Shaul Ladany überlebte zweimal: 1944, im Alter von acht Jahren, wurde er mit seiner Familie aus Ungarn in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Er gehörte zu den wenigen jüdischen Häftlingen, die aufgrund von Verhandlungen ungarischer und schweizerischer jüdischer Organisationen mit der SS gerettet wurden und im Dezember 1944 in die Schweiz ausreisen durften. Später wanderte Shaul Ladany nach Israel aus und wurde ein bekannter Wissenschaftler und Sportler. Als Geher nahm er an den Olympischen Spielen in München teil und überlebte die Geiselnahme der israelischen Mannschaft durch eine palästinensische Terrorgruppe am 5. September 1972…
Am Donnerstagabend (5.9.19) wurde die Ausstellung „Lebensläufe. Verfolgung und Überleben im Spiegel der Sammlung von Shaul Ladany“ im Forum der Gedenkstätte Bergen-Belsen eröffnet.
Shaul Ladany verfügt über eine umfangreiche Sammlung von Originaldokumenten zu seiner Verfolgung im Nationalsozialismus. Ergänzt um Informationen zur deutschen Besatzungsherrschaft in Serbien und in Ungarn sowie zu den Rettungsbemühungen des ungarischen Zionisten Rudolf Kasztner und zum Neuanfang der Überlebenden im neu gegründeten Staat Israel und zum Anschlag auf die Olympischen Spiele von 1972 werden diese Dokumente nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung, die vom 5. September bis zum 20. Dezember in der Gedenkstätte Bergen-Belsen zu sehen ist, wurde unter Leitung von Dr. Jens-Christian Wagner von den Historikerinnen und Historikern in der Gedenkstätte erarbeitet.
Zum Jahrestag der Geiselnahme in München wurde die Ausstellung am 5. September 2019 um 18 Uhr in der Gedenkstätte Bergen-Belsen eröffnet. Neben Shaul Ladany, war auch der Gesandte Aaron Sagui anwesend. Sagui twitterte dazu am Freitag: „Ich hatte gestern die Ehre, bei der Eröffnung der großen Ausstellung mit Erinnerungen des Schoa-Überlebenden und Spitzensportlers Shaul Ladany in der Gedenkstätte Bergen-Belsen teilzunehmen. Eine beeindruckende Lebensgeschichte!“
Die Ausstellung ist bis zum 20. Dezember in der Gedenkstätte Bergen-Belsen zu sehen.
Gedenkstätte Bergen-Belsen, 29.8.19 / Twitteraccount des Gesandten Aaron Sagui, 6.9.19, Newsletter der Botschaft des Staates Israel
Bild oben: Gesandter Aaron Sagui bei der Ausstellungseröffnung, © Botschaft