Unser tägliches Gaza gib uns heute

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Von Ramona Ambs

Jeder Morgen beginnt mit den Nachrichten.
Und die Nachrichten sind nicht gut.

Und sie sind sogar nicht nur „nicht gut“, sie sind potentiell bedrohlich…

Denn die Medien betreiben massive antiisraelische Daueremotionalisierung.

Mit ihrer Daily-Soap „Unser tägliches Gaza gib uns heute“ verbreiten sie das, was das Publikum emotional aufwühlt, weil es ganz mühelos an alte Bilder anknüpft. Jede Behauptung der Hamas wird filmisch perfekt inszeniert, vornehmlich mit leidenden Kindern, als dramatische Wahrheit präsentiert, während die israelische Version der Dinge stets als fragwürdig dargestellt wird.

Das tun sie mehrmals täglich, denn steter Tropfen höhlt den Stein.

Und das Leid der Palästinenser rules – emotionale Betroffenheit klickt viel.
Dass dabei die Ausgewogenheit auf der Strecke bleibt- wen juckts….

Nie wird thematisiert, dass die knappen, aber eigentlich ausreichenden Lieferungen von Hamasniks gestohlen werden. Stattdessen wird erzählt, dass die Lebensmittel auf den Märkten in Gaza zu teuer sind und die Menschen hungern – und keine Frage: das tun sie in entsetzlicher Weise, – aber es wird nicht nachgefragt, warum das so ist und wer da wen abkassiert. Stattdessen gibt es eine tägliche news-Neuauflage des „ewigen Juden“, der heute Israel heißt und dem man nur Schlechtes unterstellt.

Beispiele:

Israel warnt die Bevölkerung vor, indem sie per Flugblätter dazu auffordert, das Kampfgebiet zu verlassen  
wird zu → Israel vertreibt die Bevölkerung

Israel gibt Warnschüsse auf einen Konvoi ab  
wird zu → Israel metzelt Kinder hin

Israel verteidigt gezielt die Drusen in Syrien
wird zu → Israel greift Syrien an

Was auch immer Israel tut- es ist böse.

Dass die Hamas das letzte Waffenstillstandsabkommen abgelehnt hat, findet auch keinen nachhaltigen Niederschlag in den Berichten.

Gleichzeitig spielen die Geiseln, die seit 655 Tagen in dunklen Tunneln hocken, in den deutschen Redaktionsstuben überhaupt keine Rolle mehr. Und die Sicherheit der hier lebenden Juden, die durch solche emotionalisierende Berichterstattung zunehmend bedroht ist, schon gleich dreimal nicht.

Und bevor Mißverständnisse entstehen: natürlich kann man beispielsweise kritisieren, dass Israel in Gaza nicht dezentral Hilfsgüter abwirft, -das tu ich auch.

Aber was derzeit in den Medien abläuft hat mit sachlicher Kritik nichts mehr zu tun.

Es ist emotionale Aufwiegelung der Zuschauer.
Und die Folgen dieser verantwortungslosen Berichterstattung zahlen wir Juden.

Wir fragen uns daher schon längst nicht mehr „Hast Du heut schon Nachrichten gesehen?“, sondern nur noch „Gabs was Neues in der Propaganda-Show?“  – und die Antwort ist immer die Gleiche:

Die Nachrichten sind nicht gut.

2 Kommentare

  1. Gemessen an den historischen Lektionen des NS-Regimes, d.h. der Notwendigkeit für Nachgeborenen umzulernen, muss man den heutigen deutschsprachigen „Leitmedien“ und ihren Schmieren-Journalist:innen die schlimmste, weil korrupteste und stupideste Form der Malevolenz gegen Israel und jüdisches Leben bescheinigen. Denn es handelt sich hier mitnichten um ein Versagen, sondern um faktenresistente, vorsätzliche Grundhaltungen des verantwortlichen Personals (verfestigt in den redaktionellen Statuten), ohne die der gegenwärtige 1:1-Transfer der iranisch-arabischen Propaganda für die deutschsprachige Kundschaft undenkbar wäre. – Ob dafür eher ökonomische Rücksichten oder gar das kollektive Entlastungsbegehren, „es den Juden nochmal heimzuzahlen“ massgeblich sind, dürfte schwer zu trennen sein. In ethischer wie politischer Hinsicht ist das eine wie das andere Motiv für die unablässige Beteiligung am fast totalitären Medienkrieg im Sinne der Hamas-Ziele seit jeher vollkommen verwerflich. –
    Als Tagesnachrichten getarnte Desinformation nichtjüdischer Medien mute ich mir seit Jahren nicht mehr zu. – Schwaeber-Issan hat es vor kurzem erneut zusammengefasst und auf eine Weise geantwortet, die meine Neigung zu verzweifeln etwas lindert.
    https://www.jpost.com/opinion/article-862252

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