Der von Susann Neiman und Michael Wildt herausgegebene Sammelband „Historiker streiten. Gewalt und Holocaust – Die Debatte“ enthält 16 Texte, die sich mal mehr und mal weniger mit der aktuellen Debatte um die Einordnung des Holocaust gegenüber dem Kolonialismus beschäftigen. Differenzierten Beiträgen stehen polemische Kommentare gegenüber, sodass man es auch in der formalen und nicht nur der inhaltlichen Ausrichtung mit ganz unterschiedlichen Beiträgen zu tun hat.
Holocaust
Fluchtpunkte der Erinnerung – Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus
Buchvorstellung und Gespräch mit dem Soziologen Natan Sznaider

Fluchtpunkte der Erinnerung
Der israelische Soziologe Natan Sznaider legt in „Fluchtpunkte der Erinnerung. Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus“ seine Reflexionen über den aktuellen Streit zum Thema vor. Im Buch selbst argumentiert er eher essayistisch und feuilletonistisch und kommt erst spät zum inhaltlichen Kern, wobei seine differenzierte Erörterung von nachvollziehbaren Positionen besonders hervorsticht.

Ein Verbrechen ohne Namen
Im post-kolonialen Diskurs dient die besondere Erinnerung an die Shoah dazu, um von den Kolonialverbrechen abzulenken, handele es sich doch um gleichrangige Massenmorde. Gegen derartige Auffassungen haben sich in Feuilletons kritische Historiker positioniert. Einige dieser Beiträge finden sich jetzt in dem kleinen Sammelband „Ein Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust“.

Der Holocaust in den besetzen sowjetischen Gebieten
Online-Vortrag von Dr. Bert Hoppe, Berlin

Die Anzeige
Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage RheinRuhr stellt der Künstler Boaz Kaizman „Die Anzeige“ vor…

Holocaustrelativierung der übelsten Sorte
Eine christliche Buchhandlung verbindet eine Dämonisierung von Abtreibungen mit einer Relativierung der Shoah…

Ein empfehlenswertes Lehrbuch über Fakten & Entwicklungen zur Shoah
Der österreichische Lehrer Bandi Koeck stellt in seiner 2015 im deutschen Kohl-Verlag veröffentlichten Broschüre für die Sekundarstufe die wichtigen Fragen, woher dieser Hass „gegen die Juden“ kommt? „Was trieb die Menschen damals an, ihre Freunde und Nachbarn zu verraten und sie über Nacht in Lebensgefahr zu bringen? Wie hätte ich in dieser Situation gehandelt?“…

Zum Tod des Münchner Holocaust-Zeitzeugen Hugo Höllenreiner
Mit tiefer Trauer und Betroffenheit hat Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und Kommissarin für Holocaust-Memory beim World Jewish Congress, die Nachricht vom Tod Hugo Höllenreiners aufgenommen. „Er war ein großartiger Mensch, der als Zeitzeuge sein Leben dem aktiven Wachhalten der Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten gewidmet hat“…

Alles in trockenen Tüchern: Der Staat blüht
In den späten siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts machten sich schon einmal zahlreiche Rumänen auf den Weg in eine bessere Zukunft. Das Ziel war damals nicht die EU, sondern Israel und nicht die Roma wanderten, sondern über die Hälfte der rumänischen Juden machten sich auf den Weg – ins versprochene Land „Erez Israel“. An die Realitäten im profanen Staat, des „Medinat Israel“, gewöhnten sie sich schnell, zumal sich bereits viele Rumänen im Land befanden…
