„Israel ist nicht der IS, Gaza ist nicht Auschwitz“

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Foto: blu-news.org - Flickr: Imam Bajrambejamin Idriz / CC BY-SA 2.0

Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München (LBGA) kritisiert die geplante Verleihung des Thomas-Dehler-Preises an den Penzberger Imam und Vorsitzenden des Münchner Forums für Islam Benjamin Idriz. In längeren Ausführungen zum zweiten Jahrestag des antisemitischen Massakers am 7. Oktober 2023 auf Sozialen Medien habe Idriz Israel mit dem Islamischen Staat (IS) auf eine Stufe gestellt, die Shoah verharmlost und eine palästinensisch-muslimische Opferrolle zementiert, heißt es in einer Stellungnahme des LBGA.

Idriz habe zudem die Freilassung palästinensischer Häftlinge begrüßt, von denen einige wegen Mordes und Beteiligung an Terroranschlägen inhaftiert waren – darunter Mitglieder von Hamas und Islamischem Djihad. Dass er darüber hinaus einer Vertreterin des Zentralrats der Juden mangelndes Mitgefühl für die freigelassene palästinensische Terrorist*innen vorgeworfen habe, bezeichnet das Bündnis als „niederträchtig“.

Das Bündnis kritisiert, dass die Thomas-Dehler-Stiftung mit der Preisvergabe an Idriz eine Person auszeichne, die zentrale Linien liberaler und aufklärerischer Politik untergrabe. „Wer Israel mit dem Islamischen Staat auf eine Stufe stelle, Auschwitz durch unpassende Vergleiche verharmlost und Täter-Opfer-Umkehr betreibt, sollte keinen Preis für Toleranz und Rechtsstaatlichkeit erhalten“, so eine Sprecherin des Bündnisses. Es sei besonders irritierend, dass die Ehrung durch Sabine Leutheusser-Schnarrenberger vorgenommen werden solle. Sie war jahrelang Antisemitismusbeauftragte und müsste um die Wirkung solcher Relativierungen wissen, so die Sprecherin.

Das LBGA fordert die Thomas-Dehler-Stiftung daher auf, die Preisverleihung abzusagen und eine klare Haltung gegen jede Form von Antisemitismus, Israelhass und Geschichtsrelativierung einzunehmen.

Der Artikel des LBGA ist hier einsehbar:
https://lbga-muenchen.org