Fachfortbildung des ZWST-Inklusionsprojektes Gesher

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Am 26. November 2017 fand in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt eine Fachtagung zum Thema „Psychosen“ statt. Organisiert von der ZWST im Rahmen des Projekts Gesher, richtete sich die Tagung an Betroffene, Angehörige, Sozialarbeiter und Multiplikatoren in den jüdischen Gemeinden…

Inna Gorelik, Dinah Kohan

So waren an diesem Sonntag etwa 45 Personen zusammengekommen, um sich über dieses, bisher in der jüdischen Gemeinschaft kaum thematisierte Thema auszutauschen. 

Zunächst gab der Psychiater Dr. Hasselbeck,  der schon seit über 10 Jahren mit dem Inklusionsprojekt Gesher zusammenarbeitet,  einen umfassenden Überblick über verschiedene Arten der Psychosen, wobei er insbesondere das Thema Schizophrenie beleuchtete. Er betonte hierbei, dass der Übergang zwischen erkrankten und nicht erkrankten Personen fließend ist: bisweilen erleben auch durchaus gesunde Personen in Krisensituationen Symptome einer Psychose wie Halluzination. 

In dem sich anschließenden  Vortrag wurde die Thematik mit Herren Cuntz, der Richter am Frankfurter Betreuungsgericht,  aber früher auch als Sozialarbeiter tätig war, aus juristischer Perspektive nochmals vertieft. So steht die Selbstbestimmung eines Patienten immer an erster Stelle, und solange sich jemand nicht selbst- oder fremdgefährdet, haben Richter, aber auch Sozialarbeiter wenige Handlungsmöglichkeiten.

Abschließend verdeutlichte Inna Gorelik, Sozialarbeiterin aus Nürnberg und Mitarbeiterin der ZWST, anhand eines praktischen Beispiels aus der Gemeindearbeit mit einer Psychotikerin die vorher in  beiden Vorträgen angesprochenen Aspekte.  Daran schloss sich eine lebhafte Diskussion, wie sich Sozialarbeiter in der jüdischen Gemeinde grundsätzlich verhalten sollten. Mit diesem abschießenden  Erfahrungsaustausch endete die Fachtagung, geleitet von Dinah Kohan, Leiterin des Projektes Gesher und Michal Bader, wissenschaftlicher Berater des Inklusionsprojektes.

Alle waren sich einig,  dass vor Ort,  in der Praxis der Sozialabteilungen der jüdischen Gemeinden, der  regelmäßige Austausch, die fachliche Supervision hilfreich sind und dies nicht die letzte Fortbildung des Inklusionsprojektes der ZWST zu dieser Thematik war. 

Anregungen, Wünsche zu dieser Thematik können gern an die ZWST unter chekalina@zwst.org gerichtet werden.