Umfassender Bericht zum 7. Oktober

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Am Gedenkort des Nova-Festivals, Foto: haGalil

Auch 17 Monate nach dem 7. Oktober gibt es in Israel keine staatliche Untersuchungskommission, die das Massaker von Hamas, das Versagen von Armee und Geheimdienst und das politische Versagen untersucht. Armee und Inlandsgeheimdienst Shin Bet haben Teiluntersuchungen veröffentlicht, das gesamte Bild wurde in Israel aber noch nicht untersucht.

Eine Gruppe von britischen Angeordneten, die All Party Parliamentary Group UK-Israel (APPG UK-Israel), hat nun einen Bericht veröffentlicht, der einen genauen Überblick über das gibt, was am 7. Oktober geschah. Unter den 1.182 Tote befanden sich 18 britische Staatsbürger, was den größten Verlust Großbritanniens bei einem Terroranschlag im Nahen Osten darstellt, das der Anlass. Der Bericht versteht sich als eine erste Veröffentlichung, Recherche und Erstellung des Berichts erfolgten zwischen Januar 2024 und Januar 2025.

Der Bericht bietet „angesichts zunehmender Fehlinformationen und Bemühungen, Fakten zu verdrehen“ eine klare, sachliche und chronologische Darstellung der Ereignisse und greift dazu auf Zeugenaussagen von Überlebenden, Augenzeugenberichten und Expertenanalysen zurück. Er versteht sich als „unparteiisches, beweisbasiertes Dokument, um eine fundierte Diskussion zu unterstützen und die Auslöschung der Wahrheit zu verhindern.“

Der Bericht gibt detaillierte Informationen zu den Plänen und Zielen von Hamas, zu Raketenangriffen und Grenzdurchbrechungen, und zu den Angriffen auf die einzelnen Kibbutzim, Städte und Militärstützpunkte. Eine Timeline zeigt den Überfall Minute für Minute. Der Bericht enthält zahlreiches Kartenmaterial, ein Glossar und einen Überblick über die bisherigen Auseinandersetzungen und Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und Hamas. Ein eigenes Kapitel im Vorspann widmet sich den Attentätern und stellt neben Hamas die übrigen kleineren Terrorgruppen in Gaza vor. Daneben waren auch Zivilisten aus Gaza am Massaker des 7. Oktober beteiligt. 

Bleibt zu offen, dass dieses wichtige Dokument seinen Zweck erfüllt, wie Andrew Roberts im Vorwort schreibt, dass er es den Menschen ermöglicht, „Leugnungen und Rechtfertigungen als das zu erkennen, was sie wirklich sind: eine Perversion der Vernunft und eine Ablehnung menschlichen Anstands.“

Denn während Holocaustleugnung einige Jahre brauchte, um sich in Teilen der Gesellschaft durchzusetzen, dauerte es am 7. Oktober 2023 nur Stunden, „bis Menschen behaupteten, die Massaker in Südisrael hätten nicht stattgefunden. Die Hamas und ihre Verbündeten, sowohl im Nahen Osten als auch – ebenso beschämend – im Westen, haben versucht, die Gräueltaten zu leugnen“, so Andrews. „Der vorliegende Bericht wurde erstellt, um solchen verwerflichen Ansichten entgegenzuwirken und unwiderlegbare Beweise zu liefern – für jetzt und für die kommenden Jahre – dass tatsächlich fast 1.200 unschuldige Menschen von der Hamas und ihren Verbündeten ermordet wurden, und zwar sehr oft in Szenen sadistischer Barbarei, wie sie die Weltgeschichte seit dem Massaker von Nanjing 1937 nicht mehr erlebt hat.“

Der Bericht ist online verfügbar:
https://www.7octparliamentarycommission.co.uk/