Über eine Million Menschen nahmen gestern an landesweiten Protestaktionen und Kundgebungen in Solidarität mit den Geiseln und ihren Familien in ganz Israel teil. Hunderttausende Israelis waren seit den Morgenstunden an Kreuzungen und Plätzen im ganzen Land unterwegs. Auf der zentralen Kundgebung am Abend in Tel Aviv wurden über 400.000 Teilnehmer gezählt.
Den ganzen Tag über waren Tausende auf dem Platz der Entführten in Tel Aviv. Auch prominente Unterstützer kamen, wie etwa die Schauspielerin Gal Gadot oder der ehemalige Verteidigungsminister Yoav Gallant.

Am Nachmittag nahm Ilana Gritzewsky, die selbst die Geiselhaft der Hamas überlebte und die Lebensgefährtin von Matan Zangauker ist, an einer Scheinhochzeitszeremonie teil. Ilana und Matan wurden am 7. Oktober zusammen aus ihrem Haus im Kibbutz Nir Oz entführt. Ilana wurde Ende November freigelassen, Matan ist noch immer in Gaza.

Am Nachmittag, während der Platz bereits voll besetzt war, und Tausende in den Straßen und an Kreuzungen demonstrierten, gab es erneut Raketenalarm durch einen Beschuss aus dem Jemen.

Einige Familien der Geiseln besuchten das Sheba-Rehabilitationszentrum für verwundete Soldaten der IDF. Die Familien trafen sich mit verwundeten Kämpfern und deren Angehörigen, sprachen ihnen Mut zu und berichteten von ihrem anhaltenden Kampf um die Heimkehr ihrer Angehörigen. Anat Angrest, die Mutter von Matan Angerst sagte dort: „Weil Matan Soldat ist, bricht mir jeder Tod und jede Verletzung aufs Neue das Herz. Wir können die immer wieder eintreffenden verheerenden Nachrichten nicht länger ertragen. In den Verhandlungen wurden bereits Fortschritte erzielt – jetzt müssen wir den Krieg beenden, die Geiseln zurückbringen und diesen Teufelskreis der Verluste durchbrechen.“

Vor Beginn der Kundgebung am Abend errichteten die Organisatoren auf dem Platz der Entführten einen künstlichen Aschehaufen auf der Bühne. Die Darstellung vermittelt eine eindringliche Botschaft: „Ihre Rückkehr zu verzögern bedeutet, unsere Lieben zu opfern und schreckliche Zerstörung zu erleben. Lasst sie nicht zu Asche werden. Das israelische Volk schwört: Nie wieder!“

Mehr als 400.000 Menschen nahmen an der Kundgebung in Tel Aviv teil. Im Anschluss zogen Zehntausende Demonstranten weiter durch die Straßen der Stadt.

Lishay Miran-Lavi, die Ehefrau von Omri Miran sagte über den Protesttag: „Jede Aktion heute ist ein Rettungsanker – für die Geiseln, für die Familien, für unser Volk – und für ein Abkommen, das diesen Krieg beendet und alle 50 Geiseln nach Hause bringt. Präsident Trump, die israelische Öffentlichkeit will sie nach Hause bringen. Die Welt will sie nach Hause bringen. Bitte sorgen Sie dafür. Besiegeln Sie das Abkommen.“
Und Einav Zangauker, die Mutter von Matan Zangauker bekräftigte: „Ich brenne vor Sehnsucht. Mein Herz brennt für meinen Matan. Wir und eine ganze Nation machen Lärm für dich, für alle Geiseln!!! Wir sind am 7. Oktober aufgestanden, um das Land zu retten, und wir erheben uns jetzt, um die Geiseln und Soldaten zu retten. Wir fordern eine umfassende und sofortige Einigung und ein Ende des Krieges. Wir fordern, was uns zusteht – unsere Kinder. Und wir werden das so lange fordern, bis wir sie haben!“