Back to the Clan? CDU läutet Wahlkampf ein

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Mitten in der Corona-Pandemie hat die in den Umfragen fallende CDU begonnen, den Wahlkampf zur Bundestagswahl einzuläuten. Sie zeigt sich dabei fest entschlossen, verlorene Wählerschichten zurückzugewinnen! 

*SATIRE*, Herr Seehofer, *SATIRE* SATIRE* *SATIRE*

Von Fredy Yandorf

Mit dem jüngst bekannt gewordenen Masken-Skandal belegen die Unionsparteien eindrucksvoll ihren Willen, die als überwunden geglaubten Clan-Werte endlich zu reaktivieren. Doch wird eine Korruptionsgeschichte über Schutzmasken ausreichen, um das Ruder wirklich noch einmal rumzureißen? Die andauernde Nachwuchshoffnung der Union, Friederich Merz, ist da nicht ganz so optimistisch: „Natürlich ist es gut zu wissen, dass die CDU das Geschäft noch beherrscht. So etwas zählt schließlich zu ihrem Markenkern.“ Man müsse sich jedoch noch stärker auf die Geschichte besinnen: „In der jetzigen Situation hätte Franz Josef Strauß schon mit 10 Amigos fünf verschiedene Fabriken aus dem Boden gestampft, die wahlweise Masken, Impfstoff oder Panzer produzieren – von einer solchen Erfolgsgeschichte sind wir leider noch sehr weit entfernt.“ Einen Grund dafür sieht Merz allerdings nicht allein in den Unionsparteien. „Aus verschiedenen Gründen brechen uns aktuell die dafür erforderlichen Amigos weg“, erläutert der ehemalige BlackRock-Aktivist und bietet erneut an, dabei Abhilfe zu schaffen. „Ich werde deshalb für den Bundestag kandidieren – ich habe der CDU zugesagt, dass ich zur Verfügung stehe, um die spezielle Leitkultur der Partei vollständig zu reanimieren!“

Auch der neu gewählte CDU-Pate Armin Laschet räumt ein, dass der Masken-Skandal noch keine grundsätzliche Trendwende in der CDU markiert: „Wir haben es dabei nur mit Einzelfällen in den Unionsparteien zu tun. Das ist bedauerlich.“ Welche Korruptions-Inzidenz eine Partei braucht, bis die Einzelfälle Struktur geworden sind, will Laschet nicht pauschal beantworten: „Das sind ja auch immer neu erfundene Grenzwerte, das variiert.“ Dennoch könne bereits jetzt ein Signal an die Öffentlichkeit gehen, dass die Unionsparteien wieder verstärkt bereit dazu seien, an ihre Traditionen anzuknüpfen. „Ich denke schon, dass das die Wahl ein wenig beeinflussen wird.“

Während die CDU sich also noch bemüht, dem Einzelfall eine nachhaltige Struktur zu verleihen, beantwortet der Verdachtsfall AfD die Aufbruchsstimmung der Union mit Gelassenheit. „Mich beunruhigt das nicht“, bemerkt der Clan-Führer der Fraktion, Alexander Gauland. „Die CDU wird ja nicht nur deswegen nicht mehr gewählt, weil sie nicht mehr voll umfänglich korrupt ist, sondern auch, weil sie keine rassistische Linie mehr verfolgt.“ Gauland ist deswegen überzeugt, dass die AfD deutlich profilierter als alle anderen Parteien sei, betont aber, dass der Wahlkampf fair bleiben müsse: „Jedem Deutschen ist ja längst klar, wofür die AfD eigentlich steht. Aber es wäre wettbewerbsverzerrend, wenn der Verfassungsschutz unser Alleinstellungsmerkmal jetzt allen Wählern ganz explizit mitteilt. Wir wollen uns da keinen Vorteil erschleichen – schon gar nicht, wenn das vollkommen überflüssig ist.“

Wir freuen uns auf einen spannenden Bundestagswahlkampf und werden weiter daraus berichten! 

Dieser Text ist eine Satire; die zitierten Äußerungen sind nie in dieser Weise gefallen, sondern parodieren argumentative Muster und Diskursfiguren– das ist erlaubt.

Foto: (c) dronepicr CC BY 2.0