Menschenwürde bis zuletzt – Jüdische Positionen zur Sterbehilfe

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Auf der Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin, die im September in Bielefeld stattfnden wird, beschäftigt sich ein ein Präkonferenzsymposium mit jüdische Positionen zur Sterbehilfe. Vorträge von einer Reihe von ExpertenInnen bereiten die anschließende gemeinsame Diskussion vor. Die Teilnahme ist kostenlos, die Teilnehmerzahl auf 50 begrenzt….

Die in den vergangenen Jahren in Gesellschaft, Politik und Wissenschaft intensiv geführten Debatten um medizinethische Fragestellungen beriefen sich oft auf die „judaeo-christliche“ Tradition. Eigentlich jüdische Stimmen wurden jedoch kaum hörbar, so auch zuletzt in der sogenannten „Sterbehilfedebatte“.

Dabei findet innerhalb der jüdischen Gemeinschaft (auch) eine professionelle Auseinandersetzung mit medizinethischen Fragen statt. Diese innerjüdische Diskussion offen und öffentlich zu führen, ist wichtig und spannend: es ist eine anregende Bereicherung für die aktuelle Diskussion um die Herausforderungen, die die Errungenschaften der modernen Medizin mit sich bringen. Diese Diskussion bedeutet unter anderem, sich immer wieder die Frage nach einem menschenwürdigen Umgang im medizinethischen Kontext zu stellen, und dabei die Vielfalt menschlicher Anliegen nicht aus den Augen zu verlieren.

In diesem Sinne ist das Präkonferenzsymposium eine wertvolle Gelegenheit, Einblick in eine Fachdiskussion zu erhalten, die sich ausgehend von jüdischen Standpunkten mit medizinethischen Fragen befasst. Von den einzelnen Expertinnen und Experten werden unterschiedliche Seiten dieser Diskussion durch Vorträge beleuchtet. Dabei wird es um religiös-theologische, spirituelle, religionsrechtliche, philosophische, kulturelle und historische Aspekte gehen, die in Fragen bezüglich der Sterbehilfe und des menschenwürdigen Umgangs eine wichtige Rolle spielen. Die Vorträge bereiten eine gemeinsame Diskussionsrunde vor, in die die Teilnehmenden des Präkonferenzsymposiums miteinbezogen werden.

Eine Reihe fachlicher Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen werden zu diesen Aspekten Stellung beziehen:

Prof. em. Dr. phil. Gerhard Baader, apl. Professor am Friedrich-Meinecke-Institut für Geschichte der Medizin an der Freien Universität Berlin, Gastwissenschaftler am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Charité Berlin, Visiting Professor der Hebrew University in Jerusalem, Hadassah Medical School und Mitglied in der jüdischen Gemeinde zu Berlin, Synagoge Oranienburger Straße

Dr. Michael Heinzmann, Daniela Teudt MA, Katja Wolgast MA vom Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft der Universität Potsdam

Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck, Rabbinerin der liberalen Synagogengemeinschaft „Egalitärer Minjan“ in der Jüdischen Gemeinde zu Frankfurt am Main, Publizistin und Herausgeberin

Dr. med. Stephan M. Probst, Internist, Onkologe, Hämatologe und Palliativmediziner am Klinikum Bielefeld sowie Mitglied der Jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld

Abraham de Wolf, Jurist, Publizist und Vorsitzender von Torat HaKalkala, Verein zur Förderung der angewandten jüdischen Wirtschafts- und Sozialethik e.V.

Donnerstag, 22.9.2016
9.30 Uhr bis 12.30 Uhr
Tagungsort: Universität Bielefeld

Anmeldung und weitere Informationen