Buchpräsentation & Gespräch: „Unorthodox“

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Deborah Feldman über ihren Ausstieg aus der Satmar-Gemeinde…

Deborah Feldman, Jahrgang 1986, wuchs in der chassidischen Satmar-Gemeinde in Williamsburg/New York auf. Ihre Muttersprache ist Jiddisch. Die Satmarer begreifen sich als die streng gläubigsten unter den ultraorthodoxen jüdischen Gemeinden weltweit. Sie sehen im Holocaust eine von Gott verhängte Strafe, deren Wiederholung nur vermieden werden kann, indem sie ein abgeschirmtes Leben – unter genauester Befolgung der Halacha, d.h. der jüdischen Religionsgesetze – führen. Schon als Kind eckte die Autorin an. Vor allem ihr Wissenshunger nach »verbotener Literatur« brachte sie in Konflikte. Feldman schildert ihre Zwangsehe und wie sie den Mut fand, ihre Gemeinde zu verlassen. Erst lernte sie mit ihrem Sohn ein ihr völlig unbekanntes New York kennen, heute lebt sie in Berlin.

Moderation: Christian Ruzicska (Secession Verlag)

Mittwoch, 13. April 2016, 19.00 Uhr
Veranstaltungsort: Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18, München
Eintritt: 7 Euro, Schüler & Studierende frei
Karten unter: 089/20 24 00-491, per E-Mail an karten@ikg-m.de und an der Abendkasse

Veranstalter: Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde und Secession Verlag

2 Kommentare

  1. Deborah Feldman: „Der Treibstoff meiner Fantasie“
    Tanja Paar
    16. April 2016, 09:00

    Mit ihrem Bestseller „Unorthodox“ beschreibt sie den Ausstieg aus ihrer ultraorthodoxen, jüdischen Gemeinde. Die Autorin über Extremismus, Frauenrechte und den Genuss, Fahrrad zu fahren

    STANDARD: Wären Sie ohne Bücher dem „Gefängnis des Stillstandes“ Ihrer Kindheit je entkommen? Feldman: Ohne Bücher wäre das unmöglich gewesen. Sie waren der Treibstoff meiner Fantasie.

    STANDARD: Es war verboten, englische Bücher zu lesen, ja sogar die englische Sprache selbst wurde in Ihrer Gemeinde, die sich bis heute streng von der Außenwelt abschottet, als unrein betrachtet. Woher nahmen Sie den Mut, Bücher in Ihr Zimmer zu schmuggeln und heimlich in Bibliotheken in anderen Stadtvierteln zu gehen?

    Feldman: Ich habe herausgefunden, dass meine Großmutter selbst Bücher in ihrer Lade versteckt hatte. Ich dachte, solange es mein Geheimnis bleibt, ist es okay. Erst habe ich nur an der Bibliothek gelesen, dann eines nach Hause geschmuggelt, nach und nach …

    Weiterlesen: http://derstandard.at/2000034941337-1192182008471/Deborah-Feldman-Der-Treibstoff-meiner-Fantasie

    • https://www.buechereien.wien.at/de/programm/veranstaltungskalender/3685

      In der chassidischen Satmar-Gemeinde in Williamsburg, New York, herrschen die strengsten Regeln einer ultraorthodoxen jüdischen Gruppe weltweit. Die Satmarer, wie sie sich seit ihrer Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg nennen, sehen im Holocaust eine von Gott verhängte Strafe. Um eine Wiederholung der Shoa zu vermeiden, führen sie ein abgeschirmtes Leben nach strengen Vorschriften. Sexualität ist ein Tabu, Ehen werden arrangiert, im Alltag wird Jiddisch gesprochen, Englisch gilt als verbotene, unreine Sprache. Nach Schätzungen zählt die Gemeinde heute 120.000 Mitglieder, denen sie ein Netz an Sicherheit gewährt – ohne jegliche Freiheit.
      Deborah Feldman hat schon als Kind …

      Buchpräsentation

      Montag, 18. April 2016, 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr
      Hauptbücherei am Gürtel, 1070 Urban-Loritz-Platz 2a
      Deborah Feldman liest aus Unorthodox (a.d. Englischen von Christian Ruzicska, Secession)

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