Umfrage: Zwei Drittel der israelischen Araber gegen Terrorismus

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Zwei Drittel der in Israel lebenden Araber lehnen Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele ab. Zudem leben die meisten lieber unter israelischer Herrschaft als unter palästinensischer. Das hat eine Umfrage ergeben…

df, inn, 24.11.2014

In einer Erhebung des israelischen Statistikinstituts „Stat Net“ wurden israelische Araber zu ihrer Meinung zu den jüngsten Terroranschlägen befragt. Während sich 68 Prozent dagegen aussprechen, sagen 29 Prozent, Israel sei schuld an den Angriffen. Als Grund gaben sie den Frust der arabischen Bewohner Jerusalems an. Drei Prozent enthielten sich einer Antwort, berichtet das Nachrichtenportal „Arutz Scheva“.

Die Gewalt in Jerusalem hat sich nicht zuletzt auch anhand der Tempelberg-Thematik entzündet. Einige Juden fordern Zugang zu dem Areal, um dort zu beten. Derzeit ist es ihnen untersagt. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat mehrmals kundgetan, diesen Status quo nicht ändern zu wollen. Die Umfrage zeigt, dass ihm die meisten Araber in Israel in dieser Sache misstrauen. Demnach sagen 81 Prozent, dass Israel trotz anders lautender Aussagen versuche, den Status quo zu ändern.

Leben in Israel bevorzugt

Die meisten Araber vermuten zudem rassistische Denkweisen bei ihren jüdischen Mitbürgern. Der Erhebung zufolge denken 42 Prozent, dies sei „in großem Ausmaß“ der Fall, 44 Prozent gehen von einem „moderaten“ Rassismus unter Juden aus. 14 Prozent geben an, Rassismus unter Juden sei minimal.

Diesen Auffassungen entspricht auch ein weiteres Ergebnis der Umfrage: 91 Prozent der Befragten gaben an, israelische Behörden benachteiligten Araber, 9 Prozent sagten, die Behörden behandelten Juden und Araber gleich.

Dennoch ziehen es die meisten Araber vor, unter israelischer Autorität zu leben. 77 Prozent gaben an, lieber im israelischen Staat zu leben als unter der Herrschaft der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). 23 Prozent favorisieren ein Leben unter palästinensischer Autorität.