Jiskor

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Der Zypressen-Weg von Michal Rovner am Platz der Entführten, Foto: Arnon Hershkovitz

Heute Abend beginnt Jom haSikaron, an dem der gefallenen Angehörigen der Sicherheitskräfte, der Terroropfer und der Versehrten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) gedacht wird. Ein besonders schwerer Gedenktag in diesem Jahr. Die Familie der Hinterbliebenen ist am 7. Oktober und in seiner Folge so viel größer geworden. Noch immer ist das Trauma ganz frisch, noch immer fallen auch Soldaten.

Vor dem Armeehauptquartier fand gestern Abend erneut eine Demonstration von Familien der Entführten statt. Sie forderten, unterstützt von Tausenden Demonstranten, ein Abkommen, das eine Rückkehr der 132 Geiseln aus Gaza ermöglicht. Auf dem zum Verteidigungsministerium gehörende Gebäude im Hintergrund war das Jiskor zu lesen, „Gedenke“.

Und noch immer können Familien ihre Toten nicht begraben, weil sie weiter in Gaza festgehalten werden. Hamas weiß um den „Wert“ auch der toten Geiseln.

Am Platz der Entführten hat die international bekannte Künstlerin Michal Rovner einen „Zypressen-Pfad“ angelegt. Von Familien der Entführten um ein Denkmal gebeten, habe sie sofort an Zypressen gedacht, die die meisten Friedhöfe in Israel zieren, aber gleichzeitig auch Leben symbolisieren, erklärte sie. „Jeder von Euch wurde von seinem Ort gerissen, Ihr habt Euer Leben verloren und seid weit von uns. Und zu dieser Zeit, wenn Ihr noch nicht zurückgeholt wurdet und es keinen Ort gibt, an dem wir uns versammeln können, drücken die Zypressen mit ihrer Präsenz den Leerraum aus, den Ihr hinterlassen habt und die Dringlichkeit, Euch zurückzuholen und zu ewiger Ruhe zu betten.“

Heute gibt es schon am Nachmittag die ersten Gedenkveranstaltungen. Am Abend beginnt der Gedenktag mit einem Sirenenton und einer Schweigeminute um acht Uhr abends. Die zentrale Gedenkfeier findet an der Klagemauer in Jerusalem statt. Morgen werden um elf Uhr vormittags bei Sirenenton zwei Schweigeminuten abgehalten, während denen das ganze Land zum Stillstand kommt. Im Anschluss daran finden auf den Militärfriedhöfen in ganz Israel Gedenkzeremonien statt, die zentrale Zeremonie auf dem Herzl-Berg.

Die Zählung der Toten beginnt mit dem Jahr 1860. Dies ist das Jahr, das den Beginn der Siedlung von Juden außerhalb der historischen Stadtmauern Jerusalems markiert. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Gefallenen und Opfer von Terrorakten auf 30,140 gestiegen.

El male rachamim – G“tt voller Erbarmen