Die neuen Fernsehtipps

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Foto: Pexels

Von 1. bis 15. Juli 2025

Di., 1. Jul · 03:10-03:55 · MDR
Kalkwerk Lengefeld – Licht und Schatten im weißen Berg

Es ist Schicht im Schacht von Lengefeld und die Karawane der Bergmänner zieht weiter. Bagger und Kipplader werden mit schweren Seilwinden aus der Grube geholt. Das alte Kalkwerk im Erzgebirge mit seiner 500-jährigen Geschichte lebt trotzdem weiter. Es gleicht einer unterirdischen Stadt mit mächtigen Marmor-Kathedralen, 150 Meter tief im Berg, weit unter dem ländlich idyllischen Pockau-Lengefeld. Der leuchtend weiße Kalk brachte den Bewohnern zweifelsfrei Wohlstand. Doch auf so manchem, das sich dort unten ereignete, liegen bis heute Schatten. Zum Ende des Krieges haben die Nazis hier wertvollste Gemälde der Dresdner Sammlungen versteckt, Werke von Tizian, Rubens und Rembrandt. Als Beutekunst wandern die schließlich in die sowjetischen Museen von Moskau und Leningrad. Im hellsten Licht lassen sich die russischen Besatzer vor den Kameras der DEFA dafür inszenieren – als strahlende Retter deutscher Meisterwerke. „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ hat die einstige Hauptdarstellerin aus diesem Film wiedergetroffen: DEFA-Star Annekatrin Bürger erinnert sich noch lebhaft an die Dreharbeiten zum Propagandafilm „Fünf Tage, fünf Nächte“ aus dem Jahr 1960. Auch wenn es vorübergehend als Filmkulisse herhalten musste: Im Kalkwerk Lengefeld herrschten zu DDR-Zeiten harte Arbeitsbedingungen. So mussten mit völlig überalterter Technik geheime Sonderaufträge für den Wohnungsbau von Berlin erfüllt werden. Heute allerdings ist das Kalkwerk ausgewählte Stätte des „UNESCO-Welterbe Montanregion“ im Erzgebirge und Heimat lichtliebender Orchideen und schattenbewohnender Fledermäuse. „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ begleitet begeisterte Berg-Aktivisten, die dieses Erbe lebendig halten: Bergmannsfamilien über drei Generationen, ehemalige Grubenleiter und Steinhauer, einstige Pioniere, junge Bergbau-Azubis oder die traditionsreiche Bergknappschaft. Ein komplett erhaltenes Kalkwerk, quasi betriebsbereit. Das Kalkwerk Lengefeld ist ein echtes Unikum, dessen bewegte Geschichte jetzt ausführlich erzählt wird.

Di., 1. Jul · 22:55-00:50 · MDR
Deine Juliet

Die junge Londoner Schriftstellerin Juliet Ashton (Lily James) erhält Ende der 1940er-Jahre einen ungewöhnlichen Brief von der abgelegenen Kanalinsel Guernsey. Der Absender stellt sich als der literaturbegeisterte Farmer Dawsey Adams (Michiel Huisman) heraus, der sie um Hilfe bei der Suche nach einem besonderen Buch bittet. Es entwickelt sich ein anregender Briefwechsel, in dem Juliet erfährt, dass Dawsey zusammen mit anderen Insulanern in der Zeit der deutschen Besatzung einen Literaturverein mit dem merkwürdigen Namen „Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf“ gegründet hat. Der Lesezirkel wurde ursprünglich als Notlüge ins Leben gerufen, um ein geheimes Schweinebratenessen unter Nachbarn und den anschließenden Heimweg während der nächtlichen Ausgangssperre vor einer Nazi-Patrouille zu legitimieren. Um die Legende aufrecht zu erhalten, trafen sich die drei Frauen und zwei Männer fortan regelmäßig und mit zunehmender Begeisterung, um Gedichte zu rezitieren und sich aus ihren Lieblingsbüchern vorzulesen. Der Buchclub half ihnen über die Zeit des Zweiten Weltkrieges und die Demütigung der Besatzung hinweg. Deshalb blieb der Lesezirkel auch nach Kriegsende bestehen und ist jetzt Grund genug für Juliet, nach Guernsey zu reisen, um mehr darüber zu erfahren. Zwar wollte ihr Verleger (Matthew Goode) sie gerade auf Lesereise schicken, doch eine Auszeit ist ihr lieber. Die Schriftstellerin wird von den Vereinsmitgliedern herzlich aufgenommen und ist schnell fasziniert von der rauen Schönheit der Insel und ihren Bewohnern. Besonders der alleinerziehende Dawsey hat es ihr angetan, obwohl ihr Verlobter, der US-Soldat Markham Reynolds (Glen Powell), in London auf sie wartet. Sie beschließt, länger zu bleiben und über den ungewöhnlichen Buchclub zu schreiben. Dabei stößt sie auf ein trauriges Geheimnis um seine Gründerin Elizabeth McKenna (Jessica Brown Findlay), die nirgendwo zu finden ist.

Mi., 2. Jul · 20:45-21:15 · MDR
exactly: Das Ende vom „Königreich Deutschland“

Peter Fitzek nannte sich selbst König von Deutschland und gründete 2012 einen Fantasiestaat mit Pässen, Währung, Bank und Krankenversicherung. Hinter der schrulligen Fassade ging es aber um viel mehr – um die Erschaffung eines Gegenstaates, um Volksverhetzung, Antisemitismus und mutmaßlich kriminelle Geschäfte. Dem hat der echte Staat jetzt ein Ende gesetzt. Am 13. Mai verbot das Bundesinnenministerium die Gruppierung um den gelernten Koch Peter Fitzek. Der und drei weitere Mitglieder wurden festgenommen. Warum ließen die Behörden und Gerichte die Vereinigung so lange gewähren?

So., 6. Jul · 01:45-03:30 · ZDF
Die Agentin

Schon lange hat Mossad-Verbindungsmann Thomas Hirsch (Martin Freeman), ein britischer Jude, der vor allem in Deutschland arbeitet, nichts mehr von seiner Agentin Rachel (Diane Kruger) gehört. Sie wurde in Teheran eingesetzt, wo sie mit unorthodoxen Mitteln helfen sollte, das Atomprogramm des Iran zu sabotieren. Sie spricht mehrere Sprachen, ist ebenso ungebunden wie vielseitig und somit die perfekte Geheimdienstmitarbeiterin. Außerdem bringt sie eine perfekte Mischung aus Kaltschnäuzigkeit und Überlebenswillen mit, die sie bei den immer gefährlicheren Einsätzen unbedingt braucht. Mehrfach gelingt es ihr, selbst in brisantesten Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren – und, wenn nötig, auch skrupellos Gegner auszuschalten. Doch fasziniert von dem fremden Land, fügt sie sich allmählich in den Alltag vor Ort ein und beginnt wider alle Vernunft eine Affäre mit dem Geschäftsmann Farhad Razavi (Cas Anvar), einem Unternehmer im Bereich Elektrotechnik, den sie eigentlich ausspähen muss. Zum ersten Mal kommen ihr Zweifel an ihrer Tätigkeit. Als Farhad tatsächlich festgenommen wird, beschließt sie in ihrer Verzweiflung, den Mossad zu verlassen, und taucht unter. Damit entzieht sie sich auch Thomas‘ Kontrolle. Als dieser in Deutschland nach langer Ungewissheit einen seltsamen Anruf von Rachel erhält, ist er sofort alarmiert. Denn als ehemalige Mossad-Agentin verfügt Rachel über brisantes Wissen. Tatsächlich ist der Mossad sehr daran interessiert, ihr auf die Spur zu kommen. Thomas soll herausfinden, ob sie eine Bedrohung für den israelischen Geheimdienst darstellt. Ihr droht die Liquidierung durch die eigene Organisation. Doch das will Thomas mit allen Mitteln verhindern.

So., 6. Jul · 22:30-23:15 · PHOENIX
Churchills vergessener Krieg

Im Sommer 1940 hatte Churchill die Macht übernommen und die Entscheidung getroffen, britische Staatsbürger aus Deutschland, Österreich und Italien zu verhaften; viele von ihnen waren völlig unschuldige Männer und einige waren jüdische Flüchtlinge. Im Sommer 1940 befand sich Europa im Krieg. Churchill hatte die Macht übernommen und inmitten des fieberhaften Geredes über eine dritte Kolonne von Spionen die Entscheidung getroffen, britische Staatsbürger aus Deutschland, Österreich und Italien zu verhaften. Viele von ihnen waren völlig unschuldige Männer – einige sogar jüdische Flüchtlinge, die vor der Verfolgung durch die Nazis flohen. Diese Politik endete in einer der tragischsten Episoden an der Heimatfront, bevor sie abgeschafft und zu einer Fußnote in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs erklärt wurde. Dieser Film spricht mit einem der letzten Überlebenden und erzählt anhand von ungesehenen Briefen und Archiven die Geschichte von Churchills Vergessenem Krieg.

Do., 17. Jul · 00:30-01:10 · BR
Der Trafikant

„Der Trafikant“ erzählt die Geschichte des Erwachsenwerdens eines jungen Mannes zu Zeiten des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938. Der Nachwuchsschauspieler Simon Morzé beeindruckt als Trafik-Lehrling Franz Huchel, der im Sog der dramatischen Ereignisse seinen Weg finden muss. Eine ungewöhnliche Freundschaft verbindet ihn mit Sigmund Freud, gespielt von Bruno Ganz. In Zentrum des liebevoll gezeichneten Zeitporträts steht die Trafik, ein für Wien typischer Tabakladen. Die Verfilmung von Robert Seethalers Bestseller zeichnet sich durch eine poetische Erzählweise mit bittersüßem Tonfall aus, die auf berührende Weise das aufkommende Unheil der nationalsozialistischen Diktatur in Österreich, den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg erahnen lässt: