Eine Synagoge in Prishtina

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Trotz ihrer geringen Zahl wünschen sich die Mitglieder der „Jüdischen Gemeinde“ eine Synagoge in Prishtina. Dies erklärte Rushdie Shkodra, ein Gemeindemitglied am vergangenen Samstag gegenüber einer TV Station in Prishtina, der Hauptstadt Kosovas…

Von Max Brym

In dieser Angelegenheit wandte sich die Jüdische Gemeinde an die Stadtverwaltung in Prishtina und einen konkreten Vorschlag gemacht. Rushdie Shkodra sagte: „Das Objekt im Zentrum Prishtinas hat nicht nur eine religiöse Bedeutung. In der Geschichte Prishtinas gab es einst drei Synagogen.“ In der Tat, die letzte Synagoge befand sich einst in unmittelbarer Nähe des Skanderbek-Platzes im Herzen Prishtinas. Die Synagoge wurde von den Nazifaschisten im Jahr 1943 geschlossen. Seltsamerweise wurde sie nach der Befreiung vom Faschismus nicht wieder in Betrieb genommen. Die Nutzung des Gebäudes wurde im titoistischen Jugoslawien umgewandelt.

Der Stadt Pristhtina liegen zwei neue Bauanträge bezüglich der Errichtung religiöser Einrichtungen vor. Ein Antrag von der Evangelischen Kirche und nun ein Antrag durch die Jüdische Gemeinde. Der Bürgermeister von Prishtina, Shpend Ahmeti ( Bewegung für Selbstbestimmung VV), hat bereits beiden Anträgen seine Zustimmung signalisiert. Die Jüdische Gemeinde fordert einen Bau in der Innenstadt von Prishtina, u.a. deshalb weil „dort einst das Zentrum jüdischen Lebens war“.

Bis dato gibt es nichts Konkretes zu vermelden außer der Tatsache, dass sich die Planungsbehörde der Stadt sehr wohlwollend mit dem Projekt befasst. Es kann allerdings vorausgesagt werden, dass es unter der linksdemokratischen Stadtregierung von Prishtina schnell zu einer Einigung bezüglich des Standortes -zwischen Stadt und der Jüdischer Gemeinde- kommen wird. Vor einigen Jahren wurde in Prishtina der Zugang zum alten jüdischen Friedhof erneuert und der Friedhof wieder als Friedhof ausgewiesen.

Sehr aktiv ist die kleine jüdische Gemeinde in der Stadt Prizren. Dort hat sich jüdisches Leben in Kosova am deutlichsten reaktiviert. Dies hat auch historische Gründe. In der Stadt Prizren gibt es ein muslimisches Minarett mit einem Davidstern. Der Antisemitismus ist bis dato ein Randphänomen in Kosova. Aber auch dort wird er stärker. Dies hat im wesentlichen mit der Tätigkeit von wahhabitischen NGOs zu tun. Auch die Türkei errichtet eine scheinbar religiöse Einrichtung neben der Anderen. Eine andere Sozialpolitik und der Bau einer Synagoge sind in Kosova notwendig.

Quelle http://klankosova.tv/hebrenjte-e-kosoves-kerkojne-sinagoge-ne-prishtine/