15 Jahre Synagogenverein Eisleben

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Am 2. Oktober 2001 wurde der Förderverein Eisleber Synagoge e.V. gegründet…

Von Rüdigel Seidel

Er hatte sich vier Aspekte zur Aufgabe gemacht:

  1. Die Wiederentstehung des Synagogengebäudes zur Nutzung als multikulturelles Zentrum mit der Aura einer Synagoge und eines Teiles als Ausstellungsfläche für die Darstellung regionaler jüdischer Geschichte und des Verhältnisses Luthers zu den Juden.
  2. Die Herstelllung von Kontakten zu Nachfahren ehemaliger Eisleber Juden, um mehr über ihre Ahnen zu erfahren.
  3. Die Erforschung und Darstellung der Geschichte der Juden im Mansfelder Land, als Ausstellung und auch in Buchform.
  4. Die Pflege und Erforschung der beiden Jüdischen Friedhöfe in Eisleben.

eisleben-synagogeDie Wiederentstehung des Synagogengebäudes

Mit der Übernahme des Gebäudes im Januar 2002 wurde daran gegangen das Dach neu zu decken, denn es hatte große Schäden auf zu weisen.

Dies dauerte bis 2003 und war bezahlt worden vom neuen Eigentümer der Wohnungsbau GmbH Eisleben.

Im Jahr 2005 hatte der Verein 49.000 € Fördergelder bekommen vom Landesamt für Denkmalpflege und damit wurde die Vorderfront saniert mit dem Einbau der großen Fenster und dem neuen Putz.

Im Jahre 20013/14 wurde die Rückfront des Gebäudes fertig gestellt mit Fördergeldern aus dem Zukunftsfond des Landkreises Mansfeld- Südharz in Höhe von 29.500 €. Danach hat der Verein mit Spenden verschiedener Freunde des Fördervereins den Fußboden im Synagogensaal Instand setzen können.

Die Herstelllung von Kontakten zu Nachfahren ehemaliger Eisleber Juden, um mehr über ihre Ahnen zu erfahren

Der Verein hat seit seinem Bestehen sich um Kontakte zu Familien ehemaliger Eisleber Juden bemüht. Seit 2003 bestehen gute Kontakte zur Familie Dieter Weinzweig aus Hamburg, die wir, wie alle anderen Kontakte, durch unsere Internetseite herstellen konnten.

eisleben-kantorWeitere Verbindungen entstanden mit dem UR-,Ur-,Urenkel des Kantors von 1864 bis 1876 Samuel Hamburger und mit der Familie des Sohnes von Paul Burak, Itzak Barak aus Rishon Le Zion, der uns 2010 in Eisleben besuchte und bei den  Stolpersteinen für die Familie Bratel, seinem Onkel, dabei war.

2009 besuchten uns die Enkeltöchter des Letzten Kantors der Eisleber Gemeinde Lore Brieger aus Buenos Aires und ihre Schwester Hanna Hirschaus Kfar Giladi mit ihren Kindern Giora und Gianni.

Im Jahre 2013 kamen Prof. Dr. Robert Bauchwitz mit seiner Familie nach Eisleben. Er ist der Ur-,Ur-,Urenkel von Ruben Bauchwitz, einem Textilhändler in der Freistraße in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

2014 feierte der Verein den 200. Gründungstag der Jüdischen Gemeinde Eisleben in der Neuzeit. Hierzu hatten wir einen Kontakt zum Ur-Enkel von Benno Goldstein hergestellt, der in Sydney, Australien, mit seiner Familie lebt. Er war erstaunte über die fleißige und gründliche Arbeit des Vereins und nahm an der Feierstunde im Rathaussaal der Stadt Eisleben mit seiner Frau teil.

agmonIm selben Jahr kamen noch die Familie Agmon aus Tel Aviv nach Eisleben, eine Urenkelin von Georg Schottländer. Sie war mit ihren Töchtern nach Eisleben gekommen und konnte sich noch gut an die Örtlichkeiten erinnern.

Im Frühjahr 2017 wird die Familie Rosen aus Haifa/Israel besuchen, denn dann werden wir für die Familie Rosenthal Stolpersteine setzen.

Die Erforschung und Darstellung der Geschichte der Juden im Mansfelder Land, als Ausstellung und auch in Buchform.

Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Eisleben ist zu großen Teilen bereits historisch erforscht und wartet auf eine zusammenfassende Darstellung. Es wird im Jahr 2017 eine Darstellung in Buchform erscheinen, die Herr R. Seidel veröffentlichen wird.

Die Pflege und Erforschung der beiden Jüdischen Friedhöfe in Eisleben

Es existieren zwei Jüdische Friedhöfe in Eisleben. Beide sind von der Jüdischen Gemeinde seit 1809 angelegt.

Der Alte Jüdische Friedhof wurde 1809 angelegt und liegt zwischen dem Rammberg und der Vorderen Siebenhitze in  Eisleben.
eisleben-friedhof

Der Alte Jüdische Friedhof wurde 2011 vom Landesverband Jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt religiös wieder hergestellt und die 1996 von dem Gartengrundstück geborgenen Grabsteine wieder aufgestellt werden.

eisleben-friedhof1Der Friedhof wurde von 1809 bis 1876 benutzt und danach wurde in der Magdeburger Straße der Neue Jüdische Friedhof eingeweiht, der bis 1938 benutzt wurde.

Beide Friedhöfe wurden nach dem 9. November 1938 geschändet und der Alte Jüdische Friedhof wurde sogar völlig beseitigt.

Weitere Informationen: www.synagoge-eisleben.de/