden
aufgerissen und dem demokratischen, postnazistischen Deutschland einen
Bärendienst erwiesen."
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