Jerusalem, 31. Juli 2001
Verhinderung von Attentaten durch den Militäreinsatz in
Nablus – Aufstellung der Terroranschläge und Hamas-Terrroristen
(Mitteilung vom Büro des Premierminister)
„Zahal“ (die israelische Verteidigungsarmee) traf heute eine Gruppe von
Hamas-Spitzenfunktionären, die in der Vergangenheit Terroranschläge
ausgeübt und sich ganz aktuell mit Vorbereitungen zu weiteren
Terroranschlägen beschäftigt hatten. Zahal handelte, um gegen
israelische Bürger gerichteten Mord und Zerstörungsversuche zu
verhindern. Wir bedauern zutiefst, dass gleichzeitig zwei Kinder ums
Leben kamen und wiederholen, dass Israel zwischen Zivilbevölkerung und
palästinensischen Terroristen unterscheidet.
Der Angriff auf die Hamasbüros in Nablus wurde im Rahmen des Rechts
Israels auf Selbstverteidigung durchgeführt.
Die ums Leben gekommenen Terroristen waren Spitzenfunktionäre des
Hamas-Oberkommandos in Samaria, unter dessen Anleitung und Anweisungen
die vielen mörderischen Anschläge verübt wurden, von denen der letzte
und schlimmste der Anschlag auf die Dolfinarium-Diskothek war. Bei den
Anschlägen, für die dieses Oberkommando verantwortlich ist, kamen 37
Bürger ums Leben und 376 wurden verwundet. Das Büro, das bombardiert
wurde, diente als Planungs- und Einsatzzentrale für diese
Terroranschläge.
Die Operation wurde durchgeführt, während diese Funktionäre mit der
Fortsetzung der militärischen Aktionen der Hamas beschäftigt waren. Auf
der Tagesordnung stand ein im Detail ausgearbeiteter Plan des
Hamas-Oberkommandos in Samaria mit dem Ziel, weitere Mordanschläge in
Israel durchzuführen.
Die Hamas-Spitzenfunktionäre, die bei diesem Angriff ums Leben kamen,
waren persönlich an Attentaten beteiligt und verantwortlich für die
Selbstmordattentäter innerhalb Israels; sie waren auch selbst daran
beteiligt, Selbstmordattentäter auf den Weg zu schicken.
Israel wendet sich an die palästinensische Selbstverwaltung und ruft sie
auf, die Planer und Durchführer von Terroranschlägen festzunehmen. Einer
der Getöteten bei der Operation war drei Jahre lang in palästinensischer
Haft und wurde Anfang diesen Jahres auf freien Fuß gesetzt.
Es ist die Pflicht der Selbstverwaltung zu handeln, um den Terror zu
vermeiden und die Attentate zu verhindern. Wird dies unterlassen,
bedeutet das ein Verstoß gegen die Abkommen und zwingt Israel, alle
Maßnahmen zu ergreifen, um Anschläge auf seine Bürger und seine Soldaten
zu verhindern.
Es folgt die Aufstellung von Anschlägen, die vom Hamas-Büro in Nablus
durchgeführt wurden. Ferner Einzelheiten über die Hamas-Terroristen, die
ums Leben kamen.
Die Anschläge:
01.06. - Ein Selbstmordattentäter zündete eine Sprengstoffladung an der
Dolfinarium-Diskothek in Tel Aviv, 21 Tote und 120 Verletzte
18.05. - Ein Selbstmordattentäter zündete eine Sprengstoffladung im
Eingang zum Ha’sharon-Einkaufszentrum in Netanya. 5 Tote und 74
Verwundete.
22.04.- Ein Selbstmordattentäter zündete eine Sprengstoffladung in der
Nähe eines Omnibusses in Kefar-Sava. 1 toter Zivilist und 47 Verwundete
(darunter zwei schwer Verwundete).
28.03. - Ein Selbstmordattentäter zündete eine Sprengstoffladung in der
Nähe einer Tankstelle an der Neve-Yamin-Kreuzung. 2 tote Kinder und 4
verwundete Kinder.
27.03. - Ein Selbstmordattentäter zündete eine Sprengstoffladung in der
Nähe eines Omnibusses an der Kreuzung des Französischen Hügels in
Jerusalem. 12 Verwundete.
04.03. - Ein Selbstmordattentäter zündete eine Sprengstoffladung an der
Kreuzung Herzelstraße/Shohamstraße in Netanyia.
01.03.- Ein Selbstmordattentäter zündete eine Sprengstoffladung in einem
Taxi an der Me-Ami-Kreuzung. 1 toter Zivilist und 12 Verwundete.
01.01. - Ein Selbstmordattentäter zündete eine Sprengstoffladung an der
Kreuzung der Straßen Herzel und Dizengoff in Netanyia. 36 Verwundete.
22.12.- Ein Selbstmordattentäter zündete eine Sprengstoffladung an der
M’ehula-Kreuzung. 3 verwundete Soldaten.
22.11.- Eine Autobombe wurde in der Ha’nafi-Straße in Hadera gezündet. 2
Tote und 61 Verwundete.
Daten zu den Hamas-Funktionären:
1. Gamal Manzour, geb. 1960, zuletzt wohnhaft in
Nablus, war einer der Hamas-Spitzenfunktionäre im Westjordanland und
unmittelbar verantwortlich für die Bezirkskommandatur in Samaria. Elf
Mal in israelischer bzw. in palästinensischer Haft, war er einer der
„Marga-Zahour“-Ausgewiesenen im Dezember 1992.
Er erfüllte eine Reihe von Aufgaben in der Hamas, zählte zu den
Hauptvertretern der gegenwärtigen extremen Linie der Bewegung.
Gamal predigte systematisch die Intensivierung der militärischen
Aktivitäten der Hamas gegen Israel, unterstützte mit Entschiedenheit
Selbstmordattentate und Anschläge auf menschenüberfüllten Plätzen. Er
rief auf, überall in ganz Israel den Tod zu verbreiten.
Gamal Manzour führte die Anschlagspolitik der Bewegung an und setzte sie
um.
Unter seinem Kommando und seiner Verantwortung führten Hamas-Funktionäre
in Samaria ihre Aktivitäten durch, wurden verschiedene
Selbstmordanschläge und Terror gegen Israel verübt.
Des Weiteren war er für die Vorbereitung zuständig und derjenige, der die
Ziele und die Methode definierte, er schuf die erforderliche
Organisationsinfrastruktur und schickte die Aktivisten zu ihren
Mordaufträgen auf den Weg. Trotz wiederholter Warnungen der
palästinensischen Selbstverwaltung einschließlich längerer Haftperioden
ließ Gamal von seinen Aktivitäten nicht ab, im Gegenteil, er verschärfte
sie noch. Er veranstaltete Massenkundgebungen, in deren Verlauf er
öffentlich zur Verschärfung der Anschläge auf Israel aufrief und stellte
sich gegen jeden Gesprächsversuch mit Israel.
So erklärte er z.B. in einem Interview mit der BBC am 09. Januar, daß die
Hamas-Bewegung nichts Verwerfliches daran sehe, Zivilisten überall wo es
möglich sei, zu töten.
Vor einigen Tagen, am 25. Juli, in einem Interview für die Fernsehstation
„El-Djazira“ und dem „Abu-Dhabi“ Fernsehen sagte er: “Trotz der
Attentate gegen viele Aktivisten der Hamas gibt es viele, die bereit
sind, die Shaiden (Märtyrer) zu ersetzen und ihren Platz einnehmen.“
Er nutzte die Interviews, um die Zweifler, wie er meinte, aufzurufen, sich
den Selbstmordattentaten anzuschließen.
2. Gamal Damouni, geb. 1958, zuletzt wohnhaft in Nablus
Einer der Hamas-Kommandeure im Bezirk von Samaria und einer der
Hamas-Anführer im Westjordanland. Er begann seine terroristische
Karriere bereits in den Siebzigern. Im April 1975 im Alter von 17 Jahren
das erste Mal eingesperrt, ließ er seitdem von seinen terroristischen
Aktivitäten nicht mehr ab.
1992 wurde er nach Marga-Zahour zusammen mit den Hamas und den Djihad
el-Islami-Anführern in den Gebieten verbannt.
Er zählte zu den Gestaltern der gegenwärtigen Hamas-Politik, setzte sich
für die Intensivierung von Aktivitäten gegen Israel ein, ebenso für den
Einsatz von Selbstmordattentätern in den verschiedenen
Ausführungstechniken. Er griff die religiösen Gesetzesentscheidungen an,
die sich von Selbstmordattentaten distanziert hatten, und rief auf,
diese nicht zu beachten. Sein Name wurde immer wieder in den Listen
aufgeführt, die Israel der palästinensischen Selbstverwaltung übergeben
hat mit der Aufforderung, diese Terroristen festzunehmen. Er begegnete
den Spitzen der palästinensischen Sicherheitsorgane mit Verachtung und
diese vermieden jede Konfrontation mit ihm.
Vor einigen Tagen versprach er in Presseinterviews (i.p. 25.07.,
Nablus-Fernsehen 25.07.), dass die Hamas-Bewegung auf die Tötung von
Salah-Darauze reagieren würde. Damouni und seine Kollegen arbeiteten in
letzter Zeit an der Planung von militärischen Anschlägen auf Israel.
Damouni ist außerdem der israelischen Öffentlichkeit in Erinnerung wegen
seines Versprechens, Dutzende Selbstmordattentäter nach Israel zu
schicken, um dort überall den Tod zu verbreiten.
In einer Hamas-Kundgebung, die am 24. April d.J. zum Andenken an den
Terroristen, der den Anschlag in Neve Yamin verübte, stattfand, sagte
Damouni: “Die Hamas hat sich für die Intifada und militärische Aktionen
entschieden. Ihr, die Israelis, ihr seid dran, eure Toten zu beklagen,
wir haben 100 einsatzbereite Männer (= Selbstmordattentäter), die bereit
stehen. Nach diesen 100 wird es weitere Tausende geben.“
Gamal Damouni erklärtedes öfteren, „die Selbstmordaktionen bilden den
Höhepunkt der Hingabe und Aufopferung.“ Er verstand diese Erklärung als
Motto für alle seine Handlungen.
3. Fahim Ibrahim Moustafa Dawabsha, geb. 1969, aus Duma/Bekaot,
zuletzt wohnhaft in Nablus
Dawabsha arbeitete in den Hamas-Büros in Nablus, wo er verantwortlich für
Selbstmordanschläge und für die Leitung der Hamas-Aktivitäten war sowie
zuständig für die Koordination mit Hamas-Stellen in Samaria
Er wurde einige Jahre lang wegen seiner Teilnahme an militärischen
Operationen gesucht. Er stand in engen Beziehungen mit militärischen
Hamas-Aktivisten und war einer der Anführer der islamischen Bewegung.
Im Rahmen seiner Aktivitäten diente er auch als Zuarbeiter von
militärischen Aktivisten, die für Sprengstoffanschläge in Israel
verantwortlich sind.
Im letzten Jahr wurde er zudem bekannt als jemand, der sich des öfteren
mit militärischen Aktivisten traf, darunter der Selbstmordattentäter von
Netanyia am 1. Januar 2001.
haGalil onLine 07-08-2001 |