Während des Zweiten Weltkriegs war Shanghai einer der wenigen Orte auf der Welt, der jüdische Flüchtlinge aufnahm. Über 20.000 Juden fanden dort Zuflucht. 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat Israel nun ein Video veröffentlicht, mit dem es sich bei Shanghai für die Hilfe bedankt…
Der Generalkonsul des Staates Israel in Shanghai, Arnon Perlman, sagte: „Das Volk Israel wird nie vergessen, dass uns die Menschen in China in unserer dunkelsten Stunde geholfen haben. […] Wir haben dieses Video in der Hoffnung gedreht, dass viele Menschen in China und auf der ganzen Welt es sehen können und unsere Dankbarkeit für die Hilfe der Chinesen spüren können.“
Die Teilnehmer halten in dem Film Schilder hoch, die auf Chinesisch, Englisch oder Hebräisch „Danke“ sagen. In dem Video treten unter anderem ehemalige Flüchtlinge auf, die in Shanghai aufwuchsen. Außerdem zu sehen sind Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, Yona Yahav (der Bürgermeister von Shanghais Partnerstadt Haifa), Nobelpreisträger Professor Robert J. Aumann, Schüler und Künstler.
Die jüdischen Flüchtlinge, die nach Shanghai gelangten, kamen aus verschiedenen Ländern. In China ließen sie sich vor allem im Hongkou-Distrikt nieder. Sie lebten mit ihren chinesischen Nachbarn friedlich zusammen. Juden und Chinesen luden einander zu Familienfeiern ein und unterstützten einander in schweren Zeiten.
Die jüdischen Flüchtlinge bemühten sich, das Gemeindeleben und ihre Umgebung zu bereichern. Sie eröffneten Schulen, Synagogen, Theater und Cafés. Sie gründeten sogar eine Zeitung und mehrere Sportteams.
Nach dem Ende des Krieges verließen die meisten Juden China und immigrierten nach Israel, in die USA oder nach Australien. Zu den Juden, die in Shanghai Zuflucht fanden, gehören so bekannte Persönlichkeiten wie der ehemalige US-Finanzminister und frühere Direktor des Jüdischen Museums Berlin, Michael Blumenthal, der Geschäftsmann Shaul Eisenberg und der Komponist Otto Joachim.
Israelisches Generalkonsulat in Shanghai, 30.08.15, Newsletter der Botschaft des Staates Israel
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