Freiluft-Ausstellung präsentiert Arbeit des jüdischen Fotografen Max Jacoby

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Im Rahmen des Jubiläumsjahres 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland präsentieren die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) und die Landesvertretung in Berlin die Freiluft-Ausstellung „Max Jacoby – Leben und Werk eines jüdischen Fotografen“.

Die Bevollmächtigte des Landes beim Bund und für Europa und Medien, Staatssekretärin Heike Raab, erklärte: „Das jüdische kulturelle Erbe hat in Rheinland-Pfalz eine sehr lange Tradition: Seit vielen Jahren setzt sich das Land dafür ein, dass die sogenannten SchUM-Städte Mainz, Worms und Speyer zum UNESCO Welterbe erklärt werden. Sie waren über viele Jahrhunderte wichtige geistige und kulturelle Zentren des aschkenasischen Judentums.“ Es sei ihr ein Anliegen, dass im Jubiläumsjahr nicht nur die Vergangenheit beleuchtet wird, sondern dass vor allem die Gegenwart des jüdischen Lebens in unserem Land in seiner Lebendigkeit, Vielfalt und Selbstverständlichkeit erlebbar wird. Der Fotograf Max Jacoby sei hierfür ein hervorragendes Bespiel. „Das Leben und Werk des gebürtigen Koblenzers Max Jacoby ist geprägt von der Erfahrung der Verfolgung im nationalsozialistischen Deutschland, den Entbehrungen nach der Emigration 1937, aber auch seinem Neuanfang 1957 im Land seiner Vorfahren. West-Berlin wurde seine neue Heimat, seine Fotografien dokumentieren Zeitgeschichte und ein vibrierendes, weltoffenes Berlin“, so Raab.

Die GDKE-Generaldirektorin Dr. Heike Otto ergänzte: „Als Fotograf war Max Jacoby ein aufmerksamer Beobachter. Mit geschultem Blick und Sinn für den richtigen Moment hat er das Leben und die Kulturszene der geteilten Stadt festgehalten und war bis in die 1970er Jahre ein gefragter Fotograf. Mit seinem Alterswerk schließt sich der Kreis seines Lebens: Er produzierte zusammen mit seiner Frau Hilla zahlreiche Bildbände über Jerusalem und das Heilige Land.“

Staatssekretärin Raab und Generaldirektorin Otto, Foto: STK – Marc Steffen Unger

Im Jahr 2014 konnte das Landesmuseum Koblenz den Nachlass Max Jacobys von seiner Witwe übernehmen. Dieser umfasst mehrere Hundert Originalabzüge, Tausende Dias und Negative sowie zahlreiche Briefe, Dokumente und persönliche Unterlagen. Damit verfügt die Landessammlung zur Geschichte der Fotografie des Landes¬museums Koblenz über den Großteil von Jacobys Gesamtwerk.

Im Jubiläumsjahr „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ wird die Ausstellung im öffentlichen Raum in der Hannah-Arendt-Straße in unmittelbarer Nähe des Holocaust-Mahnmals präsentiert und kann von Juli bis September 2021 besucht werden. Staatssekretärin Raab und Generaldirektorin Otto sagten: „Wir freuen uns, dass wir auf diese Weise das Leben und Werk Max Jacobys dem Berliner Publikum und den Hauptstadt-Besucherinnen und Besuchern während der Sommermonate zugänglich machen können.“

Juli bis September 2021 in der Hannah-Arendt-Straße.
Die Ausstellung ist kostenfrei und ganztägig barrierefrei zugänglich.