Neue Statistik zeigt: Antisemitismus ist Alltag geworden

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Die Zahl antisemitischer Straftaten liegt rund 75 Jahre nach der Schoa auf einem Rekordniveau. Wenn die Dunkelziffer sowie antisemitische Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsschwelle auch berücksichtigt werden, zeigt sich ein düsteres Bild…

Dazu erklärt der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster: „Der Anschlag von Halle im vergangenen Jahr war ein Fanal. Für Juden in Deutschland ist Antisemitismus alltäglich geworden. Vor allem im Internet schlägt uns ungehemmter Hass entgegen. Doch auch auf der Straße und in Schulen ist die Ablehnung von Juden ein massives Problem. Die Corona-Krisen wirkt sich dabei leider verstärkend aus, so dass wir auch in diesem Jahr massiv mit Antisemitismus konfrontiert sind. Anhänger von Verschwörungsmythen und Gegner der Maßnahmen gegen die Pandemie schrecken nicht einmal davor zurück, den Holocaust zu relativieren. Auf dem wachsenden Rechtsextremismus muss das besondere Augenmerk liegen.“

Der Zentralrat der Juden fordert daher Politik, Justiz und Zivilgesellschaft auf, den Kampf gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus zu verstärken. Dabei muss der israelbezogene Antisemitismus, der erschreckend weite Verbreitung in allen Teilen der Bevölkerung hat, einbezogen werden. Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörden, der Justiz sowie Lehrerinnen und Lehrer müssen besser fortgebildet werden, um Antisemitismus zu erkennen und nachhaltig bekämpfen zu können.

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, erklärte: „Die Zunahme antisemitischer Straftaten kommt nicht mehr überraschend. Besorgniserregend ist vor allem, wie sehr Judenhass in den vergangenen Jahren wieder sichtbar geworden ist: Zwar hätte niemand geglaubt, dass er völlig überwunden sei, aber der Rückhalt, den er offenbar in Teilen der Bevölkerung genießt, ist schockierend. Verschiedene extremistische Gruppierungen haben dazu ihren Teil beigetragen, diesen Antisemitismus wieder salonfähig zu machen – allen voran die sogenannte Alternative für Deutschland.“

Knobloch weiter: „Wie bedrohlich die Atmosphäre inzwischen ist, haben wir erst vor wenigen Tagen am Beispiel des Maccabi-Trainers Max Brym gesehen, der im Englischen Garten mitten in München von einem ‚Coronaleugner‘ wüst antisemitisch beschimpft wurde. Vorfälle dieser Art häufen sich nicht erst, seit Judenhass mit der Ausbreitung des Coronavirus eine neue Projektionsfläche erhalten hat. Wir beobachten diese Entwicklung seit Jahren.“

Knobloch forderte abschließend, gerade im Internet genauer hinzuschauen: „Hass auf Juden und antisemitische Verschwörungstheorien hätten ohne das Internet nie eine solche gesellschaftliche Verbreitung erfahren. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, die gesetzlichen Vorschriften im Netz durchzusetzen und, wo nötig, auch zu verschärfen. Der Rechtsstaat darf nicht tatenlos zusehen, wenn Rechtsextreme zuerst im Internet und dann in der realen Welt das gesellschaftliche Zusammenleben vergiften. Nicht nur die jüdische Gemeinschaft ist hier gefährdet – es ist die gesamte freie und offene Gesellschaft.“

1 Kommentar

  1. Antisemitismus in Deutschland hat seit min. 45 Jahren gleichen Level, zumindest innerhalb der sozialen Schichten die ich beobachtet habe und zugleich wird er immer mehr als convehicle persönlicher Interessen missbraucht. 300.000 Bücher und keines verfolgt diese Schande zurück zu ihren Wurzeln in uns.
    Ein Beispiel reicht hierzu aus, um einen Hinweis auf das wahre Übel zu geben. Israel wird noch dieses Jahr sein Staatsgebiet um die entsprechenden Flächen in Judäa und Samaria erweitern. Kein Mensch und keine Institution hat darauf hingewiesen, was Juden seit mehr als 1.500 Jahren in Europa und etwas kürzer, in den arabischen Staaten angetan wurde. Mord, Diebstahl, Raub, und und und; alles scheinbar vergessen, wessen Blut durch unsere Adern fließt. Wir sollten stolz darauf sein, den Juden der Welt und Israel ein treuer Beschützer und Freund zu sein, verbunden durch einen Pakt der unzerstörbar ist. Doch anstelle dieser ehrbaren Funktion, bellen wir wie die die Straßenköter wenn wir nur das Kürzel KZ vernehmen, um danach zufrieden mit anderen das Bett zu teilen.

    Ich bin mittlerweile auch davon überzeugt, dass die Araber in Israel, Judäa und Samaria lieber unter einer israelischen Regierung leben würden, als sich von Hamas und Fatah terrorisieren und bestehlen zu lassen. 40% aller Fördergelder für Gaza, Judäa und Samaria wurden unterschlagen, der Rest nochmals halbiert und für Terror verwendet, auch gegen das eigene Volk. Was erlaubt sich eigentlich ein Abbas dringend benötigte Corona-Hilfsgüter für sein Volk abzulehnen? Diese misslichen Sachverhalte sind doch keine hochkomplexen Themen, aber hier verschließen sie die Augen. Heiko Maas als Minister des Auswärtigen, versteckt sich nun hinter der gemeinsamen Außenpolitik Europas. Tickt der noch ganz frisch, wir haben 6 Millionen Menschen abgeschlachtet und nicht Europa. Mir kocht wieder das Blut und ende deswegen lieber hier an dieser Stelle.

    Ich laufe solang mit dem Kopf gegen die Mauer bis sie irgendwann zusammenbricht
    Alexander A. D.

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