Das Denkmal der grauen Busse

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Das Denkmal der grauen Busse- deutschlandweit erinnert es an die im Rahmen der „Aktion T4“ (benannt nach der Berliner Tiergartenstraße 4, in der sich die Zentrale zur Leitung der Ermordung behinderter Menschen befand) systematisch organisierten Morde an rund 70.000 psychisch kranken und geistig behinderten Menschen im Deutschen Reich. Im Oktober 1939 gab Adolf Hitler in einem auf den 1.9.1939 zurückdatierten Schreiben den Auftrag zu der als „Euthanasie“ bezeichneten Tötung von „lebensunwertem Leben“…

Das Denkmal besteht aus zwei 70 Tonnen schweren Betonbussen, modellgleiche Nachgüsse der Transportfahrzeuge der sogenannten „Gemeinnützigen Krankentransport GmbH“ (Gekrat), mit denen Psychiatriepatientinnen und –patienten in die Tötungsanstalten deportiert wurden. Die Künstler Horst Hoheisel und Andreas Knitz entschieden sich bewusst für den Bus als Symbol für das Werkzeug der Täter. Das Zitat „Wohin bringt ihr uns?“ – die überlieferte Frage eines Patienten, ist dem Denkmal beispielhaft eingeschrieben.

2006 wurde das Denkmal für die „Euthanasie“-Opfer in der ehemaligen Heilanstalt Weißenau in Ravensburg errichtet. Einer der beiden begehbaren Betonbusse steht noch heute an der „alten Pforte“ der „Weißenau“ und blockiert somit dauerhaft das historische Tor, aus dem die Todesbusse der „Aktion T4“ das Gelände der Heilanstalt verließen. Ein weiterer grauer Bus wechselt als mobiles Denkmal seine Standorte und markiert deutschlandweit Orte der Tat, Orte der Opfer und Orte der Täter. Zu den Stationen gehören bis heute die Städte Ravensburg, Berlin, Brandenburg/Havel, Stuttgart, Heilbronn, Neuendettelsau, Pirna und Köln.


Denkmal-Bus in der Alten Pforte Weißenau
Der Denkmal-Bus steht hier seit November 2006 fest installiert. Ein zweiter baugleicher Beton-Bus wechselt seinen Standort über die Jahre.

Das Denkmal in Köln

Vom 1.9.2011 – 18.4.2012 macht das Denkmal der grauen Busse Station in Köln. Mit der Aufstellung vor dem Landeshaus des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) verortet dieser als Nachfolger des Provinzialverbandes Rheinland den Massenmord an fast 10.000 Psychiatriepatientinnen und –patienten aus dem Rheinland während der Zeit des Nationalsozialismus und bekennt sich zu seiner Vergangenheit.

1939 lebten im Rheinland knapp 24.000 Menschen in psychiatrischen Einrichtungen, fast die Hälfte von ihnen in den sieben Heil- und Pflegeanstalten des Provinzialverbandes.

Bereits im Frühjahr 1940 mussten fast 1.700 Patientinnen und Patienten der Rheinischen Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau bei Kleve einem Marinelazarett weichen, für die Mehrzahl endete der Transport in der sogenannten „Tötungsanstalt“ in Grafeneck. Mindestens 1.951 Menschen kamen allein im Rahmen der „Aktion T4“ ums Leben.


Deportation von Patienten aus Liebenau [ca.1940]
Dieses Foto wurde, wie die wenigen anderen bekannten Aufnahmen der »Aktion T4«, heimlich und unter großer Gefahr für den Fotografen aufgenommen. So weit bekannt, waren die Fotografen Personal, Ärzte oder Geistliche, die das Unfassbare dokumentierten. © Stiftung Liebenau

Ab Frühjahr 1941 fuhren die grauen Busse auch durch das Rheinland, die Fahrt endete immer in Hadamar, wo die Patienten sofort nach ihrer Ankunft mit Giftgas ermordet wurden.

Nach Protesten der Bevölkerung, u.a. durch den Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen, wurde das Mordprogramm im August 1941 zunächst abgebrochen, ab 1942 aber fortgeführt. Auch nach der „T4-Aktion“ starben in den psychiatrischen Anstalten der Rheinprovinz tausende Menschen an vorsätzlicher Unterernährung und falschen Medikamentengaben. In der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Grafenberg, heute  LVR-Klinik Düsseldorf, stieg die Sterberate von ursprünglich 6,6 Prozent auf 20,8 Prozent im Jahr 1944.

In der Provinzialanstalt Langenfeld-Galkhausen lebten von den 1940 bis 1943 knapp 1.400 Patienten 1944 noch 677. In der Heil- und Pflegeanstalt Johannistal zu Süchteln, heute LVR-Klinik Viersen, umfasste die Zahl von über 1.100 NS-Opfern mindestens auch fast 100 behinderte Kinder aus der angegliederten Kinderfachabteilung Waldniel, die durch Schlafmittel getötet wurden. Die verantwortlichen Anstaltsärzte der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalten unterstützten aktiv die „Euthanasie“-Politik der Nationalsozialisten. Nur wenige der beteiligten Ärzte wurden nach dem Krieg zur Rechenschaft gezogen.

Der LVR hat in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Vogelsang ip und der Stadtbibliothek Köln/ Germania Judaica ein umfangreiches Rahmenprogramm zur Projektbegleitung entwickelt. In Vorträgen und Lesungen wird das Thema „Euthanasie und Gedenken“  vertiefend aufgegriffen und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.

Rahmenprogramm

Freitag, 27.1.2012, 11 Uhr

Das Denkmal der grauen Busse – Transport der Erinnerung
Vortrag von Dr. Horst Hoheisel und Andreas Knitz im Rahmen der Gedenkfeier des LVR für die Opfer des Nationalsozialismus
Ort: Horion-Haus des LVR,
Hermann-Pünder-Straße 1, Köln-Deutz

Donnerstag, 9.2.2012, 19 Uhr

Das Verhalten der konfessionell gebundenen Einrichtungen zu den Psychiatrie-Morden
Dr. Uwe Kaminsky, Ruhr-Universität Bochum
Ort: LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler, Äbte-Saal

Donnerstag, 15.3.2012, 19 Uhr

Formen der Erinnerung: Kunst und Gedenken an Orten der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde
Prof. Dr. Stefanie Endlich, Berlin
Ort: NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln,
EL-DE-Haus, Appellhofplatz 23-25, Köln

Donnerstag, 29.3.2012, 19 Uhr

Die Transportkinder aus Bonn – Kinder-und Jugendeuthanasie im Nationalsozialismus
Linda Orth, LVR-Klinik Bonn
Ort: vogelsang ip, Forum Vogelsang, 53937 Schleiden

Mittwoch, 18.4.2012, 16 Uhr

Verabschiedung des Denkmals und Übergabe an die Stadt Zwiefalten
Ort: Landeshaus des LVR, Kennedy-Ufer 2, Köln-Deutz

Vertiefende Informationen zum Projekt finden Sie auf der folgenden Website: www.dasdenkmaldergrauenbusse.de

7 Kommentare

  1. tja mfb lassen sie mich mal sehen ob Sie recht haben!

    Also der Hauptartikel ist aus der Zeit des dritten Reiches als der deutschen Nazi Zeit und beschreibt die Ermordung Unschuldiger Menschen.

    Danach habe ich einen Artikel gepostet das es in dem heutigen deutschland immer noch Nazis gibt und deutsche mit Geld die die Nazi Finanzieren und das es einen Menschen in deutschland gibt der diese Nazi Freunde Öffentlich macht.

    Der zweite Post von mir handelt davon das wieder Nazis Jugendliche für die Nazi Ideologie anwerben wollen für die gleiche Ideologie die wie im Hauptartikel beschrieben Unschuldige Menschen Ermorden lies.

    Alle drei haben ein Grundthema und das sind die Nazis ! Das bringen Sie nicht zusammen ?

    Da gibt es ja eigentlich nur zwei Möglichkeiten : 1. Sie sind selber ein Nazi
                                                                       2. oder Sie sind selber ein Nazi

    Wenn du nicht so ein Hohlkopf wärest, könntest du dich ja darum bewerben, hier eigene Themen/Diskussionen zu erstellen.“
    Sie sollte sich nie darüber Beschweren wenn Sie mal  Beleidigt werden. 
     

  2. @BZ,

    ich hab ja schon gemerkt, dass Denken dir schwer fällt.
    Aber öqnnst du dich nicht mal bemühen, wenigstens ab und zu beim Thema zu bleiben?  
    Du spamst hier jedes Thema zu mit Beiträgen, die absolut nochts mit dem Thema zu tun haben.

    Wenn du nicht so ein Hohlkopf wärest, könntest du dich ja darum bewerben, hier eigene Themen/Diskussionen zu erstellen.

  3. Wie Rechtsextreme im Internet Jugendliche ködern

    Montag, 2. Januar 2012 01:58

    „Woran denkt Ihr, wenn Ihr das Wort Neonazi oder Rechtsextremismus hört? An große Männer mit Springerstiefeln, Lederweste und schwarzer Hose? Meistens mit kahl rasiertem Kopf? An so etwas denken wohl die meisten Leute zuerst. Doch so leicht ist es nicht, denn Menschen mit dieser Gesinnung kann man nicht immer an ihrem Outfit erkennen. Und sie haben oft beruflich gute Positionen. Manchmal sind auch Rapper oder sogar Polizisten Neonazis.“

    „Es ist nicht so einfach, solchen Leuten ihr Denken auszureden. Ihr sagt sicher: „Warum verbietet man die NPD nicht einfach?“ Darüber diskutieren die Politiker gerade wieder intensiv. Doch was würde das nützen? Vielleicht würde ein Verbot sogar Gefühle der Ãœberlegenheit bei Leuten mit rechtsextremen Gedanken hervorrufen. Aber man kann ja klein anfangen. Und zum Beispiel mit dem Internet beginnen. Vielleicht seid auch Ihr bei Facebook, Jappi oder anderen sozialen Netzwerken angemeldet. Das sind auch Plattformen, auf denen Neonazis versuchen, Jugendlichen auf versteckten Wegen den Kopf zu verdrehen. Die „Amadeu- Antonio-Stiftung“ jedenfalls will dagegen vorgehen und hat ein neues Projekt namens „no-nazi.net – für soziale Netzwerke ohne Nazis“ gestartet. In vielen Netzwerken haben sie eine Seite, die sich „no-nazi.net“ nennt. Dort wenden sie sich besonders an 13- bis 18-Jährige, die viel Zeit online verbringen. Hier wollen sie mit Jugendlichen diskutieren. Sie wollen Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Hass entgegentreten und dafür Jugendliche gewinnen.“

    http://www.morgenpost.de/schueler/article1869700/Wie-Rechtsextreme-im-Internet-Jugendliche-koedern.html

  4. Anonymous outet rechtsextreme Sympathisanten im Web

    Die Hackergruppe Anonymous hat zu einem Schlag gegen die rechte Szene ausgeholt.

    „Die Mitglieder der Hackergruppe Anonymous haben im Rahmen der „Operation Blitzkrieg“ zum Schlag gegen die rechte Szene ausgeholt. Im Rahmen der Operation wurden diverse rechte Websites erfolgreich angegriffen und waren vorübergehend nicht erreichbar, darunter auch die Websites der NPD-Zeitung „Deutsche Stimme“ und die Websites mehrere NPD-Landesverbände.“

    „Auf einer eigens eingerichteten Website wurden kurz vor Neujahr dann auch noch die Namen von NPD-Spendern und Kundendaten rechts-orientierter Versandhäuser veröffentlicht, die zuvor gehackt worden waren. Auf Nazi-leaks.net hat die Hackergruppe Anonymous unter anderem über 410 Namen von NPD-Spendern veröffentlicht. Hinzu kommen einige tausend Datensätzen mit Kundendaten einschlägiger rechter Versandhäuser. Eine weitere Liste enthält Namen von Autoren, die für die rechte Wochenzeitung „Junge Freiheit“ tätig sind. Darunter sind auch einige durchaus prominente Namen. Auf dem Titelbild zu Nazi-Leaks.net ist ein Mann mit Anonymous-Maske zu sehen, der einen Mann mit NS-Uniform über das Knie legt.“

    http://web.de/magazine/digitale-welt/internet/14441296-anonymous-outet-rechtsextreme-sympathisanten-im-web.html

  5. Wie konnte eine so hoch entwickelte und Zivilisierte Kultur wie die deutsche so tief sinken.
    Einer der höchstentwickelten Kulturen in Europa zu der Zeit haben die schwächsten aller schwächsten der Nation die eigentlich dem Schutz und der Führsorge der Allgemeinheit unterstanden Brutal Ermordet und Vernichtet.

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