Das Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment veröffentlichte am 10. November 2020 den Forschungsbericht zur Studie „Antisemitismus im Kontext Schule – Deutungen und Umgangsweisen von Lehrer*innen an Berliner Schulen“…
Die qualitative Studie „Antisemitismus im Kontext Schule“ (2018-2020) von Marina Chernivsky und Dr. Friederike Lorenz befasst sich mit der Frage, wie Antisemitismus an Schulen der Gegenwartsgesellschaft in Erscheinung tritt und durch Lehrer*innen und Schulleitungen wahrgenommen, eingeordnet und bearbeitet wird. Auf der methodischen Grundlage qualitativer Sozialforschung fanden vertiefende, narrative Interviews und Gruppendiskussionen mit Lehrer*innen und Schulleitungen statt. Die Befunde liefern einen Beitrag zur öffentlichen und fachlichen Debatte um Antisemitismus im formalen Bildungsbereich sowie Reflexionsimpulse für die Praxis.
Seit 2018 führt die Forschungsabteilung des Kompetenzzentrums eigene Forschungsprojekte durch. Der Ausgangspunkt der Forschung im Kompetenzzentrum sind langjährige Erfahrungen im Präventions- und Interventionsbereich unterschiedlicher Bildungseinrichtungen. Sowohl die pädagogische Beratung von Schulen als auch die zahlreichen Anfragen seitens betroffener Familien begründeten den Bedarf an empirischer Fundierung pädagogischen Handelns im Umgang mit antisemitischer Diskriminierung.
Der Forschungsbericht ist ab sofort auf der Website des Kompetenzzentrums zum Download verfügbar:
https://zwst-kompetenzzentrum.de/umgang-mit-antisemitismus-im-kontext-schule-berlin/
Das Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment (in Trägerschaft der ZWST) ist ein Institut für Bildung, Beratung und Forschung mit dem Schwerpunkt Antisemitismus- und Diskriminierungsprävention. Seit Januar 2020 ist das Kompetenzzentrum zusammen mit vier weiteren Organisationen Mitglied im „Kompetenznetzwerk Antisemitismus“, gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ des BMFSFJ.
Der Report legt den Finger in die Wunde, gerade auch weil er durch die unisono sich rein waschende Lehrerschaft, dass sie für diese Thematik nicht ausgebildet wären, bisweilen die Rolle des nüchternen Beobachters einnimmt. Doch wie etliche wirklich gleichfalls gut angefertigte Studien, interessieren sich für diese Arbeit noch nicht einmal 1% unserer Bürger.
Die Wahrheit, also meine Wahrheit ist, dass man als Nachkomme der Mörder, Dulder, Zuseher und Feiglinge so durch die ersten Jahre seines Lebens gelangt, ohne nennenswerte Berührungspunkte zur Shoa und Juden gehabt zu haben. Im Alter zwischen 12 u. 13 Jahren wird dann heute, genau wie schon vor 40 Jahren, alles in überkonzentrierter Form mithilfe der Filmaufnahmen, die sowjetische Kameramänner zw. dem 27. Jan und 28. Feb. im KZ Auschwitz gedreht haben nachgeholt. Danach ist beim überwiegenden Teil der Schüler ihr Land, die Welt, als auch ihre Abstammung eine andere als vorher. Ich hatte noch 25 Jahre danach massive Probleme, mich mit meinen jüdischen US-Kollegen unterhalten zu können; ganz einfach weil ich mir vor Scham die Hosen vollgemacht habe. Ich verweigerte mich einer eigentlich danach fälligen Selbstreflektion, weil ich auch davor die Hosen voll hatte. Erst das Interview von Michel Friedman mit diesem psychotischem Mahler zwang mich dann zur Auseinandersetzung mit mir, meiner Vergangenheit und meinen Vorfahren. Wäre ich nicht so rasend wütend über Mahler und den Chemiker Rudolf gewesen, hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft. Aber wenn man bereit ist beiden nach ihrer gesundheitlichen Unversehrtheit zu trachten, dann hat man halt auch kein Empfinden mehr für seine eigenen eigentlich tertiären Belange.
Seitdem beobachte ich jährlich das Schaulaufen der bundesdeutschen Politiker, wenn sie wieder ihre antrainierten Betroffenheitsfressen vorführen, um sich direkt nach dem Gedenken so schnell und so weit wie möglich, von ihrer zur Schau getragenen nie-wieder-Gesinnung davonzustehlen. Der Gradmesser des deutschen, nichtjüdischen Bestrebens im Kampf gegen den Antisemitismus ist und bleibt deren Vermittlung, sowie thematisch davon abgetrennt, die Behandlung der Shoa an unseren Schulen, sowie im Lehramtsstudium. Adorno und Salzborn brauchen mehr Unterstützung von uns, viel mehr. Es ist als Paradoxon zu bezeichnen, dass wir Nachkommen es alleine aus uns heraus nicht schaffen, sondern um diesen primären Schritt zu tun die Hilfe und volle Unterstützung der jüdischen Opfer-Nachfahren benötigen. DAS ist meine Wahrheit und Friedman ist mein Held, ein deutscher Held. Danke
Nochwas – bei Chajm:
So nah – fast schon Freunde
Ach, siehe da. Antisemitismus eint die katholische und die evangelische Kirche.
Ist das nicht ein schöner, polemischer, Beginn?
Jetzt nehmen wir ein wenig Hitze raus und schreiben, um was es geht. Beide Kirchen wollen etwas gegen Antisemitismus tun. Das ist nicht neu. Neu ist aber, dass man nun zum Mittel des Plakats greift. Eine Kampagne …
Weiterlesen: http://www.sprachkasse.de/blog/
Beide Kirchen sollten doch lieber zuerst einmal ihre materiellen Zugewinne, welch sie durch ihre antisemitischen Hetzkampagnen und der daraufhin erfolgenden Pogrome während zumindest der letzten 300 Jahre erwirkt haben, den rechtmäßigen Erben oder jüdischen Verbänden zukommen lassen. Das die junge Bundesrepublik sich bei mit den 3,5 Milliarden DM für rund 6 Millionen abgeschlachtete Juden, 1952 zum Fremdschämen günstig aus der Affäre geschlichen hat, ergeht ganz trivial aus der Tatsache, dass dies umgerechnet gerade einmal 250 Euro pro jüdischem Mordopfer ergeben. Die selbstverständliche Schlussfolgerung hieraus lautet, dass Sühne und Buße mit diesem karikaturesken Entschädigungsalmosen zu keinem einzigen Zeitpunkt auch nur in die Nähe einer dieser der Schande entsprechenden juristischen Akzeptanz, unserer eigenen Strafrechtsprechung gelangen konnte.
Vielen Dank Jim für die beiden Texthinweise, denn in diesem Fall war es Balsam für wütende Seele und im anderen Fall erneuerte er meine Abscheu vor dem Begriff Mitbürger.
Bei Juna:
Buchbetrachtung: Antisemitismus in der Sprache von Ronen Steinke
In den letzten Monaten und Jahren sehen aufmerksame Menschen einen Wandel in der Sprache, der schleichend die Änderung in den Geistern den Weg bereitet. Es werden Dinge gesagt, die als unsagbar galten, und doch sind die Stimmen, die dem Einhalt gebieten wollen, wenig zu hören. Zu gering ist die Aufmerksamkeit für Sprache, zu gering die Sensibilität und das Interesse, ihr gegenüber.
Dass das im Judentum anders ist, erfährt man spätestens, …
Weiterlesen: https://irgendwiejuedisch.com/2020/10/buchbetrachtung-antisemitismus-in-der-sprache-von-ronen-steinke.html
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