Immer häufiger kommen in der so genannten „Linken Zeitung“ nationalistische, antisemitische und geschichtsrevisionistische Querfrontideologen zu Wort…
Von Max Brym
Gegenwärtig wird auf dieser Seite ein so bezeichneter „Sonderbericht“ unter dem Titel: „Die Wahrheit über Srebrenica“ publiziert. Die Autoren heißen Stefan Karganovic und Aleksandar Pavic. Der Text beleidigt und diffamiert die Ermordeten des Massakers im Jahr 1995 in Srebrenica. Die Morde werden relativiert und die Verantwortlichkeit wird esoterisch einer „internationalen Verschwörung“ zugeschrieben. Freigesprochen werden in dem Artikel die Mörder Radovan Karadzic und Ratko Mladic.
Völlig absurd wird in dem Text sogar Milosevic zum Bestandteil des „anglo-zionistischen Imperiums“ ernannt. Immer wieder ist in dem Text von dem „anglo-zionistischen Imperium“ die Rede. Diese Formulierung ist nichts anderes als die Verwendung eines offen antisemitischen Codes und die Wiederholung der Theorien von der „jüdischen Weltherrschaft“.. Die „Linke Zeitung“ macht sich zum Sprachrohr von antisemitisch inspirierten Geschichtsrevisionisten, welche das Massaker in Sarajevo leugnen und relativieren und gleichzeitig immer wieder den „bösen Zionismus“ attackierten. Mit Antikapitalismus und Antiimperialismus haben die genannten Schreiberlinge nichts gemein.
Es stellt sich nur die Frage, warum die „Linke Zeitung“ solchen Autoren Raum gewährt. Offensichtlich hat die rechte Querfrontstrategie die Redaktion der „Linken Zeitung“ in Beschlag genommen. Viele andere Artikel sprechen sich nur noch gegen den US Imperialismus aus. Die Redaktion glänzt durch eine besondere Obsession gegen den bürgerlich kapitalistischen Staat Israel. Diese Obsession hat zumindest eine latent antisemitische Basis.
Die Verfasser des oben genannten Artikels leugnen die Morde, den Genozid in Sarajevo. Es steht nicht zur Debatte, darüber auch nur zu sprechen. Schließlich diskutiert man auch nicht mit Auschwitzleugnern. Die Autoren nennen in ihrem Artikel unter anderem einen Kronzeugen, der es in sich hat. Als Quelle wird auf den russischen Professor Alexander Dugin verwiesen. Dieser Professor ist der Chefideologe der russischen Nationalisten und Faschisten. Professor Dugin propagiert das geopolitische Konzept eines Neo-Eurasismus“ unter russische Führung, gegen westliche und liberale Kräfte. Er bezieht sieht sich positiv auf Friedrich Nietzsche und den nationalistischen deutschen Geopolitiker Karl Haushofer, sowie auf Carl Schmitt. Immer wieder verwaist Dugin auf die „Dekadenz des Westens“. Dabei kritisiert er nicht den Kapitalismus sondern „liberale Werte“. Professor Alexander Dugin predigt eine andere Moral, sowie ein rassistisches Herrenmenschengehabe.
Solche Quellenangaben stören die Redaktion der „Linken Zeitung“ offensichtlich nicht. Es ist davon abzuraten, diese Zeitung noch als links zu bezeichnen. Die wenigen guten und linken Artikel auf dieser Website haben nur die Funktion, die rechten und antisemitischen Artikel zu decken.