Zum 8. Mal veranstaltet das Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München die Jüdischen Filmtage in der Stadt…
Donnerstag, 19. Januar bis Mittwoch, 22. Februar 2017
Eröffnet werden die Filmtage am Donnerstag, 19. Januar 2017, 19.00 Uhr mit dem polnischen Thriller „Zarno Prawdy/ Ein Körnchen Wahrheit“ (2015), der zeigt, wohin bekannte antijüdische Vorurteile in einer polnischen Kleinstadt führen können. Der international renommierte Regisseur Borys Lankosz (mit seinem Spielfilmdebüt »Revers« 2010 in der Shortlist für den Oscar als bester ausländischer Film) kommt aus Warschau. Das Gespräch mit ihm führt der Historiker und Osteuropa-Spezialist Jürgen Zarusky (Institut für Zeitgeschichte).
Veranstaltungsort: Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18
Am Sonntag, den 22. Januar 2017, 18.00 Uhr, wird der Dokumentarfilm „Der Clown“ des NDR-Abteilungsleiters und Dokumentarfilmspezialisten Eric Friedler gezeigt. Es geht um die Hintergründe des einzigen Spielfilms mit Holocaust-Thematik des Comedy-Genies Jerry Lewis. Sein Film „The Day The Clown Cried“ aus dem Jahr 1972 wurde nie gezeigt. Jerry Lewis verweigerte jede Aussage dazu – bis Eric Friedler ihn in Los Angeles traf und Fragmente des Films ausfindig machte. Aus Stockholm kommt Lars Lind, ein in Schweden bekannter Schauspieler, den Jerry Lewis seinerzeit für die Rolle eines Lagerinsassen engagiert hatte.
Im Anschluss an die Vorführung erzählt Eric Friedler über seine Begegnung mit Jerry Lewis, und Lars Lind berichtet über die Dreharbeiten zu einem Filmmythos, der nie gezeigt wurde.
Veranstaltungsort: Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18 in München
Weiter geht es am Mittwoch, 1. Februar 2017, 19.00 Uhr mit einem von Jerusalem bis San Francisco vielfach ausgezeichneten kleinen Meisterwerk „The Little Dictator“, ein Film von Nurith Cohn (Regie) und Emanuel Cohn (Drehbuch und Hauptrolle), Kinder des sechsfach Oscar-prämierten Filmproduzenten Arthur Cohn, die ihrem Vater, was cineastisches Gespür betrifft, alle Ehre machen. Emanuel Cohn, der acht Sprachen spricht und nach dem Abitur zum Philosophie- und Schauspiel-Studium aus der Schweiz nach Israel zog, kommt zur Vorführung aus Jerusalem nach München.
Am selben Abend wird ferner der Dokumentarfilm „Herr Israel“ von Tom Kimmig gezeigt. Chanan Hadar, als Hans Hausdorf in Breslau geboren, blickt hochbetagt auf sein Leben zurück. Der lebensfrohe Mann führt den Regisseur durch seinen Alltag und teilt mit ihm seine Erinnerungen.
Zwischen den beiden Kurzfilmen führt Ellen Presser ein Gespräch mit Emanuel Cohn und Tom Kimmig.
Veranstaltungsort: Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18 in München
„À ceux qui viennent après nous“ zeigt die Suche der Französin Eve Buchwald nach den Spuren ihrer Familie im Ort Kovel in der Ukraine, aus dem ihre Mutter stammte. Die Recherche verlangte der Nachfahrin, die sich an Orte der Judenvernichtung begab, emotional alles ab. Den Satz „An die, die nach uns kommen“ entdeckte sie an der Wand einer Synagoge, in der Juden auf die Deportation in den Tod hatten warten müssen. Zeugenaussagen in Russisch, Ukrainisch, Polnisch, Jiddisch, Hebräisch und Französisch verlangten zum besseren Verständnis die Erarbeitung einer deutschen Sprachfassung. Nun gibt es diese, in Memoriam des im September 2016 verstorbenen Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer. Zur Filmpräsentation am Dienstag, 7. Februar 2017, 19.00 Uhr werden der Regisseur Elie Roubah und die Initiatorin der Spurensuche, Eve Buchwald, aus Paris erwartet. Das Gespräch mit ihnen führt Barbara Distel, von 1975 bis 2008 Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau.
Veranstaltungsort: NS-Dokumentationszentrum, Brienner Str. 34
Eine Dokumentation von Marcie Begleiter über die innovative New Yorker Künstlerin „Eva Hesse“ wird am Mittwoch, 15. Februar, 19.30 Uhr, gezeigt. Hesses großer Erfolg in der kurzen Zeit ihres Wirkens und ihr früher Tod ließen sie zum Mythos werden. Die gebürtige Hamburgerin, Jahrgang 1936, war Ende 1938 mit einem Kindertransport nach Holland und 1939 weiter in die USA gelangt.
Veranstaltungsort: Gabriel Filmtheater, Dachauer Str. 16
Jedes Jahr gibt es auch die Suche nach einem Film in jiddischer Sprache. Dieses Mal kommt er aus Israel und stammt von Dani Rosenberg, 1979 in Tel Aviv geboren. Ihn inspirierte ein Foto seines Großvaters aus dem Jahr 1948, das drei ängstlich in die Kamera blickende Soldaten neben einem unerschrockenen zeigte.
Lange war die jiddische Sprache im Staat Israel als überholtes Erbe ostjüdischer Emigranten abgelehnt. Umso spannender, die Begegnung zweier Männer auf einem Wachposten 1948 fast zur Gänze in jiddischer Sprache zu präsentieren. »Beit Avi« (Homeland) wird am Donnerstag, 16. Februar, 2017, 19.00 Uhr gezeigt.
Veranstaltungsort: Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18 in München
Zum Abschluss läuft am Mittwoch, 22. Februar, 19.30 Uhr die Heymann-Brothers-Films-Produktion »Mr. Gaga« über den israelischen Tänzer und Tanzpädagogen Ohad Naharin, der in der Batsheva Dance Company auftrat und mit Martha Graham und Maurice Béjart arbeitete. Mit der von ihm entwickelten Bewegungssprache Gaga bringt Naharin weltweit Menschen aller Altersgruppen sowie aller physischen und psychischen Befindlichkeiten die Freude am Tanz nahe.
Veranstaltungsort: Gabriel Filmtheater, Dachauer Str. 16
Weitere Informationen unter www.ikg-m.de
Booklet (pdf) mit Informationen zu den Filmen
Wehmut, Betroffenheit und Traurigkeit, Ari Rath ist verstorben.
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20170113_OTS0133/das-juedische-museum-wien-direktorin-danielle-spera-und-ihr-team-trauern-um-ari-rath?asbox=box1&asboxpos=1
http://oe1.orf.at/programm/457159
http://tvthek.orf.at/profile/Archiv/7648449/Ari-Rath-Man-war-buchstaeblich-vogelfrei/13396750/Ari-Rath-Man-war-buchstaeblich-vogelfrei/13432914
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