Bauern stehen heutzutage vor einem scheinbar ausweglosen Problem: Zum einen sollen die Felder möglichst frei von Insekten sein, die die Ernte fressen und zerstören können. Zum anderen verursachen Pestizide, die am effektivsten gegen diese Insekten sind, große Umweltprobleme und töten nicht nur die Schädlinge, sondern auch hilfreiche Insekten wie Bienen…
Mehrere Studien vermuten einen Zusammenhang zwischen dem Bienensterben und dem übermäßigen Einsatz von Pestiziden. Wissenschaftler glauben, dass bis zu ein Drittel der Nahrung, die wir zu uns nehmen, durch Bienenbestäubung entstanden ist. Weniger Bienen bedeutet weniger Nahrung. Aber ohne den Einsatz von Pestiziden würde die Zahl der Schädlinge ansteigen, die die Bestände zerstören.
Ein israelisches Startup, EdenShield, hat dazu den goldenen Mittelweg gefunden und vertreibt die Schädlinge mit natürlichen Mitteln. Yaniv Kitron, Geschäftsführer von EdenShield, ist vor einigen Jahren aufgefallen, dass Schädlinge bestimmte Pflanzen und Sträucher meiden, auch wenn diese nicht mit Pestiziden besprüht wurden. Er stellte fest, dass die Schädlinge eine natürliche Abneigung gegen die Sekrete der Pflanzen hatten. EdenShield zieht aus diesen Pflanzen die Essenz, die wiederum auf die zu schützenden Bestände gesprüht werden können, beziehungsweise in die Eingangsbereiche der Gewächshäuser. Alle Pflanzen, deren Sekret von den Schädlingen gemieden wird, sind in der israelischen Wüste heimisch. Die Ablehnung der Schädlinge gegen den Geruch der Pflanzen ist tief in deren DNA verankert. Sie kommen daher auch gar nicht erst in die Nähe der Pflanzen mit diesem Geruch und können so nicht „lernen“ damit umzugehen. Darin liegt eine weitere Überlegenheit im Vergleich zu Pestiziden, denen gegenüber Schädlinge eine gewisse Toleranz entwickeln können.
In Israel wird das Mittel bereits vielfach eingesetzt, aber auch in Italien und Spanien gibt es bereits Testreihen. Der Erfolg gibt EdenShield Recht. Der Schädlingsbefall konnte zu fast 100 Prozent gestoppt werden und der Einsatz von Pestiziden hat sich um über 80 Prozent verringert.
Times of Israel, 15.1.2016, Newsletter der Botschaft des Staates Israel