Jordim: Die Absteiger

Wer sich für die Geschichte der Kreuzfahrer interessiert, muss fragen, was brachte die Kreuzfahrer zum Untergang? Wenn man überall im Land so stolze Reste ihrer Burgen sieht, fragt man sich dies. Die traditionelle Antwort ist: der Sieg über die Kreuzfahrer in der Schlacht an den Hörnen von Hittin, Zwillingshügel in der Nähe des Sees Genezareth, 1187 durch den großen muslimischen Sultan Salah-ad-Din (Saladin)…

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Granada capta: Die Vertreibung aus Spanien

Als Ferdinand und Isabella zu Beginn des Jahres 1492 in das den Mauren endlich entrissene Granada feierlichen Einzug hielten, bemächtigte sich der christlichen Massen grenzenloser Enthusiasmus. Der katholische Einheitsstaat stand nunmehr unerschütterlich fest, und die letzte Abrechnung mit den Juden schien keinen Aufschub mehr zu dulden…

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Sozialtschiki: In der Armutsfalle

Das Judentum in Deutschland spricht zum Großteil Russisch, ist zu einem hohen Prozentsatz im Renten- oder im Renteneintrittsalter und lebt in der Regel an der Armutsgrenze, d.h. von der staatlichen Grundsicherung. „Sozialtschiki” heißen im russischdeutschen Jargon diese Menschen, die man allenthalben in den jüdischen Gemeinden zwischen Flensburg und Konstanz trifft…

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Auf der Suche nach dem jüdischen Sathmar

Die wilde Bautätigkeit in Bukarest sticht dem Neuankömmling ins Auge. Überall wird gebaut, nicht selten am Rande oder jenseits der Legalität. Wer es positiv sehen will, erkennt darin den Boom, die Dynamik, kreatives Chaos. Wer skeptisch ist, sieht Zügellosigkeit, Zerstörung und schiere Gier. Das Nebeneinander von alt, modern, kitschig, zerfallen, verspielt, von unterschiedlichen Stilen und Stillosem ist inspirierend und deprimierend zugleich…

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Herbst in Rumänien: Spuren die vergehen

In meinem zweiten Herbst in Rumänien – im Jahr 2008 -, an einem milden Oktobertag, stieg ich beim Victoria-Platz in die Untergrundbahn und fuhr zur Unirii-Station. Die Metro funktioniert gut in Bukarest. Ich benutze sie oft, auch wenn ich das Gedränge und das sinnlose, aggressive Drängeln und den Gestank von Schweiss im Sommer und die leeren Blicke der Menschen am Abend nach der Arbeit nicht mag. Aber die Gewissheit, dass die oben in den Autos auf der Strasse in endlosen Staus stehen, macht all das erträglich…

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Hungerstreik gegenüber der israelischen Botschaft: Recht auf Jerusalem

Seit dem 26. Juli 2010, also seit fünfzehn Tagen sitzt ein junger Vater in einer idyllischen Seitenstraße des Hohenzollerndamms auf einem Campingstuhl in Berlin und kämpft für seine sieben Monate alte Tochter Zaynab. Der Name kommt aus dem Arabischen und bedeutet „wohlriechende Wüstenpflanze“. Wo die kleine Zaynab eines Tages Wurzeln schlagen wird, hängt vom Wohlwollen und der Menschlichkeit der israelischen Behörden ab…

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Heimatcontainer: Deutsche Kupferhäuser in Israel

„Nehmen Sie ein Kupferhaus mit nach Palästina. Sie wohnen bei größter Hitze in kühlen Räumen“ – so warb einst die Firma Hirsch Kupfer- und Messingwerke AG in der „Jüdischen Rundschau“ für ihre patentierten Fertighäuser aus Kupferplatten. Von der Geschichtsschreibung der Architektur wurden die Kupferhäuser bisher weitgehend übersehen…

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Juden in der Welt: Rumänien

Aus dem alten Königreich Rumänien ist nach dem (I.) Weltkrieg Großrumänien, „Romania mare“, hervorgegangen. Dem Lande sind Transsylvanien, Maramaros Sziget, das Banat, die Bukowina, Bessarabien einverleibt worden. Mit einer rumänischen Bevölkerung hat Rumänien in den neuangeschlossenen Gebieten auch fremde Nationalitäten übernommen, darunter Juden…

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Inseln im Mittelmeer: Sardinien

In Sulcis wurden Spuren einer jüdischen Ansiedlung aus der römischen Kaiserzeit gefunden. In der Hauptstadt Gagliari ist eine Synagoge aus dem Ende des 6. Jahrhunderts bezeugt. Unter aragonesischer Herrschaft (seit 1325) erhielt Sardinien dauernd jüdischen Zuzug aus Barcelona und von den Balearen. Auch Alghero hatte eine blühende jüdische Gemeinde…

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