Linkes Bündnis gegen Antisemitismus München kritisiert Veranstaltung mit Nizar im Werksviertel am 17. April
Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München (LBGA) veröffentlichte eine Email, die es am 5. April ans Werksviertel gesandt hatte. Darin wird die Absage einer Veranstaltung mit dem Comedian Nizar gefordert, die am 17. April im Werk7 Theater stattfinden soll. Aufgrund nach unserem Dafürhalten antisemitischer, rassistischer, antifeministischer, queerfeindlicher, homophober und ableistischer Äußerungen kritisieren wir Ihre Entscheidung, Nizar in München eine Bühne zu bieten, heißt es in der Mail.
Begründet wird diese Einschätzung mit verschiedenen Aussagen Nizars auf und abseits der Bühne. So soll er auf X Jüdinnen*Juden als „Goldmünzensammler“ bezeichnet und Israel angesichts des aktuellen Gazakriegs mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt haben. Das LBGA zitiert ihn mit den Worten: „Es gibt keinen Unterschied zwischen Menschen, die Zivilisten in eine Gaskammer stecken, und Menschen, die Zivilisten bombardieren.“ Das LBGA verweist zudem auf einen Strafbefehl, den er im März 2025 erhielt. Angesichts der Geldstrafe, mit der er belegt wurde, soll er angedeutet haben, dass es um „ein bestimmtes Volk“ ginge, dem man „wieder Geldgier unterstellen“ könne. In der Email werden einige weitere Beispiele genannt, die laut dem LBGA als antisemitisch gedeutet werden können.
Des Weiteren verweist das LBGA auch auf Äußerungen Nizars, die frauen-, queer- und behindertenfeindlich verstanden werden können. Letztlich ist die gegen gesellschaftliche Minderheiten gerichtete gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit elementarer Bestandteil seines Programmes, heißt es abschließend in der Mail. Es ginge um Profit auf den Rücken sozial Schwächerer, Ausgegrenzter, Marginalisierter und nicht zuletzt auf den Rücken von Jüdinnen*Juden.