J7 Task Force der großen Gemeinden gegen Antisemitismus

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Neue Initiative bringt führende Vertreter von sieben großen Diaspora-Gemeinden zusammen, um gemeinsame Herausforderungen zu erörtern, koordinierte Strategien zu entwickeln und sich zu bewährten Vorgehensweisen auszutauschen

New York, NY, 25. Juli, 2023 Angesichts des weltweit zunehmenden Antisemitismus haben wichtige jüdische Organisationen in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Kanada, im Vereinigten Königreich Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Argentinien und Australien heute die Bildung der J7 angekündigt, der Task Force der großen Gemeinden gegen Antisemitismus.

Die Task Force besteht aus den folgenden Mitgliedsorganisationen und vertretenen Nationen:

  • Den Vereinigten Staaten von Amerika: ADL (the Anti-Defamation League) und die Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations
  • Das Vereinigte Königreich Großbritannien: Board of Deputies of British Jews
  • Frankreich: Conseil Représentatif des Institutions Juives de France (CRIF)
  • Deutschland: Zentralrat der Juden in Deutschland
  • Kanada: Centre for Israel and Jewish Affairs (CIJA)
  • Argentinien: Delegación de Asociaciones Israelitas Argentinas (DAIA)
  • Australien: Executive Council of Australian Jewry (ECAJ)

Zusätzlich zu den Konsultationen auf höchster Ebene werden die J7 eine Reihe von Arbeitsgruppen organisieren, die sich aus Fachleuten aus jeder Gemeinde zusammensetzen, um Strategien und Aktionspläne gegen Antisemitismus in Bereichen wie Politik und Interessenvertretung, Technologiepolitik, Sicherheit, Extremismus und Bildung zu entwickeln.

Die Bildung der J7 Global Task Force kommt zu einer Zeit, in der Daten aus der ganzen Welt auf eine Zunahme antisemitischer Vorfälle und Haltungen hinweisen und die Besorgnis in unseren jüdischen Gemeinden, die sich mit dieser Zunahme auseinandersetzen, wächst.

Die Vertreter dieser sieben Gemeinden haben erläutert, wie wichtig diese Zusammenarbeit ist:

Argentinien – Jorge Knoblovits, Präsident, DAIA: “Teil der J7 zu sein, bedeutet für DAIA, als eine der größten jüdischen Gemeinden der Welt und die einzige in Lateinamerika, eine große Verantwortung. J7 wird es uns ermöglichen, ein besseres Verständnis für die Herausforderungen zu entwickeln, mit denen sich das Judentum weltweit in den Bereichen Antisemitismus, Holocaust-Gedenken und anderen mit Hass verbundenen Themen konfrontiert sieht. Als Teil der von der ADL geführten J7, wird sichergestellt, dass die Perspektive lateinamerikanischer Juden eine globale Reichweite hat.”   

Australien – Peter Wertheim, Co-CEO, Executive Council of Australian Jewry: “Antisemitismus ist eine Krankheit des menschlichen Geistes, die überall die Grundlagen der Zivilisation aushöhlt. Sie wird nicht durch geografische Grenzen, Ideologien oder Glaubensbekenntnisse begrenzt. Es handelt sich um ein globales Phänomen, das eine globale Antwort erfordert. Als gewähltes Spitzengremium der australischen jüdischen Gemeinde freuen wir uns, gemeinsam mit unseren Kollegen von Organisationen, die andere große jüdische Gemeinden in der Diaspora vertreten, unsere Bemühungen zur Bekämpfung des Antisemitismus zu koordinieren und unsere Wirkung zu maximieren.”

Kanada – Shimon Fogel, Präsident und CEO, CIJA: „Was mit den Juden beginnt, endet nie mit den Juden. Die Bekämpfung des Antisemitismus ist global zwingend erforderlich, und die Nutzung des Fachwissens und der Stärke der jüdischen Koalition ist ein wichtiger Katalysator für universelles Handeln.”

Frankreich – Robert J. Ejnes, Geschäftsführender Direktor, CRIF: „Wenn Antisemitismus überall auf der Welt existiert, so hat er in Europa seinen Höhepunkt erreicht. Gemeinsam mit der J7 Task Force werden wir uns mit dem Wiederaufleben des Antisemitismus in all seinen Formen befassen, ob islamistisch, konspirativ, Israelhass oder Holocaustleugnung, wo immer er seinen Ursprung hat. Gemeinsam werden wir die Ausdrucksformen des Hasses beobachten und für eine bessere Zukunft kämpfen.”

Deutschland – Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland: „Das Internet als schnelles und einfaches Kommunikationsmittel verwischt zunehmend nationale Grenzen. Genauso machen auch antisemitische Netzwerke, Taktiken und Entwicklungen nicht an nationalen Grenzen halt. Wir befürworten diese zusätzliche Möglichkeit des Austauschs im J7-Format, welche die Interaktion zwischen den Vertretern der jüdischen Gemeinden auf dieser Ebene erleichtern wird. Gemeinsam werden wir auf global agierende Institutionen oder Unternehmen zugehen und unsere Anstrengungen im Kampf gegen Antisemitismus bündeln.”

Großbritannien – Marie van der Zyl OBE, Präsidentin, Board of Deputies of British Jews: „Der Abgeordnetenausschuss ist hocherfreut, Teil dieser internationalen Koalition führender Organisationen zu sein, die alle an vorderster Front im Kampf gegen die Herausforderungen stehen, die sich durch den Vormarsch des globalen Antisemitismus ergeben. Dieser Hass kennt keine geografischen Grenzen. Mit unserer Zusammenarbeit stärken wir unsere Fähigkeit, Antisemitismus zu bekämpfen, wo immer er auftaucht.”

USA – William C. Daroff, CEO, Conference of Presidents: „Antisemitismus, der älteste Hass der Welt, sieht anders aus als in der Vergangenheit und verbreitet sich auch nicht mehr so wie früher. Der Hass, der sich einst gegen einzelne Juden oder jüdische Praktiken richtete, hat sich wie ein Geschwür ausgebreitet und macht heute das jüdische Volk und den jüdischen Staat für die Missstände der Welt verantwortlich. Über die sozialen Medien kann antisemitischer Hass Grenzen überqueren, wo er sich schneller als je zuvor ausbreitet. Daher ist es für die größten jüdischen Gemeinden in der Diaspora unerlässlich, sich regelmäßig auszutauschen, um Strategien zur Bekämpfung der schädlichen Verbreitung von Antisemitismus zu entwickeln. Einschließlich der Conference of Presidents Mitgliedsorganisationen, die sich im Kampf gegen Antisemitismus engagieren, wird dies große Synergien für den strategischen Zweck ergeben. Was sich auf eine Gemeinschaft auswirkt, wirkt sich auf uns alle aus.“

U.S. — Jonathan A. Greenblatt, ADL CEO: „Antisemitism ist weltweit auf dem Vormarsch, speziell in Ländern mit großen jüdischen Bevölkerungsgruppen. Und Bedrohungen für unsere Gemeinden lassen sich nicht durch Kontinente und Grenzen beschränken. Wir müssen diesen Herausforderungen durch koordinierte Maßnahmen begegnen. Diese neue Koalition wichtiger Organisationen, welche die sieben großen jüdischen Diasporagemeinden in liberalen Demokratien vertritt, schafft einen formellen Rahmen für die Koordinierung, Konsultation und Formulierung globaler Antworten auf antisemitische Bedrohungen gegen das jüdische Volk.“

Die J7 Führungsspitze wird sich in regelmäßigen Abständen virtuell und persönlich treffen, unter anderem auf dem ADL 2024 Never is Now Gipfel vom 4.-7. März 2024.

Berlin, 25. Juli 2023 / 7. Aw 5783, Zentralrat der Juden in Deutschland

Bild oben: Screenshot ADL/Global 100