SPD und Israel: Im deutschen Wald der Ressentiments

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Kein anderes außenpolitisches Thema versetzt die Deutschen so sehr in Rage wie die Diskussion um die Existenz und Politik des Staates Israel. Während Begriffe wie „Dänemarkkritik“, „Schweizkritik“ oder „Russlandkritik“ im normalen Sprachgebrauch praktisch nicht existent sind, ist das Wort „Israelkritik“ in aller Munde – Suchmaschinen wie Google liefern fast 150.000 Einträge (Stand: 20.1.2013). Es ist tausendmal gesagt und soll auch an dieser Stelle wiederholt werden: Selbstverständlich ist Kritik an Israel „erlaubt“ – sie kann legitim oder gar notwendig sein, so wie Kritik an jedem anderen Staat auch…

Von Martin Kloke

Eine andere Frage ist allerdings, warum so viele Deutsche ihre „Israelkritik“ als eine Art Volkssport betreiben und dabei die Grenze zum antizionistischen Ressentiment überschreiten. Jedermann kann die Juden heute (wieder) als rachsüchtige Drahtzieher, potenzielle Völkermörder oder als Gefahr für den Weltfrieden brandmarken, ohne als antisemitisch zu gelten – jedenfalls so lange, wie er oder sie sich auf Israel bezieht. Die Tatsache, dass die meisten deutschen Medien dem Journalisten Jakob Augstein reflexartig eine Art Unbedenklichkeitsbescheinigung auszustellen bereit waren, zeigt einmal mehr, dass der jüdische Staat mit anderen Maßstäben behandelt wird als andere Staaten. Es mehren sich die Anzeichen, dass Israel, das auch wegen Auschwitz existiert und wegen derer, die damals wegschauten, systematisch delegitimiert und dämonisiert wird. Was bei Jürgen Möllemann und Martin Hohmann vor zehn Jahren noch skandalisiert wurde, ist 2013 – von Ausnahmen abgesehen – konsensfähig geworden: von der CDU bis hin zur Linkspartei. Teile des gesellschaftlichen Juste Milieus behandeln das demokratische Israel als Paria der Staatengemeinschaft, obwohl der jüdische Staat das einzige UN-Mitglied ist, dem mit der Vernichtung seiner Existenz gedroht wird.

An dieser Ausgrenzungskampagne haben sich im vergangenen Jahr auch Vertreter bzw. Sympathisanten der deutschen Sozialdemokratie beteiligt. Beispielhaft sei an den Apartheid-Vergleich von Parteichef Sigmar Gabriel ((Israels Palästinenserpolitik: Gabriel erntet Kritik nach Apartheid-Vergleich. In: Spiegel Online, 15.3.2012 (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gabriel-vergleicht-israels-palaestinenser-politik-mit-apartheid-regime-a-821601.html).)) und an das „mit letzter Tinte“ verfasste Israel-„Gedicht“ von Günter Grass ((Günter Grass: Was gesagt werden muss. In: Süddeutsche Zeitung, 10.4.2012 (http://www.sueddeutsche.de/kultur/gedicht-zum-konflikt-zwischen-israel-und-iran-was-gesagt-werden-muss-1.1325809).)) erinnert.

Umso bemerkenswerter ist es, dass die Bundes-SPD auf die Idee gekommen ist, dem Staat Israel zum 65. Geburtstag mit einem besonderen Geschenk zu gratulieren. In einem Schreiben von Andrea Nahles und Christian Lange an die Mitglieder und Sympathisanten der deutschen Sozialdemokratie heißt es u. a.: „Am 16. April 2013 feiert Israel seinen 65. Geburtstag. Das ist auch für uns Sozialdemokraten ein Freudentag, schließlich waren es wir, die die deutsch-israelischen Beziehungen mit auf den Weg gebracht haben. Wir haben lange darüber nachgedacht, was wir anlässlich dieses erfreulichen Ereignisses machen können. Kann man einem Staat überhaupt etwas zum Geburtstag schenken? Ja, man kann: Wir wollen Israel einen Wald der SPD schenken und mit unserem Geschenk nicht nur zur Aufforstung des Landes beitragen, sondern auch ein Zeichen der Verbundenheit setzen, das für lange Zeit Bestand haben wird. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, dass wir den Wald der SPD schon bald pflanzen und einweihen können. Wir müssen mindestens 5000 Bäume pflanzen, doch wir sind uns sicher, dass wir SozialdemokratInnen mehr können!“ ((Vgl. die Hauptspendenseite „Wald der SPD“: http://spd-wald.jnf-kkl.de/?neuer-spendenanlass-490.))

Die SPD hat als Kooperationspartner für ihre Aufforstungsaktion den traditionsreichen Jüdischen Nationalfonds (JNF) gewonnen. Der JNF hat zwischen 1901 und 1948 für einwandernde Juden den Kauf von Land im osmanischen und dann britischen Palästina organisiert – mit Unterstützung von Spendern aus Europa und Amerika. Seit der Gründung Israels ist der JNF mit der Kultivierung des Landes und der Anpflanzung von bis heute ca. 260 Millionen Bäumen betraut. Dabei wurden zahlreiche Sümpfe trockengelegt sowie Wüstenstriche und Felslandschaften erschlossen. Obwohl die SPD ihren Geburtstagswald weder in der Westbank noch auf dem Golan anlegen möchte, sondern im Kernland Israels –  in der dünn besiedelten Negev-Wüste –, stößt die Geschenkidee nicht überall auf Gegenliebe. Innerhalb und außerhalb der Partei formieren sich Kritiker, denen jede freundliche Geste gegenüber Israel per se verdächtig ist. Der JNF betreibe „im Schatten deutscher Bäume“ […] „Landraub“ und unterstütze „ethnische Säuberung“, heißt es vollmundig in antizionistischen Aktivistenkreisen. Die Verunsicherung ist groß und so findet die Spendenkampagne der SPD bislang nur eine verhaltene Resonanz: Bis heute (Stand: 20.1.2013) konnten etwas mehr als 6.000 Euro eingespielt werden – benötigt werden aber mindestens 50.000 Euro.

Auch die „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“ lehnt das sozialdemokratische Geburtstagsgeschenk vehement ab. Vor kurzem veröffentlichte die „Stimme“ eine Unterstützerliste gegen den SPD-Wald, die in vielerlei Hinsicht aufschlussreich ist – ein Who‘s Who von Menschen, die dem Staat Israel in inniger Feindschaft verbunden sind. Wir wollen fair sein: Hannelore und Henning Kroymann aus Düsseldorf z. B. räumen ein, dass „die ‚Bewaldung‘ des Negev […] nicht, wie die U-Boote, den Weltfrieden unmittelbar“ bedroht. Was aber stört die internationale Allianz arischer „Israelkritiker“ und „kritischer Juden“? Nachfolgend die Stimmen einiger Unterzeichner, die differenziert argumentieren, kritische Vergleiche anstellen und an der Grenze zum Ressentiment manövrieren. Das hat aber nichts mit Antisemitismus zu tun, nicht wahr? (Rechtschreibung wie im Original):

„Siegmar Gabriel hatte kürzlich mit vollem Recht bei seinem Besuch in Hebron die dortigen Verhältnisse mit der seinerzeitigen Apartheitspolitik Südafrikas verglichen und wurde prompt von der mächtigen Israel-Lobby zurückgepfiffen.“
(Hannelore und Henning Kroymann, Palästina-Friedenstiftung Rachel Corrie, Düsseldorf)

„Aus globaler Sicht ist ein Zusammenhalt der Menschen gefordert, um unseren Planeten zu erhalten. Die israelische Politik untergräbt gerade dieses mit dem unsäglichen Argument als ‚auserwähltes Volk‘ dazu legitimiert zu sein.“
(Regine Koch-Bah aus Fellbach)

„Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass im Generalgouvernement des NS-Staates die ‚kulturelle Raumentwicklung‘ eine große Rolle bei Umsiedlung, Vertreibung und Vernichtung der ansässigen jüdischen Bevölkerung in Osteuropa gespielt hat. Es war eine Strategie der Nazis unter dem Vorwand der Landschaftspflege eine ‚deutsche Kulturlandschaft‘ zu etablieren, die eben auch ethnisch umgestaltet werden sollte. Bei Vergleichen dieser Art bin ich persönlich sehr zurückhaltend, da Vergleiche immer hinken – gerade zwischen Systemen. Als angehender Soziologe bin ich mir aber darüber bewusst, dass Merkmale eines demokratischen Staates oder eben eines faschistischen Staates in der Geschichte in vielfältigen Spielarten zum Vorschein kommen.“
(Philipp Gliesing von der Linksjugend [‘solid] Saale-Orla, Pößneck)

Einmal mehr droht das Bonmot des Schriftstellers Oskar Panizza die Realität einzuholen: „Der Wahnsinn, wenn er epidemisch wird, heißt Vernunft.“

33 Kommentare

  1. Gerald

    Stimmt alles. Mein Großvater ist ein Stalin-Opfer und hat sein Leben in Sibirien verloren.

    Wenn sich ein Deutscher und ein Russe in 2013 über sowjetische Zeiten unterhalten, wird ihn der Russe nicht abwertend (nach meinen Erfahrungen jedenfalls) als Anti-Russisch oder anti-stalinistisch oder als Hetzer beschimpfen.
    Er darf aber getrost über deutsche Grausamkeiten während des Krieges den Finger darauf halten. Die Russen u. Russinnen stellten die größte Zahl an Opfern dar.

  2. Heron

    Artikel im spiegel von Elke Schmitter, sehr, sehr interessant und läßt nachdenklich werden und für mich ein Grund Die Brandung v. Walser ein zweitesmal unter diesem neuen Aspekt des Antisemitismus zu lesen; vllt. finde ich ihn dieses mal.
    Schön u. gut, aber Israel ist 1948 in eine neue Geschichtsschreibung geraten und hier entdecke ich die Unfähigkeit zum Trauern überhaupt nicht.
    Unterlassen Sie bitte fairness mit SS enden zu lassen! Ich finde es schmuddelig, es sei denn, es gehöre zu Ihrem Niveau.

  3. Heron

    Danke für die Hinweise auf Russland; das ist mir tatsächlich gestern beim Schreiben nicht mehr eingefallen, Sie haben durchaus Recht. Obwohl… es da einen Unterschied gibt, es geht um Rohstoffausbeutung und das Abstecken von Claims. Natürlich auch militärische Interessen.

  4. Ein kurzer, in der Sache mehr als zutreffender Beitrag, der Vieles nur angedeutet hat. Die organisierte Hetze gegen hierzulande tätige israelische bzw. jüdische Institutionen und Gruppen ist für mich mit das Abstoßendste, was ich in den letzten Jahren erlebt habe. Sich tarnender Antisemitismus der übelsten Sorte (oh, ich hör schon die Zwischenrufe: „Gibt es auch „nicht üblen Antisemitismus…).
    Diese antisemitischen Kampagnen tragen maßgeblich zu antisemitischen Übergriffen bei, bereiten sie propagandistisch und psychologisch vor. Ein aktuelles Beispiel:
    http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/15019

  5. Das Absichtliche Verschweigen von Tatsachen und Fakten um Israel Deffamieren zu koennen anhand zweier Beispiele woran wiederum Antisemitismus und Antiisraelismus zu erkennen ist.

    “ Fairness “ behauptet Russland betreibe keine Expansionspolitik weil angeblich Sibirien gross genug sei.

    Russland provoziert Japan im Streit um Inselgruppe

    „Seit Jahrzehnten fordert Japan von Russland die Rückgabe der südlichen Inseln des Kurilen-Archipels im Pazifik. Präsident Dmitrij Medwedjew hat jedoch andere Pläne.“

    „Die Sowjetunion hatte die Inseln 1945 besetzt und anschließend zu eigenem Hoheitsgebiet erklärt. Japan hingegen bezeichnet die Inseln bis heute als nördliche Territorien.“

    http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-11/russland-japan-kurilen

    Russland macht Ernst mit Nordpol-Anspruch

    „Anfang August hatten russische U-Boote publikumswirksam eine russische Flagge in den Meeresgrund am Nordpol gerammt. Doch jetzt will Moskau weg von reinen PR-Aktionen und liefert wissenschaftliche Argumente für den Anspruch auf den Nordpol. Das hat auch militärische Gründe.“

    http://www.welt.de/politik/article1203380/Russland-macht-Ernst-mit-Nordpol-Anspruch.html

  6. fairness
    24. Januar 2013 – י״ג בשבט תשע״ג at 00:49 · Reply

    Heron

    (Sie schreiben: Eine neue Studie bejaht diese Frage. Aber beim “Fall Walser” geht es um mehr: Er ist ein Beispiel für jene typische Trotzreaktion vieler Deutscher, die sich vom Opferstatus der Juden erdrückt fühlen”)

    Diese Studie ist von = Elke Schmitter Veroeffentlicht im siehe Link.

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41682527.html

  7. („Und ob ich links bin, können Sie gar nicht beurteilen. Heute habe ich ein Interview im Deutschlandradio mit Dr. Moshe Zimmermann gehört, der war so klar im Kopf, um die Nethanjahu-Regierung als rechts-radikal zu bezeichnen.“)
    „fairness 23. Januar 2013“

    Politische Position von Moshe Zuckermann

    Zuckermann gilt als Kritiker der israelischen Politik und Gesellschaft. Er steht politisch links ….

    http://de.wikipedia.org/wiki/Moshe_Zuckermann

  8. Wieder ein Beispiel von extremen Antisemitismus und Judenhass der an das dritte Reich erinnert.

    orginal Satz von ( fairneSS 23.01.2013)
    (“ Das ist der Grund, weshalb viele aufrichtige Deutsche mit Israel ständig hadern.“)

    • Der Satz soll ein Beweis für „extremen Antisemitismus und Judenhass“ sein? Hiob hat bekanntlich mit G“tt gehadert, war dennoch sehr g“ttesfürchtig.

  9. Heron

    Sie schreiben: Eine neue Studie bejaht diese Frage. Aber beim “Fall Walser” geht es um mehr: Er ist ein Beispiel für jene typische Trotzreaktion vieler Deutscher, die sich vom Opferstatus der Juden erdrückt fühlen“

    Heron, Sie betreten mal wieder Schleichwege, die unweigerlich beim Opferstatus in der Sackgasse enden; so argumentierten alle israelischen Regierungen, um tief unter den Teppich zu kehren, dass ihre Regierungen seit 1948 für viele neue Opfer gesorgt haben, auf israelischer Seite und auf palästinensischer Seite.
    Gucken Sie doch mal in die ZUKUNFT. Die Zukunft verlangt von Ihnen das Menschen- das Arbeitsrecht und das Wohnrecht der Palästinenser nach modernen Gesichtspunkten und da stört nationalistisches Denken und die Phrase, wir Israelis wachsen, wir brauchen neue erschlossene Industriegebiete und wir wollen „preisgünstiges Wohnen“, um die Sozialproteste der israelischen Bevölkerung zum Stillstand zu bringen und die finden wir nur in Westjordanland. Wenn die PA uns das nicht freiwillig räumt, holen wir die Armee und ihre Panzer/Bulldozer deutschen Profiles und überrollen wieder alles und die Welt? die kann uns mal.. Denen präsentieren wir eine Version von Opfern, die PA sind ja wieder schuld, weil sie vllt. keine Verhandlungen haben wollen? Oder Verträge platzen lassen, oder der Iran… oder irgendetwas wird sich doch finden lassen um Opfer sein zu können.

  10. Heron

    Grosser im Wortlaut, aus Lizas Welt:
    „Es ist nach wie vor so, dass sich Deutsche zu allem Möglichen kritisch äußern dürfen, aber nicht zu Israel. Menschenrechtsverletzungen anderswo anprangern – kein Problem! Mit Blick auf Israel aber kommt das nicht infrage. Ich finde das zutiefst schockierend. […] In diesem Punkt stehe ich hinter Martin Walsers Kritik an der Auschwitz-Keule. Ja, ich sehe diese Keule, die ständig gegen Deutsche geschwungen wird, falls sie etwas gegen Israel sagen. Tun sie es trotzdem, sagt die Keule sofort: ‚Ich schlage dich mit Auschwitz.’ Ich finde das unerträglich.“ (Alfred Grosser)
    Heron, wenn Sie das Zitat meinten.

    Und ob ich links bin, können Sie gar nicht beurteilen. Heute habe ich ein Interview im Deutschlandradio mit Dr. Moshe Zimmermann gehört, der war so klar im Kopf, um die Nethanjahu-Regierung als rechts-radikal zu bezeichnen. Den Link schicke ich Ihnen auch gerne, wenn Sie möchten.
    Mich irritiert seit vielen Jahren dieses Phänomen: Zum Glück – und das sage ich keineswegs sarkastisch sondern ehrlich, retten sich Juden aus Deutschland, die wissen, was Faschismus anrichtet – und werden in Israel zu Besatzern palästinensiches Landes? Das ist so, als ob Sie mir erzählen möchten, 1+1 = 5.
    Das ist der Grund, weshalb viele aufrichtige Deutsche mit Israel ständig hadern.

    Ich hadere mit dieser Seite schwer:

    http://heplev.wordpress.com/erste-sahne-andere-2/gefahrlich-unterschatzt-und-verharmlost/

    Ich wiederhole das so lange, wie es in die Köpfe eingeht: dort sind, nach letzter Zählung > 297 < Personen aufgeführt, die als hofierte Hetzer gelten. Alfred Grosser, Moshe Zimmermann, Journalisten, Pastoren, Schriftsteller, die wagten, gegen die Israelische Politik zu publizieren, den Mund aufzumachen.

    Und Gerald spricht von einziger Demokratie im Nahen Osten (damit hat er nicht ganz Recht) und
    hofierte Hetzer: http://heplev.wordpress.com/erste-sahne-andere-2/gefahrlich-unterschatzt-und-verharmlost/

    will mir was von Rede- und Denkfreiheit erzählen, die ja schon in Deutschland von heplev mit Listenführung bestraft wird?

    Karl Pfeifer: Ich teile Ihre Meinung über Ungarn. Was wäre aber, wenn Sie publizierten, dass in Ungarn diese unselige Liste (heplev) über "Meinungsfreiheit – unwillkommen" – die -Runde machen würde?

  11. das ist ein typischer Schwarz-Weiß-Maler-Artikel

    Wieso gibt es keine Schweiz-, Russland- etc. Kritik in Deutschland?
    na klar gibt es die:
    a) Schweiz: Diskussion in Sachen Scharzgeldkonten
    b) Russland: Merkel hat in einer Rede vor Putin und anderen Politikern klar gemacht, dass man mit Pussy Riot anders verfahren wäre
    c) Dänemark: da gibt es nichts zu kritisieren, sogar das Essen schmeckt

    das mit der Kritik an Israel verhält sich wie seinerzeit im Vietnamkrieg die Kritik an den Amerikanern: sie wurden (vom allen Nationen) kritisiert, die Sowjetunion aber nicht, obwohl zur selben Zeit dort die Menschenrechte mit Füssen getreten wurden.

    Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten, daher wird in allen westlichen Ländern ein höherer Maßstab an das Handeln angelegt. Das muss nicht automatisch schlecht sein – im Gegenteil !

    Wenn die Kritik aber mit Klischees einhergeht, dann wird Antisemitismus im Spiel sein.

    Grüße
    Gerald

    • Gerald

      Nein Gerald, das stimmt so nicht. Schröders lupenreiner Demokrat war früher beim KGB (im Ostsektor Berlin’s viele Jahre) und er wird kritisiert, die Schweiz ebenfalls, der Unterschied ist nur ein großer: beide Regierungen und ihre Bevölkerung betreiben seit 65 Jahren keine Expansionspolitik, Sibirien ist groß genug und wird erschlossen, wenn der Permaboden endgültig weg ist. Die Schweizer finden ihr Land auch groß genug und sind säkular- und waren immer schon neutral. Der Vientnamkrieg war der amerikanische Krieg gegen den Kommunismus und damals herrschte der kalte Krieg und Waffen hat man gegenseitig auf sich gerichtet mit gegenseitiger Propaganda. Bis die Russen entdeckten, dass man mit Handel und Wandel mehr Geld verdient als mit Krieg.
      Deutschlands (Regierung) ist eine der größten Waffenhändler und da kommt Israels Bedürfnis nach Waffen und das der Palästinenser, eben gerade richtig. Wäre das ab sofort unterbunden, wären beide Seiten gezwungen, sich – nur – mit Worten zu verständigen. (Alles ein bißchen vereinfacht dargestellt).

    • @Fairness

      Zu Russland: war doch agressiv, die Sowietunion war ein Völkergefängnis, auch im Aussenverhältnis (z.B. Ungarn 1956)
      Der Kommunismus funktioniert so lange, bis alle Gebäude und Maschinen wirtschaftlich verbraucht sind, also rd. 50 Jahre.
      Dann klappt alles zusammen. Das haben die Russen erkannt und rechtzeitig zur Globalisierung umgestellt.

      Zur Schweiz: da hab ich meine Probleme! Die machen seit 100 Jahren Geschäfte mit Diktatoren. bitte denke an das Zahngold aus Auschwitz, das sie den Nazis abgenommen haben und eingeschmolzen haben. Ein schönes Land, alles so sauber…..

  12. Niemand protestiert, niemand kümmert sich um die palästinensischen Flüchtlinge aus Syrien, die im Libanon Asyl suchen und gezwungen sind zu 20 in einem Zimmer zu leben.
    Wenn man Juden nicht beschuldigen kann, „dichtet“ Günther Grass nicht, Augstein ist auch still. Und Araber regen sich auch nicht auf, wenn man nicht Israel beschuldigen kann.
    http://www.maannews.net/eng/ViewDetails.aspx?ID=558493

    • Lieber Karl Pfeifer, jetzt bin ich aber echt überrascht. Die ohne Anführungszeichen palästinensischen Flüchtlinge sind jetzt Palästinenser? Spannend, spannend!

  13. Von Linke Antisemiten eingebrachte Referenzen

    Haltung zu Israel von Professor Alfred Grosser

    Grosser ist bekannt als Gegner der israelischen sowie zum Teil auch der französischen Regierungspolitik.

    Seit einigen Jahren vertritt er die These, dass „Israelkritik“ in Deutschland nicht erlaubt sei und eine Keule gegen die Deutschen geschwungen werde, die sagen würde „ich schlage Dich mit Auschwitz“.

    Er bekräftigte damit ausdrücklich die Position und Formulierung Martin Walsers, die 1998 zu einem Eklat geführt hatte

    Wer ist Martin Walser ?

    Der ewige Flakhelfer

    „Ist Martin Walsers Gesamtwerk antisemitisch gefärbt?

    Eine neue Studie bejaht diese Frage. Aber beim „Fall Walser“ geht es um mehr: Er ist ein Beispiel für jene typische Trotzreaktion vieler Deutscher, die sich vom Opferstatus der Juden erdrückt fühlen. Von Elke Schmitter“

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41682527.html

    Und da schliesst sich wieder der Antisemitische Kreis

  14. Heron

    Immer wieder gerne…
    Hier eine Meinung vom 20.1.2013 von Professor Alfred Grosser aus dem „Interview der Woche“ im DLF zum Elysee-Vertrag:

    „“Nehmen wir den Fall Israel. 1980 gab es eine europäische Einheit um Israel zu sagen, ihr sollt nicht weiter so machen. In Venedig, das war ein großes Abkommen. Heute sagt niemand Israel irgendwas. Und das Letzte, was geschehen ist – das habe ich am Fernsehen mitbekommen – ist, dass Palästinenser Zelte aufmachen auf einem Boden der palästinensisch ist, zuerkannt worden ist als palästinensisch, und israelische Polizei schleppt die weg, damit Leute dort wohnen können, die Israeli sind, die geschützt werden und die eine Zweistaatenlösung unmöglich machen. Was sagt Europa? Was sagt die Kanzlerin? Was sagt Hollande? Niemand sagt etwas.““

    Text Ende

  15. Einige Beispiel von Linker Antisemitischer Hetz, Luegen und Deffamierungspropaganda gegen den Staat Israel in Oeffentlichen Foren.

    „(in Palästina Land aufzukaufen, die auf dem Land befindlichen arabischen Pächter zu vertreiben „)

    („Bis zum sogenannten Unabhängigkeitskrieg im Jahr 1948“)

    („Auf die durch den Krieg ermöglichte Vertreibung“)

    („Zu einem der Hauptprofiteure dieses Raubzugs“)

  16. Die Sammelaktion der SPD für den JNF schockiert mich!

    Der JNF ist eine Kolonialorganisation, deren Aufgabe von Anfang an darin bestand, in Palästina Land aufzukaufen, die auf dem Land befindlichen arabischen Pächter zu vertreiben und es mit Juden zu besiedeln, um so die territoriale Grundlage für den jüdischen Staat zu schaffen.Bis zum sogenannten Unabhängigkeitskrieg im Jahr 1948 gelang es dem JNF eine Fläche von 936 Quadratkilometern unter seine Kontrolle zu bekommen. Auf die durch den Krieg ermöglichte Vertreibung von 750.000 Palästinensern folgte deren Enteignung durch den israelischen Gesetzgeber. Zu einem der Hauptprofiteure dieses Raubzugs wurde der JNF, der dem Staat den Grossteil des geraubten Landes abkaufte, so dass der JNF heute rund 2.500 Quadratkilometer, rund ein Achtel der der Landfläche Israels kontrolliert.

    Immer wieder zerstören Bulldozer des JNF das Dorf Al Arakib im Negev. Die Ursprünge von Al Arakib gehen weit in die osmanische Zeit und vor die Anfänge der zionistischen Bewegung zurück. Die BewohnerInnen, die Al Okbi, lebten als Bauern von den Erträgen ihres Landes, unbehelligt von den Türken und der englischen Mandatsmacht. Eine Studie von Human Rights Watch (HRW) bestätigte, dass die beduinisch-palästinensische Bevölkerung des Negev vor dem Jahr 1948 eine sesshafte Lebensweise entwickelt hatte (Land and Housing Rights Violation in Israel’s Unrecognized Villages, HRW 2008). Gute Infos gibt es hier: http://jnf-machenschaften.de/jnf-negev.htm

    kopiert von Asmacher vom 28.12.2012
    und es trifft genau meine Ansicht.

    http://www.spd.de/mobilespd/kategorie
    hier der Link: /%3bjsessionid=03A478215C8609E89041604DD8EED8B7?mid=82724

    Niemand soll mir vorwerfen, ich hätte „von allem gewußt und nichts dazu geschrieben oder gesagt“

  17. Dieser Artikel zeigt im Grunde nur, dass in der SPD sowohl Israelfreunde als auch Palästinenserfreunde vorhanden sind.
    Für den Aussenstehenden ist es schon wichtig, wie sich die Partei weiterhin entwickelt.

  18. @eddy
    Hier weiteres hochwissenschaftliches Material für Sie…
    http://www.youtube.com/watch?v=Bb7n7QCybEg und vergessen Sie nicht die vom Mossad betriebene Rundfunkstation auf der Venus – die bringt uns noch alle um. Aber mal im Ernst…
    In dem Artikel geht es um soziokulturelle Phänomene in Deutschland, anstatt sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen werfen Sie gleich einen Stein, indem Sie das Thema wechseln und soziale Probleme in und um Israel hervorzaubern – sozusagen als Totschlagsargument ja ihr, ihr habt überhaupt kein Recht nur irgendwelche Kritik zu üben schaut mal her wie schlecht ihr seid. (Nebenbei werden diese Themen sehr wohl behandelt, aber eben nicht in diesem Artikel)
    Andere Frage: Wäre es Ihnen lieber in diesem Forum würde jeden Tag stehen, wie schlecht doch alles in Israel ist und wie gut dagegen es hier in D war und jetzt erst recht ist? Haben Sie schon mal darüber nachgedacht1), wieso viele Deutsche bei berechtigter Kritik mit Totschlagsargumenten bis hin zu Schlimmerem (persönliche Angriffe) kommen anstatt erst mal darauf einzugehen und sich bewusst und pragmatisch damit auseinanderzusetzen? Kleine Hausaufgabe – und als Bonus dazu erklären Sie uns in der nächsten Stunde, warum ein Richter der Holocaust Opfern geholfen hat, rausgemobbt wurde? Vergl:

    http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiofeature/ghettorenten-holocaustueberlebende-rentenanspruch-renesse102.html

    @ente, lesen Sie 1)

    • Ganz einfach..
      Ein Richter ist kein Hilfsinstitut, sondern ein Rädchen im Justizbereich. Er soll niemandem helfen sondern Recht sprechen. Und dies völlig unabhängig von seinen persönlichen Gefühlen. wenn er helfen will, soll er sich beurlauben lassen und Sozialarbeiter werden.
      Justitia ist blind. Einer der Gründe hierfür ist, sie stellt sich nicht perse auf eine Seite und beugt das Recht iun diese Richtung. Auch wenn das heist, dass ein Kinderschänder auch Rechte hat und ein Holocaustopfer nur die Rechte, die jeder andere auch hat.

    • @Dave: Also sind das nun schlechte Bäume? Weil Gabriel den verblödeten Apartheidsvergleich gebracht hat? oder weil die Leserbriefschreiber von der berühmten „jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“, deren Zusammenhang mit der Ãœberschrift ich nicht erkenne, (und deren Nahostbegriff doch recht eingeschränkt betrachtet werden sollte) dagegen sind? Es könnte natürlich sein, daß der SPD Sympathisant Grass den Bäumen seine Gedichte vorgelesen hat und diese sich dann als fünfte Kolonne weigern anzugehen. Vielleicht versucht uns Kloke auch zu sagen, daß er den JNF als gut oder böse oder was auch immer findet, oder daß dieser nicht mit der SPD zusammen arbeiten darf, oder umgekehrt. Oder wie oder was?

      (Als alter Sozi erschrecke ich über mich selbst, diese Schnapsidee auch noch zu verteidigen, aber dieser hingehunzte „Artikel“: „Es mehren sich die Anzeichen, dass Israel, das auch wegen Auschwitz existiert und wegen derer, die damals wegschauten, systematisch delegitimiert und dämonisiert wird.“ mit der Idee von ein paar Bäumchen und der SPD zu verbinden, ist in meinen Augen unter dieser Ãœberschrift zum Kotzen.)

    • @Dave
      Glückwunsch Sie haben das Thema eiskalt verfehlt.
      Ich erinnere mich an einen Artikel auf hagalil das dieses Thema thematisiert hat… http://test.hagalil.com/2010/07/29/beduinen/
      und an einen anderen Artikel, was ebenfalls auf hagalil erschienen ist, woraus zu lesen war das an der Stelle auf den die Beduinen gelebt haben, der sogenannte „deutsche Wald“ gepflanzt werden soll.

      Und mich blind als jemanden mit antisemitischen totschlagargumenten abzustempeln, wobei sie micherst recht nicht persönlich kennen, finde ich eher peinlich.

      schönen tag noch.

  19. Die Idee, als Geburtstagsgeschenk, an Israel einen Wald zu schenken, finde ich einfach gut. Mit einer Spende an die Initiatoren schließe ich mich diesen Glückwünschen gerne an. Möge diesem leidgeprüften Lande endlich Frieden und Sicherheit zuteil werden.

    Viel Glück Israel!

    Manfred H. Hofmeister

  20. Manchesmal freue ich mich, mit völlig sinnfreien Artikeln meine Zeit zu verplempern. Dann versuche ich mir vorzustellen, was den Autor wohl getrieben hat. Alkoholexzesse, Langeweile, Ärger mit der Freundin oder mal gegen einen Baum gefahren?

    Vielleicht will er uns aber auch nur sagen was er so Alles liest und verbindet, aber so richtig weiß ich nicht was daran interessiert.

    Wahrscheinlich kapiere ich aber einfach nicht den Hintergrund. Bin für Hilfestellungen sehr dankbar!

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