80 Jahre Pogromnacht – Jakob Goldberger

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„In der »Kristallnacht« hat mich ein christlicher Freund mit in seine Wohnung genommen. Dort habe ich die Nacht verbracht, damit ich nicht den Nazihäschern in die Arme laufe“…

80 Jahre Pogromnacht – Zeitzeugenberichte aus Nürnberg

Jakob Goldberger wurde am 11. September 1917 geboren und stammte aus einer angesehenen Nürnberger Kaufmannsfamilie. Seine Eltern besaßen ein Textilgeschäft in der Innenstadt. Er besuchte das Reform-Realgymnasium am Egidienberg, beschloss aber früh, sich der zunehmenden Feindseligkeit gegen jüdische Schüler zu entziehen. So zog er 1934 nach Frankfurt, besuchte eine Jeschiwa und ließ sich zum Drucker ausbilden. Im November 1938 kehrte er nach Nürnberg zurück und erlebte dort die Folgen der Pogromnacht auf seine Familie. 1939 flüchtete Jakob Goldberger über die Schweiz und Triest nach Palästina. Der Briefkontakt zu seinen in Deutschland verbliebenen Eltern war sporadisch; sein Versuch, ihnen von Palästina aus Einreisegenehmigungen zu verschaffen, scheiterte. Sie wurden im März 1942 nach Izbica deportiert. Jakob Goldberger starb 2002 in Jerusalem.

Die Textilhandlung Goldberger befand sich im Herzen der Stadt, Repro: www.nurinst.org

Nürnberg ist meine Heimatstadt, aber sie hat mich nicht immer gut behandelt. Die ersten Jahre meiner Schulzeit ging ich in die jüdische Volksschule in der Essenweinstraße 7 im Haus der Synagoge. Später kam ich auf das Reform-Realgymnasium, dort hatte ich zu den allermeisten meiner nicht-jüdischen Mitschüler sehr gute Beziehungen. Mit den ein oder zwei Juden in der Klasse war ich gut befreundet. In der Schule spürte ich keinen Antisemitismus, nicht vor 1933 und auch später unter Hitler nicht. Es gab einige Schüler, die sich mehr nazistisch benommen haben, aber die meisten nicht! Auch die Lehrer waren im Allgemeinen korrekt. Schon 1934 begann man Juden zu verbieten, aufs Gymnasium zu gehen. Meine Noten waren gut, ich hätte bleiben können. Aber ich habe die Schule verlassen und wenig später hat man alle jüdischen Schüler entfernt. Auf Anraten des Rabbiners, Dr. Arnold Klein, bin ich dann auf die Jeschiwa in Frankfurt gegangen, wo ich bei Verwandten wohnen konnte. Später habe ich mir dann alleine ein Zimmer gemietet und habe Arbeit in einer Druckerei gefunden. Bis zum 10. November 1938 habe ich in Frankfurt gelebt.

Meine Eltern David und Amalie Goldberger waren patriotische Nürnberger und sehr verbunden mit ihrer deutschen Heimat. Sie haben sich sowohl in der jüdischen Gemeinde wie auch in der Stadt allgemein sehr wohl gefühlt. Wir waren bewusste Juden, das ja, in jeder Hinsicht, aber wir waren Deutsche. Sie wären nicht auf den Gedanken gekommen, sich anders zu bezeichnen.

Mein Vater besaß ein recht erfolgreiches Textilgeschäft. Es hieß »Das Haus der Gelegenheitsposten«, aber der eigentliche Name war »Die Blaue Glocke«. Das Ladengeschäft reichte vom Josephsplatz bis zur Hinteren Ledergasse. Wir hatten 15 Angestellte im Verkauf, sowie Lageristen und Bürokräfte, insgesamt waren 25–30 Personen beschäftigt. Es gab dort Stoffe aller Art, Herren-, Damen-, Vorhangstoffe, für Bühnenausstattungen und für Talare. Es war ein sehr großer Laden mit Stammkunden seit Jahren und Jahrzehnten, vor allem unter der nicht-jüdischen Bevölkerung. Am Schabbat war das Geschäft ja geschlossen und wenn es dann Samstagabend – nach dem Schabbatende – aufgemacht wurde, standen die Leute draußen Schlange, um reinzukommen, zum großen Ärger der übrigen Geschäftsleute, bei denen das nicht so war.

Das Geschäft wurde im Jahr 1873 von meinem Großvater, Jakob Goldberger, an der Fleischbrücke gegründet. Nach 18 Jahren ist er in ein größeres Lokal an der Fleischbrücke gezogen und nach weiteren 18 Jahren hat er das Haus am Josephsplatz gekauft und das Geschäft eingerichtet. Nach weiteren 18 Jahren ist es umgebaut und vergrößert worden und nach weiteren elf Jahren ist es »arisiert« worden. Ich war bei dieser »Arisierung« dabei, das war eine sehr traurige Angelegenheit. Das Geschäft musste gegen ein paar lumpige Groschen verkauft werden. »Verkauft werden« kann man nicht sagen, sondern enteignet, ebenso das Haus, das vierstöckige Haus mit einem Vorder- und einem Hinterhaus. Es kamen zwei Gestapobeamte, einer hielt uns einen Vortrag, dass jetzt neue Zeiten angebrochen wären, aber es werde uns gar nichts geschehen. Dann kam ein älterer Mann daher und sagte: »Ich bin jetzt der Inhaber, geben Sie mir die Schlüssel, geben Sie mir die Stoffe, die noch da sind, geben Sie mir alles, was da ist, das gehört jetzt mir. Und Sie können sich dann bei der Stelle so und so die ›Arisierungsurkunde‹ abholen und damit ist der Fall erledigt.« Meine Eltern mussten zustimmen und die Übergabe unterschreiben. Das war eine sehr, sehr traurige Angelegenheit.

Meine Eltern sind auch aus ihrer Wohnung rausgeworfen worden, aus dem Haus, in dem auch ihr Geschäft war und sind in eine Notwohnung in die Landgrabenstraße geschickt worden, wo sie sehr einfach leben mussten. Am 24. März 1942 wurden sie dann nach Izbica in Polen deportiert.

Ich kann mich auch noch sehr gut an den sogenannten Boykott-Tag am 1. April 1933 erinnern. Es war ein Samstag gewesen, da standen vor jüdischen Geschäften – unser Geschäft war sowieso geschlossen – SA-Leute und Hitlerjugend. Man erzählt sich, dass die jüdische Inhaberin des Geschäfts von der Mutter eines Hitlerjungen angerufen wurde: »Frau Feuchtwanger, geben sie dem Wolfgang mal ein Glas Tee, der steht da schon den ganzen Tag da!« Das ist kaum zu glauben, diese geistige Einstellung, aber so war es gewesen.

An diesem Tag ist vielen Leuten ein Licht aufgegangen, dass man als Juden hier nicht bleiben konnte. Aber viele haben das auch nicht ernst genommen, die haben gedacht, das sei nach ein paar Monaten oder Jahren vorbei. Im Gegensatz zu den meisten Menschen hatte ich die Einschätzung, dass es noch schlimmer wird. Dass es so schlimm kommen würde, wie es gekommen ist, das habe ich natürlich nicht gewusst. Aber dass es schlimm werden würde, das habe ich gefühlt.

Man hat den Antisemitismus in Nürnberg nicht direkt gemerkt, man konnte auf der Straße gehen, aber wir wurden als Kinder immer dazu angehalten, nichts zu tun, was den latenten Antisemitismus in einen aggressiven hätte umschlagen lassen. Beispielsweise konnte mein Vater an Sukkot mit dem Lulaf in die Synagoge in der Essenweinstraße gehen. Von unserem Haus war das eine Viertelstunde oder zwanzig Minuten zu Fuß und niemand hat sich darum gekümmert. Wir hatten gute Beziehungen zu einer ganzen Reihe von nicht-jüdischen Geschäftsleuten, Handwerkern und Dienstleuten. Man hat sich gegenseitig gegrüßt, man hat sich gekannt und geschätzt, aber gesellschaftliche Beziehungen gab es nicht! Nach 1933 hat sich dann gezeigt, wie tief der Antisemitismus ging, wie viele dann den Nazis zugejubelt haben. Ich sehe noch genau vor meinen Augen, wie ich im Haus meiner Eltern stehe und den Siegesmarsch der SA-Truppen in Nürnberg beobachte, wie sie am Abend von der Machtübernahme mit Fackeln über den Josephsplatz marschiert sind. Kurze Zeit danach war ein Hitlerbesuch. Ich habe gesehen, wie Hitler in seinem Auto stand, er den Arm hoch erhob, und alle haben gejubelt. Als ob sie den leibhaftigen Messias gesehen hätten. Die Leute haben geschrien und getobt. Sie waren sehr begeistert, sehr begeistert.

In der »Kristallnacht« – ich lebte noch in Frankfurt – hat mich ein christlicher Freund mit in seine Wohnung genommen. Dort habe ich die Nacht verbracht, damit ich nicht den Nazihäschern in die Arme laufe. Am Freitag bin ich dann nach Nürnberg gefahren, ich saß allein in einem Eisenbahnabteil und in Aschaffenburg kamen sechs Wehrmachtssoldaten rein und haben sich dazugesetzt. In Würzburg riss ein SA-Mann die Tür auf und rief: »Sind hier Juden?« Die Soldaten hatten mir eine Zeitung gegeben, damit ich mich hinter ihr verstecken konnte, und beantworteten die Frage mit »Nein«. Und dann ist der SA-Mann wieder abgezogen. Die Soldaten haben mich gerettet. In den Abendstunden bin ich in Nürnberg angekommen, kein Mensch hat sich um mich gekümmert. Die Wohnung meiner Eltern war ziemlich zertrümmert, das Geschäftslokal war auch erheblich beschädigt. Meine Mutter war allein mit ihrer alten Haushälterin, mein Vater war im Untersuchungsgefängnis, mein älterer Bruder war auch festgenommen und mein anderer Bruder ist nach Dachau verschleppt worden, das war sehr, sehr niederdrückend. Ich habe alles Mögliche getan, um meine Mutter aufzuheitern oder ihr zumindest Mut zuzusprechen, und wir haben angefangen, aufzuräumen. Mein Vater ist dann auch ziemlich schnell wieder nach Hause gekommen, er ist nur festgenommen worden, weil sie nicht wussten, was sie weiter machen sollten und mein älterer Bruder, der kam auch bald zurück. Der andere Bruder, der in Dachau geblieben ist, war bis Kriegsbeginn in Dachau.

In Nürnberg war ich arbeitslos und musste mich beim Arbeitsamt melden. Der Beamte bot mir eine Stellung in der Druckerei des Stürmer an. Er meinte: »Das ist ein guter Platz, die zahlen gut, die haben viel Geld und wir werden Ihnen gute Bedingungen aushandeln!« Ich sagte zu ihm: »Ich bin Jude und ich kann doch nicht beim Stürmer arbeiten, das geht doch nicht, das passt doch nicht!« – »Aber wieso denn, das ist doch ein Arbeitsplatz wie jeder andere auch, was hat das denn damit zu tun?« Da bin ich gegangen. Beim zweiten Mal hat er’s verstanden: »Eigentlich haben Sie recht. Ich kann Sie nicht zum Stürmer schicken.«

Der Stürmer war ein aggressives, anti-jüdisches Hetzblatt von Streicher, das Schlimmste, was jemals auf der Welt existiert hat. Seit 1923 wurde das Blatt gemacht. Während der Nazizeit gab es überall in der Stadt Schaufenster, wo der Stürmer ausgestellt war, damit das ja jeder lesen könne. Die Juden wurden des Ritualmords beschuldigt und vor allem der Mädchenschändung. Da wurde dargestellt, wie die Juden deutsche Mädchen vergewaltigen. Vor allem dieses Thema hat die Leser besonders interessiert. Überhaupt jede Form der Kriminalität hat man den Juden angehängt und groß stand immer dabei »Deutschland erwache ‑ Juda verrecke!« Das Blatt hat aber großen Absatz gefunden, die Nürnberger, vor allem im Umland, waren eifrige Leser, das hat auch ihre sexuellen Phantasien befriedigt – scheinbar. Der Großteil der Bevölkerung hat die Sachen akzeptiert. Ob sie das alle so geglaubt haben, denk ich nicht, aber die Zeitung hat großen Absatz gefunden und ist sehr gut gegangen.

Julius Streicher sehe ich noch vor mir. Ein kleiner, dicker Mann mit Glatze und immer mit einer Peitsche in der Hand. Immer wenn er irgendwo hingekommen ist, wo mehrere Leute waren, wurde er begeistert begrüßt: »Der Streicher, der Streicher!« Er war sehr beliebt.

Die Synagoge in der Essenweinstraße 7 hatte ungefähr 500 Plätze und war gewöhnlich gut besucht. Es gab eine Frauenempore, auf die man durch einen der Nebeneingänge kam, und in der Mitte war eine Erhebung für die Thorarollen, der Almemor, und im Osten der Thoraschrein. Jeden Tag haben Gottesdienste stattgefunden, vor allem natürlich am Schabbat und den Feiertagen. Das Gebäude brannte in der Pogromnacht vollständig aus, sodass nur noch die Fassade übrigblieb. Die Feuerwehr verhinderte mit großem Geschick das Übergreifen der Flammen auf die Nachbarhäuser. Die meisten Besucher der Synagoge in der Essenweinstraße waren alteingesessene Nürnberger. Ostjuden kamen nur sehr wenige dorthin, die hatten ihre eigenen Bethäuser, beispielsweise Achi Eser im Feuerweg im Ortsteil Gostenhof.

Die orthodoxe Synagoge in der Essenweinstraße in Nürnberg wurde in der Pogromnacht in Brand gesetzt, Repro: www.nurinst.org

Ich war ein großer Anhänger vom 1. FC Nürnberg. Es gab aber auch einige jüdische Sportvereine, wie beispielsweise Bar Kochba. Der Verein hatte Riegen für Turnen, Wasserball und einige andere Sportarten, wie Leichtathletik. Zudem gab es den »Schild«, dieser jüdische Sportverein hat sich vor allem mit Boxen und Ringen beschäftigt.

Meine Eltern sah ich zum letzten Mal im Frühjahr 1939, als sie mich zum Zug begleiteten. Das war eines Abends so gegen 6 Uhr. Es war eine seltsame Situation, von der ich nie gedacht habe, dass so etwas geschehen könnte. Denn warum sollte ich fliehen? Ich hatte doch ein Zertifikat für Palästina! Warum konnte ich mich nicht einfach in die Eisenbahn setzen, nach Triest fahren und dann weiter nach Palästina? Und plötzlich befand ich mich in einem Abenteuer. Keiner informierte uns, dass wir nach Singen fahren, lediglich wo wir umsteigen sollten. In einem Forsthaus in der Nähe zur Schweizer Grenze wurden wir erwartet. Ein Förster oder Forstangestellter hat uns durch Gesten bedeutet, mit ihm zu kommen. Es war schon spät, zehn, elf oder zwölf Uhr abends. Wir mussten uns im Wald verstecken, bis die deutsche Patrouille vorbei war. Dann hat er uns ein Zeichen gegeben: jetzt lauft rüber. Der Weg führte uns zu einer Lichtung, da stand ein Posthäuschen mit dem Schweizer Wappen. Da war es schon gegen fünf Uhr morgens. In einem Fahrradschuppen neben dem Häuschen haben wir uns versteckt, bis es einigermaßen hell war. Dann kam ein Autobus, ein ziemlich alter Autobus, und da stand drauf »Winterthur«. Da sind wir einfach eingestiegen, haben in deutschem Geld bezahlt, und sind nach Winterthur gefahren. Kein Mensch hat uns angehalten, kein Mensch hat von uns Notiz genommen. Meine Papiere hatte ich auf Anraten des Rabbiners Isaak Heilbronn vorher an eine Adresse in Winterthur geschickt, da habe ich sie dann abgeholt. Über Luzern bin ich nach Triest gefahren und von dort mit dem Schiff nach Palästina, wo ich am 29. März 1939 ankam.

Ich war sehr erleichtert, als ich nach Palästina kam, aber es war schwer, den Lebensunterhalt zu sichern. In einer Druckerei fand ich Arbeit. Die Sorge um meine Angehörigen, vor allem um meine Eltern, war sehr stark. Ich habe mich an einen Anwalt gewandt, um für sie eine Einreisegenehmigung zu erhalten, was aber leider nicht gelungen ist.

Wir wussten, dass möglicherweise die deutsche Armee unter dem Befehl General Rommels die britischen Linien im nördlichen Ägypten durchbricht und nach Palästina einfällt. Daher habe ich mich 1941 oder 1942 zur Hagana gemeldet, wie viele andere auch. Zusammen haben wir trainiert, um bei eventuellen Operationen Widerstand zu leisten.

Dass meine Eltern deportiert wurden, das habe ich erst sehr viel später erfahren. Mein Sohn wurde im Jahr 1945 geboren und wir haben ihn nach meinem Vater genannt, David, mit dem Zweitnamen Chaim; das bedeutet Leben, in der Hoffnung, dass die Eltern noch leben. Wir konnten uns doch nicht vorstellen, was in Deutschland passiert ist. Erst langsam erfuhren wir von dem ganzen Ausmaß des Verbrechens.

Wenn ich in Deutschland Menschen in meinem Alter sah, wollte ich mit denen nichts zu tun haben. Ich habe den Verdacht gehegt, dass sie an den Untaten der damaligen Zeit beteiligt waren. Selbst wenn dies nicht so gewesen wäre, habe ich es für richtiger gehalten, mich von ihnen fern zu halten. Mit jungen Leuten hatte ich das Problem nicht, aber ich wusste, dass ihre Väter oder Großväter vielleicht etwas getan haben, was nicht hätte sein dürfen.

Die Gefühle, die ich hatte, als ich Anfang der 1990er Jahre zum ersten Mal wieder in Nürnberg war, kann man schwer beschreiben. Einerseits der Gedanke: warum habt ihr das gemacht? Andererseits: das Kapitel ist abgeschlossen, wir können nichts ändern, wir müssen unser Land aufbauen und dies soll unsere Antwort sein auf alles, was geschehen ist. Wenn man die Zukunft aufbauen will, wenn man weiter Kinder in die Welt setzen und aufziehen will, ist das nur möglich, wenn man die Vergangenheit kennt und richtig einschätzt. Ich kann die Deutschen verstehen, die sagen: »Jetzt muss Schluss sein mit der Vergangenheit!«, aber ich kann es nicht rechtfertigen. Denn sie dürfen unter keinen Umständen verschweigen, was geschehen ist. Die Geschehnisse waren von solch einem Umfang und einer Abgrundtiefe, dass es unmöglich ist zu sagen: »Ich habe es einfach vergessen.«

Deutschland ist eine Episode meines Lebens. Ich fühle mit Israel, ich habe es in manchen Kriegen verteidigt, ich habe das Meinige getan. Ich zahle meine Steuern, ich gehöre dazu, ich ärgere mich, wenn es dem Land schlecht geht, ich freue mich, wenn es ihm gut geht.

Das Interview wurde im Mai 1999 in Jerusalem geführt. Auszug aus dem von Jim G. Tobias herausgegebenen Lesebuch, »… und wir waren Deutsche!« Jüdische Emigranten erinnern sich, Nürnberg 2009