Antisemitismus an Berliner Schulen

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Jüdisches Forum startet Chat-Beratung für betroffene Schüler und Jugendliche…

Auf der Internetplattform www.gemeinsam-gegen-hass.de können sich ab sofort von Antisemitismus betroffene Jugendliche und solche, die ihnen helfen möchten, an das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V. (JFDA) wenden. Dort bekommen sie nach Wunsch anonymisiert Rat sowie Unterstützung. 

„Es ist dringender denn je, antisemitische Vorfälle an Schulen zu erfassen und nachträglich zu dokumentieren. Die aktuellen Vorfälle unterstreichen die Notwendigkeit, ein Angebot für Jugendliche zu schaffen, das ihnen frühzeitig die Möglichkeit einräumt, antisemitische Diskriminierungen in der WhatsApp-Gruppe oder auf dem Schulhof zu thematisieren“, so Levi Salomon, Sprecher des JFDA.

Bei der Plattform handelt es sich um den ersten Baustein im Projekt „BeJachad“ (Hebräisch für: „Gemeinsam“), welches antisemitische Gewalt und Diskriminierung im Netz und in den Sozialen Medien thematisiert. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. 

Dem JFDA war es wichtig, ein besonders niedrigschwelliges Portal zu konzipieren, welches durch eine Live-Chat-Funktion sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Desktop hürdenfrei zugänglich ist. 

Zunächst gehe das Projekt mit einer reinen Landingpage online, die eine rasche und niedrigschwellige Online-Beratung ermöglichen soll. Die erste Botschaft, die den Jugendlichen gesendet werde: “Ihr seid nicht allein! Meldet euch bei uns, wir sind da.” 

Im Laufe der nächsten Monate solle die Plattform weiter ausgebaut und mit diversen nützlichen Tools erweitert werden. Darüber hinaus werden sich Jugendliche untereinander ortsunabhängig auf verschiedenartige Weise über die Plattform vernetzen können, um sich entweder auszutauschen oder miteinander Projekte zu gestalten. 

–> www.gemeinsam-gegen-hass.de

1 Kommentar

  1. Wanderungsbewegungen über Länder- und Kulturkreisgrenzen gab es seit jeher. Pessach erinnert seit Jahrtausenden wiederkehrend an eine solche Wanderungsbewegung. Migration, gar im Lichte der Globalisierung heutigen Zuschnitts, ist mithin und seit jeher historische Normalität. Politisch formulierte Aphorismen über „christlich-jüdische Kultur“ entbehren profaner Wahrhaftigkeit. Anständig wäre die Reflexion, dass hier im Deutschland des Jahres 2018 Ansätze jüdischer Kultur kaum Teil des Lebensalltages sind und offenkundig auch gar nicht sein sollen. Die Identifikation mit dem Christentum zeigt bei vergleichender Bewertung mit den Wertvorstellungen vor Jahrzehnten ebenfalls Auflösungserscheinungen, die allemal rechtfertigen, auch den Begriff „christliche Kultur“ nicht übermäßig zu strapazieren. Die Abfrage religiösen Basiswissens endet hier zu Lande und heute regelmäßig desaströs.

    Unser heimataffine Administration hat über alle Parteigrenzen hinweg neidvoll zu akzeptieren, dass beispielsweise muslimische Mitbürger Bekenntnisidentifikation leben. Es geht also erkennbar nicht um „christlich-jüdische“ Kultur, sondern um die Konservierung bequemer Gewohnheiten, die Stabilisierung des Wachstumszwangs bei gleichzeitiger Besitzstandswahrung und die Vernebelung eigener religiöser Bildungsferne im Wege der Ausgrenzung alles Unbekannten.

    Pessach und Ostern böten Gelegenheit für differenzierte Bildung…

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