Tel Aviv hält inne

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Überwachungskameras zeigen die Tat. Ein junger Mann geht die Straße entlang, mit Sonnenbrille und Rucksack, mit schnellem entschlossenem Schritt. Betritt einen Naturkostladen, kauft Nüsse, geht zum Ausgang, legt seinen Rucksack auf die Einkaufswagen, zieht eine Waffe und schießt auf die Bar nebenan. Mit einem Lächeln, wie Augenzeugen berichten…

Am Freitag sind in der Simta Bar auf der Tel Aviver Dizengoff Straße zwei junge Männer ermordet worden, Shimon Ruimi, 30 (Foto oben links), und Alon Bakal, 26 (Foto oben rechts), der Manager der Bar. Sein Vater erzählte, dass er ihm am Vorabend in einer SMS schrieb, wie sehr er das Leben liebt. Der Terror ist zurück in Tel Aviv. Kein Selbstmordanschlag, keine Messerattacke. Ein Mann schießt mit einer automatischen Waffe in ein gut besuchtes Pub.

Die genauen Beweggründe und Hintergründe sind noch nicht vollkommen klar. Die Identität des Täters ist jedoch geklärt: Nashat Melhem, 31 Jahre, ein israelischer Araber aus dem Wadi Ara. Sein Vater hatte den Sohn anhand der Bilder der Überwachungskamera identifiziert und der Polizei gemeldet. Melhem hatte in der Vergangenheit eine Gefängnisstrafe abgesessen, nachdem er versucht hatte, die Waffe eines Soldaten zu entweden. Als Rache für den Tod seines Cousins, wie er angab. Der Cousin wurde bei einer Hausdurchsuchung von einem Polizisten erschossen.

Noch hat die Polizei nicht eindeutig festgelegt, ob es sich tatsächlich um einen Terrorakt handelt und spricht noch verhalten von dem „Täter“ und nicht dem „Attentäter“. Letztendlich ist es auch egal, ob es ein Terrorakt und „nur“ die Tat eines Wahnsinnigen war, der seine Wut nicht kontrollieren kann. Denn so oder so, er hat nicht in seinem Heimatdorf um sich geschossen, er ist dazu extra nach Tel Aviv gefahren. Um Juden zu töten?

Vielleicht ist es gerade das etwas Ungewisse, das den Tel Avivern Sorge bereitet. Am Freitag blieben die Pubs in unmittelbarer Umgebung des Simta Pubs geschlossen, aus Solidarität und Anteilnahme. Am heutigen Sonntag haben die Eltern von gut 50% aller Schüler beschlossen, ihre Kinder zuhause zu behalten. In Schulen im Norden der Stadt waren es sogar deutlich mehr. Etwa am Alliance Gymnasium, wo 1600 Schüler lernen, kamen heute nur 230.

Denn noch immer ist der Täter nicht gefasst. Am Freitag wurden die umliegenden Straßen des Tatorts intensiv durchsucht. Szenen wie aus Actionfilmen von schwer bewaffneten Polizisten, die Haus für Haus kontrollieren. Auch am Samstag und am heutigen Sonntag geht die Suche weiter, offenbar verstärkt im Norden der Stadt. Die Stadt hält inne. Auch wenn viele beteuern, dass der Terror nicht siegen wird, an diesem Wochenende ist dieses Gefühl nicht so eindeutig wie sonst.

 

 

3 Kommentare

  1. Ein erneutes schreckliches Verbrechen. Die Bilanz der arabischen Destruktivität ist wieder länger geworden. Ein großer Teil dieses Volkes ist von einem absurd krankhaften Hass besessen und müsste unter internationale Vormundschaft gestellt werden – wenn es denn jemand gäbe, der die nötigen Qualifikationen dazu hat: Die UNO zumindest hat es nicht.

    Nicht weniger krank: Nach jedem Anschlag finden sich immer wieder welche, die sich nicht schämen, eilfertig mit Rationalisierungen und „Verständnis“ diesen Wahnsinn weiter am Köcheln zu halten.

    Trotz gelegentlicher Zweifel: Der Terror wird nicht siegen.

    P.S.: haGalil-Red.
    Das Kommentarfeld ist eine Katastrophe. Es lässt sich nach wie vor nicht größer ziehen und ständig verschwinden Textzeilen bzw. verändert sich der Ausschnitt.

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