Am nächsten Dienstag, 21. Oktober, werden 14 Erinnerungszeichen in Schwabing und der Maxvorstadt angebracht. Die Gedenkveranstaltung findet um 16 Uhr im Goethe-Institut am Oskar-von-Miller-Ring 18 statt. Teilnehmen werden unter anderem Stadtrat Sebastian Schall in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München, Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, und Stefan Dickas, der Vorsitzende der ErinnerungsWerkstatt München e.V. Im Anschluss werden hier sowie in der Barer Straße 86 Erinnerungszeichen gesetzt. Weitere Erinnerungszeichen werden am 22. Oktober in der Kaulbachstraße 33, der Franz-Joseph-Straße 41 und der Elisabethstraße 30 angebracht.
Die Veranstaltung findet anlässlich des fünfjährigen Bestehens der ErinnerungsWerkstatt München e. V. statt, deren Mitglieder die Biografien der geehrten Personen recherchiert haben. Der im Oktober 2020 gegründete gemeinnützige Verein erforscht die Schicksale von Münchner Opfern des Nationalsozialismus. Inzwischen können die Lebensgeschichten von über 100 Frauen, Männern und Kindern auf der Webseite gelesen werden. Die Mitglieder der ErinnerungsWerkstatt engagieren sich ehrenamtlich für das Gedenken an die verfolgten Münchner*innen und haben bereits viele Erinnerungszeichen initiiert.
12 der neuen Erinnerungszeichen sind Münchner*innen gewidmet, die nach den rassistischen „Nürnberger Gesetzen“ als jüdisch galten. Unter ihnen ist Anneliese van Wien, die als Jüdin Opfer der NS-Krankenmorde wurde. Georg Bautler wurde als Homosexueller verfolgt und in mehrere Konzentrationslager eingewiesen. Der Marinesoldat Franz Fellner entzog sich dem Dienst an der Waffe und wurde von der Wehrmachtsjustiz wegen Fahnenflucht zum Tod verurteilt. Alle 14 erinnerten Personen wurden Opfer der mörderischen Verfolgung durch das NS-Regime. Ihre Lebensgeschichten werden unter www.erinnerungszeichen.de veröffentlicht.
Eine Anmeldung zur Gedenkveranstaltung im Goethe-Institut ist erforderlich unter erinnerungszeichen@muenchen.de
Programm am Dienstag, 21. Oktober 2025
16 Uhr
Gedenkveranstaltung
Zentrale des Goethe-Instituts, Oskar-von-Miller-Ring 18
Rebecca Cordes, Kaufmännische Direktorin und Vorstand, Goethe-Institut
Stadtrat Sebastian Schall in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München
Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
Stefan Dickas, Vorsitzender der ErinnerungsWerkstatt München e.V.
Sonja Schneidinger spricht für die Angehörigen
Stefan Dickas verliest die Biografie von Georg Bautler
Dr. Svenja Jarchow, Bezirksausschuss 3 – Maxvorstadt
17 Uhr
Anbringung des Erinnerungszeichens für Georg Bautler
am ehemaligen Wohnort am Oskar-von-Miller-Ring 18 (früher Glückstraße 19)
ca. 17.30 Uhr
Anbringung des Erinnerungszeichens für Franz Fellner
am ehemaligen Wohnort in der Barer Straße 86
Programm am Mittwoch, 22. Oktober 2025
15.30 Uhr
Anbringung der Erinnerungszeichen für Agathe, Anneliese-Nora und Klaus-Robert van Wien sowie Alice Jaffé
am ehemaligen Wohnort in der Kaulbachstraße 33
ca. 16.30 Uhr
Anbringung des Erinnerungszeichens für Flora Fromm
am ehemaligen Wohnort in der Franz-Joseph-Straße 41
ca. 17.15 Uhr
Anbringung der Erinnerungszeichen für Siegfried Gerstle, Emil Loeb, Isidor Moritz und Alice Neuburger, Lilly und Max Rothschild sowie Ignaz Velisch
am ehemaligen Wohnort in der Elisabethstraße 30
Zu den Erinnerungszeichen:
Erinnerungszeichen werden seit 2018 an Orten angebracht, an denen Menschen lebten, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Die Erinnerungszeichen bestehen aus gebürstetem Edelstahl und sind vergoldet. Es gibt sie als Wandtafeln an der Fassade und als Stelen auf öffentlichem Grund. Sie enthalten die wichtigsten Lebensdaten, Angaben zum Schicksal und – falls vorhanden – ein Bild.
Weitere Informationen: www.erinnerungszeichen.de
