Im traurigen Monat November wars…

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Ein sinnentblößendes Sammelsurium von Leserkomentaren zur neuen Antisemitismusstudie…

Böswillig, unseriös und kein bißchen repräsentativ – zusammengestellt Ramona Ambs

Unerhört!

Jeder, der gegen Juden eine Meinung hat, wird sofort als Antisemit abgestempelt!

Jaaaa, die Welt ist gemein. Vor allem zu Nichtjuden. Denn die haben zu leiden. Grundsätzlich und immer: ihnen gehört weder Coca Cola noch Hollywood. Und sie werden alle ausgebeutet und unterdrückt. Aber grade jetzt ist es wieder besonders schlimm, wo doch grade der 9.November war und alle wieder betont haben, wie lieb sie doch die Juden haben. Wohlgemerkt die Juden, nicht Israel. Und von den Juden auch nur die, die brav gestorben sind während des Holocausts. So wie sich das damals gehörte. Nicht die, die überlebt haben und die nun gemeinsam mit ihrer Mischpoche hier immer wieder Stunk machen. Zum Beispiel mit dieser neuen Studie.  Wo man doch überhaupt nichts merkt vom Antisemitismus heutzutage. Was fragt man die Juden aber auch, ob sie sich wohlfühlen. Man weiß doch wie das endet… Und die schlagen doch aus allem Kapital. Und überhaupt ist man das doch langsam leid, immer wieder an die Vergangenheit erinnert zu werden. Zumal es heutzutage doch die Israelis sind, die den Völkermord begehen. Und den Deutschen wird bis heute die alte Laier aufgespielt. Die zahlen und buckeln noch immer. Aber die Extrawurst ist aufgegessen. Künftig lassen sich Deutsche mit gesundem Glauben nicht weiter in die rechte Ecke stellen, wenn sie sagen was wahr ist: nämlich das Israel Kinder ermordet. Man sollte nicht auf diesen zionistisch-populistischen Zug mitaufspringen und weiter buckeln. Niemand hat hier je was Judenfeindliches gehört. Aber über die Juden darf man ja eh nix sagen, sonst wird man mit der Geschichtskeule mundtot gemacht. Es ist schon bedenklich- jeder, der gegen Juden eine Meinung hat, wird sofort als antisemitisch abgestempelt. Die Jüdischgläubigen müssten einfach nur ihre Religion ablegen und aufhören in Israel die Moslems zu killlen, dann wär Frieden. Und überhaupt: Rassismus ist immer schlimm, warum soll der Antisemitismus bevorzugt bekämpft werden? Zumal die Juden ja nix aus ihrer Vergangenheit gelernt haben? Die machen heute viel schlimmere Sachen mit den Palästinensern und die haben nicht so viel Geld wie die Juden damals. Und überhaupt, warum sollen wir nett sein zu Juden, so wie die sich hier und anderswo aufführen? So arrogant. Wir Deutsche werden heutzutage ja wohl ebenso verfolgt von denen. Und außerdem: Solange sich Deutschland leistet jeden Ungebildeten / Kriminellen einzubürgern, nur weil dieser hier gebohren wurde, ungeachtet dessen Verhalten, dessen Bildungsfleiß und dessen Gesetzestreue, solange züchten wir doch das Gemüse heran, von denen die Haßprediger leben. Wir Deutschen gehen nämlich sehr gut um mit den Juden. Nur die Zionisten hassen wir. Und das zu Recht. Die Juden benutzen den Antisemitismus doch als Waffe gegen jeden Kritiker. Dann müssen sie sich nicht wundern, wenn das Pendel irgendwann wieder umschlägt. Niemand lässt sich ewig demütigen! Es gibt keinen Antisemitismus in Deutschland. Nur die Moslems hassen die Juden. Solche Studien befördern doch erst den Hass. Wenn jüdische Mitbürger allen Ernstes Antisemitismus als drängestes gesellschaftliches Problem in Deutschland wahrnehmen, dann stimmt mit deren Realitätsempfinden irgendetwas nicht mehr! Wahrscheinlich hat die massive Ablehnung der Beschneidung zu solcher Wahrnehmung seinen Teil beigetragen! Geht ja auch gar nicht, dass DEUTSCHE von einem jüdischen Mitbürger verlangen sich an das Grundgesetz zu halten!

Unverschämtheit! Wie kann der deutsche Staat bloß zulassen, dass seine Bürger die sexuelle Vestümmelung aus religiösen Gründen ablehnen. Man sollte das Thema ruhen lassen. Reicht doch, daß wir jetzt am 9. November Reue zeigen. Irgendwann muss auch mal gut sein. Wenns ihnen nicht passt, können sie ja gehen in ….

Reaktionen auf die Antisemitismusstudie

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Die kursiven Stellen stammen allesamt aus Leserkommentaren zu Berichten oder Statements zu der neuen Antisemitismusstudie Ich habe sie lediglich sinnentblößend und grammatikalisch angepasst zusammengestellt.: Leserkommentare auf Spiegel, Süddeutsche, Tagesspiegel,  tagesschau, Facebook etc…

Bild: Leserkommentar auf Facebook unter einem Statement von Gregor Gysi
r.a.

Infos zur Studie:
http://fra.europa.eu/sites/default/files/fra-2013-factsheet-jewish-people-experiences-discrimination-and-hate-crime-eu_de.pdf
http://www.tagesschau.de/inland/antisemitismusstudie102.html

60 Kommentare

  1. Es geht hier um den zunehmenden Antisemitismus in Europa, es geht um eindeutig antisemitische Leserkommentare in verschiedenen Internetpubliktationen,…

    Sibylle Berg über Israelkritik und Antisemitismus

    „(…)Ein Blick auf die Kommentare unter Artikeln mit den Reizworten „Jude“ bzw. „Israel“ genügt. In denen steht immer das Gleiche. Antisemitischer Trend? Keinesfalls! Stattdessen „Antizionismus und Israelkritik“ – und das mit „Judenhass“ gleichzusetzen, ist doch „völlig absurd“. Von wegen „Opferrolle“, da lachen die Kommentatoren. Weiß man doch, dass „Israel längst selbst ein Täter ist“. Ja, ja, die Antisemitismuskeule, die Kritiktotschlägerei, Unterdrückung der Meinungsfreiheit – aber man wird doch noch mal sagen dürfen… Bum, Explosion. In Millionen Variationen immer die gleiche Kacke zu lesen, macht die Kacke nicht besser….“

    • Eine andere Sicht der Dinge:

      I’m not alone among non-Germans who have spent significant amounts of time in Germany in saying that Germany is the most thoughtful, self-reflective society I have ever experienced. It is a place where a very large proportion of the population understands their history. Some people on the Left here will be quick to disagree with me and talk about all the backward people out there and how much more progress there is to be made. However, if they spend time anywhere else in the world, I believe they will have to admit that their society is one that has, to a vastly greater degree than France, the US, Great Britain, and other countries with very dark histories of colonialism and imperialism, largely come to terms with their history. There are of course notable exceptions, but for the most part Germans today viscerally loathe authoritarianism, war, and everything else the Third Reich stood for.

      Most Germans especially loathe anti-Semitism. So much so that the very topic makes people uncomfortable, and any discussion that involves criticizing a person of Jewish lineage or an organization led by a Jew is something many Germans would rather just avoid entirely. Being of Jewish lineage myself, having grown up among survivors of the Nazi holocaust, and having spent a lot of time in Germany, I understand this.

      you must choose: admit to being an anti-Semite, or embrace anti-Arab racism. Support the Nazi holocaust, or support the ethnic cleansing of the Palestinians and the apartheid state of Israel.

      These, however, are false choices. There are other options – much more sensible ones. You can use your brain, and think for yourself, without unconditionally supporting anyone or anything. You can acknowledge reality – that the Nazi holocaust was indeed the worst thing humans have ever done to other humans, but that the fact that these horrible atrocities were committed in Europe during the first half of the twentieth century does not make it OK for the survivors of the Nazi holocaust to go and drive 700,000 Palestinians off of their land and into walled ghettos.

      You can reject both of these horrors. You can oppose anti-Semitism at every turn, and also oppose ethnic cleansing of Palestinians. You can reject the Antideutsche’s false dichotomy. Or you can embrace it, and embrace the idea that anything but unconditional support for Israel is anti-Semitism. But then you must come to terms with an inescapable fact: by embracing this position, you are embracing a virulent form of racism. By embracing a blatantly, fundamentally racist government – Israel – you are yourself a racist…“

      Aus einem Brief des amerikanisch, jüdisch-stämmigen Musikers David Rovics an die Antideutschen.

      • Ãœber eine „andere Sicht“ der Dinge und über die Realität:

        Rovics, der in einem Interview mit der „Tehran Times“ (eine regimetreue Zeitung im Iran) für „strong anti-Zionist, anti-Imperialist feelings“ gelobt wird, unterstützt Terrororganisationen wie die „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ /PFLP).
        Die EU führt die Organisation immerhin auf ihrer Liste der Terrororganisationen.

        Aber Hauptsache, wieder eine Nebelkerze gezündet.

      • Aus „Und plötzlich bist Du Terrorpate“:

        „David Rovics ist ein gesellschaftskritischer Künstler jüdischer Abstammung. Rovics Themen sind vielfältig: umstrittene Erdgasförderungspraktiken wie das „Fracking“, der bei zahlreichen Demonstrationen in Griechenland fotografierte und gefilmte „Riot Dog“, der christliche Attentäter Anders Behring Breivik, der arabische Frühling, die Inhaftierung des mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning oder auch persönliche Erfahrungen.

        Rovics kritisiert allgemein Regierungen, deren Armeen andere Länder angreifen und besetzen oder die im eigenen Land Menschen unterdrücken. Hierbei macht er keinerlei Ausnahmen und kritisiert auch die Regierung seines Heimatlands USA und Israels. In der Kritik an der Regierung Israels liegt dann auch der Grund für die aktuelle Berichterstattung. Wie verschiedene Friedensnobelpreisträger, bezeichnet Rovics Israel als einen Apartheidstaat. Die gewaltsame Besetzung von Land zum Siedlungsbau sieht er als terroristischen Akt an, gegen die sich die Angegriffenen verteidigen dürfen. In diesem Zusammenhang sagte er über die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP):

        „Die Kriminalisierung der PFLP und anderer Organisationen durch verschiedene Regierungen ist blanke Heuchelei. Dieselben Regierungen haben UN-Konventionen unterzeichnet, die klarstellen: Die PFLP und das palästinensische Volk im Allgemeinen sind keine Kriminellen. Sie leisten vielmehr einer kriminellen Besatzung Widerstand – es ist der militaristische Apartheidstaat Israel, der verbrecherisch handelt und der dementsprechend behandelt werden sollte, nicht die PFLP!“ “

        http://www.piratenpartei-hessen.de/pressemitteilung/2011-10-17-und-ploetzlich-bist-du-terrorpate

      • Was Rovics zu sein vorgibt und sein möchte ist vollkommen belanglos. Rovics empfindet Sympathien für eine terroristische Mörderbande, die ihre Ziele in erster Linie bei Zivilisten sucht. Das zählt – und nicht das Geschwätz drumrum –, auch wenn das noch so schön mit pseudokritischem Geblubber garniert wird. Dass Sie solche Figuren bewundern verwundert mich nicht wirklich.

  2. „Seit Beginn des 20. Jahrhunderts geisterten immer wieder Meldungen, vor allem in der amerikanischen Presse, 6 Millionen Juden seien unmittelbar vom Tode bedroht,…“

    Tja, die deutschen Nationalsozialisten haben, gemäß der Wannsee Konferenz, fabrikmäßig die Meldungen erfüllt…

    Und hier gibt es keine Zweifel 🙁

    Kyniker

      • „Auf jeden Fall macht sich strafbar, wer Zweifel äußert.“

        Nein, nur wer die Shoa negiert, als ob sie nicht stattgefunden hätte.

        Diskutieren Sie auch darüber, ob der Mond aus grünem Käse besteht.

        In der Wannsee-Konferenz wurde die (fabrikmäßige) Eliminierung – Endlösung der Judenfrage – beschlossen.

        Alliierte Einheiten waren entsetzt bei der Befreiung der Vernichtungslager. Unglaubliches jenseits des Humanismuses tat sich hier auf…

        Als Kyniker kann ich nur sagen: Ihre Äußerung ist verdächtig und gebührt einen Platz in einem meiner Filter: *PLONG*

        Kyniker

  3. „Antisemitismus ist Rassismus Juden betreffend.“

    Nicht vollständig, der Rassismus Begriff greift zu kurz, denn sehen wir uns bspl. den christlichen Antisemitismus an geht es nicht um „Rasse“.

    Wie sagte ein Kluger: Antisemitismus ist das Gerücht über Juden.

    Kyniker

  4. Jane: „“Israel ist für Juden in aller Welt eine Garantie gegen eliminierenden Antisemitismus!“ Das Land in welchem außerhalb Israels die meisten Juden leben, sind die USA.

    Sehen sie dort irgend einen ‘eliminierenden Antisemitismus’?”

    Nein, aber es geht ja darum, daß kein eliminierender Antisemitismus hoch kommt, da es Israel als Staat gibt. Denn sonst würde Israel auf „die Finger klopfen“! resp. intervenieren.

    Kyniker

    • Es gibt Israel – aber der Zionismus ist so wie er sich heute gebärdet, zu einer Verantwortung gegenüber den unter Besatzungsrecht stehenden Palästinensern geworden.

      Und wenn man grundsätzlich, so wie es hier viele tun, die möglichen Probleme der einen Gruppe höher bewertet – als die vielleicht sogar drängenderen der anderen, dann steckt darin Benachteiligung und im praktischen Sinne auch Rassismus.
      Alle Menschen haben gleiche Rechte oder müssten sie haben – Juden, Sie, ich – und selbstverständlich Palästinenser auch. Da darf man keinen Unterschied machen – das ist Grundlage humanistischer Werte und einer Haltung ohne Benachteiligung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe.

      • „Es gibt Israel – aber der Zionismus ist so wie er sich heute gebärdet, zu einer Verantwortung gegenüber den unter Besatzungsrecht stehenden Palästinensern geworden.“

        Das ist das wichtige Thema, mit dem Israel konfrontiert ist und bearbeitet.

        Ich wünsche den Palästinenser alles Gute und Erfolg bei der Gründung ihres Staates, insbesondere Anerkennung und Frieden mit dem Israelischen Staat.
        Helfen hier Fatach, Hamas, die PLO usw. wirklich weiter?

        Kyniker – Pessimist

      • Israel ist, trotz aller Kritik, der Garant, das es keine zweite Shoa geben wird. Auch wenn der Iran und andere es jährlich proklamieren …

        Apropos Menschenrechte: der Iran läßt gerne Schwulen und Lesben an Kränen aufhängen. Was sagt die Hamas und die PLO zur Homosexualität?

        Kyniker

      • Kyniker – Arafat hat Israel offiziell anekrannt, und zwar innerhalb der international anerkannten Grenzen.

        Er hat schon 1988 den palästinensischen Staat NEBEN Israel ausgerufen. Was kann man da noch tun?

        Was fehlt ist die Anerkennung Palästinas durch Israel – und der wird mit jeder neuen Baugenehmigung in den besetzten Gebieten und mit der völkerrechtswidrigen Annektierung Ost-Jerusalems immerzu neue und neue Steine in den Weg gelegt.

        Dabei ist das Leid der palästinensischen Bevölkerung unermesslich. Die Menschenrechte und auch das Völkerrecht werden durch Israel seit zig Jahren massiv missachtet.

        Natürlich führt das zu Radikalisierung auch auf palästinensischer Seite und zu entsprechender Rethorik.

        Tatsache aber ist – es könnte seit Ende der 80er Jahre – 2 Staaten nebeneinander längst geben.

        Nicht nur das. Die Anerkennung Israels durch einige arabische Staaten geschah auf Aufforderung Arafats Ende der 80er.

        Arafat dachte wenn er alles erfüllt, was das Völkerrecht von den Palästinenser erwartet, dann müssten sich auch die Israelis bewegen – haben sie aber nicht – sie wollen das Land, jedenfalls ein Großteil der politisch-militärischen Führung und ein Gutteil der Bevölkerung.

        Sie haben das ‚ausgesessen‘ – und mögliche Hindernisse, wie ‚Rabin‘ ‚beseitigt‘.

  5. Es geht hier um den zunehmenden Antisemitismus in Europa, es geht um eindeutig antisemitische Leserkommentare in verschiedenen Internetpubliktationen – bisher 19 Beiträge zu einem ausgesprochen beunruhigenden Thema. Sechs stammen von vier Teilnehmern, 13 von Userin Jane.

    OTon: „Insofern man daraus Juden an und für sich dämonisiert ist es nicht in Ordnung, genauso wenig, wie es in Ordnung ist, wegen mancher extremistischer Islamisten Muslime zu dämonisieren oder wegen der Verbrechen der National-Sozialisten unisono Deutsche.“

    Nun?

    „Darüberhinaus leugne ich ja nicht, dass mitunter konkrete antisemitische Aktionen für das Unbehagen von Juden auch verantwortlich sind – nur empirisch ist diese Studie nicht und sie spiegelt ein subjektives Meinungsbild einer nicht repräsentativen Gruppe dar.“

    Fällt jemandem etwas auf?

    • Ja was denn nun? Wahrscheinlich wollen Sie auf Verharmlosen auf Grund Nennung von Islamismus, Besatzungspolitik und NationalSozialismus in einem Zusammenhang. Keine Sorge Jim – in dieser Reihe der Menschheitsverbrechen würde ich den NationalSozialismus auch den ersten Platz zuweisen.

      Ich sehe alle die drei als verbrecherisch, was aber keinerlei Wertung hinsichtlich irgend einer RangOrdnung nahelegt und das ist auch nicht meine Absicht.

      Meine Absicht – und das geht wohl aus meiner Darlegung recht offensichtlich hervor – ist es klarzustellen, dass es nicht angemessen ist, Menschen herabzusetzen weil Angehörige ihrer Ethnie, Religion, ihres Geschlechts oder was auch immer – an Verbrechen größeren Ausmaßes beteiligt sind.

      Das ist eine Art der Kollektivhaftung, welche Grundlage faschistoider Gedankenstruktur sind – und das – was man schlichtweg Rassismus nennt.

      Nun ist es aber fraglos so, dass viele Juden einen nachvollziehbares Bedürfnis nach Solidarität und Loyalität zu ihrer Ethnie haben. Das ist auch in Ordnung und verständlich. Die Frage ist halt, wie weit diese Loyalität sinnvollerweise gehen sollte und die muss sich jeder jüdische Mensch selber beantworten, genauso wie Menschen anderer Kollektive, die aufgerieben werden, zwischen dem Wunsch nach Zugehörigkeit und Kritik, welche zu äußern nicht opportun ist. Das kann dann auch zu Unbehagen führen, welches nicht unbedingt in der Außenwelt begründet ist. Deshalb ist eine Umfrage über die Befindlichkeit von 6000 Juden, die in Europa im Internet aktiv sind, noch nicht eine empirische Studie über Antisemitismus konkret, sondern lediglich eine Studie eben über ihre Empfindlichkeit.

      Wenn man schon Kanonenfutter daraus machen will, dann sollte man jedenfalls auf ordentlicher Grundlage agieren. Das ist hier nicht der Fall. Es ist okay das zu erheben, sich damit zu beschäftigen, aber für die vollmundigen Beschuldigungen und Denunziationen von Europäern, die hier sofort ohne Bedenken schwadroniert werden, ist eine solche Umfrage weiß Gott nicht ausreichend, wobei man ohnehin mit diesem Thema auch auf konstruktivere Weise umgehen kann.

      Warum nur habe ich den Eindruck, dass diese Zeloten das ohnehin gar nicht wollen?

      Diesen Kollektivismus, diese unhaltbare Verallgemeinerungsstrategie gibts leider auf der ganzen Welt (die ganze Besatzungspolitik beruht darauf) immer wieder mit, mitunter mörderischen Folgen, bei welchem sich Menschen bedauerlicherweise feindselig begegnen, obwohl sie sich gar nicht kennen, unter anderen Umständen vielleicht sogar Freunde wären und somit auch gar nichts übereinander wissen (entgegen der dämonisierenden Bilder die sie im Kopf haben und die die Wirklichkeit übertünchen) – allein auf Grundlage eben jener ethnischen Zugehörigkeit (oder anderer gemeinsamer bzw. unterscheidender Merkmale). Die Angst real und manipuliert, spielt hierbei eine große Rolle – und heute gibts viel Angst.

      Es ist eine Dummheit, die zu überwinden mehr als erstrebenswert ist und so manche Juden genau wie Menschen anderer Ethnien und Religionen, sind sich bewusst, dass das ein Thema ist, das sie selbstreflektorisch halt genauso angeht, wie den Rest der Menschheit.

      Ganz Europa hat sich jahrhundertelang bekriegt, wegen irgendwelcher territorialer Begehrlichkeiten und ganz Europa war jahrhundertelang zerfressen vom Rassismus und von der Konservierung von Feindbildern. Das lag nicht zuletzt an den grausam autoritären Staats- und Kirchengebilden, die wir heute Gott sei Dank so nicht mehr haben und hoffentlich auch nie mehr haben werden. Es ist halt eine Ironie, dass ausgerechnet Israel, dem sich Deutschland und Europa aus gutem Grund verpflichtet fühlen, genau diesen unseligen Geist aufrechterhält und bemüht ist, Feindbilder zu konservieren und immer wieder neu zu beleben, den kolonialen und territorialen Ansprüchen vergangener Zeiten weiter zu kultivieren.

      Auch wenn leider manches diesen Gedankenguts gegenwärtig scheinbar eine gewisse Rennaissance erlebt, so hat man im modernen Europa diesen unseligen Geist doch tatsächlich zu einem guten Teil auch überwunden und Rechtsstaatlichkeit geschaffen, die zwar fraglos weiter zu verbessern ist, um die uns aber der Rest der Welt nicht ohne Grund beneidet.

      Das Christentum war übrigens anfangs eine jüdische Sekte und fand seine Verbreitung über die über Europa verstreuten jüdischen Gemeinden.

      Dem christlichen Antijudaismus steht auch das anti-christliche Gedankengut im Judentum gegenüber – das auch nicht viel besser ist.

      Wo da die Verantwortung ist, wo die Henne und das Ei – das ist wohl müßig. Allerdings ist eines klar, dass in einer brutalen Welt, wie sie Europa 1000 Jahre lang war, die Minderheit im Zweifelsfall den kürzeren zieht.

      Der Antagonismus ist jedenfalls so alt wie das Christentum – denn das Christentum war anfangs eine jüdische Splittergruppe, die die Tradition hinter sich ließ – und so können denn wohl beide kaum anders als sich gegenseitig ein Stück weit zu negieren.

      Wir können das aber auch lassen. Ich habe damit nichts am Hut und es ist heute auch weiß Gott nicht aktuell.

      • “ Keine Sorge Jim – in dieser Reihe der Menschheitsverbrechen würde ich den NationalSozialismus auch den ersten Platz zuweisen.

        Ich sehe alle die drei als verbrecherisch, was aber keinerlei Wertung hinsichtlich irgend einer RangOrdnung nahelegt und das ist auch nicht meine Absicht.“

        Herrschaftszeiten, die Singularität und alles humane negierende das Nationalsozialismus im Bezug der Vernichtung von Juden, Sinti, Roma und Schwule, ignorierend. So wird die Shoa nur ein Verbrechen und vielen.
        Gerade das Judentum sollte ausgelöscht werden, fabrikmäßig.

        Ãœbrigens: bereits in den Weihnachtserzählungen hat sich das Christentum deutlich vom Judentum distanziere – soweit Christen als jüdische „Sekte“.

        Hubs: habe das *PLONG* vergessen.

        Kyniker

      • Kyniker – wenn ich sagte, dass die Shoah für mich das größte der Menschheitsverbrechen darstellt, dann ist das eben nicht was sie schrieben – aber es gibt andere, die durchaus vergleichbar sind, z.Bsp. die Versklavung der Schwarzafrikaner.

        Es ist nicht so, dass Deutschland das Monopol auf das Böse hätte.

        Eine ehemalige Ausschwitzüberlebende schreibt über Israel:

        „Esther Bejarano überlebte Auschwitz und kritisiert Israel. „Erinnerungen“ als Buch Groß Borstel.

        Lange hat sie geschwiegen. In den 1970-er Jahren hat sie dann ihre Erinnerungen aufgeschrieben. Jetzt sind sie als Buch erschienen. Die Rede ist von Esther Bejarano, die das Konzentrationslager Auschwitz überlebte , weil sie dort im „Mädchenorchester“ Akkordeon spielte….

        ..Als ihr Mann nach dem Sinai-Krieg nicht mehr schießen wollte, kamen sie nach Hamburg, wo Freunde von ihnen wohnten. Für die israelische Politik hat die 88-Jährige nach wie vor nichts übrig. „Ich konnte damals nicht begreifen, dass mein Volk, das diskriminiert wurde, ein anderes Volk diskriminiert. Israels Kriege waren Angriffskriege“, sagt die Anti-Nazi-Aktivistin: „Israel hat derzeit die schlimmste Regierung. Das sind Faschisten.“

        In Hamburg hat Esther Bejarano im Kreise der jüdischen Gemeinde und unter Widerstandskämpfern aus dem Dritten Reich und Antinazis viele Freunde gefunden. Seit Jahren klärt sie an Schulen über die Nazi-Verbrechen auf und freut sich über das zunehmende Interesse der Jugendlichen. „Vor 20 Jahren haben sich die Schüler nicht getraut oder konnten nicht nach der deutschen Vergangenheit fragen. Viele Schulleiter haben es auch nicht zugelassen. Heute bestürmen mich die Jugendlichen mit Fragen und wollen mich gar nicht wieder gehen lassen. Ich habe große Hoffnung, dass diese jungen Menschen nicht vergessen, sie versprechen mir: wir werden das weiterführen…“

        http://www.hamburger-wochenblatt.de/eppendorf/lokales/eine-unermuedliche-aufklaererin-d13756.html

      • Ach Gott Kyniker – man hatte ja mitunter den Eindruck sie argumentierten lauter – aber nun werden Sie genauso link, wie man es hier von so manchen gewöhnt ist und arbeiten mit Unterstellungen.

        Habe ich hier irgendwo eine Gesamtdarstellung des Holocaust gegeben? Das habe ich nicht. Das ginge wohl ein bischen zu weit. Wie kommen Sie dazu mir zu unterstellen, ich würde die Sinti und Roma ignorieren.

        Davon war ja schlichtweg nicht die Rede.

        Soll ich Ihnen alles mögliche unterstellen, worüber Sie nichts gesagt haben?

        Was ist das für eine verquere Art der Kommunikation?

        Insofern eine proklamierte Singularität des Holocaust dazu dient, andere Verbrechen zu verharmlosen oder gar unter den Teppich zu kehren – empfinde ich ein solches Konzept tatsächlich als wenig hilfreich.

        Wenn das Simon-Wiesenthal-Zentrum den größten, historisch und archäologisch wertvollen muslimischen Friedhof einebnet um darauf ein ‚Museum für Toleranz‘ zu bauen – dann ist das schon ein sehr treffendes Bild für falschen Lehren, die solche Verbände offensichtlich aus der jüdischen Geschichte gezogen haben.

        Ich bin damit jedenfalls nicht einverstanden und wir sind heute nicht mehr im Dritten Reich (Gott sei Dank) – auch wenn manche Protagonisten anscheinend alles daran setzen, es fast schon so erscheinen zu lassen.

        Man könnte das auch eine Holocaustverharmlosung nennen.

      • Hallo Jane,
        „Wie kommen Sie dazu mir zu unterstellen, ich würde die Sinti und Roma ignorieren.“
        und
        „wenn ich sagte, dass die Shoah für mich das größte der Menschheitsverbrechen darstellt, dann ist das eben nicht was sie schrieben“

        Da haben Sie mich gründlich mißverstanden.
        Das Ignorieren bezieht sich auf die Singularität und alles Humane negierende des Nationalsozialismus, was dazu führt, dass die Shoa zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit unter vielen wird: „aber es gibt andere, die durchaus vergleichbar sind, z.Bsp. die Versklavung der Schwarzafrikaner.“

        Ich unterstelle Ihnen nicht, Sinti und Roma zu ignorieren oder dass die Shoa für Sie nicht „das größte der Menschheitsverbrechen darstellt“.
        Also nichts für Ungut.

        „Insofern eine proklamierte Singularität des Holocaust dazu dient, andere Verbrechen zu verharmlosen oder gar unter den Teppich zu kehren …“

        Das scheint ein Problem des heutigen, aufgeklärten Westens zu sein – was jetzt nicht auf Sie persönlich bezogen ist und somit keine Unterstellung sein soll:
        das Entsetzen wegen den täglichen Informationen über weltweite Menschheitsverbrechen fast abgestumpft, Menschheitsverbrechen als beinahe Normalität wertend, verstehen wir die Singularität und das einzigartige Entsetzen über die Shoa kaum noch. Das Denken und Handeln so einzurichten, daß Auschwitz nicht sich wiederhole, verkommt so zur Begründung für (Angriffs-)Kriege innerhalb politischer Interessen.

        Kyniker

  6. Jane schreibt:

    „Ich halte den Antisemitismus nicht nur für eine spezielle Form, eben die anti-jüdische Form, des Rassismus, welcher in den 30er und 40er Jahren tragische Folgen für Millionen von Juden hatte; heute halte ich ihn auch streckenweise für eine Entlastungstheorie von jüdischer und pro-jüdischer Seite, welcher bezweckt, sich mit all den augenfälligen Gründen, die israelische Besatzungspolitik zu ächten, nicht ernsthaft konfrontieren zu müssen…“

    Warum nur immer diese verengte Sichtweise „in den 30er und 40er Jahren tragische Folgen für Millionen von Juden hatte“?

    Was ist mit den zweitausend Jahren christlichen Judenhasses von vor dem NS, der Millionen Juden das Leben gekostet oder vermasselt hat (Vertreibungen, Raub etc.)? Mit welchem Recht blendet Jane das Leid dieser Menschen aus? Haben die umsonst gelitten, sind sie gar umsonst gestorben?

    Jeder Mensch von Anstand, ob er Christ, Jude oder was auch immer ist, hat die Pflicht an das Schicksal dieser Menschen ebenso zu erinnern wie an die Opfer des Holocaust.

    Gewiss ist es nicht populär, weil natürlich die Kirche in den Fokus (der Täterschaft) gerät, aber um so nötiger stets aufs neue wiederholt zu werden: ES GAB NICHT NUR DEN HOLOCAUST; DER DEUTSCHE JUDENMORD DES 20. JAHRHUNDERTS HAT EINE LANGE CHRISTLICHE VORGESCHICHTE; ER KOSTETE SEHR, SEHR VIELE MENSCHENLEBEN.

    Jane liest bedauerlicherweise keine Bücher (wann sollte sie dazu auch Zeit haben?), jedoch empfehle ich allen Interessierten Deschner zu lesen:

    http://www.deschner.info/index.htm?/de/werk/kg/verzeichnis.htm

    • Ach Zeitgenosse – ich bezog mich auf die Periode des Völkermords als dramatischstem Ereignis der Geschichte. Tatsache ist, dass Europa heute damit kaum was gemein hat.

      Natürlich weiß ich vom christlichen Anti-Judaismus.

      Ablenken und Diffamieren – warum nur müssen Zeloten immer zu solchen Mitteln greifen?

      Tatsache ist übrigens auch, dass die katholische Kirche wahrscheinlich die Institution ist, welche mehr Juden rettete, als irgend eine andere in der Welt.

      Aber diese Tatsache – NEBEN – Antijudaismus, welchen es in der Christenheit natürlich auch gab – passt vermutlich nicht in das eindimensionale Schwarz-Weiß-Schema, welches Sie so gerne entwerfen.

      Der National-Sozialismus war eine anti-christliche Bewegung, die das Christentum als einen jüdischen Kulturimport betrachtete, den es nach und nach auszumerzen gedachte, wenn man dies natürlihc nicht von heute auf morgen bewerkstelligen konnte. Die Absicht auch von Hitler höchst persönlich ist jedenfalls klar belegt.

    • Es gab übrigens auch einen Krieg gegen Frauen, die Inquisition, die Millionen Frauen das Leben kostete.

      Muss ich deshalb heute als Frau ein Feindbild Mann oder Kirche pflegen?`Nun ja – das gibt es auch.

  7. Ich habe nicht die ganze Studie gelesen, aber auf Ihre Bemerkung hin mit meiner Suchfunktion mal nach dem Wort ‘Israel’ gesucht und festgestellt, dass ‘Israel’ im ganzen Text gar nicht vorkommt.

    Stimmt etwas an meiner Suchfunktion nicht?

    Vielleicht können Sie mir weiterhelfen.

    .

    In dieser Studie geht es um den zunehmenden Antisemitismus hier in Europa. Dazu ist es nicht notwendig, Antisemitismus und seine vielfältigen Erscheinungsformen wiederholt darzustellen. Es reicht aus, Sharanskys 3-D-Test – Dämonisierung, Delegitimation, doppelte Standards – zugrunde zu legen. Im Ãœbrigen genau der Test, dem, neben einem offensichtlich obsessiv hier ausgelebten allgemeinen Entlastungszwang, die überwältigende Mehrzahl ganz spezifischer „Postings“ zu Israel auf haGalil nicht standhält, aber das nur nebenbei.

    So lange zugelassen wird, dass so jemand hier schreibt, kann obiger Text von Ramona Ambs problemlos 1:1 auf den Kommentarbereich von haGalil umgelegt werden.

    Nur drei Beispiele, OTonJane: „Was erwarten Sie denn A.mor. Sie führen doch einen Krieg, weil Sie meinen dass das Land, in welchem ‘Ihre’ Vorfahren vor 2 Tausend Jahre möglicherweise gelebt hätten – ihnen zu gehören habe.
    Wenn das nicht ‘Blut- und Boden’ ist – dann weiß ich auch nicht.“

    „Wollen Sie auch nicht, dass die Opfer des Holocaust – die Skelette ausgehungerter Juden in den Massengräbern der KZs gezeigt werden?
    Gibt es solche Dokumentationen nicht in Yad Vashem und in anderen Holocaustmuseen, die solche Aufnahmen zeigen?
    Es wäre mir neu, dass Juden und Israelis etwas dagegen hätten,dass die Dokumentationen, die den Massenmord bildhaft machen auch gezeigt werden.“

    „Herr Pfeifer – fraglos gibt es in Ungarn nicht geringen Antisemitismus. Es gibt aber unter Juden auch einen nicht unbeträchtlichen Anti-Goyismus….
    … Auf subtile Art und Weise macht der Begriff ‘Gerechte unter den Völkern’ auf diesen Rassismus aufmerksam.“

    usw. usf.

    • Auf Seite 23 finden Sie die Tabelle (Figure 6) mit Fragen an Nichtjuden in den 8 Ländern, in denen recherchiert wurde
      wie z.B.
      >>Israelis behave „like Nazis“ toward the Palestinians<>Jews exploit Holocaust victimhood for their own purposes<<

      Sie haben Recht ILba Nr.1 ist eine üble Antisemitin und gehörte meiner Meinung nach schon längst gesperrt. Andererseits, könnten Linguisten ihre Schreibe untersuchen, so dass es auch Argumente dafür gibt, dass sie auch in Zukunft ihren Wortschleim auf hagalil abladen darf.

      • Herr Pfeifer – schön, dass Sie mich darauf hinweisen.

        DAs sind übrigens Meinungen, die mitunter nicht nur von Nicht-Juden, sondern auch von Juden vertreten werden.

        Dass die sich nicht auf den einzelnen Juden, sondern auf die Besatzungspolitik beziehen, ist allerdings ziemlich offensichtlich.

        Insofern man daraus Juden an und für sich dämonisiert ist es nicht in Ordnung, genauso wenig, wie es in Ordnung ist, wegen mancher extremistischer Islamisten Muslime zu dämonisieren oder wegen der Verbrechen der National-Sozialisten unisono Deutsche. Darüberhinaus leugne ich ja nicht, dass mitunter konkrete antisemitische Aktionen für das Unbehagen von Juden auch verantwortlich sind – nur empirisch ist diese Studie nicht und sie spiegelt ein subjektives Meinungsbild einer nicht repräsentativen Gruppe dar.

        Allerdings ist es ja offensichtlich und Sie und Jim geben hier ja ein beredtes Beispiel davon ab, wie ungemein wichtig es Ihnen vor allem anderen ist, Kritik an Israel zu tabuisieren, auch wenn eine solche Studie nur wenig in dieser Hinsicht hergibt und andere empirische und tatsächlich sehr viel wissenschaftlichere Studien dem widersprechen (ich verlinkte). Aber das ist ihnen egal, denn Sie brauche diese Entlastung. Alles andere interessiert nicht.

        Ãœbrigens hat die Agentur für europäische Grundrechte die Umfrage nicht selbst durchgeführt sondern Ipsos Mori und das ‚Institut for Jewish Policy Research‘ – dessen Ehrenpräsident ist Lord Rothschild höchstpersönlich.

        http://www.jpr.org.uk/governance

        „Die FRA führt diese Online-Erhebung in insgesamt neun EU-Mitgliedstaaten durch, um die Erfahrungen und Wahrnehmungen der jüdischen Bevölkerung im Zusammenhang mit Antisemitismus zu erfassen und gleichzeitig zur Bekämpfung von Antisemitismus beizutragen. Ipsos MORI und das Institute for Jewish Policy Research (JPR) führen diese Erhebung im Auftrag der FRA durch“

        http://fra.europa.eu/de/news/2012/fra-erhebung-zu-antisemitismus-startet

        Die Familie Rothschild nun war schon zu Anbeginn der zionistischen Einwanderung in die Gründung und Besiedelung des Landes stark involviert.

        Auf etwas bin ich in dem Zusammehang neulich gestoßen und das hat mich doch sehr irritiert. Mir ist klar, dass dies Versatzstücke der Geschichte sind, die mitunter fragwürdige Verschwörungstheorien Nahrung geben – Tatsache jedoch ist, dass man das, was sich in den Archiven der Presse etc. an authentischem Material die Vergangenheit betrifft auch nicht leugnen kann.

        Hier ein Artikel in der New York Times von Felix M. Warburg, veröffentlicht am 12. November 1919. Felix M Warburg war Spross einer mächtigen Bankerfamilie, welche später die Bank Kun & Loeb führte und mit den Rothschilds assozisiert war. Auch heirateten Warburgs Rothschilds, so dass beide Familien auch familiär eng verbunden sind.

        Felis Warburg war nun auch Mitglied des Jüdischen Weltkonkresses und früh an der Schaffung eines jüdischen Staats direkt involviert.

        Hier nun der Artikel, der morgen vor 94 Jahren in der New York Times veröffentlicht wurde:

        “ The successive blows of contending armies have all but broken the back of European Jewry“ and have reduced to tragically unbelievable poverty, starvation and diseases about 6.000.000 souls or half of the Jewish population of the earth“

        Der Link geht direkt zum Archiv der New York Times:

        http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=9E02E6DC1F3BEE3ABC4A52DFB7678382609EDE

        http://query.nytimes.com/gst/abstract.html?res=9E02E6DC1F3BEE3ABC4A52DFB7678382609EDE&scp=1&sq=felix+warburg&st=p

        Also ein Mann, der schon zu Beginn des 20. Jahrhundert die Gründung eines jüdischen Staats stark promotete, behauptete damals dass zur Zeit des 2. Weltkriegs schon einmal 6 Millionen Juden gefallen sein, die Hälfte der jüdischen Weltbevölkerung?????

      • muss mich noch ma korrigieren:

        “ Also ein Mann, der schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Gründung eines jüdischen Staats in Palästina stark promotete, behauptete damals, dass zur Zeit DES 1. WELTKRIEGS 6 Millionen Juden gefallen wären – die Hälfte der damaligen jüdischen Weltbevölkerung????“

        Ich meinte natürlich den 1. Weltkrieg.

      • „Auf etwas bin ich in dem Zusammehang neulich gestoßen und das hat mich doch sehr irritiert.“

        Für Sie nicht irritierend, sondern ein will kommender „Anlas“: Juden haben schon immer ihre „vermeintlichen“ Opferzahlen instrumentalisiert.

        Von Quellenkritik kein Ahnung.

        Kynker

      • ‚Willkommener Anlass‘? – Nein – ich habe in der Tat den Eindruck, dass diese sogenannten Antisemitismusstudien ein Stück weit manipulativ sind, nicht gänzlich – ich bestreite ja nicht, dass es Antisemitismus gibt und ich bin völlig d’accord, dass er geahndet wird, da wo er real in Erscheinung tritt – und sicher gibt es das.

        Ich finde es völlig okay die Befindlichkeit von Juden abzufragen und ich finde auch das man das ernst nehmen sollte, so wie die Befindlichkeit anderer Bevölkerungsgruppen auch.

        Aber dass nicht selten von Zionisten gesponserte ThinkTanks dahinterstehen ist recht offensichtlich so auch in diesem Fall und die sind nicht notwendigerweise an Objektivität sondern an Wirkung interessiert.

        Auf diese Meldung in der New York Times bin ich zufällig auf youtube gestoßen, als ich eigentlich was ganz anderes suchte.

        Natürlich wirft das Fragen auf. Fragen die ich mir eigentlich lieber nicht stellen möchte.

        Aber Tatsache ist – führende Zionisten haben bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Meldung lanciert, 6 Millionen Juden, die Hälfte der damaligen jüdischen Weltbevölkerung, seien gestorben – um das Fundraising zu pushen und die politische Landschaft günstig für eine Gründung des jüdischen Staats zu stimmen.

        Nachdem ich das gesehen habe, weiß ich, dass es so ist. Ich habe mir das nicht ausgedacht. Es ist nicht zu bestreiten. Tatsächlich fielen natürlich viele Menschen im ersten Weltkrieg so auch Juden, die damals auch als Soldaten beteiligt waren und auch die Zivilbevölkerung litt ja sehr. Tatsächlich gab es in der Ukraine schlimme Progrome gegen Juden in großer Zahl und viele Juden verließen auch Russland, damals um in die USA zu emigrieren – aber 6 Millionen? Und warum gerade 6 Millionen?

        Das entbehrte offensichtlich bei allem Elend jeglicher Grundlage, war aber ein guter Effekt fürs Fundraising.

        Nachdem ich das gelesen habe, habe ich weiter recherchiert. Das ist heute im Internet ja nicht weiter schwierig.

        Tatsächlich war es nicht die einzige Zeitungs-Meldung dieser Art – und immer wieder 6 Millionen.

        Seit Beginn des 20. Jahrhunderts geisterten immer wieder Meldungen, vor allem in der amerikanischen Presse, 6 Millionen Juden seien unmittelbar vom Tode bedroht, oder bereits gestorben.Ich muss zugeben, dass ich mich hiermit auf einem Terrain befinde, auf dem ich eigentlich niemals sein wollte – zu ungeheurlich sind die Fragen die das aufwirft.

        Aber vielleicht sollten sich auch Juden fragen, inwieweit sie manipuliert werden.

        Es ist auch in keiner Weise die meine Absicht den Antisemitismus zu bestreiten, oder die Verbrechen der Nationalsozialisten oder das Unrecht, dass man den Juden in dieser finsteren Periode in Deutschland zufügte – nur ob wirklich alles was Juden mitunter für Antisemitismus halten auch tatsächlich Antisemitismus ist, das ist schon eine berechtigte Frage, die sich übrigens auch manche Juden stellen. (Der Film ‚Defamation‘ von Yoav Shamir ist da sehr aufschlussreich)

        Man kann ja hier bei Hagalil sehen, wie das so läuft.

        Oder nehmen wir ein Beispiel, dass mir gerade einfällt – Vor einigen Jahren hat ein Muslim einen orthodoxen Juden mit einem Messer niedergestochen. Es war glaube ich nicht lebensgefährlich, aber natürlich eine schwere Verletzung.

        Selbstverständlich wird das als ein schwerer antisemitischer Übergriff gewertet.

        Was war geschehen. In Frankfurt kreuzten sich unseligerweise die Wege eines orthodoxen Juden in orthdoxer gut erkennbarer Tracht und eines jungen bekifften Muslim.

        Der Muslim, in bekifftem Zustand, machte sich wohl einen Spaß daraus und sagte ‚Shalom‘. Der Jude fühlte sich provoziert und packte den Muslim beim Kragen. Der Jude ein war ein baumgroßer Kerl und der Muslim fühlte sich bedroht und zog sein Messer (man bedenke auch er war bekifft) und stach zu.

        Nun – muss natürlich geahndet werden – und natürlich war auch das Verhalten des bekifften Muslim unangemessen und strafbar, aber man kann doch von einer Verkettung unglücklicher Umstände sprechen, an welchen auch der Jude mit seinem durchaus ebenfalls unangemessen agressivem Verhalten fraglos beigetragen hatte.

        Ich weiß nicht, ob ich alles ganz genau und wahrheitsgetreu schildere, aber wir hatten hier früher eine Diskussion darüber, und ich erinnere mich so an den Vorfall.

        Der Muslim bekam 3 Jahre.

        Das war ein unglückseliges Zusammentreffen und zwei Kerle die beide überreagierten – auch der NahOstkonflikt und die Dauerfehde zwischen Juden und Arabern – hat eine Rolle gespielt – aber Antisemitismus? Eigentlich nicht.

        Der Muslim fühlte sich, zudem in bekifftem Zustand, bedroht und das war auch durchaus verständlich. Weil er wahrscheinlich zu den Typen gehörte, die in einschlägen Vierteln meistens irgendwie bewaffnet rumlaufen, kam es dann zum verhängnisvollen Messerstich – und sicher ist er verantwortlich, wenn meiner Meinung nach auch der Jude etwas zu dieser Eskalation beigetragen hat und ebenfalls ein unangemessen agressives Verhalten an den Tag legte.

        Sowas passiert zwischen Menschen aller Art auch zwischen Juden und Juden auch. Da muss man sich nur die Kriminalstatistik in Israel anschauen.

        Antisemitismus ist aber per Definition was anderes.

        Aber wer würde das hier in Frage stellen?

    • Man kann das auch anders interpretieren.

      Die Studie ist zum einen ausdrücklich nicht repräsentativ, denn es handelt sich um eine Online-Umfrage, die von daher den Kreis der befragten von vornherein unrepräsentativ eingrenzt.

      Weiterhin handelt es sich um eine Umfrage, die die Befindlichkeit von Juden in Europa abfragt.

      Damit zeigt sie ein subjektives Meinungsbild und nicht objektive Tatbestände.

      Damit möchte ich nicht sagen, dass der Befindlichkeit nicht auch konkrete Vorfälle zu Grunde liegen; wie umfassend und begründet das ist kann man so allerdings nicht sagen.

      Eines ist mir jedenfalls logisch – der NahOstKonflikt stellt eine Belastungsprobe für das Verhältnis von Juden und Nicht-Juden dar.

      Dass dies auch dazu führt, dass sich Juden in Europa mitunter unbehaglich fühlen, kann ich mir gut vorstellen. Es wäre aber falsch dafür die Verantwortung alleine bei den Europäern zu suchen.

      Im übrigen kann ich alle von mir genannten Zitate unterschreiben, welche man freilich im Kontext lesen muss. Wenn man sich hier darüber beschwert, dass Muslime, Palästinenser ein Interesse daran haben, dass ihr Leid medial gezeigt wird, kann das nicht verwundern und wenn man das von jüdischer Seite irgendwie unakzeptabel findet, wie kann man es dann akzeptabel finden, jüdisches Leid medial zu promoten (das ist nicht meine Meinung, sondern der Vergleich den man sich gefallen lassen muss, ich finde es natürlich notwendig und richtig, dass der Holocaust dokumentiert wird und entsprechende Dokumentationszentren der Öffentlichkeit zugänglich sind und genauso können die Palästinenser erwarten, dass ihr Leid unter israelischer Besatzung nicht unter den Teppich gekehrt wird).

      Auch eine xenophobe Einstellung gegenüber Nicht-Juden findet sich bei Teilen jüdischer Menschen und so wie man Rassismus aller Art kritisieren muss, so auch diesen.

      Ich halte den Antisemitismus nicht nur für eine spezielle Form, eben die anti-jüdische Form, des Rassismus, welcher in den 30er und 40er Jahren tragische Folgen für Millionen von Juden hatte; heute halte ich ihn auch streckenweise für eine Entlastungstheorie von jüdischer und pro-jüdischer Seite, welcher bezweckt, sich mit all den augenfälligen Gründen, die israelische Besatzungspolitik zu ächten, nicht ernsthaft konfrontieren zu müssen.

      Interessant ist auch eine Studie über Antisemitismus in Deutschland welche zu Tage förderte, dass linke Israel-Kritiker zumeist überzeigte Pazifisten sind, die konsequent nach friedlichen und deeskalierenden Lösungen für Konflikte suchen, Pro-Israelis hingegen fast unsiono Befürworter von militärischen Feldzügen, was recht deutlich macht wie völlig verfehlt es ist, linke Israel-Kritik als irgendwie dem Antisemitismus der National-Sozialisten verwand darzustellen – eine infame Verleumdung jener, die Entlastung nötig haben – und das muss man auch so nennen. Weiterhin darf man sich bei all den Beleidigungen und Verleumdungen, die man sich zuzieht, wenn man deutliche Kritik an Israel leugnet, der Wind zurück eben auch scharf weht und einem die Konfrontation mit unangenehmen Wahrheiten nicht erspart bleibt.

      Link zur empirischen Antisemitismus-Studie der UNI-Konstanz über den angeblichen Zusammenhang von Israel-Kritik und Antisemitismus

      http://www.aixpaix.de/autoren/verleger/studie.html

      • …muss mich korrigieren.

        „man darf sich nicht wundern, wenn man Israelkritiker beleidigt und verleumdet und die Gründe für die Kritik leugnet, einem der Wind auch scharf entgegenweht und einem die Konfrontation mit unangenehmen Wahrheiten nicht ersprat bleibt“

        Der üble Ton kommt da nicht selten von den Zeloten, die mitunter wenig sachlich, äußerst diffamierend gegen Israelkritiker und Palästinenser agieren.

        Zu spüren bekommen das ja auch Linke Gruppen und Menschrechtsorganisationen in Israel, die man dort mitunter schon ähnlich wie in dem autoritären russischen Staat, als ‚ausländische Agenten‘ diffamiert.

      • „Ich halte den Antisemitismus nicht nur für eine spezielle Form, eben die anti-jüdische Form, des Rassismus, welcher in den 30er und 40er Jahren tragische Folgen für Millionen von Juden hatte; heute halte ich ihn auch streckenweise für eine Entlastungstheorie von jüdischer und pro-jüdischer Seite, …“

        Wie bitte:
        Antisemitismus ist wesentlich anders als Rassismus, auch wenn sie Gemeinsamkeiten haben. Auch wenn ich kein Fan von Deschner bin: http://www.deschner.info/index.htm?/de/werk/kg/verzeichnis.htm
        hilft bezüglich christlichen Antisemitismus weiter …
        Ihn als „Entlastungstheorie“ (allein hier greift kein Theoriekonzept, deswegen schon abzulehnen) zu benutzen, ist das Stilmittel heutiger Antisemiten: man darf ja nichts gegen Israel sagen – obwohl Berichterstattung, Feuilletons und Kommentare voll davon sind (siehe Walsers Rede).

        Und zu Ihrem Beitrag zu dem Artikel in der New York Times von Felix M. Warburg: was soll das, wenn sie nicht die Opferzahlen der Shoa dadurch anzweifeln und die Shoa als Instrument der Juden sehen.

        Ãœbrigens: was Sie zu „Blut- und Bodenpolitik“ schreiben, was unvollständig ist (Volk ohne Raum), würde sofort auf die Palästinenser zutreffen: sie wollen Palästina für sich, obwohl es nie einen palästinensischen Staat gab.

        Israel ist für Juden in aller Welt eine Garantie gegen eliminierenden Antisemitismus!

        Aber das geht den „Israelkritikern“, die keine Antisemiten sein wollen, am Arsch vorbei.

        Kyniker

      • Kyniker – es trifft nicht auf die Palästinenser zu. Denn die sind dort ganz einfach zu Hause. Sie haben das Land nicht erobert. Sie lebten da, sie haben Häuser und Felder; die sind ihr Besitz, ihre Geschichte, ihre Heimat, ihre Tradition.

        Vielleicht besitzen Sie auch was und werden wahrscheinlich auch nicht einsehen, wenn irgendjemand kommt und sagt, hey, das soll mal vor 2000 Jahren irgend einem potentiellen Vorfahren von mir gehört haben. Sie würden denjenigen wahrscheinlich mit gutem Grund für verrückt erklären.

        DAS ist eine Blut- und Bodenideologie.

        Darüberhinaus haben die Palästinenser mit der Anerkennung Israels bereits auf fast 3 Viertel des Landes, welches ihr Siedlungsgebiet war, höchst offiziell verzichtet um zu retten was zu retten ist – und Israel will einfach immer mehr. Von den Palästinensern war das eine unglaublich großmütige Geste und es war schlimm, was die Israelis daraus gemacht haben.

        Ich finde das menschlich betrachtet schlichtweg mies.

        Die Palästinenser müssen sich auch nicht dafür rechtfertigen, dass sie zu Hause sind, wo sie eben zu Hause sind, genauso wenig wie Sie oder ich. Das ist ja nicht aus bösem Willen ihre Heimat. Es ist einfach ihre Heimat. Es sind einfach die Menschen die dort immer gelebt haben und Juden waren aus dieser Heimat keineswegs verbannt – es lebten ja immer auch Juden dort. Die Verbannung bestand einige Jahrhunderte vor bald 2 Tausend Jahren und übrigens gab es auch damals schon jüdische Gemeinden weit verstreut, fernab von Israel.

        Ja es gab keinen palästinensischen Staat, genauso wenig wie es jeh einen bayrischen Staat gibt, es gab auch vor 1871 kein Deutschland und vor 1948 kein Israel – aber das ändert ja nichts daran, dass da Menschen zu Hause sind und natürlich haben sie Rechte, Existenzen, Eigentum und Heimat, die man ihnen nicht einfach nehmen kann – mit welchem Recht?

        Ein Nationalismus zieht ja den anderen nach sich, und für die Palästinenser ist heute ein palästinensischer Staat eine Frage des Überlebens, früher war es das eben nicht.

        Es ist halt eine Tatsache, dass Israel von Anbeginn palsätinensische Existenzen zerstört und den Menschen ihre Heimat raubt und leider fährt es damit fort bis auf den heutigen Tag.

        Ich sage das nicht, weil ich kein Verständnis dafür hätte, dass auch Juden einen eigenen Staat wollen und sich dem Land verbunden fühlen und ich sage das auch nicht, weil ich das Menschen jüdischen Glaubens oder israelischer Staatsbürgerschaft perse und unisono vorwerfen würde – das tue ich nicht.

        Aber es ist nuneinmal schlichtweg die Wahrheit und eine Aussöhnung und eine Befriedung kann es in der Region nicht geben, ohne eine Kehrtwende im Bewusstsein der Israelis.

        Die tut meines Erachtens sehr viel mehr Not als irgendwelche ‚Erziehungsversuche‘ die Palästinenser betreffend. Die fordern eigentlich nur, was ihnen laut internationalem Recht auch zusteht und haben sich weitgehend, pragmatisch mit den veränderten politischen Verhältnissen arrangiert. Soviel Realismus tut leider auf israelischer Seite Not.

        „Daniel will das ganze Land. Vom Meer bis zum Fluss. Vom Strand in Tel Aviv bis zum Jordan. Daniel Luria ist der Sprecher von Ateret Cohanim. Wir treffen uns zum Interview in Jerusalem. Wie ein durchtrainierter Mittelgewichts-Ringer stürmt er durch die Tür, ein gebürtiger Australier, kurze graue Haare, kariertes Hemd, Cargo-Pants. Ein Mann, der keine langen Worte macht, sondern gleich Klartext redet: „Das Land wurde dem einen Sohn Abrahams gegeben – nicht dem anderen.“ Damit ist für ihn eigentlich alles gesagt. Der eine Sohn – das sind die Juden, der andere, das sind die Muslime. Den Juden gehört das Land. Den Muslimen nicht. Basta“

        http://blog.br.de/studio-tel-aviv/2013/11/11/daniels-anspruch-und-nidals-subtile-rache.html#more-9545

        Das ist eine Blut- und BodenIdeologie – was sonst?

      • Antisemitismus ist Rassimsus Juden betreffend. Nicht mehr und nicht weniger.

        Jeder Rassismus, sei es schwarze, Muslime oder sonstwen betreffend, hat seine eigenen Charakteristika.

        Was allen gemein ist, ist die Verbreitung von Stereotypen, welche zunehmend zu Entrechtung und Entmenschlichung führt.

        Auch wenn es heute Antisemitismus gibt, so leiden doch heute andere Menschen unter Rassimsus sehr viel mehr als Juden, Schwarze, Muslime, Palästinenser und sonstwer.

      • „Israel ist für Juden in aller Welt eine Garantie gegen eliminierenden Antisemitismus!“

        Das Land in welchem ausßerhalb Israels die meisten Juden leben, sind die USA.

        Sehen sie dort irgend einen ‚eleminierenden Antisemitismus‘?

        Auch in West-Europa gibt es keinen ‚eleminierenden Antisemitismus‘.

        Die Behauptung wäre lächerlich.

        Allerdings gibt es besorgniserregende rassistische Entwicklungen in Russland und Ungarn, Juden und andere Minderheiten betreffend.

        Ist Israel der sicherste Platz für Juden? Das ist fraglich.

        So manche Juden sehen es auch so, dass Israels unbeusame Politik mittlerweile für Juden in der Welt zur Gefahr und zur Belastung wird.

        Auch für diese Annahme gibt es gute Gründe.

      • „Kyniker – es trifft nicht auf die Palästinenser zu. Denn die sind dort ganz einfach zu Hause.“
        Möchte nicht nörgeln, aber gerade bei den Palästinenser trifft die „Blut- und Boden-Ideologie“ zu.

        „Vielleicht besitzen Sie auch was und werden wahrscheinlich auch nicht einsehen, wenn irgend jemand kommt und sagt, hey, das soll mal vor 2000 Jahren irgend einem potentiellen Vorfahren von mir gehört haben. Sie würden denjenigen wahrscheinlich mit gutem Grund für verrückt erklären.“

        Das wäre mir egal, denn ich habe einen weiten Heimatbergriff. Oder besser, meine Heimat ist dort, wo ich im Moment lebe. Wenn irgendwelche Idioten meinen, Westfalen für sich zu beanspruchen, beim Ruhrgebiet wird es schwerer, geht es mir am Ar… vorbei.
        Vaterland: meine Vater hatte kein Land, somit für mich bedeutungslos.

        Ach ja: Heimat ist letztlich, wo ich begraben werde.

        Israel und die Palästinensischer müssen sich versöhnen, wenn es eine stabile zwei Staaten Lösung geben soll.
        Kyniker

      • Also Kyniker – es gibt ja heute Stimmen (zu denen ich ums ganz deutlich zu machen – absolut nicht gehöre) – die behaupten der Islam wollte Europa kolonisieren.

        Also man angenommen es wäre so ( ich halte das für ausgemachten Blödsinn) – ihnen ginge das ‚am Arsch vorbei‘?

        Sie haben hier ein Haus, einen Bauernhof, Felder – Besitz für den sie hart gearbeitet haben und vielleicht auch schon ihre Eltern und Großeltern – und dann kommen Menschen aus dem Ausland, ausgerüstet mit allen militärischen Mitteln – und vertreiben Sie und nehmen ihnen alles weg und sagen ihnen, das ist jetzt ihr Zu Hause.

        Das ginge Ihnen ‚am Arsch vorbei‘? Warum spenden Sie nicht all ihren Besitz der jüdischen Gemeinschaft? Wäre eigentlich korrekter – immerhin sind sie Deutscher.

        Es scheint Sie sind ja der heilige Franziskus! (sorry Franziskus)

        Also Sie möchte ich dann mal sehen.

      • Schön Kyniker – aus ihrem Letzten Satz kann ich zumindest erkennen, dass Sie für die Zwei-STaatenlösung sind.

        Nun haben aber die Palästinenser Israel innerhalb der Grünen Linie, und damit innerhalb seiner international anerkannten Grenzen längst anerkannt.

        Sie haben sogar schon ihren Staat gegründet und zwar NEBEN Israel.

        Dieser Staat wird mittlerweile von 2 Dritteln der Erde anerkannt.

        Ihren Unwillen zur Zwei-Staatenlösung beweisen die Israelis mit jeder neuen Baugenehmigung. Mittlerweile leben auf dem relativ kleinen Gebiet eine halbe Millionen Siedler mit Infrastruktur, staatlichen Vergünstigungen, eigener Universität etc.

        Was sollen denn die Palästinenser machen, wenn sie Israel anerkennen und Israel antwortet nur unverdrossen mit weiterer und weiterer Landnahme, wohlwissend, dass sie stark sind und die anderen nicht.

        Ein palästinensischer Staat steht nicht auf der Agenda der israelischen Regierungspartei.

        Tatsächlich tat und tut Israel möglichst alles um Grenzvereinbarungen und konkreten Abkommen aus dem Weg zu gehen.

        Die wenige Male wo sich Israel mal konkret zu irgend einem kleinen Zugeständnis oder konkretem Fahrplan bereit erklärte, hat es sich so gut wie nie daran gehalten.

        Ich bezweifle sehr, dass irgend eine israelische Regierung und die Mehrheit der Israelis (nicht alle, aber leider ziemlich viele) – je dazu bereit waren Palästina NEBEN Israel zu akzeptieren – und da sie das stärkere Militär haben und die Palästinenser völlig schutzlos sind – und die internationale Gemeinschaft keinerlei Konsequenzen aus dem fortwährenden Rechtsbruch Israels zieht – kann dieses Trauerspiel so natürlich noch ewig weiter gehen.

      • Kolonisierung durch den Islam, genauer Islamisten, würde mir nicht „am Arsch vorbeigehen“, da hier wesentliche humanistische Grundwerte betroffen sind.
        Andererseits kann man mir nicht mehr viel wegnehmen: Heimat, so es mir doch noch etwas bedeutet, trage ich im Herzen.
        Ihr Hinweis mit den Spenden ist schlechte Polemik.
        Ihr Vergleich mit dem heiligen Franziskus ehrt mich, aber soweit bin ich leider doch noch nicht 🙂

        Kyniker

      • Nehmen Sie den Vergleich mit Franziskus blos nicht zu ernst, die Irnonie war ja wohl nicht zu überlesen. (ich hab mich noch bei Franziskus entschuldigt).

        Die Kolonisierung Palästinas durch die Zionisten hat mit humanistischen Werten auch nichts am Hut und das leider bis heute und davon wollen Sie nichts wissen.

        Es ist nicht meine Absicht den Holocaust zu verharmlosen, wenn ich auch das Konzept der Singularität höchst zweifelhaft finde, insofern es dazu genutzt wird andere Verbrechen zu verharmlosen (auch den Massenmord an Sinti und Roma) – in diesem Fall den Entrechtung der Palästinenser. Hinzu kommt so viel verfälschende Propaganda durch Zionisten über einen angeblichen Völkermord zu Beginn des 20. Jahrhunderts an Juden, bis zur Leugnung der ethnischen Säuberung Palästinas und der Verdrehung der Schuldfrage hinsichtlich des 6-Tage-Kriegs, verbreitet wurde, dass ich es nicht mehr akzeptabel finden kann, all dies einfach zu ’schlucken‘ – früher fütterte uns die Katholische Kirche mit Dogmas und heute tun das die Zionisten.

        Das Denken wird man so nicht verbieten können, aber natürlich ist das eine Win-Win-Situation für die Verbände, die so gerne den Antisemitismus in der Welt dramatisieren – so oder so wird das dazu beitragen einen Keil zwischen die Menschen zu schieben, das Klima zu vergiften und das ist ja auch genau in ihrem Sinne; schließlich wollen sie die Juden möglichst alle nach Israel holen. Natürlich gibt es auch Antisemitismus und natisemitische Straftaten, aber genau wie Sie, scheinen nicht wenige dieser Bewegungen ganz wild darauf zu sein, dass es so ist, indem sie es nötig haben das Bild übermäßig schwarz zu malen.

        So lange das so ist Рwerde ich mich mit einer Art Holocaustreligion, die meint die Antwort auf Gut und B̦se gefunden zu haben Рganz gewiss nicht abfinden.

        Das ist nur eine neue Fortsetzung des alten Ungeistes unter veränderten Vorzeichen.

      • Kyniker – es steht Ihnen ja frei nicht an Besitz zu hängen (zumal da sowieso nicht viel ist, wie Sie sagen) –

        aber wie kommen Sie dazu darüber zu befinden, dass Palästinenser ihre Existenz für Juden zu opfern hätten.

        Das ist genauso Unrecht, wie die Ãœbergriffe auf Hab und Gut der Juden in den 30er Jahren in NaziDeutschland.

        Mit welchem Recht?

        Als Wiedergutmachung für deutsches Unrecht, kann man ja wohl kaum die Palästinenser heranziehen.

        Die Selbstverständlichkeit mit der Leute wie Sie dies propagieren, ist auch nur ein neuer kruder Rassismus – und ihrer antimuslischen Gesinnung haben Sie ja auch schon Ausdruck verliehen – übrigens der säkulare Staat ist eine Erfindung muslimischer Philosophen im 11. Jahrundert.

      • Israelisch-zionistische Interessen:

        “Die israelische Regierung glaubt, dass sie eine zentrale und entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der Kontinuität und Zukunft des jüdischen Volkes in voller Partnerschaft mit jüdischen Gemeinden in der Diaspora spielen muss,” sagte Locker bei der Eröffnungsveranstaltung des Gipfel.

        “Jüdische Gemeinden spielen eine zentrale und entscheidende Rolle im Kampf gegen die Angriffe auf die Legitimität des Staates Israel und stehen in voller Partnerschaft mit dem Staat Israel”, fügte er hinzu.

        ..Unter der Leitung der Jewish Agency for Israel, konzentriert sich das am Mittwoch und Donnerstag stattfindende Gipfeltreffen auf die Stärkung der jüdischen Identität unter jüdischen jungen Erwachsenen in der Welt.

        Wie die Veranstalter mitteilen, wird für junge Erwachsene ein zehntägiger Birthright Israel-Trip angeboten, der eine Masa Israel Langzeitstudie, ein Praktikum und Freiwilligenprogramme in Israel beinhaltet – dass teilweise von der israelischen Regierung finanziert wird. Israel investiert jährlich $127 Millionen in dieses und andere Programme, die Brücken zwischen Israel und dem Weltjudentum bauen sollen.“

        http://www.israel-nachrichten.org/archive/6141

        Als Vertretung Israels empfinden eben auch viele Menschen diese Vertretungen und das beruht ja auch auf handfesten Gründen, denn wie der Artikel angibt, lässt sich Israel das Jahr für Jahr einiges kosten.

        Weiterhin werben jüdische Verbände ja auch sehr stark für ‚die Rückkehr‘ von Juden nach Israel. Israel schaltete auch schon Fernsehspots gegen Mischehehn im amerikanischen Fernsehen.

        Juden die auswandern hingegen werden mittlerweile schon als VErräter betrachtet.

        Das Promoten des Antisemitismus spielt dabei eine nicht geringe Rolle – das scheint mir auf der Hand zu liegen; das stärkt, so wohl wie gewünscht, die jüdische Identität und stärkt die Verbindung zum jüdischen Staat, der recht unverholen seit zig Jahren auch die wohlmeindendsten und treuesten Verbündeten mit seiner völkerrechtswidrigen Politik vor den Kopf stößt und immunisiert gegen notwendige und oft genug wohlmeinende Kritik an der israelischen Politik.

        Dass dies zunehmend zu neuen unterschwelligen Spannungen führt ist kaum anders zu erwarten.

        Jedenfalls scheinen die reißerischen Headlines zu den Studien, welche mitunter auf fragwürdigen Standards beruhen, ein recht verzerrtes und nicht ein realistisches Bild zu zeichnen.

        In Deutschland nimmt man antisemitische Vergehen sehr ernst – das ist nichts Neues – in dieser Hinsicht werden Juden vor anderen Minderheiten privelegiert. Für die meisten Deutschen sind die NationalSozialisten schlimme und unmenschliche Verbrecher – und die Menschen heute dürfen dies auch so empfinden, ohne Heuchler genannt zu werden – schließlich fand der Holocaust vor 70 Jahren statt und das ist auch nicht aufgesetzt, sondern schlichtweg normal, nach einer umfassenden selbreflektiven Aufarbeitung, wie sie in den 70er und 80er Jahren stattfand beruht dies bei nicht wenigen auf tiefen und festen Ãœberzeugungen. Natürlich gibt es auch andere – aber das ist eine kaum nennswerte Minderheit.

        Die Islamophobie scheint mir heute ein sehr viel ernsteres Problem und die wird hier gerade von den Zeloten und ihren nicht-jüdischen Trittbrettfahrern allzu gerne kräftig promotet.

      • Jane: „Nehmen Sie den Vergleich mit Franziskus blos nicht zu ernst, die Irnonie war ja wohl nicht zu überlesen. (ich hab mich noch bei Franziskus entschuldigt).“

        Keine Sorge Jane, die Ironie habe ich schon bemerkt 🙂 Aber bei Franziskus müssen Sie sich nicht entschuldigen, denn wir kennen uns schon ein paar Jahrzehnte (christliche Mystik).
        Aber genug davon 😉

        „Kyniker – es steht Ihnen ja frei nicht an Besitz zu hängen (zumal da sowieso nicht viel ist, wie Sie sagen) –

        aber wie kommen Sie dazu darüber zu befinden, dass Palästinenser ihre Existenz für Juden zu opfern hätten.“

        Es geht mir nicht um die Existenz, sondern um den Wahn, jedes Volk hat Anrecht auf einen eigenen Staat. Wenn die Schotten einen eigenen Staat wollen, warum auch nicht die Westfalen, Rheinländer als Nachfahren Roms, Bayern, Hessen, Friesen, Sachsen. Absurd? nein, wäre doch mal eine lustige Konsequenz – und die Basken dürfen dann auch sich selber regieren. Gut, Belgien wäre auch nicht mehr zu retten…
        Aber Jugoslawien hat es vorgemacht …
        (Böse Satire meiner Seits).

        Natürlich müssen sich die Palästinenser selbstbestimmt entfalten können, ob nun innerhalb der Zweit-Staaten Lösung (Präferenz) oder in anderen. Alles andere, die Freiheit des Individuums, ist indiskutable.

        Kyniker

      • Hallo Jane:
        „Die Selbstverständlichkeit mit der Leute wie Sie dies propagieren, ist auch nur ein neuer kruder Rassismus – und ihrer antimuslischen Gesinnung haben Sie ja auch schon Ausdruck verliehen – übrigens der säkulare Staat ist eine Erfindung muslimischer Philosophen im 11. Jahrundert.“

        Rassismus? Nein, eher eine positive Utopie, dass Staatsangehörigkeiten keine Rolle mehr spielen. Die Palästinenser sollen und müssen sich als Individuen entfalten können, in Zwei- Staaten oder in anderen Lösungen, z.B. in Jordanien. Aber wie werden die Palästinenser in der arabischen Welt heute behandelt?

        Im übrigen möchte ich klarstellen, den Islam als Religion zu achten und respektieren. Ich habe etwas gegen den ISLAMISMUS, was ein wesentlicher Unterschied ist.

        Und nochmal: Palästinenser sollen natürlich nicht ihre Existenz aufgeben, sonder jedes Individuum soll sich entfalten können, wie es möchte. Das gilt natürlich für Alle!!!

        Genug #
        Kyniker

      • „Die Islamophobie scheint mir heute ein sehr viel ernsteres Problem und die wird hier gerade von den Zeloten und ihren nicht-jüdischen Trittbrettfahrern allzu gerne kräftig promotet.“

        Problem: Islam und Islamismus werden, teilweise sogar von den Vertretern muslimischer Verbände, in einem Topf geworfen, dann kräftig umgerührt und nach belieben wird die entstandene Gülle in Diskussionen rum geworfen. Warum sich auch die Mühe zur Differenzierung machen.

        Kyniker

      • Hallo Jane,
        darauf wollte ich doch noch eingehen:
        „Es ist nicht meine Absicht den Holocaust zu verharmlosen, wenn ich auch das Konzept der Singularität höchst zweifelhaft finde, insofern es dazu genutzt wird andere Verbrechen zu verharmlosen (auch den Massenmord an Sinti und Roma) – in diesem Fall den Entrechtung der Palästinenser.“

        Die Verharmlosung würde ich Ihnen auch nicht unterstellen.

        Streng genommen ist die Singularität mehr als ein Konzept, sondern gleich einer Einordnung, die mit der Klassifizierung anderer Menschheitsverbrechen nichts zu tun hat und davon unabhängig ist.

        In der Mathematik würde niemand auf die absurde Idee verfallen, Singularitäten, Extrema usw. mit einander zu vergleichen. Aber in den Geschichtswissenschaften sind solche Leute unterwegs 🙁

        Aber gerne dürfen jene weiter Äpfel, Birnen, Perlen miteiander vergleichen.

        Kyniker – der sich zurückzieht

    • Eines ist jedenfalls klar Jim: die Studie ‚beweist‘ überhaupt keinen Zusammehang zwischen Antizionismus und Antisemitismus. Auf eine entsprechende Antwort von Herrn Pfeifer warte ich bislang vergeblich.

      Sinnentleert sind also Ihre und Herrn Pfeifers Unterstellungen in dem Zusammehang.

      Bitte belegen – Behauptungen aufstellen kann natürlich jeder wie er will.

    • Und zur ‚Blut- und Bodenpolitik‘:

      „Daneben beinhaltet die Blut-und-Boden-Ideologie der Nationalsozialisten jedoch auch die nicht kulturell-sozialisatorisch, sondern lamarckistisch begründete Annahme, dass die ethnischen Eigenschaften einer Population von bestimmten geografisch begrenzten Gebieten bestimmt seien – diese also gleichsam mit ihrem Blute am Boden hängen. Nur dort könnte sie zur vollen Entfaltung ihrer Persönlichkeit, ihres volkseigenen Wesens gelangen“

      Wie ich in dem Zusammmenhang schon sagte, wenn der Dauerkampf um jeden neuen Quadratmeter in der West-Bank nicht ‚Blut- und Bodenpolitik ist‘ dann weiß ich auch nicht.

      Tatsächlich wird einem genau dies hier dauernd von den Zeloten um die Ohren gehauen. Ich wüsste nicht wo da der Unterschied bestehen sollte.

  8. Es ist einfach lächerlich, wenn ILba (Israelbasherin) Nr.1 hier versucht Finkelstein und Zuckermann gegen eine empirische Untersuchung der EU Agentur FRA in Anschlag zu bringen.
    Das erinnert sehr stark an die Kirchendogmatiker, die nicht zur Kenntnis nehmen wollten, was Galilei herausfand.
    Was machen solche Dogmatiker, wenn die Realität nicht ihren Illusionen entspricht? Sie leugnen beharrlich die Realität und glauben ihre Parolen hätten eine magische Eigenschaft, sie könnten die Realität verschwindend machen.
    Anstatt selbst den FRA Report zu lesen, fangt sie an von Holocaustindustrie und Neoliberalismus – ganz so wie das die Neonazi tun (ich glaube sie ist eine)- zu schwadronieren.
    Gerade diese ILba Nr. 1 liefert hier den Beweis, wie notwendig es ist, sich mit der Realität zu befassen.
    Ja ILba Nr.1, wir haben ihre schwachsinnige Mantra gelesen, nach der sich die Juden, die man nur deswegen in Europa ermordet und angreift (Toulouse), die nur deswegen Opfer werden, weil doch Israel…. Das ist natürlich die klassische Naziargumentation, mit der das Nazitrio in Deutschland mißliebige „Ausländer“ – meist türkischen Ursprungs umbrachte.

  9. „Die Transformation der Antisemitismuskritik zur ideologischen Waffe fand, wie Norman Finkelstein* 2005 dargelegt hat, ja auch maßgeblich in den US-amerikanischen Neocon-Denkfabriken statt. Dort wurde – übrigens gleichzeitig mit dem Beginn des Siegeszuges des Neoliberalismus – der Begriff „neuer Antisemitismus“ produziert: ein Vehikel zur Erweiterung der Antisemitismuskritik auf Sphären, die in keinem oder keinem direkten Bezug zu Juden und Judentum stehen. Es wurden Kommunisten und andere Kapitalismuskritiker als „neue Antisemiten“ denunziert. Schließlich nahmen prominente Neocons wie Alan Dershowitz* alle Kritiker von Israels Staatspolitik, der neoimperialistischen Kriege der westlichen Welt oder Kritiker von Folter oder anderen Menschenrechtsverletzungen ins Visier. Irgendwann mussten soziale Bewegungen dran glauben, die sich gegen Rassismus oder auch nur gegen Kinderarbeit oder Tierversuche engagieren. Diese inflationäre Entwicklung gipfelte in der grotesken Behauptung, schon die pejorative Verwendung des Begriffs Neokonservatismus sei eine Form verkappten Judenhasses. Trägt diese Ideologie nicht totalitäre Züge?

    Aus einem Interview von ‚Hintergrund‘ mit Moshe Zuckermann.

    http://www.hintergrund.de/201011251260/feuilleton/zeitfragen/das-boese-der-banalisierung.html

    Wenn der infaltionäre Vorwurf des Antisemitismus sich in Gegenstellung bringt zu Kapitalismuskritikern, Kritikern der Folter, Kritiker der Kinderarbeit, der Tierversuche – dann würde ich von jüdischer Seite hier sehr wachsam sein – denn dies bedeutet im Umkehrschluss die Identifizierung von Judentum mit Neo-Kapitalismus, Besatzung, Folter, Kinderarbeit und gar Tierversuchen.

    Warum nur höre ich kaum je laut und deutlich einen Protest gegen den Missbrauch des Wortes Antisemitismus auf diese Weise und warum nur lassen es sich die engagierten Juden, welche gesellschaftlich und politisch Stellung beziehen, mehrheitlich von solchen Positionen vereinnahmen, indem sie hier kaum jeh Stellung bezogen wird oder bemerken sie das gar nicht?

    Das ist keine Kritik an ‚den Juden‘, sondern an einem Phänomen, welches als solches heutzutage eine nicht unerhebliche Rolle spielt, das nicht wenige Trittbrettfahrer hat, jüdische und nicht-jüdische.

    Dass nicht wenige Menschen da mittlerweile genervt sind, darf da nicht mehr verwundern.

    • In einem Punkt muss ich präzisieren. ‚Warum lassen sich gesellschaftlich und politisch engagierte Juden mehrheitlich…‘

      Von einer Mehrheit kann ich nicht reden, das weiß ich nicht, mir ist völlig klar, dass die Meinungsvielfalt unter Juden alle diese Komplexe betreffend nicht geringer ist als unter Nicht-Juden, jedoch die gesellschaftlich rührigsten und exponiertesten jüdischen Verbände, welche immer wieder aufs neue den Antisemitismus beklagen, beklagen kaum je die Vereinnahmung ‚Des Judentums‘ für all diese politischen Zwecke.

      Das finde ich sehr fragwürdig.

  10. Sinnentleert? – Nicht gänzlich – (was natürlich nicht heißt, dass alles in Ordnung wäre in einem wilden Sammelsurium von Kommentaren)

    „Antisemitismus ist eine der verruchtesten Formen moderner Ideologien. Diese Behauptung bedarf heutzutage keines Nachweises mehr, zu katastrophal waren seine Auswirkungen, als dass sie in Abrede gestellt werden könnte. Die Ächtung von Antisemitismus ist ohne jeden Zweifel eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Problematisch und kontraproduktiv wird es dort, wo ein vermeintlich kritischer Diskurs in herrschaftliches Bekenntnis umschlägt, wo Anti-Antisemitismus politisch missbraucht wird, wo sich eine vermeintlich kritisch auftretende Rezeption als ideologisch entpuppt.

    Wenn beispielsweise Gegner der israelischen Vertreibungs- und Kriegspolitik wie Ilan Pappe oder Kritiker einer von ihnen identifizierten „Holocaust-Industrie“ wie Norman Finkelstein unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den Antisemitismus Auftritts- und Diskussionsverbote erhalten, ist das eine demokratiepolitisch gefährliche Entwicklung. Mehr noch: Der Vorwurf des Antisemitismus dient israelischen Lobbies als Instrument, ihre Gegner mundtot zu machen, notwendige Debatten im Keim zu ersticken.

    Moshe Zuckermann wagt eine Analyse dieser Entwicklung. Für ihn steht fest, dass die Verwendung des Antisemitismus-Vorwurfs als Parole im vermeintlichen Kampf gegen Antisemitismus „in eine fürchterliche Epidemie umgeschlagen ist.“ Längst schon sei sie zum Totschlag-Ideologem eines durch und durch fremdbestimmten Anspruchs auf politisch-moralische Gutmenschlichkeit geronnen. Ob man diese Epidemie heilen kann, wird sich erst erweisen müssen. Dass man sie erklären muss, scheint dringlicher denn je.</b<"

    Verlagstext zu "Zuckermann, Moshe – "ANTISEMIT!"
    Ein Vorwurf als Herrschaftsinstrument"

    http://www.mediashop.at/typolight/index.php/buecher/items/zuckermann-moshe-antisemit

  11. Danke liebe Ramona Ambs. Ich war anwesend bei der Präsentation dieses FRA Berichts in Wien vorgestern. Als dritter sprach Dr. Ariel Muzicant, Vizepräsident des European Jewish Congress. Er erwähnte, vor ein paar Tagen mit dem ungarischen Botschafter in Wien gesprochen zu haben, der ihm erklärte, ja es gibt Antisemitismus in Ungarn, aber den gibt es überall, auch in Österreich und der sei in Ungarn kein besonderes Problem.
    Bisland hörten und lasen wir immer die Behauptung, der Hinweis auf den aggressiven Antisemitismus in Europa soll doch nur ablenken vom „Apartheidstaat“ Israel und es gäbe (außer bei Rechtsextremisten) keinen nennenswerten Antisemitismus in der EU. Doch jetzt, ist von einer EU-Institution der Beweis erbracht worden, dass es diesen Antisemitismus gibt. Und dass auch die „antizionistische“ Agitation in vielen Fällen nur aus antijüdischen Stereotypen besteht.

    • Hallo Herr Pfeifer,

      erschütternde Äußerungen der Teilnehmer, die einen eliminatorischen Antisemitismus das Wort reden würden.

      Herzlichen Dank für Ihren Beitrag.

      Kyniker, sehr besorgt

    • Können Sie mir bitte die Stelle der Studie (die ausdrücklich nicht repräsentativ ist) nennen, welche den Zusammenhang von Israelkritik und Antisemitismus ‚beweist‘.

      Die Antisemitismusstudie 2012 der Bundesregierung stellte tatsächlich etwas anderes fest, auch wenn man konstatieren muss, dass dies in mehreren Fazits, Kommentaren etc wieder unter den Tisch fallen gelassen wurde:

      „Was die politische Einstellung angeht, so lässt sich generell feststellen, dass der Antisemitismus von links nach rechts zunimmt. So zeigt eine genaue Analyse der GMF-Daten [von Heitmeyer et al., R.V.], dass Einstellungen im Sinne des ‘klassischen Antisemitismus’, ‘sekundären Antisemitismus’, ‘israelbezogenen Antisemitismus’ und der ‘antisemitischen Separation’ weitaus stärker bei den ‘rechts’ oder ‘eher rechts’ Eingestellten zu finden sind. Bei den ‘links’ oder ’eher links’ Eingestellten lässt sich zwar eine ausgeprägtere ‘israelkritische Einstellung’ ausmachen, doch lässt sich zwischen dieser Präferenz in dieser Gruppe und dem klassischem sowie dem sekundären Antisemitismus kein empirischer Zusammenhang herstellen.

      S.58-60 des Antisemitismusberichts des Deutschen Bundestags 2012

      Aus einem Leserbrief von Dr. Rolf Verleger zu eben jenem Antisemitismus bericht in der FAZ:

      „Die schlichte Wahrheit, die dieser Antisemitismusbericht aufzeigt, ist doch diese: Die meisten Deutschen – ob Christen, Muslime oder Atheisten, und links mehr als rechts – sind wohl in der Lage, einen Unterschied zu machen zwischen ihrer Einstellung zu Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland und der berechtigten Verurteilung der Diktatur des sich selbst “jüdischer Staat” nennenden Israel über die ihres Landes beraubten Palästinenser. Darüber können wir als Juden in Deutschland froh und dankbar sein…

      …….Mein Motiv, ihn zu schreiben, war, dass sich Politik und Medien die dubiose Aussage des Berichts herauspickten, 20% der Deutschen seien “latent antisemitisch” (was immer “latent antisemitisch” bedeutet, man stelle sich vor, jemand sei “latent antichinesisch” oder “latent antifranzösisch”), – im Bericht der FAZ wurde daraus auch noch der völlig sinnentstellende Titel “Antisemitismus weit verbreitet” – und die Fülle anderer referierter Daten schlicht ignorierten.“

      Was die relativ geringen Antisemitismuswerte bei der politischen Linken betrifft … : Werte im äußeren linken Bereich sind etwas höher als bei denjenigen, die sich als gemäßigte Linke einstufen, liegen aber erheblich unter den Zahlen für Menschen, die sich in der politischen Mitte verorten.“

      http://www.barth-engelbart.de/?p=1227

      Es geht nicht darum die Vergangenheit zu schönen, oder bestehenden Antisemitismus zu negieren, aber es geht darum sachlich zu differenzieren.

      Ansonsten wird das ganze eine Hetze der anderer Art.

    • „Doch jetzt, ist von einer EU-Institution der Beweis erbracht worden, dass es diesen Antisemitismus gibt. Und dass auch die “antizionistische” Agitation in vielen Fällen nur aus antijüdischen Stereotypen besteht.“

      Herr Pfeifer – wo haben Sie das gelesen?

      Ich habe nicht die ganze Studie gelesen, aber auf Ihre Bemerkung hin mit meiner Suchfunktion mal nach dem Wort ‚Israel‘ gesucht und festgestellt, dass ‚Israel‘ im ganzen Text gar nicht vorkommt.

      Stimmt etwas an meiner Suchfunktion nicht?

      Vielleicht können Sie mir weiterhelfen.

      • „Wenn der infaltionäre Vorwurf des Antisemitismus sich in Gegenstellung bringt zu Kapitalismuskritikern, Kritikern der Folter, Kritiker der Kinderarbeit, der Tierversuche – dann würde ich von jüdischer Seite hier sehr wachsam sein – denn dies bedeutet im Umkehrschluss die Identifizierung von Judentum mit Neo-Kapitalismus, Besatzung, Folter, Kinderarbeit und gar
        Tierversuchen.“ Jane

        Dieser Satz ist so eklig!

        Er intendiert zumindest Ihre Geisteshaltung.

        Pfui!

      • @Ente

        ‚Eklig‘ – das müssen Sie mir erklären Ente.

        Der Satz ist schlichtweg logisch – sonst nichts.

        Wenn Sie ein Problem damit haben ist das Ihres.

        Und Sie scheinen nicht zu begreifen, dass ICH diese Identifizierung in keiner Weise betreibe, sondern ihr, im Gegenteil, entgegentrete.

        Ich wundere mich nur, warum diese Vereinnahmung kaum jemand auffällt, einschließlich der exponierten jüdischen Verbände. Kaum jemand scheint diese Identifizierung z.Bsp. mit dem Finanzmarktkapitalismus zu stören, so lange sie nur mit positiver Konnotation geschieht.

        Ich will das noch mal veranschaulichen.

        Aus nachvollziehbaren Gründen gibt es heute viel Kritik am gegenwärtig etablierten Finanzmarktkapitalismus. Die mitunter brutalen Folgen der Fehler des Systems haben viele Menschen unverschuldet verarmt.

        Die Gründe dafür liegen seit der SubPrime und Bankenkrise auf der Hand und selbstverständlich machen sich die Menschen Gedanken, ob die Art und Weise wie unser Wirtschaftssystem funktioniert, sinnvoll und für die Gegenwart und Zukunft tragfähig und gerecht ist, und ob es nicht vielleicht bessere Alternativen gäbe. Selbst so mancher Börsiianer gibt hinter vorgehaltener Hand zu verstehen, dass sie es selbst für destruktiv und wenig sinnvoll halten, zudem nach der vor gut 15 Jahren zunehmend einsetzenden völligen Deregulierung.

        Von Seiten Neo-Liberaler wird dann nicht selten versucht solche Diskussionen zu unterdrücken, mit dem Hinweis – ‚das wäre antisemitisch‘.

        Das ist nun aber sehr seltsam, denn die Kritik richtet sich ganz klar nicht gegen irgend eine Ethnie oder Religion sondern gegen ein System in das wir alle mehr oder weniger involviert sind.

        Was ich nun bizarr finde ist der Umstand, dass besagte Neo-Liberale also den Finanzmarktkapitalismus mit dem Judentum gleichsetzen und sich dabei auch noch für judenfreundlich halten.

        Auch sehr seltsam – kaum Kritik an dieser Vereinnahmung von jüdischer Seite.

        Mitunter hatte ich in Diskussionen auch hier bzgl. solcher Themen den Eindruck, dass manch jüdischer Protagonist, sich von der offenkundigen Gleichsetzung gar geschmeichelt fühlt; schließlich befindet er/sie sich dann in Gesellschaft der Starken und Mächtigen. Auch Nicht-Juden springen gerne auf den Zug auf und klopfen sich dafür selbst auf die Schulter, was für gute Menschen sie doch seien, so pro-jüdisch eben. Eigentlich ist das alles völlig irrational – oder verlogen – schlimmer noch – wenn man es ernst meint.

        Ich muss dazu sagen, dass das Judentum für mich erst mal eine Religion ist und deren Angehörige haben ganz unterschiedliche politische Standpunkte von links bis rechts, so wie bei allen anderen auch, darunter gibt es mächtige Banker und Kapitalismuskritiker, so wie bei anderen auch. Es mag sein, dass der Bankensektor in den USA in mancher Hinsicht stark von Judeen geprägt ist, aber natürlich nicht nur unsere Banken hier, in denen es sicherlich sehr wenige Juden gibt, funktionieren grundsätzlich genauso.

        Das System ist nicht ‚jüdisch‘ und wird auch in der aktuellen Kapitalismuskritik von niemandem als solches identifiziert (jedenfalls von den meisten Bewegungen ganz klar nicht, das ist überhaupt kein Thema) – sobald aber Neo-Liberale das System verteidigen, wird nicht gerne die jüdische Karte gezogen – und Kritik am System mit Kritik am Judentum gleichgesetzt – ergo – das Finanzmarktsystem mit dem Judentum gleichgesetzt – und dafür gibt es kaum Widerspruch.

        Ich finde das seltsam.

      • @ ente

        Eklig – mag sein.

        Aber zumindest unqualifizierter („verkürzter“) Kapitalismuskritik und radikalen Tierversuchsgegnern (wenn die auch noch gegen das Schächten wettern…) wird von bestimmten Seiten gerne der Vorwurf des Antisemitismus gemacht, teilweise völlig zu Recht, aber eben nicht nur.

        Im Zuge der Globalisierung nimmt die Kinderarbeit zu, leider. Begreift man sie als „Strategie des Kapitals“, sind wir wieder beim vorigen Satz.

        Naja, und bei uns in der BRD (aber was war da in Stammheim?) ist es der Dritten Gewalt zwar verboten, zur Abwendung einer unmittelbaren Gefahr für Leib und Leben Dritter und überhaupt Folterpraktiken anzuwenden, aber in anderen Staaten gilt so ein Verbot nicht. Wer sich darüber ereifert, kann sich unversehens als Antisemit o.ä. wiederfinden.

        Janes „Umkehrschluss“ ist eine nicht von der Hand zu weisende logische Folgerung, über die manche Antisemitismustheoretiker durchaus mal nachdenken dürften.

        s. auch https://duckduckgo.com/?q=kapitalismuskritik+antisemitisch+

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