Die neuen Fernsehtipps

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Vom 1. bis 15. August 2022

Mo., 1. Aug · 00:20-01:05 · ARD-alpha
Majubs Reise zu den Sternen – Mohamed Husen

Die Dokumentation erzählt die Geschichte des deutsch-afrikanischen Schauspielers Bayume Mohamed Husen (1904-1944), der während der Zeit des Nationalssozialismus in Deutschlands Filmindustrie als Statist arbeitete. In der Kolonie Deutsch-Ostafrika geboren, wird Husen bereits im Alter von neun Jahren Soldat des Kaiserreichs und kämpft im Ersten Weltkrieg. Nachdem der Krieg verloren ist, wird ihm sein Sold nicht mehr ausgezahlt. Zehn Jahre später entschließt er sich, nach Deutschland zu reisen und seinen ausstehenden Sold persönlich abzuholen. Er trifft ausgerechnet Anfang der 1930er-Jahre in einer Zeit politischer Wirren ein. In der aufblühenden Filmindustrie bekommt er Arbeit als Statist: So spielt er unter anderem Zarah Leanders Chauffeur, Hans Albers‘ Diener und Heinz Rühmanns Liftboy. Als die Idee eines erneuten Ausbaus der deutschen Kolonien durch die Rückschläge des Zweiten Weltkriegs in den Hintergrund treten, gerät auch Husen immer stärker in Konflikt mit den Nazis. Er wird ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert, wo er nach drei Jahren Haft 1944 ums Leben kommt.

Mo., 1. Aug · 20:15-21:35 · PHOENIX
Lebenszeichen: Jüdischsein in Berlin

Was bedeutet „Jüdischsein in Berlin“? Regisseurin Alexa Karolinski hat Familienmitglieder, Freunde, Historiker und zufällige Bekannte befragt und ist im heutigen Berlin auf Spurensuche gegangen. Entstanden ist ein vielstimmiges Porträt ihrer eigenen Familie, der deutschen Hauptstadt und seiner jüdischen Geschichte. Zwei Generationen nach dem Holocaust mögen die Erinnerungen daran zu verblassen beginnen, aber in kleinen, scheinbar banalen Momenten des täglichen Lebens sind sie noch spürbar. Regisseurin Alexa Karolinski folgt Ritualen und Gewohnheiten, um festzuhalten, wie persönliche Erinnerung und kollektive Geschichte, vererbtes Trauma und gelebte Gegenwart zusammenwirken.

Mo., 1. Aug · 22:15-00:00 · ZDF
Die Agentin

Eine Agentin des israelischen Geheimdienstes Mossad verliebt sich in Teheran in eine Zielperson. Nun droht ihr als Gefahrenquelle die Liquidierung durch die eigene Organisation. Kein Mann, sondern eine toughe Frau als Agentin zwischen den Fronten. Diane Kruger brilliert in der Verfilmung des Romans eines israelischen Geheimdienstmitarbeiters als coole Überlebenskünstlerin, die in heikler Mission riskante Emotionen zeigt.

Mo., 1. Aug · 22:15-23:45 · PHOENIX
Swimmingpool am Golan

Die Filmemacherin Esther Zimmering begibt sich in Berlin und Israel auf die Suche nach den großen Ideen des Sozialismus, denen ihre Vorfahren gefolgt sind und stößt auf Konflikte und Geheimnisse. Sowohl auf israelischer als auch auf ostdeutscher Seite tauchen politisch brisante Lücken in den Biographien der Familien auf.

Mo., 1. Aug · 23:45-00:30 · PHOENIX
Exodus?

Zu Beginn der ersten Folge begibt sich Prof. Christopher Clark in Israel auf Spurensuche. Mit dem Tempel Jahwes in Jerusalem, dessen bekanntester Rest die berühmte Klagemauer ist, entstand in der Antike das religiöse und politische Zentrum der Juden. Die vor Jahrzehnten bei Qumran am Toten Meer gefundenen Schriftrollen sind ein weiterer Schlüssel zum Verständnis jüdischer Kultur. Israelische Archäologen und Restauratoren erläutern Clark die uralte, tiefgreifende Beziehung zwischen diesen Texten und der Geschichte der Juden.

Di., 2. Aug · 00:30-01:15 · PHOENIX
Exodus? Antisemitismus in Europa

Im zweiten Teil der Doku-Reihe „Exodus?“ spürt Christopher Clark den Ursachen für den zunehmenden Antisemitismus in Europa nach, spricht mit Betroffenen und besucht Brennpunkte.

Di., 2. Aug · 06:10-07:05 · arte
ARTE Reportage: Palästina: Proteste gegen die Autonomiebehörde / Mongolei

(1): Palästina: Proteste gegen die Autonomiebehörde Am 24. Juni 2021 prügelten palästinensische Sicherheitskräfte den Oppositionspolitiker Nizar Banat zu Tode. Der Oppositionspolitiker hatte die Korruption in der Palästinensischen Autonomiebehörde immer wieder scharf kritisiert, vor allem in den sozialen Netzwerken. Im Westjordanland gingen daraufhin viele Palästinenser auf die Straße und kritisierten offen ihr Regime und vor allem den 86-jährigen Mahmud Abbas. Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde klammert sich an die Macht, er hat die ersten Wahlen seit 16 Jahren abgesagt. ARTE-Reporter trafen Palästinenser, die keine Angst mehr davor haben, ihre Anführer von der Fatah in Ramallah offen zu kritisieren: Die Familie von Nizar Banat erzählt von den Einschüchterungen in ihrem Kampf um Gerechtigkeit; Milizionäre aus den Lagern berichten, warum sie sich nun radikalen Bewegungen anschließen wollen. Schüler aus der Region Hebron fühlen sich angesichts der zunehmenden Gewalt durch israelische Siedler von ihrer politischen Führung allein gelassen. Ehemalige israelische Sicherheitsbeamte warnen vor der gefährlichen Lage in den palästinensischen Gebieten. Immer mehr Palästinenser im Westjordanland sagen heute: „Wir leben unter zwei Besatzungen. Der von Israel und der von der Palästinensischen Autonomiebehörde.“

Di., 2. Aug · 17:20-17:50 · arte
Eine Reise am Mittelmeer – Israel

Das nächste Ziel heißt: Israel. Sineb El Masrar reist zum ersten Mal in dieses Land. Israel ist Heimat für Juden, Muslime und Christen. In Tel Aviv besucht sie eine Synagoge. In der konservativen Gemeinde trifft sie die Kantorin Romina Reisin. Traditionell sind die Vorbeter in jüdischen Gotteshäusern Männer, Romina Reisin ist noch eine Ausnahme. Weiter geht es nach Akko, einst eine mächtige Hafenstadt am Mittelmeer. Überall hat das Osmanische Reich hier seine Spuren hinterlassen, auch in einem Palast. Sineb El Masrar lernt seinen Besitzer kennen: Uri Jeremias. Er hat das 1.500 Jahre alte Gebäude mühevoll restauriert und zu einem Hotel umgebaut. Auf dem Weg nach Haifa trifft die Moderatorin Boris Liberman, Technikchef einer der größten Entsalzungsanlagen des Landes – der Hadera Desalination Plant. Er erklärt ihr, wie der kleine Wüstenstaat den chronischen Wassermangel bekämpfen will. In Haifa leben die meisten Muslime des Landes. Sineb El Masrar interessiert besonders die Ahmadiyya-Gemeinde, eine Art Reformgemeinde. Imam Muhammad Sharif Odeh erzählt ihr, wie eine friedliche Koexistenz mit Juden und Muslimen möglich ist. Mit der marokkanischstämmigen Sängerin Neta Elkayam tauscht sich Sineb El Masrar über das Aufwachsen in einem anderen Land aus und lauscht ihrem Konzert in Haifas Altstadt. Mit vertrauten Klängen im Ohr reist sie am nächsten Morgen ins Westjordanland. Zusammen mit den „Rabbis for Human Rights“ leistet sie Erntehilfe bei einer palästinensischen Familie. Diese Organisation jüdischer Rabbiner setzt sich für die Menschenrechte unabhängig von Glauben, Nationalität und Geschlecht ein.

Di., 2. Aug · 18:00-18:30 · PHOENIX
ZDF-History: Jerusalem – Ewiger Kampf um die Heilige Stadt

Drei Weltreligionen, zwei Völker und eine Heilige Stadt – Jerusalem. Seit Jahrtausenden ist diese Sehnsuchtsort für Pilger und Schauplatz der Geschichte. Doch wem gehört Jerusalem? Klagemauer, Grabeskirche und Al-Aqsa-Moschee: Nirgendwo liegen die heiligen Stätten von drei Weltreligionen so dicht beieinander. Früher haben Araber und Juden dort gemeinsam gebetet. Doch heute regiert der Hass. Vor 70 Jahren ruft David Ben-Gurion den Staat Israel aus. Noch in der Nacht greifen die arabischen Nachbarn an. Es ist der Anfang des Nahost-Konflikts. In der Dokumentation „Jerusalem – ewiger Kampf um die Heilige Stadt“ berichten Zeitzeugen von der Staatsgründung im Mai 1948 und den Folgen. Für das jüdische Volk geht damals der Traum vom eigenen Staat in Erfüllung. Die arabische Bevölkerung nennt den Tag bis heute „Nakba“: Katastrophe. Seitdem konkurrieren zwei Völker um Jerusalem – und kein Frieden ist in Sicht.

Mi., 3. Aug · 23:25-01:00 · NDR
Comedian Harmonists (1/2) Sechs Lebensläufe

Die heute vielfach als erste „Boygroup“ der Welt bezeichneten Comedian Harmonists“ erlangten in den 1930er-Jahren Weltruhm mit Liedern wie „Mein kleiner grüner Kaktus“ oder „Veronika, der Lenz ist da“. Eberhard Fechners zweiteiliger Dokumentarfilm schildert Aufstieg und Niedergang des sechsköpfigen Starensembles. Nie zuvor kam ein Film der legendären Gesangsgruppe so nah. Vier der damals noch lebenden Mitglieder der Gruppe hat der Regisseur um 1976 interviewt: Asparuch „Ari“ Leschnikoff, Robert Biberti, Roman Cycowski und Erwin Bootz. Freunde und Verwandte erzählen zudem über die verstorbenen Tenöre Harry Frommermann und Erich Collin. 1928 gründete Harry Frommermann das Vokalensemble nach dem Vorbild des amerikanischen Vokalquartetts The Revelers. Es folgte ein steiler internationaler Aufstieg der Gesangstruppe zu Weltstars. Ab 1933 konnte das Sextett jedoch kaum noch in Deutschland auftreten, da Frommermann, Collin und Cycowski Juden waren und ihnen zunächst Auftritte und dann die Ausübung ihres Berufes durch die Nazis verboten wurden. Die Gruppe trennte sich 1935 und die jüdischen Mitglieder flohen ins Exil. In Fechners Dokumentarfilm „Comedian Harmonists“ werden erstmals die Spannungen sichtbar, die innerhalb des Ensembles durch die Umstände im Dritten Reich bestanden haben müssen: Die drei in Deutschland verbliebenen Sänger zeigen sich durch ihre eigenen Aussagen als Opportunisten der Nazidiktatur. „Comedian Harmonists“ wirft einen bis zum Erscheinen des Films einmaligen Blick hinter die Kulissen der damaligen deutschen Weltstars aus Deutschland.

Do., 4. Aug · 01:00-02:35 · NDR
Comedian Harmonists (2/2)

Das Gesangsensemble Comedian Harmonists, bestehend aus dem Bassisten Robert Biberti, dem Bariton Roman Cycowski, dem ersten Tenor Asparuch „Ari“ Leschnikoff, dem zweiten Tenor Erich Collin sowie dem Pianisten Erwin Bootz, wurde 1927 von Harry Frommermann (in der Emigration Harry Frohman) gegründet und errang bald Weltgeltung auf dem Gebiet der leichten Unterhaltung. In seiner Glanzzeit trat das Quartett auch in der Berliner Philharmonie auf. Aus dieser Zeit sind Tausende von Fotos und viele Dokumente erhalten.

Fr., 5. Aug · 01:45-02:45 · SWR
Dance around the world: Tel Aviv

Den Tanz zu allen Menschen zu bringen, das ist eine Mission, die keiner so leidenschaftlich verkörpert wie Eric Gauthier. Selbst Mitglied der internationalen Tanzszene, Stuttgarter Publikumsliebling, Choreograph und einer der profiliertesten und leidenschaftlichsten Tanzvermittler Deutschlands. Seine sehr persönliche, humorvolle Art der Tanzvermittlung kommt überall an. Daher beschränkt sich Eric Gauthier nicht allein aufs Gespräch beschränkt, sondern er tanzt, trainiert – und lacht auch immer wieder mit seinen Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern. „Dance around the world – Tel Aviv“ ist der Start einer geplanten Reihe und führt Eric Gauthier in das Mekka des zeitgenössischen Tanzes. Er besucht die aufregendsten Kultur-Locations in der inoffiziellen israelischen Hauptstadt und trifft dort Ohad Naharin. Der legendäre „Godfather of Israeli Dance“ und Hauschoreograph der weltberühmten Batsheva Dance Company erklärt und demonstriert seine revolutionäre Gaga-Methode. Auf dem Land besucht Eric Gauthier Adi Shal’al und Noa Wertheim, die Gründer der Tanzkompanie Vertigo, in ihrem Eco Art Village, das sich ganz der künstlerischen und ökologischen Nachhaltigkeit verschrieben hat. Die Kibbutz Dance Company wiederum ist tatsächlich als Tanz-Kibbutz organisiert, in dem die Mitglieder leben und arbeiten. Trotz des Mottos „Dance like nobody is watching“ konnte das „Dance around the world“-Team sie mit der Kamera beobachten. „Dance around the world – Tel Aviv“ führt zu den angesagtesten, zu den besten Tanzkompanien der Welt – den modernen und den klassischen – und taucht ein in die pulsierende Szene vor Ort. Hochkultur – modern, emotional und unterhaltsam: „Dance around the world“ hat den charmanten Charakter eines getanzten Roadmovies. Es vermittelt den Flair der Orte, an denen die Tänzerinnen und Tänzer sowie Choreographinnen und Choreographen leben und wirken. Getanzt wird nicht nur auf der Bühne oder im Probenraum, sondern auch an ungewöhnlichen Orten: in Landschaften, am Strand, auf der Straße. Eric Gauthier, der „Jamie Oliver des Tanzes“ führt als Host zu den Hotspots und den Stars der internationalen Tanzszene. Er stellt Trends vor, gewährt exklusive Blicke hinter die Kulissen, aber auch intime Einsichten in die emotionale Welt der Tänzerinnen und Tänzer sowie Choreographinnen und Choreographen, die oftmals ihr ganzes Leben ihrer Leidenschaft „Tanz“ widmen. Tanzt, trainiert – und lacht. Den Tanz zu allen Menschen zu bringen, das ist eine Mission, die keiner so leidenschaftlich verkörpert wie Eric Gauthier. Selbst Mitglied der internationalen Tanzszene, Stuttgarter Publikumsliebling, Choreograph und einer der profiliertesten und leidenschaftlichsten Tanzvermittler Deutschlands. Seine sehr persönliche, humorvolle Art der Tanzvermittlung kommt überall an. Daher beschränkt sich Eric Gauthier nicht allein aufs Gespräch beschränkt, sondern er tanzt, trainiert – und lacht auch immer wieder mit seinen Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern.

Fr., 5. Aug · 20:15-21:55 · arte
Kiss Me Kosher

Die zwei jungen Frauen Shira und Maria gehen offen mit ihrer Sexualität um und sind seit drei Monaten überglücklich verliebt. Sie wollen zusammenziehen. Doch die beiden stammen aus ganz verschiedenen Welten. Während Shira als Jüdin in Israel aufgewachsen ist, kommt Maria aus Deutschland. Shiras Familie sieht den Krieg als Kampf für den Frieden, wohingegen Marias Eltern Gewalt strikt ablehnen. Marias Heiratsantrag macht erst deutlich, wie stereotypbehaftet die Familien der beiden über die bevorstehende Hochzeit denken. Während Shira versucht, Maria in ihre Familie zu integrieren, bekommt Maria immer mehr das Gefühl, von allen auf ihre Herkunft reduziert zu werden. Gerade für Shiras Großmutter Berta, die den Holocaust überlebt hat, ist die Verbindung der beiden inakzeptabel. Dies ist für Shira besonders belastend, da ihre Großmutter bisher eine der wichtigsten Personen in ihrem Leben war. Als dann auch noch Marias Eltern entscheiden, nach Jerusalem zu reisen, um Shiras Familie kennenzulernen, wird schnell klar, wie schwierig es ist, trotz allem guten Willen, die schmerzhafte Geschichte ihrer Vorfahren hinter sich zu lassen. Ist die Beziehung der jungen Frauen stark genug, gegen die Vorurteile ihrer Familien zu bestehen? Ist es notwendig, sich zwischen Familie und Liebe zu entscheiden, oder lassen sich die Verwandten nach all den Jahren des Schmerzes und der Wut noch zum Umdenken bringen? Aber vor allem: Kann Shiras Großmutter Berta nicht nur für ihre Enkelin, sondern auch für sich akzeptieren, dass Liebe manchmal alles überflügelt?

Fr., 5. Aug · 20:15-21:00 · PHOENIX
Geheimes Israel – Der Mossad

Nach seiner Gründung ist der Staat Israel umgeben von Feinden. Als Reaktion entsteht der Geheimdienst Mossad: Israels Lebensversicherung gegen einen zweiten Holocaust. Der radikal-islamische Terror ist heute einer der großen Herausforderungen für den Auslandsgeheimdienst Mossad. Um die Sicherheit Israels zu gewährleisten, sucht er nach immer neuen Allianzen. Mit der Islamischen Revolution ist der Iran als Partner weggebrochen. Nach seiner Ausrufung ist der Staat Israel umgeben von Feinden. Als Reaktion entsteht der Geheimdienst Mossad: Israels Lebensversicherung gegen einen zweiten Holocaust. Mit der Gründung Israels eskaliert der Konflikt um die Macht im Nahen Osten. Die arabische Welt erklärt Israel den Krieg. Dennoch steigt der junge Staat zur Regionalmacht auf, und derMossad wandelt sich vom Underdog zu einem gefürchteten Geheimdienst. DerMossad ist einer der berüchtigtsten Geheimdienste der Welt. Von Feinden umgeben, soll er die Existenz Israels garantieren. Offenen Krieg scheut das kleine Land, das ein sicherer Hafen für Juden aus aller Welt sein will. DerMossad gilt daher als Lebensversicherung gegen einen zweiten Holocaust. Er beschafft dabei nicht nur Informationen, sondern besitzt auch die Lizenz zum Töten. Sabotage, Attentate, Spionage in großem Stil – im Kampf um die Existenz im Nahen Osten scheint jedes Mittel recht. Israels Bedrohungslage treibt den Mossad immer wieder zu waghalsigen Operationen an, die sich schwer vor der Öffentlichkeit verbergen lassen. Kaum ein anderer Geheimdienst tritt so häufig aus seiner Schattenwelt heraus wie derMossad. Seitens der israelischen Administration wird nichts bestätigt und nichts dementiert. Die vielen Legenden, die sich um den berühmt-berüchtigten Auslandsgeheimdienst ranken, sollen vor allem in der muslimischen Welt Eindruck machen – und Israels Feinde abschrecken. Doch wie wurde der Geheimdienst eines kleinen Landes so bekannt und so gefürchtet? Und wie beeinflusst er den Konflikt im Nahen Osten und die Weltpolitik? Interviews mit Experten und Agenten des Mossad nehmen uns mit auf eine Reise durch die Geschichte Israels und des Nahost-Konflikts und bieten neue Einblicke in aufsehenerregende Operationen. Bis heute relevante, historische Ereignisse wie der Eichmann-Prozess, die Islamische Revolution oder der Libanonkrieg erscheinen in einem neuen Licht.

Sa., 6. Aug · 20:15-21:00 · ARD-alpha
Die Künstler, die Antisemiten und die Festspiele

Am 22. August 1920 begann um sechs Uhr abends mit der Aufführung des „Jedermann“ die Geschichte eines der bedeutendsten Kulturfestivals der Welt – inszeniert vom damaligen Starregisseur Max Reinhardt, der gemeinsam mit Hugo von Hofmannsthal für die Gründung der Salzburger Festspiele verantwortlich war. Doch von Beginn an war das Festival begleitet von antisemitischen Angriffen auf die federführenden Künstler, zu extravagant war etwa der Lebensstil des Gründers Max Reinhardt. Und dass die jüdischen Künstler katholische Stoffe für ihre Theaterarbeit verwendeten, war alles andere als gern gesehen. Der Antisemitismus richtete sich gegen die Künstler wie auch gegen andere Juden, die die Gegend für ihre Sommerfrische nutzten. Mit dem stärker werdenden Nationalsozialismus wurde die Stimmung immer bedrohlicher bis 1938 die Machtübernahme durch die Nazis erfolgte. Die Dokumentation widmet sich dem unmittelbaren Umfeld der Festspiele in den Jahren 1920 bis 1938. Sie beschreibt die Welt der Festspiele und der Künstler sowie die näher rückende politische Gefahr, die 1938 letztlich in der Vereinnahmung der Festspiele durch die Nazis mündete.

Sa., 6. Aug · 21:00-21:45 · ARD-alpha
Welttournee ins Überleben – Richard Tauber 1938

Der weltweit gefeierte Startenor Richard Tauber (1891-1948) wurde 1933 in Berlin von den Nazis von der Bühne gejagt und setzte sich in seine Heimat Österreich ab. In Österreich konnte Tauber, Halbjude und Sohn des Schauspielers Anton Richard Tauber und der Schauspielerin Elisabeth Seifferth, seine internationale Karriere zunächst weiterführen. Und Richard Tauber hatte Glück im Unglück: Zur Zeit des Einmarsches der deutschen Wehrmacht in Österreich im März 1938 war er gerade auf Konzertreise in Italien. So entkam er durch Zufall der Verfolgung, doch verlor er sein gesamtes Vermögen und seine Heimat, die er nie wieder sah. Richard Tauber „versäumte“ durch seine Abwesenheit Unbeschreibliches. Seine Frau Diana Napier hielt diese Informationen über die Nazis in seiner Heimat von ihm bestmöglich fern. Es war ihm jedoch bewusst, dass eine Rückkehr unmöglich sein wird. Anhand des bislang unveröffentlichten privaten Filmmaterials dieser Tournee Richard Taubers zeigt die Dokumentation die Welt der Schönen und Reichen im Jahr 1938, während sich die Naziherrschaft in Europa weiter ausbreitete. Historische Aufnahmen des Einmarsches, der Judenverfolgung und des Novemberprogroms werden den privaten Reiseaufnahmen Taubers gegenübergestellt. Historiker und Tauber-Spezialisten sprechen über die Gesellschaft und die Ereignisse im zeitlichen Kontext und runden so das Bild ab, das Regisseur Thomas Hackl in dieser bemerkenswerten Bestandsaufnahme des dramatischen Jahres 1938 liefert.

Mo., 8. Aug · 01:05-02:30 · NDR
Klassenphoto

Ausgangspunkt des Films ist das Foto einer Schulklasse des Berliner Lessing-Gymnasiums aus dem Jahre 1933. 40 Jahre später sucht Fechner die zwölf noch lebenden ehemaligen Schüler auf und zeichnet ihre Lebenswege nach, vom früheren SA-Mitglied bis zum jüdischen Emigranten. Er verfolgt die Lebensläufe der Kameraden aus der Schulklasse bis in die Nachkriegszeit, wo sich viele von ihnen eine bürgerliche Existenz aufbauten. Die Schilderungen der ehemaligen Schüler zeigen eindrücklich, wie sich die breite Bevölkerung individuell mit dem Nationalsozialismus arrangierte. Von den ehemaligen Klassenkameraden verharmlosen viele vor der Kamera die Zeit des Nationalsozialismus und verdrängen die Gräuel der Nazidiktatur und stehen so wie ein facettenreiches Kollektivgedächtnis für andere ihrer Generation.

Mo., 8. Aug · 02:05-03:35 · arte
Die Stunde der Offiziere

Am 20. Juli 1944 verübte Graf Stauffenberg ein Attentat auf Hitler, das fehlschlug. Ein Tag, der fast zum Wendepunkt in der Geschichte des 20. Jahrhunderts geworden wäre. Seitdem ist der 20. Juli 1944 zum Gegenstand von Mythen und Legenden geworden, wie wohl kein anderes Datum der jüngeren deutschen Geschichte. Wäre das Attentat geglückt und hätte die Bombe des Grafen Stauffenberg Hitler getötet, so hätte es ein Signal sein können, Krieg und Völkermord zu beenden. „Die Stunde der Offiziere“ ist eine Collage aus Archivaufnahmen, Aussagen von Zeitzeugen sowie hochkarätig besetzten Spielszenen, die die Wege, Motive und Schicksale der Verschwörer lebendig machen. Die Spielszenen beruhen bis ins Detail auf den Aufzeichnungen und Verhörprotokollen sowie den Schilderungen von Angehörigen und Augenzeugen, sie zeigen das Geschehen an den Schauplätzen des Attentats: Im Führerhauptquartier Wolfsschanze in Rastenburg, im Bendlerblock in Berlin und an anderen wichtigen Orten. Auf diese Weise verdichtet der Film den versuchten Tyrannenmord zu einem spannenden historischen Drama. Jene Männer, die den wahngetriebenen Diktator töten wollten, waren einsame Verschwörer, die nicht von der Volksstimmung getragen wurden, sondern nur von ihrem eigenen Pflichtgefühl. Die meisten wussten, dass das Deutsche Reich, ihr „heiliges Deutschland“, nicht mehr zu retten war. Doch es komme nicht mehr darauf an, ob das letzte Attentat gelinge, erkannte Henning von Tresckow, neben Stauffenberg der andere Kopf der Verschwörung, denn: „Wir müssen es tun, auch wenn es nicht glückt, und wenn wir alle draufgehen. Denn es darf später nicht heißen: Es ist niemand gegen dieses Unrecht aufgestanden.“

Di., 9. Aug · 22:45-00:05 · One
45 Minuten bis Ramallah

Rafik (Karim Saleh), ein Palästinenser aus Ostjerusalem, hat keine Lust, sich von seinem autoritären Vater tyrannisieren zu lassen. Lieber arbeitet er als Tellerwäscher im fernen Hamburg. Nur der Mutter zuliebe kommt er zur Hochzeit seines kleinen Bruders Jamal (Navid Navid) nach Israel. Auf der Familienfeier gerät er prompt wieder in einen Streit mit seinem alten Herrn, der für ihn eine Ehe arrangieren will. Als sich Rafik vehement weigert, fällt der zornige Vater tot um. Sein Letzter Wille sorgt dafür, dass die Probleme für Rafik nicht abreißen: Der Verstorbene hat verfügt, in seinem Geburtsort Ramallah beigesetzt zu werden. Kein leichter Auftrag für die zerstrittenen Brüder, die dafür den Leichnam über schwer bewachte Grenzübergänge ins palästinensische Autonomiegebiet schmuggeln müssen. Aus der kurzen Fahrt wird eine irre Odyssee für Rafik und Jamal: Erst wird ihr Wagen samt Leiche geklaut, dann geraten sie in die Hände rivalisierender Dschihadisten und schließlich werden sie wider Willen als Selbstmordattentäter rekrutiert. Unerwartete Hilfe kommt von der schönen Prostituierten Olga (Julie Engelbrecht).

Mi., 10. Aug · 18:00-18:30 · PHOENIX
Vision Wüste – Wo Israel die Zukunft baut

Die Zukunft Israels dafür stand eigentlich immer die moderne Metropole Tel Aviv mit ihren glitzernden Wolkenkratzern, Start Ups, ihrem Lifestyle. Hunderttausende Pendler drängen täglich in die Stadt, die aus allen Nähten platzt. Immobilienpreise explodieren ganz ähnlich wie in deutschen Metropolregionen, nur noch schneller. An seiner Attraktivität droht Tel Aviv zu ersticken. Mehr Luft zum Atmen gibt es dagegen in der Wüste. „Schon Israels Staatsgründer Ben Gurion wusste: Die Zukunft Israels liegt im Süden, in der Negev und der Arava Wüste. Denn es war brachliegendes Land. Aber damit die Menschen die überfüllten Metropolen verlassen und hier Wurzeln schlagen, muss man ihnen echte Lebensqualität bieten, Arbeitsplätze, soziale Einrichtungen, alles was man für einen funktionierenden Wirtschaftskreislauf braucht“, sagt Eric Narrow vom Jewish National Fund. Die neuen Pioniere wollen die Vision der Staatsgründer wiederbeleben: Die entlegenen Regionen im Süden und Norden Israels so attraktiv machen, dass sich mindestens eine halbe Million Menschen binnen der nächsten 25 Jahre dort ansiedeln und so die Metropolregionen um Tel Aviv und Jerusalem entzerren.

Do., 11. Aug · 02:05-03:40 · arte
Hollywoods Zweiter Weltkrieg

Um die Amerikaner vom Eintritt in den Zweiten Weltkrieg zu überzeugen, arbeiten einige der besten Regisseure Hollywoods als Propagandisten für die US-Army: Frank Capra, Anatole Litvak, William Wyler, George Stevens und – im Nachkriegsdeutschland – Billy Wilder. Vier der Filmemacher sind europäischer Herkunft und kehren im Zuge ihres Kriegseinsatzes in die „Alte Welt“ zurück. Sie erkennen ihre zerstörte Heimat nicht wieder und werden durch ihren Armeedienst endgültig zu akzeptierten Amerikanern. So ist „Hollywoods Zweiter Weltkrieg“ auch eine Geschichte von europäischen und jüdischen Emigranten in den USA: ein Film über das Verlieren und Wiederfinden von Heimat, über Assimilation und über Moral und Propaganda im bis dato größten Medienkrieg der Geschichte. Die Propagandafilme der Regisseure sind allesamt erhalten: „Hollywoods Zweiter Weltkrieg“ lebt von diesen beeindruckenden und gleichzeitig erschreckenden Zeugnissen des Krieges, selten gesehen und teils in Farbe. William Wylers Tochter Catherine erzählt, wie die damals junge Familie mit dem fast dreijährigen Kriegseinsatz ihres Vaters umging. George Stevens Jr. berichtet sehr persönlich von den Spuren, die der Krieg bei seinem Vater hinterließ. Weitere Interviewpartner sind der renommierte Filmhistoriker Joseph McBride sowie der Regisseur Volker Schlöndorff, Bewunderer und Freund des legendären Regisseurs Billy Wilder.

Do., 11. Aug · 18:15-18:45 · WDR
#lookslike – Tel Aviv

Tel Aviv ist die zweitgrößte Stadt Israels. Sie gilt als die liberalste und internationalste Stadt des Landes, die kulinarische Szene sogar als eine der kreativsten der Welt. Hier findet Jana Forkel so ziemlich alles, was man sich im Urlaub wünscht, und vergleicht in #lookslike die Realität mit den Bildern von Instagram.

Do., 11. Aug · 22:45-23:30 · PHOENIX
Ein deutscher Held – Fredy Hirsch und die Kinder des Holocaust

Tausenden Kindern wird er zum Hoffnungsträger, Hunderten zum Lebensretter: der jüdische Deutsche Fredy Hirsch. „ZDF-History“ blickt auf eines der letzten Rätsel des Holocaust. Als Pfadfinder kümmert sich Fredy Hirsch schon früh um jene, die den Repressalien der Nazis am hilflosesten gegenüberstehen: jüdische Kinder und Jugendliche. Zunächst in Düsseldorf, später in Prag, dann im Ghetto Theresienstadt und am Ende in Auschwitz. Dort trifft am 7. September 1943 ein Transport aus Theresienstadt ein, der bis heute Rätsel aufgibt. Denn erstmals lassen die Nazis alle Deportierten am Leben, unter ihnen auch Fredy Hirsch. Männer, Frauen und Kinder – alle bleiben zusammen und werden in einem neu errichteten Abschnitt der Mordfabrik untergebracht: dem sogenannten Familienlager. Ob es möglicherweise eingerichtet wurde, um Vertreter des Roten Kreuzes zu täuschen, ist bis heute unklar. Fredy Hirsch gelingt es, der SS einen eigenen Block für die Kinder abzutrotzen. Nur wenige Meter von den Gaskammern entfernt entsteht eine unbegreifliche Gegenwelt, in der er Grauen, Schmutz und Elend von seinen Schützlingen fernhalten will. Doch im März 1944 geht das Gerücht um, dass alle, die mit Fredy Hirschs Transport nach Auschwitz kamen, vergast werden sollen, auch die Kinder. Die todgeweihten Familien denken an Widerstand und bestimmen Fredy Hirsch zu ihrem Anführer. Doch bevor es zum Aufstand kommen kann, stirbt er. War es Selbstmord oder Mord? Neue Dokumente und Zeitzeugenaussagen erhellen ein bislang ungeklärtes Kapitel des Holocaust.

Fr., 12. Aug · 12:00-12:45 · 3sat
Unterm Davidstern – Jüdisches Leben in Dresden

Als am 9. November 2001 die Synagoge am Dresdner Hasenberg eingeweiht wurde, schaute die ganze Welt auf Dresden. Es war der erste Neubau eines jüdischen Gotteshauses seit der Wende. Vor 1933 zählte die Jüdische Gemeinde zu Dresden bis zu 5000 Mitglieder. Bei Kriegsende 1945 lebten weniger als 50 Juden in der Stadt. Heute sind es 730, die meisten kommen aus der ehemaligen Sowjetunion. „Wir waren nicht streng religiös, dennoch haben wir uns als Juden gefühlt – nicht nur, weil es in unseren Pässen stand“, sagt Elena Tanaeva. Ihre Familie habe viele jüdische Traditionen weitergeführt, kein Schweinefleisch gegessen, Milch und Fleisch immer getrennt gekocht. Jetzt sei sie hier in Dresden und Mitglied der Jüdischen Gemeinde. Hier fühle sie sich sicher, sagt sie. Sicherer jedenfalls als in St. Petersburg in Russland. Der latente Antisemitismus sei dort noch deutlicher präsent als in Deutschland. „Hier werde ich beschützt, hier gibt es Gesetze, die für jedermann verpflichtend sind“, erklärt sie. Elena Tanaeva gehört zu der großen russischen Community, die sich regelmäßig im Gemeindehaus der Neuen Synagoge Dresden trifft. Ursula Philipp-Drescher ist über die Musik zum jüdischen Glauben gekommen. 248 Gebote und 365 Verbote – sich an alles zu halten, sei ganz schön schwer, erklärt sie. Sie leitet den Synagogenchor und führt regelmäßig Besucherinnen und Besucher durch das Gotteshaus. Dabei erzählt sie auch die Geschichte der alten Semperschen Synagoge, die 1938 von der SA in Brand gesetzt wurde. Ein mutiger Feuerwehrmann rettete damals den Davidstern und versteckte ihn auf dem Dachboden vor den Nazis. Valentina Marcenaro kam 1998 aus Italien in die Elbestadt. Eigentlich wollte sie nur ihre Deutschkenntnisse verbessern. Inzwischen hat sie in Dresden eine Familie gegründet und organisiert jüdische Feste. Ihr Lieblingsfest ist der Schabbat jeden Freitag. „Der Schabbat, der ist mir heilig, das ist Primetime mit meiner Familie“, erzählt sie. Dass es draußen längst dunkel ist und sie eigentlich nicht mehr in der Küche stehen dürfte, ficht sie nicht an. Valentina Marcenaro bezeichnet sich als Kulturjüdin: „Im Judentum muss man sich nicht immer nur streng an Regeln und Bräuche halten. Jeder hat die Freiheit, so zu leben, wie er will, wie er es für richtig hält.“

Fr., 12. Aug · 22:25-00:25 · 3sat
Der Marathon-Mann

Ein Student wird durch seinen Bruder, einen Geheimagenten, in die Machenschaften einer Organisation ehemaliger Nazis verwickelt, an deren Spitze ein skrupelloser früherer KZ-Arzt steht. John Schlesinger schuf einen fiebrigen und hochkarätig besetzten New-York-Thriller mit vielen überraschenden Wendungen, alptraumhaften Situationen und fast unerträglicher Spannung. Der New Yorker Geschichtsstudent und passionierte Marathonläufer Babe Levy versucht in seiner Doktorarbeit, die Unschuld seines jüdischen Vaters zu beweisen, der sich in der McCarthy-Ära umbrachte. Gleichzeitig taucht der ehemalige KZ-Arzt Szell in New York auf, um sein im „Dritten Reich“ auf grausame Weise erlangtes Vermögen einzustreichen, das in Form von Diamanten in einem Bankschließfach lagert. Als der Nazi-Arzt Babes Bruder, den CIA-Agenten Doc Levy, ermordet, wird Babe in die Machenschaften Szells verwickelt. Denn Szell glaubt, Doc habe vor seinem Tod noch Informationen an seinen Bruder weitergegeben. Szell und seine Helfershelfer entführen Babe und versuchen mit brutalster Folter – Szell betätigt sich dabei als „Zahnarzt“ -, ihm sein vermeintliches Wissen zu entlocken. Doch Babe kann fliehen.

Sa., 13. Aug · 01:35-03:15 · arte
Der jüdische Kardinal

Aaron Jean-Marie Lustiger ist kein konventioneller Geistlicher. Am 17. September 1926 als Sohn jüdisch-polnischer Eltern in Paris geboren, tritt er im Jahr 1940, im Alter von 14 Jahren, gegen den Willen seiner Eltern zum katholischen Glauben über und ändert seinen Geburtsnamen Aaron in Jean-Marie. Seine Priesterweihe erhält Lustiger, ein Cousin des deutschen Historikers und Schriftstellers Arno Lustiger, 1954 in Paris. Er raucht viel und fährt Moped, seine Predigten sind energisch und modern. Als eine katholische Zeitung seine jüdische Herkunft betont, provoziert er einen Skandal, als er behauptet, er habe mit der Konvertierung zum Katholizismus dem Judentum keinesfalls abgeschworen. Gegenüber dem Journalisten sagt er, er sei eine lebende Provokation, die viele dazu zwinge, das Wesen Christi zu ergründen. Lustiger setzte sich zeitlebens für die Verständigung zwischen Christen und Juden ein und war ein strikter Verfechter der Menschenrechte. Sein Vater Charles, der von Polen nach Frankreich geflohen war und dessen Frau im Jahr 1943 im deutschen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurde, akzeptiert die Entscheidung seines Sohnes nicht, Bischof von Orléans zu werden, da das Angebot ausgerechnet von einem Papst kommt, der Pole ist. Als Lustiger den Papst trifft, ist er beeindruckt von dessen Persönlichkeit und Visionen. Die beiden Gottesmänner begegnen sich mit einer ähnlichen Weltsicht und einem ähnlichen Verständnis von Kirche. Bereits nach einem Jahr als Bischof von Orléans wird Lustiger zum Erzbischof von Paris und später auch zum Kardinal und Berater des Papstes ernannt. Aufgrund seiner jüdischen Wurzeln setzt sich Lustiger als Erzbischof besonders mit der Beziehung von katholischer Kirche und Judentum auseinander. Als 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs im sogenannten „Theater“ von Auschwitz – einem ehemaligen Lagergebäude für Zyklon B – ein Karmeliterinnenkloster eingerichtet wird, erregt dies gewaltigen Protest und Empörung. Lustiger muss Stellung beziehen …

Sa., 13. Aug · 23:30-01:15 · RBB
Minjan

David stammt aus einer russischen Einwandererfamilie und nimmt als guter Sohn regelmäßig an den Gottesdiensten seiner jüdischen Gemeinde teil, um das Quorum zu erreichen. Doch als Junge, der auf andere Jungs steht, fühlt er sich von den strengen Regeln seiner Community mehr und mehr eingeengt. Ausgerechnet die Nachbarn seines Großvaters, ein älteres schwules Paar, lassen ihn die Möglichkeiten von homosexueller Liebe erahnen – aber auch die plötzliche Vergänglichkeit allen Lebens. David beginnt, sein Begehren in den Bars und Clubs des East Village zu erkunden. In seinem vielschichtigen Regiedebüt „Minjan“ erzählt Eric Steel von einem sexuellen Erwachen, vom Bruch mit tradierten Werten und einem Glaubenskonflikt inmitten eines noch nicht gentrifizierten New Yorks, das gleichwohl bereits unter dem verheerenden Eindruck von HIV/Aids steht. Mit „Minjan“, den das rbb Fernsehen als deutsche Erstausstrahlung zeigt, endet die diesjährige Ausgabe der nicht-heterosexuellen Filmreihe „rbb QUEER“.
Bild oben: © Bild: rbb/Salzgeber

So., 14. Aug · 06:40-07:10 · HR
Der Klang des Lebens – Die Harfenistin Susanne Weinhöppel

Sie braucht nur ihre Harfe und ihre expressive Stimme: Susanne Weinhöppel ist schon seit Langem als singende Kabarettistin und als Harfenistin unterwegs – als Solistin ebenso wie als Begleitung zu Lesungen jüdischer Schriftsteller. Die Beschäftigung mit dem Judentum kam allmählich, meint die Münchnerin Susanne Weinhöppel, deren Mutter lange mit den Kindern in den USA lebte und alles, was jüdisch war, verschwieg und verbannte und einen Katholiken geheiratet hatte. Der ließ seine drei Töchter streng katholisch aufwachsen. Erst im Erwachsenenalter wandte sich Susanne Weinhöppel der Auseinandersetzung mit dem Judentum zu, allerdings ohne ein jüdisches Leben mit seinen Ritualen und Traditionen zu führen. Später heiratete sie einen jüdischen Mann, der wiederum unter seinen Eltern gelitten hatte. Sie hatten als Nachfahren von Holocaustopfern ihren Kindern ein umso strengeres jüdisches Leben oktroyiert. Miteinander lachen die beiden oft über die Neurosen ihrer Eltern. Und ab und zu musizieren sie zusammen, er mit Gesang, sie an der Harfe. Das Motto der Susanne Weinhöppel: Die Welt mit Klang reparieren. Mal kämpferisch, dann wieder zärtlich erzählt sie Geschichten, Gratwanderungen zwischen Trauer und Lebensfreude, Sehnsucht und Ironie, Hoffnung und Witz.

So., 14. Aug · 07:10-08:00 · HR
Sir Georg Solti – Für mein Leben habe ich kämpfen müssen

Sir Georg Solti (1912 – 1997) war einer der herausragenden Dirigenten des 20. Jahrhunderts und gilt international als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Musikwelt. Nur wenige Dirigenten von Weltrang können auf eine derartig von Erfolg gekrönte Karriere zurückblicken wie Sir Georg Solti. Allerdings war sein Lebensweg auch mit großen persönlichen Opfern und Herausforderungen verbunden. Im Film kommen Interviewpartner zu Wort, die in enger Beziehung zu Sir Georg Solti standen und sehr persönliche Einblicke in dessen Leben gewähren. Sir Georg Solti wuchs als Sohn jüdischer Eltern in Budapest auf. Er studierte Klavier, Komposition und Dirigieren bei Bartók, Dohnányi, Kodály und Leó Weiner an der Franz-Liszt-Akademie in Budapest. Obwohl er bei seinem Konzertdebüt als Pianist auftrat, wurde er von der Budapester Oper wenig später als Dirigent engagiert. 1937 ernannte Toscanini ihn zu seinem Assistenten für die Salzburger Festspiele. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zwangen die ungarischen Judenpogrome Solti 1939 zur Emigration in die Schweiz, wo er jedoch nicht als Dirigent auftreten durfte. Das hatte zur Folge, dass er seinen Lebensunterhalt als Pianist verdiente und 1942 beim Concours International in Genf den ersten Preis gewann. Im Jahr 1946 wurde Solti von der amerikanischen Militärregierung aufgefordert, in München eine Aufführung von Beethovens „Fidelio“ zu dirigieren. Der große Erfolg dieser Darbietung führte zu seiner Ernennung zum Leiter der Münchner Staatsoper. Weitere Engagements an der Frankfurter Oper und am Royal Opera House in Covent Garden (London) folgten. Trotz der schwierigen Bedingungen, Solti musste praktisch überall zu Beginn seiner Engagements gegen Vorurteile ankämpfen, führte er jedes Haus zur Weltspitze. Danach feierte er Erfolge in Wien, Bayreuth, Berlin. Schließlich begann seine bemerkenswerte Partnerschaft mit dem Chicago Symphony Orchestra (1970 bis 1989), mit dem er über eintausend Konzerte bestritt und mehr als 150 Plattenaufnahmen einspielte, die so viele Preise erhielten wie sie kaum ein Popstar verzeichnen kann. Sir Georg Solti hinterlässt eine Diskografie mit über 250 Aufnahmen und wurde insgesamt 105 Mal für den „Grammy“ nominiert. Und er ist der Künstler, der je die meisten „Grammys“ erhalten hat, unabhängig von der Musikrichtung: 31 „Grammys“ gingen an ihn persönlich einschließlich eines „Lifetime Achievement Awards“, weitere sechs an Techniker (Produktion/Aufnahme). Diesen Rekord hält Solti bis heute. Im Film kommen Interviewpartner zu Wort, die in enger Beziehung zu Sir Georg Solti standen und sehr persönliche Einblicke in dessen Leben gewähren: Lady Valerie Solti, Charles Kaye, Walerij Gergijew, Christoph von Dohnányi, Sir Peter Jonas, Clemens Hellsberg, Ewald Markl, Norman Lebrecht und viele andere. Im vorliegenden Porträt kommen Interview-Partner zu Wort, die in enger Beziehung mit Sir Georg Solti standen und sehr persönliche Einblicke gewähren: Lady Valerie Solti, Charles Kaye, Waleri Gergijew, Christoph von Dohnányi, Sir Peter Jonas, Clemens Hellsberg, Ewald Markl, Norman Lebrecht und viele andere mehr.

So., 14. Aug · 16:34-17:26 · arte
Aufbruch in die Moderne – Neue Kunst aus Wien

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist Wien einer der kulturellen Schmelztiegel in Europa. In fast allen Bereichen vollzieht sich der Aufbruch in die Moderne, weg vom Historismus und dem engen Korsett des Konservatismus. Ein Beispiel hierfür ist die Wiener Secession. Die berühmte Vereinigung bildender Künstler im Wien des Fin de Siècle feiert dieses Jahr ihren 125. Geburtstag. ARTE zeigt hierzu die Dokumentation „Im heiligen Frühling der Kunst – 125 Jahre Wiener Secession und ihre jüdischen Mäzene“. Gustav Klimt war ihr Gründungspräsident. Als Mentor hat er Egon Schiele viele Türen geöffnet, dem wir faszinierende expressionistische Gemälde um Eros und Tod verdanken. Die Dokumentation „Egon Schiele“ beleuchtet wenig bekannte Ereignisse aus seinem kurzen Leben, die Quelle für seine Kunst gewesen sind.

So., 14. Aug · 16:35-17:30 · arte
Die Finanziers des Jugendstils – 125 Jahre Wiener Secession

Vieles, was Wien heute prägt, ist eine Frucht der Ringstraßenzeit – die Bauten, aber auch die Menschen, die diese Epoche durch ihren Reichtum und durch ihre Kunstsinnigkeit prägten. Die sogenannte „zweite Wiener Gesellschaft“, also der aufstrebende Geldadel, meist jüdische Bankiers und Industrielle aus dem Osten, gab damals den Takt vor. Ziel war es, auf Augenhöhe mit dem alten Adel zu verkehren. Dazu erwies sich das Mäzenatentum als probates Mittel. Wer sich insbesondere von Klimt porträtieren ließ, konnte sich damit in die hohe Gesellschaft der Monarchie einkaufen. Vor allem die jüdische Bourgeoisie verband hier privaten Schöngeist mit gesellschaftlichen Ambitionen. Karl Wittgenstein, Fritz Waerndorfer, Berta oder Emil Zuckerkandl entsprangen einer neuen Generation des jüdischen Bürgertums, die eine neue Form der Kunst fördern wollten. Anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Wiener Secession erzählt Filmemacher Rudolf Klingohr über die sozialen Hintergründe des Jugendstils. Denn ohne das primär jüdische Sponsoring wäre der Erfolg der neuen Kunstrichtung undenkbar gewesen. In der Produktion werden die Geschehnisse rund um den Bruch der Secessionisten von der Tradition des für sie antiquierten Künstlerhauses und der Schaffung der Wiener Secession verfolgt. Meisterwerke der Kunstgeschichte, historische Originalaufnahmen und Archivschätze der Secession zeichnen ein lebendiges Bild, das tiefe und spannende Einblicke ermöglicht, um den Fragen nachzugehen: Wie war diese Revolution eigentlich möglich? Wer stand dahinter? Und welche Bedeutung hat die Wiener Secession heute?