Zum Tod von Gabriel Bach

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1927 in Halberstadt geboren, floh Gabriel Bach 1938 mit seiner Familie aus Deutschland. In Israel war Gabriel Bach 1961 stellvertretender Ankläger im Eichmann-Prozess. 1969 wurde er Generalstaatsanwalt und wirkte bis 1997 als Oberrichter am höchsten Gericht Israels. Er starb am Freitag im Alter von 94 Jahren. 

Jehi sichro baruch.

„Ich erinnere mich an diese elektrisierende Wirkung, die im ganzen Land herrschte“
Am 11. April 1961 wurde der Eichmann Prozess in Jerusalem eröffnet. Ein Gespräch mit Gabriel Bach, der einer von drei Anklägern im Prozess war

Foto: C. Wollmann-Fiedler

Bei einer Veranstaltung anlässlich des 65. Jahrestages der Wannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942, am 18. Januar 2007 im Haus der Wannsee-Konferenz, berichtete Gabriel Bach ausführlich über den Prozess gegen Adolf Eichmann, der am 11. April 1961 vor dem Jerusalemer Bezirksgericht eröffnet wurde. Das Verfahren sollte sich neun Monate hinziehen und endete am 15. Dezember 1961 mit dem Todesurteil für Eichmann, das am 1. Juni 1962 vollstreckt wurde. Im Laufe des Prozesses wurden mehr als einhundert Zeugen aufgerufen und tausende von Dokumenten als Beweismaterial vorgelegt. Eichmann wurde zum Sinnbild des „Schreibtischtäters“, Hannah Arendt prägte auf ihn den umstrittenen Begriff der „Banalität des Bösen“.

Bei den vorliegenden Audio-Mitschnitten wurden einige kleinere sprachliche Verbesserungen vorgenommen (Wortdoppler und Versprecher), Sinn, Aussagen und Zusammenhang sind dadurch nicht verändert.

Teil 1: Begrüßung durch Dr. Norbert Kampe, Leiter der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz, Gabriel Bach zu seiner Flucht aus Deutschland und Holland nach Palästina
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Teil 2: Details zur Vorbereitung des Prozesses, der Rolle Gabriel Bachs dabei, der Suche nach Zeugen, der sog. Befehlsempfängertheorie, Hannah Arendt in Jerusalem
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Teil 3: Eichmann als kleiner Befehlsempfänger? Zum Charakter Eichmanns
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Teil 4: Der ergreifendste Moment in der langen Phase des Verfahrens für Gabriel Bach
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Teil 5: Lore Kleiber, Mitarbeiterin der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz, stellt die Frage, ob der Prozess in der Beweisführung schwierig wurde
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Teil 6: Die Rolle des Publikums während des Prozesses, Zeugenaussagen, abschließen: Fragen aus dem Publikum, Schlusswort von Gabriel Bach zur Situation in Deutschland heute
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Vielen Dank an M. Reisinger!