Lag baOmer

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Die Zeit zwischen Pessach und Schawuot (wörtlich „Wochen“) wird „Sefirat ha Omer“ das Omer – Zählen genannt. Ursprünglich hatte dieser Zeitraum einen festlichen Charakter, weil sowohl Pessach als auch Schawuot ihren Hintergrund in der Ernte hatten. Nach und nach wurde daraus aber eine Trauerzeit wegen der Erfahrung von Pogromen und anderen Äußerungen von Judenhaß. Deswegen finden während dieser Zeit keine Hochzeiten statt. In traditionellen Kreisen werden auch keine Haare geschnitten. Eine Ausnahme ist der Lag ba-Omer, der 33. Tag nach Pessach…

Der hebräische Buchstabe „L“ (lamed) steht für die Zahl 30 und der hebräische Buchstabe „G“ (gimel) steht für 3.

Die Tradition sagt, daß an diesem Tag der nationale jüdische Freiheitskämpfer Bar Kochba im Aufstand gegen die römische Besatzungsmacht (132-135 n.d.Z.) einen Sieg über seine Feinde errang.

Eine andere Quelle erzählt, daß eine Seuche unter den Schülern des Rabbi Akiva (gest. 135 n.d.Z.) grassierte. Genau am 33. Tag nach Pessach kam die Seuche zum Stillstand.

Auch Rabbi Schimon bar Jochai ( gest. 150 n.d.Z.) soll an diesem Tag seine mystischen Lehren seinen Schülern enthüllt haben.

An Lag baOmer wird um ein Lagerfeuer gefeiert. Kinder sammeln in Israel schon Wochen vorher brennbares Material für ihre „medura“.

Bei sephardischen Juden und einigen chassidischen Gruppen ist es Brauch, daß Jungen, die 3 Jahre alt geworden sind, an diesem Tag ihren ersten Haarschnitt bekommen.


Bild: (c) Margrit Schmidt

Lag Beomer
Der vorliegende historische Text erläutert Lag baOmer, die Gebräuche und den Hintergrund des 33. Tags der Omerzählung. Autor dieses 1906 in der Zeitschrift „Ost und West“ erschienenen Beitrags ist der Philosoph und Pädagoge Arthur Biram. Biram wurde 1878 in Bischofswerda geboren. Er studierte in Berlin und Leipzig, wo er 1902 promovierte. 1904 schloss er das Rabbiner-Seminar an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums ab. 1913 emigrierte er nach Palästina, wo er unter anderem die Hebräische Realschule Haifa leitete. Biram erhilt 1954 den Israel Preis für Erziehung. Er starb 1967 in Haifa…

Der Bar Kochba-Aufstand
Der letzte bewaffnete Versuch, das römische Joch abzuschütteln, war der Aufstand, der von einem Mann geführt wurde, der nach der jüdischen Tradition „Sohn des Sterns“ (Bar Kochba) genannt wurde. Diese Revolte markierte das Ende des politischen Aktivismus der Juden in der Antike. Von nun an akzeptierten die Juden die Besatzung als nationale Knechtschaft…

Omerzählung
Wie die fünfzig Tage zwischen Ostern und Pfingsten im Kirchenjahr so sind die fünfzig Tage zwischen dem Pessach- und dem Schawuotfest im Synagogenjahr eine besondere Zeit. Sie wird nach der ersten Garbe der neuen Ernte – hebräisch: „Omer“ – Omerzeit genannt und Tag für Tag feierlich abgezählt…

Die Kabalah zum LaG baOmer
Um unsere Seele zu heilen, müssen wir jeder einzelnen Sfirah Aufmerkamkeit schenken, doch am LaG baOmer können wir sicher sein, dass wir schlussendlich belohnt werden und die Torah, deren Licht uns im Überfluss geschenkt wird, empfangen werden. Wenn das kein Grund zum Feiern ist…

Lag-Baomer im Bezalel
Der vorliegende historische Text widmet sich dem Lag baOmer Fest nur am Rande. Vielmehr stellt er die Arbeit einer bedeutenden Institution vor, die Lag baOmer als ihren Jahrestag gewählt hat. Die Rede ist von der 1906 von Boris Schatz in Jerusalem gegründeten Kunstakademie Bezalel. Der Autor beschreibt die Feierlichkeiten am zweiten Jahrestag der Schule, an Lag baOmer im Jahr 1908. Der Text erschien in „Palästina“, einer Zeitschrift für den Aufbau Palästinas, herausgegeben unter anderem Alfred Nossig, Felix A. Theilhaber und Adolf Böhm…

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