Fernsehtipps fürs neue Jahr

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Vom 01. bis 15. Januar 2012…

So, 1. Jan · 12:45-13:15 · BR
Heilige Reben – Das Weinland Israel

Das Heilige Land ist bekannt für seine Weine, schon die Bibel spricht über sie. Inzwischen gibt es in Israel wunderbare Spitzenweine, die international Preise gewinnen. Eine ganze Reihe von ‚Boutique‘-Weingütern ist entstanden. Auf dem Golan, in den jüdäischen Bergen, im Ela-Tal und auch in den besetzten Gebieten, im Westjordanland, landschaftlich wunderschön gelegen, sind die Weingüter schon rein optisch eine Augenweide. Der Film von Richard Chaim Schneider erzählt die Geschichte des Weins in Israel, zeigt die damit verbundene Kultur, erklärt, was koscherer Wein ist, und wie Reben und Know-How aus Europa und den USA Israel zu einem der wunderbarsten Weinanbaugebiete der jüngsten Zeit gemacht haben.

So, 1. Jan · 14:15-15:05 · WDR
Rückkehr ins Haus am Eaton Place, 2, Schleichendes Gift

Rachel Perlmutter, eine aus Deutschland emigrierte, jüdische Universitätsdozentin, wird als zweites Hausmädchen eingestellt. Ivy und sie müssen sich ein Zimmer teilen. Mr. Amanjit und Rachel freunden sich miteinander an. Er lernt ihre kleine Tochter kennen, die sie zu fremden Menschen in Obhut geben musste. Lady Persie und Spargo, der Chauffeur der Hallams, sind ein heimliches Liebespaar. Darüber hinaus teilen sie die Begeisterung für die faschistische Partei Englands und nehmen an einem Aufmarsch der Partei teil. Rachel und Mr. Amanjit sind unter den Gegendemonstranten und entdecken die beiden. Infolge der Aufregungen stirbt Rachel. Sir Hallam ist erschüttert über das Geschehene und erklärt sich bereit, die kleine Lotte in der Familie aufzunehmen. Lady Agnes hat allerdings wenig Verständnis dafür, zumal sie endlich ein Kind erwartet…

So, 1. Jan · 20:15-21:45 · BR-alpha
Erfolg (1/3)

München, Anfang der 1920er Jahre: Der liberale Museumsdirektor Martin Krüger hat sich unbeliebt gemacht. Seine Feinde hängen ihm einen Meineidsprozess an, der zu einer Verurteilung des Kunsthistorikers zu drei Jahren Zuchthaus führt. Dr. Martin Krüger, Kunsthistoriker und Direktor der Münchener Neuen Staatsgalerie, ist ein erfolgreicher Mann. Seit einiger Zeit hat er eine Beziehung mit der Grafologin Johanna Krain. Die Malerin und Zeichenlehrerin Anna Haider dagegen bemüht sich erfolglos um seine Zuneigung. Der Medizinalratswitwe Beradt ist das Bohèmeleben der „schamlosen Person“ Haider ein Dorn im Auge; sie bewirkt ein Disziplinarverfahren wegen Unzucht gegen ihre Untermieterin, beschuldigt Krüger der Beteiligung. Veranlasst vom Amtsrichter legt Krüger den Eid ab, kein Verhältnis mit Anna Haider unterhalten zu haben. Trotzdem wird Anna aus dem Schuldienst relegiert. Daraufhin erwirbt Krüger ihr Selbstporträt „Die nackte Lehrerin“ für eine ansehnliche Summe aus dem Ankaufsetat des Kultusministeriums. Während Martin Krüger und Johanna Krain zusammen in Spanien den Urlaub verbringen, begeht die verzweifelte Malerin Selbstmord. Nach München zurückgekehrt, steht Krügers Entschluss sofort fest: Er stellt das „unzüchtige“ Selbstporträt der Haider öffentlich in der Staatsgalerie aus. Auf diese Provokation hingewiesen, beruft sich Krüger auf seinen unkündbaren und mit allen Vollmachten ausgestatteten Vertrag. Eine Entlassung des weithin anerkannten Museumsdirektors und Kunsthistorikers käme einer Einbuße an Kunstprestige der Stadt München gleich. Trotzdem sinnt Kultusminister Flaucher darauf, dem ihm verhassten Direktor Krüger den Stuhl vor die Tür zu setzen, unterstützt von Justizminister Otto Klenk. Mithilfe des Taxichauffeurs Xaver Ratzenberger, der einen Meineid schwört, wird Krüger Meineid in Sachen Haider unterstellt. Krüger wird zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Johanna Krains Kampf um ein Revisionsverfahren beginnt. Sie lernt den Schweizer Schriftsteller Jacques Tüverlin kennen, der sich von nun an für Johanna Krain und den Fall Krüger interessiert.

Di, 3. Jan · 02:05-03:45 · 3sat
Der Vulkan

Die Witwe und Schauspielerin Marion von Kammer reist in den 1930er Jahren mit ihren Töchtern nach Zürich und wird von ihren Schweizer Bekannten wie eine Aussätzige behandelt, als sich herausstellt, dass die Familie nicht zum Vergnügen, sondern ins Exil gereist ist. Sofort fährt sie weiter nach Paris, wo sie ihrem Jugendfreund Martin Korella hilft, einen Schwarzsender gegen die Nazis zu betreiben. Ihre Schwester Tilly schreibt Marion aus Zürich: „Du kannst kämpfen, es ist eine Freude, dich kämpfen zu sehen. Aber ich kann nicht kämpfen“ und nimmt sich das Leben. Marion kämpft, für den Geheimsender, als Sängerin mit politischen Liedern, aber auch um ihren Freund Martin, der an der Liebe, an seinem Versagen als Dichter und schließlich am Heroin zerbricht. Und schließlich kämpft Marion gegen ihre Sympathie für den charmanten Walter Konradi, der in Wirklichkeit ein Gestapospitzel ist. „Der Vulkan“ ist Film von Ottokar Runze nach dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann unter anderen mit Nina Hoss und Meret Becker.

Mi, 4. Jan · 01:40-04:05 · SWR
Der Untergang

20. April 1945: Unaufhaltsam rückt die Rote Armee vor, in Berlin tobt der Häuserkampf. Hitler hat sich an seinem Geburtstag mit Generälen und Vertrauten im Führerbunker der Reichskanzlei verschanzt. Ständig treffen Hiobsbotschaften ein. Doch er gibt Durchhaltebefehle und entwirft hysterische Visionen vom Durchbruch der deutschen Armee. Während draußen Deserteure und gar Eva Brauns Schwager als „Verräter“ erschossen werden, ist aber auch Hitlers Entourage langsam in Auflösung begriffen. Als Hitler seinen Selbstmord vorbereitet, tut es ihm das Ehepaar Goebbels gleich; zuvor vergiftet Magda Goebbels eigenhändig ihre sechs Kinder. Vor seinem Suizid heiratet Hitler seine Geliebte Eva Braun … Erzählt werden die Geschehnisse aus der Sicht von Hitlers Privatsekretärin Traudl Junge, die ihren Chef verehrt und sich schließlich die Wahrheit über das Hitler-Regime eingestehen muss. Der kontrovers diskutierte Film von Produzent Bernd Eichinger und Regisseur Oliver Hirschbiegel beleuchtet die letzten Kriegstage im Führerbunker und versucht, dem Phänomen Hitler eine erklärende, menschliche Seite abzutrotzen. Mit Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara, Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Heino Ferch, Ulrich Noethen u. a. Die Münchnerin Traudl Junge (Alexandra Maria Lara) nimmt im November 1942 eine Stelle als Privatsekretärin Adolf Hitlers (Bruno Ganz) an. Die 22-Jährige weicht nun nicht mehr von der Seite des Diktators und folgt ihm im April 1945 in den Führerbunker der Berliner Reichskanzlei. Während draußen die Rote Armee vorrückt und die dezimierten deutschen Truppen im Häuserkampf aufreibt, bereitet Eva Braun (Juliane Köhler) im Bunker ein Fest zu Hitlers 56. Geburtstag vor. Bei dem Sektempfang bitten prominente Nazis ihren „Führer“, Berlin zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Doch von Kapitulation will Hitler nichts wissen. Mit Armeen, die nur in seiner Fantasie existieren, will er immer noch den „Endsieg“ herbeiführen. Als Reichsinnenminister Himmler (Ulrich Noethen) eigenmächtig mit den Alliierten verhandelt, lässt Hitler dessen Adjutanten Fegelein (Thomas Kretschmann), Eva Brauns Schwager, exekutieren. Albert Speer (Heino Ferch), Rüstungsminister, Lieblingsarchitekt und treuer Gefolgsmann, teilt dem Führer mit, dass er aus Rücksicht auf die Zivilbevölkerung den Befehl missachtet habe, dem Feind „verbrannte Erde“ zu hinterlassen. Erschüttert von diesem Vertrauensbruch, beginnt der Führer zu weinen. Als es keinen Ausweg mehr gibt, diktiert er Traudl Junge sein Testament und heiratet Eva Braun: Der Standesbeamte muss Hitler fragen, ob er Arier sei. Hitler lässt sich von Prof. Haase (Matthias Habich) den Gebrauch von Zyankali erklären und erteilt seinem persönlichen Adjutanten Günsche (Götz Otto) den Auftrag, seinen Leichnam zu verbrennen. Nach Hitlers Tod tötet Magda Goebbels (Corinna Harfouch) ihre sechs Kinder. Danach erschießt Goebbels (Ulrich Matthes), bis zuletzt glühender Verehrer Hitlers, seine Frau und dann sich selbst. Mit knapper Not entkommt Traudl Junge dem Inferno …

Mi, 4. Jan · 06:30-07:15 · BR
Deutsche Spurensuche in Bulgarien

2007 wurde Bulgarien Mitglied der Europäischen Union. Was verbindet die „Preußen des Balkans“ mit Deutschland? 1879 wird ein deutscher Prinz von der verfassungsgebenden Versammlung in Tarmovo zum ersten Fürsten Bulgariens gewählt: Prinz Alexander von Battenberg, ein Neffe des russischen Zaren. Acht Jahre später besteigt der junge Prinz Ferdinand zu Sachsen-Coburg-Gotha den Thron und nimmt den Titel „Zar von Bulgarien“ an. Nach der Niederlage an Deutschlands Seite im Ersten Weltkrieg muss Ferdinand zu Gunsten seines Sohnes Boris abdanken. Die Bulgaren bleiben ihrem Bundesgenossen treu. Zar Boris III. tritt 1941 auf Deutschlands Seite in den 2. Weltkrieg ein. Der Verbündete erhält dafür von Hitler Mazedonien und Thrakien. Doch der Zar hält immer eine gewisse Distanz zu den Nazis. So weigert sich Boris 1943 unter Druck öffentlicher Proteste 50.000 bulgarische Juden der NS-Vernichtungsmaschinerie auszuliefern. Kurz darauf stirbt der Monarch unter nicht geklärten Umständen.

Mi, 4. Jan · 16:00-16:30 · 3sat
Das etwas andere New York

Williamsburg ist New Yorks jüngstes Viertel. Fast alle, die dort leben, sind kaum älter als 40. Erst kamen die Künstler aus SoHo auf der Suche nach billigem Wohnraum. Heute sind es sogar Banker von der Wallstreet, die ans andere Ufer des East Rivers ziehen. Aber Williamsburg ist auch Heimat ultra-orthodoxer Juden. Über 60.000 Anhänger der Satmar-Bewegung leben dort. Deren Lebensgewohnheiten und die der jungen Avantgarde prallen in Williamsburg aufeinander. „Das etwas andere New York“ dokumentiert das spannungsreiche mit- und nebeneinander in dem boomenden Stadtteil Williamsburg.

Mi, 4. Jan · 21:35-23:30 · arte
Sophie Scholl – die letzten Tage

Basierend auf Interviews mit Zeitzeugen und den Original-Vernehmungsprotokollen der Gestapo inszenierte Marc Rothemund nach dem exzellenten Drehbuch von Fred Breinersdorfer das sensible Porträt einer außergewöhnlichen jungen Frau. München, Februar 1943. Die „Weiße Rose“, eine Widerstandsgruppe um die Geschwister Hans und Sophie Scholl an der Münchner Universität, druckt in einem kleinen Atelier heimlich Flugblätter gegen die Nazi-Diktatur. Am Vormittag des 18. Februar legen die beiden Studenten Flugblätter an ihrer Universität aus. Sophie lässt einen ganzen Stapel hinunter in den Lichthof regnen. Doch ein Hausmeister beobachtet die Geschwister und schlägt Alarm. Die beiden werden von der Gestapo verhaftet. Tagelang wird Sophie von dem Vernehmungsbeamten Robert Mohr verhört. Anfangs gelingt es ihr, den erfahrenen Kriminalisten zu täuschen. Dann aber gesteht ihr Bruder, die Flugblätter gedruckt und verteilt zu haben. Nun gibt auch Sophie zu, Mitglied der „Weißen Rose“ zu sein und bekennt sich offen zu ihren Idealen. Durch ihr Geständnis versucht sie, die anderen Mitglieder der „Weißen Rose“ zu schützen. Sophie weicht auch dann nicht von ihrer Überzeugung ab, als Mohr anbietet, ihr Leben zu retten. Am 22. Februar 1943 werden Hans und Sophie Scholl sowie ihr Kommilitone Christoph Probst wegen „Hochverrat, Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung“ angeklagt. Aus Berlin ist der berüchtigte NS-Richter Roland Freisler angereist, um den Schauprozess zu führen. Alle drei werden zum Tode verurteilt.

Mi, 4. Jan · 23:30-00:45 · arte
Mein Vater, mein Herr

Menahem wächst in einem ultaorthodoxen Viertel in Jerusalem auf. Sein Vater, Rabbi Abraham, nimmt die religiöse Erziehung seines Sohnes sehr ernst und betet regelmäßig mit ihm. Der kleine Menahem hingegen interessiert sich für ganz andere, nämlich profane Dinge, wie das Vogelnest vor dem Fenster oder die Tauschkarten vom Schulhof. Er denkt lieber darüber nach, ob Tiere auch eine Seele haben und beobachtet das Geschehen in den Straßen des Viertels sehr aufmerksam. Das jedoch sieht Rabbi Abraham gar nicht gern. In einem Wutanfall lässt er den kleinen Menahem die Tauschkarte zerreißen, die für ihn nur Götzenanbetung darstellt. Menahems Mutter, eine duldsame und zurückhaltende Frau, kann ihrem Sohn nur bedingt helfen, da sie gegen ihren Mann und seine strengen Erziehungsmethoden nicht aufbegehrt. Rabbi Abraham jedoch scheint blind geworden zu sein für die Bedürfnisse und Wünsche seines kleinen Sohnes. Die Lage verschlimmert sich dramatisch, als die Familie im Sommer ans Tote Meer fährt um Urlaub zu machen und sich dort ein schreckliches Unglück ereignet.

Do, 5. Jan · 22:35-23:03 · MDR
Alles koscher in Berlin?

Das jüdische Cafe Bleiberg in Berlin ist eine Art „Club der einsamen Herzen“. Unter den Fittichen von Manuela Hoffmann-Bleiberg und ihrem Mann Michael treffen sich dort alle möglichen tragikomischen Gestalten: die mongolische Köchin Ugi, der fromme Boris, der zum Judentum konvertiert ist, Chaim, Manuelas Cousin mit dem preisgekrönten Kaiser-Wilhelm Bart, Georg, der jüdische Gigolo im weißen Anzug, und Jossif, der beste Klezmermusiker von Berlin. Manuela und ihre Köchin Ugi halten das Café am Laufen, auch wenn Manuela immer mal wieder die Nerven durchgehen, sie über „irgendwelche negativen Strahlungen“ flucht und den Laden am liebsten dicht machen würde. Doch Ugi nimmt die Temperamentsausbrüche ihrer Chefin mit buddhistischer Gelassenheit. Boris, verfolgt nun – nach seiner Aufnahme ins Judentum – einen neuen Plan: Er will nach Israel auswandern. Schon jetzt fährt er einmal im Jahr für ein paar Wochen als Freiwilliger im Sanitätskorps der israelischen Armee. Dort sortiert er in Uniform mit 30 anderen, von denen die meisten amerikanische Rentner sind, abgelaufene Medikamente aus. Auch Gigolo Georg hat eine neue Leidenschaft entdeckt: „Freude bei anderen verbreiten“. Ohne dass es jemand weiß, kauft er Getränke für die Synagogengemeinde und stellt sie vor die Tür, denn „anonyme Wohltäter machen doppelte Punkte beim lieben Gott“. Wenn ihm die Philantropie zu langweilig wird, gibt er im weißen Anzug in Berliner Szenekneipen seine Bob Dylan-Imitationen zum Besten. Klezmermusiker Jossif spielt nicht nur im Café, sondern überall mit seiner Combo – wenn es sein muss, sogar am Shabbat, dem heiligen Ruhetag. Und das auch noch in einer Kirche! Ist das koscher? „Wohl kaum“, meint Jossif, „aber ich freu mich, wenn Nicht-Juden die jüdische Musik hören.“

Do, 5. Jan · 23:45-01:15 · RBB
Cato – Ein kurzes Leben im Widerstand

„Alle reden immer nur und keiner tut was!“, so empfand es Cato Bontjes van Beek. Sie hat etwas getan, hat sich im Widerstand gegen Hitler engagiert – aber zahlt auch einen hohen Preis. Sie ist 22 Jahre alt, als sie zum Tode verurteilt wird. Der Film erzählt das kurze Leben einer außergewöhnlichen Frau. Geboren 1920 in Fischerhude, bei Bremen, als Tochter der Ausdruckstänzerin Olga Breling und des Keramikers Jan Bontjes van Beek, erlebt Cato mit ihren Geschwistern Tim und Mietje eine unbeschwerte Kindheit. Die Freiheit dieses Lebens, ihre Bücher, die Diskussionen im Künstler-Haus machen sie zu einer selbstbewussten jungen Frau. Ihre große Leidenschaft war das Segelfliegen. 1938 zieht sie nach Berlin. Sie genießt die Großstadt, ist immer unterwegs, doch sie registriert auch Veränderungen. Als der Krieg beginnt wird sie aktiv. Mit ihrer Schwester hilft sie Kriegsgefangenen, die in S-Bahnzügen durch die Stadt gebracht werden. Die jungen Frauen stecken den Männern Zigaretten, Seife und Medikamente zu. Sie lernt Libertas Schulze-Boysen kennen. Diese und ihr Mann Harro sind Mitglieder einer „Widerstandsgruppe“, der später so genannten „Roten Kapelle“. Im Herbst 1942 wird Cato Bontjes van Beek, zusammen mit vielen anderen Mitgliedern der „Roten Kapelle“ verhaftet, vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt. Am 5. August 1943 wird sie in Berlin-Plötzensee enthauptet.

Fr, 6. Jan · 06:00-07:00 · arte
Klassikarchiv: Ivry Gitlis

An Virtuosität steht der französisch-israelische Violinist Ivry Gitlis den großen Geigern des 20. Jahrhunderts in nichts nach. Eindrucksvolle Konzertaufnahmen mit Werken von Tschaikowsky, Elgar und Wieniawski. ARTE zeigt Archivausschnitte aus den 60er Jahren, das den großen Geiger bei verschiedenen Aufführungen zeigt. So interpretierte er in einer Aufnahme aus dem Jahr 1965 mit dem Orchestre National de l’ORTF – dem damaligen französischen Rundfunkorchester – unter Francesco Mander Tschaikowskys „Violinkonzert D-Dur“, op. 35. Zusammen mit dem Pianisten Tasso Janopoulo spielte er 1962 „La Capricieuse“, op. 17, von Elgar und die „Polonaise Nr. 1 in D-Dur“, op. 4, von Wieniawski; ihre gemeinsame Interpretation von Wieniawskis „Capriccio-Valse E-Dur“, op.7, wurde 1968 aufgezeichnet.

Fr, 6. Jan · 20:20-21:45 · BR-alpha
Erfolg (2/3)

Johanna Krain kämpft weiter um Krügers Freilassung und Rehabilitierung, bestens unterstützt von dem Schriftsteller Jacques Tüverlin. Doch immer wieder gibt es Rückschläge. Der Gefangene Krüger nimmt die durch den Zuchthausdirektor Förtsch erschwerten Haftbedingungen zunächst gelassen hin. Er rechnet mit Freispruch und Rehabilitierung. Ingenieur Kaspar Pröckl, sein sozialrevolutionär eingestellter Freund, erreicht, dass der Großindustrielle Baron Reindl beim Justizminister Klenk einen Termin für Krügers Verteidiger Dr.Geyer arrangiert. Der Anwalt wird jedoch kurz vor diesem Termin nachts von Anhängern der NSDAP als „Judenschwein“ niedergeschlagen. Statt Geyer erscheint Johanna Krain beim Justizminister. Er schmettert ihren Antrag, das Revisionsverfahren einzuleiten, zynisch ab. Wutentbrannt beschließt Johanna, den Häftling zu heiraten, um ihren Kampf um Krüger vor den Behörden gesetzlich zu verankern. Auf einer Versammlung der Anhänger Hitlers in der Bierwirtschaft „Gaisgarten“ wird der meineidige Ratzenberger das Opfer einer politischen Stammtisch-Auseinandersetzung: Er wird erschlagen. Entschlossen, gesellschaftliche Beziehungen anzuknüpfen und über diese Einfluss auf die Regierung zu gewinnen, fährt Johanna ins winterliche Garmisch – in Begleitung Tüverlins. Auch Rechtsanwalt Dr. Geyer erscheint, um Johanna zu berichten, dass die Witwe Ratzenberger den Meineid ihres Mannes im Fall Krüger eingestanden hat. Aber auch das wird nach der pragmatischen Einschätzung Geyers kein Revisionsverfahren bewirken. Für den Fall Krüger ergibt sich ein kleiner Lichtblick: Auf Vermittlung des Kommerzienrats Hessreiter und dessen Freundin Frau von Radolny, trifft Johanna den bayerischen Kronprätendenten. Er schlägt ihr vor, sich unter Berufung auf seine Empfehlung an den „heimlichen Regenten in Bayern“, den blinden Bauernführer Dr. Bichler, zu wenden.

Sa, 7. Jan · 14:00-14:45 · 3sat
Hier war ich einmal zu Hause

Sie wurden gedemütigt, verfolgt, vertrieben, viele ihrer Familienmitglieder wurden ermordet. 70 Jahre nach der Flucht kommen neun österreichische Holocaust-Überlebende aus den USA, aus Israel, England, Argentinien und Australien zurück an die Schauplätze ihrer Kindheit – nach Wien: Otto Deutsch, Erika Freeman, Yosef Friedlander, Max Lerner, Kurt Löwy, Lucie und Peter Paul Porges, Gertrude Rothschild und Kurt Sonnenfeld haben das NS-Regime überlebt und wollen heute – an ihrem Lebensabend – zum einen ihre Geschichte weitergeben, damit „so etwas nie wieder passieren kann“, zum anderen dieses Kapitel ihres Lebens „abschließen“. Sie treffen dabei auf ein neues Österreich, auf Menschen, die zuhören und aus der Vergangenheit lernen möchten. Die Dokumentation „Hier war ich einmal zu Hause“ begleitet die neun Zeitzeugen nach Wien. Dort erzählen sie ihre ganz persönliche Geschichten – unmittelbar, authentisch und spürbar emotional. Sie reflektieren, was sie aus ihrem Schicksal gelernt haben und den nachfolgenden Generationen als „Vermächtnis“ hinterlassen möchten.

Sa, 7. Jan · 16:30-17:00 · HR
Mein Vater, der SS-Offizier

Wer kennt sie nicht, die Angst vor den dunklen Geheimnissen der Familiengeschichte? Margret Tilling-Rehder, 70 Jahre alt, und Bernd Sorge, 65 Jahre alt, haben sich auf eine heikle Spurensuche begeben. Ihre Väter waren bis 1945 SS-Offiziere. Über deren damalige Aufgaben und Taten durfte jahrzehntelang in der Familie nicht gesprochen werden. Margret Tilling-Rehder weiß, dass ihr Vater als SS-Obersturmbannführer in Krakau eingesetzt und auch mit Oskar Schindler befreundet war. Ihr Vater, so viel steht fest, hat geholfen „Schindler-Juden“ zu retten. Aber was hat er sonst in Krakau getan und gewusst – was hat er als SS-Mann zu verantworten gehabt? Bernd Sorge erinnert sich, dass sein Vater nach dem Krieg inhaftiert wurde, da ihm Mord und Totschlag an Häftlingen vorgeworfen wurden. Bis zu seinem Tode im Jahre 1987 hat sein Vater nie offen über das gesprochen, was er als SS-Hauptsturmführer und Bauleiter in verschiedenen KZs zu tun und zu verantworten hatte. So macht sich Bernd Sorge nach Jahrzehnten auf die Suche, um zu erfahren, ob es nicht vielleicht auch irgendetwas Gutes über den SS-Hauptsturmführer Alfred Sorge zu berichten gibt. Der Film „Mein Vater, der SS-Offizier!“ begleitet Margret Tilling-Rehder und Bernd Sorge bei ihrer Spurensuche, denn für beide ist es eine Suche voller persönlicher Hoffnungen, aber auch mit Ängsten vor den Abgründen, die sich nach Jahrzehnten immer noch auftun könnten. Beide verfolgen die Frage: Wer war mein Vater wirklich? Für beide ist es eine Suche geworden, die inzwischen ihr ganzes Leben verändert hat.

Sa, 7. Jan · 20:20-21:45 · BR-alpha
Erfolg (3/3)

Der physische und psychische Zustand Krügers verschlechtert sich. Nicht nur die fatalen Haftbedingungen, auch Herzbeschwerden machen ihm zu schaffen. Johannas empörte Intervention bei Zuchthausdirektor Förtsch wegen Unterlassung medizinischer Hilfeleistung bringt keine Änderung. Dr. Gsell, der Anstaltsarzt, bezeichnet den Gefangenen schlichtweg als Hypochonder. Alles ist anders geworden für Krüger. Er empfindet Todesangst, sogar Johanna ist ihm fremd geworden. Johanna will Krüger freibekommen, egal auf welche Weise, notfalls auch ohne Rehabilitierung. Monate vergehen. Während die Dinge von Amts wegen stagnieren, intensivieren Tüverlin und Johanna ihre Beziehung. Tüverlin gesteht ihr seine Liebe. Der windige Erich Bornhaak, Dr. Geyers unehelicher Sohn mit einer Nichtjüdin und Anhänger der Nazis, der seinen Vater gleichzeitig hasst und ausbeutet, wird von seiner Partei mit einer Aktion beauftragt: Ein Waffendepot der NSDAP ist von einem kommunistischen Metzgergesellen verraten worden. Als Informantin kommt nur das Dienstmädchen Amalie Sandhuber im Haus des Generals L. in Frage. Bornhaak soll sich an das vollkommen naive, ahnungslose Mädchen heranmachen. Zusammen mit dem Versicherungsagenten Dellmeier, einem Geschworenen im Prozess Krüger, führt er schließlich in einem Waldstück den Fememord an der „Verräterin“ aus, der als eine Tat der sogenannten Patrioten entdeckt wird. Polizeipräsident Sailer weigert sich, der Aufforderung des Justizministers Klenk nachzukommen und diesen Mord zu decken. Daraufhin wird Sailer von seinem Amt suspendiert.

So, 8. Jan · 14:50-15:35 · RBB
Brundibár – Singen und tanzen grenzenlos

Die Kinderoper „Brundibár“ von Hans Krása und Adolf Hoffmeister wurde vor allem dank der Rolle berühmt, die sie im Konzentrationslager Theresienstadt gespielt hat. Dort wurde sie über 50 mal offiziell gespielt und unzählige Male inoffiziell. Auf den Gängen der Wohnbaracken und in den Hofecken war sie zu hören. An ihrer Bedeutung zweifelte nicht einmal das nazi-deutsche Lagerkommando und wählte die Oper als Beweis des „schönen Lebens“ im „Kurort Theresienstadt“ für die Inspektion des Internationalen Roten Kreuzes am 23. Juni 1944. Das dritte Education-Projekt des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt (Oder) begann am 6. März 2011. Zeitgleich starteten auch die Dreharbeiten im Schloss Genshagen. Sie endeten am 8. Mai 2011 zur Premiere in Frankfurt (Oder) in der Konzerthalle „Carl Philipp Emanuel Bach“. Autor Frank Overhof und Kameramann Alexander Huf waren fast täglich bei den Proben von deutschen und polnischen Kindern und Jugendlichen dabei. Sie beobachteten sie, besuchten einige von ihnen zu Hause und waren in schönen, schwierigen und lustigen Momenten mit der Kamera dabei. Ein Höhepunkt der Dokumentation sind die Erinnerungen der Zeitzeugin Eva Hermanova. Als damals 14-Jährige sang sie bei den Aufführungen von „Brundibár“ in Theresienstadt im Kinderchor mit. Das Kamerateam hat sie in Prag besucht. Da es ihr Gesundheitszustand erlaubte, war Eva Hermanova Ehrengast bei der Premiere. Der Film macht ein Stück Zeitgeschichte erlebbar. Zuschauerinnen und Zuschauer werden Zeugen eines ganz besonderen länderübergreifenden Mehrgenerationenprojektes. Als Sprecher der Dokumentation konnte der Schauspieler Axel Prahl gewonnen werden.

Mo, 9. Jan · 00:15-01:00 · PHOENIX
Hitlers Krieger: Canaris – Der Verschwörer

Sein Spionageapparat galt als Hitlers „Wunderwaffe“ an der Front der Geheimdienste. Durch seine Kontakte zu den Verschwörern gegen das Hitlerregime und seine Ermordung im KZ Flossenbürg wurde Canaris zu einer Symbolfigur des Widerstandes. Während Canaris‘ Spione diskret und effizient den Weg zu Hitlers Angriffskriegen bereiteten, trieb er selbst die Beseitigung seines obersten Dienstherrn voran. Mit Aussagen von Freunden und Gegnern zeichnet der Film das Porträt einer Persönlichkeit, die hin und hergerissen war zwischen Auflehnung und Anpassung und dabei nie den Entschluss zu offenem Widerstand gefasst hat. Unter Canaris‘ Schutz planten die Widerständler Hans Oster und Hans von Dohnanyi den Sturz des verbrecherischen Regimes. Während Canaris unter dem Deckmantel der Agententätigkeit den Weg für die Flucht politisch Verfolgter ins Ausland ebnete, hielt er seine Mitarbeiter zur engen Zusammenarbeit mit der Geheimen Staatspolizei an. Musste er Hitlers Helfer sein, um Hitlers Gegner bleiben zu können? Nach Pannen in der Spionageabwehr wurde der ohnehin schon verdächtige Wilhelm Canaris Anfang 1944 politisch kalt gestellt und auf einen unbedeutenden Posten abgeschoben. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde er verhaftet und ins Konzentrationslager Flossenbürg gebracht. Nur wenige Tage vor Kriegsende ermordete ihn ein SS-Kommando. Vor der Kamera äußern sich Agenten und Soldaten einer Canaris unterstehenden Kommandotruppe über ihre brisanten Einsätze. Angehörige der deutschen Abwehr und des britischen Geheimdienstes decken neue Kapitel der Spionagegeschichte des Zweiten Weltkriegs auf. Jüdische Flüchtlinge, denen Canaris die Flucht ins neutrale Ausland ermöglichte, erzählen die abenteuerlichen Umstände ihrer Rettung. Private Fotoaufnahmen und Dokumente zeigen den Weg eines Mannes im Zwiespalt zwischen Gehorsam und Moral.

Di, 10. Jan · 01:05-02:45 · Das Erste (ARD)
Couchgeflüster – Die erste therapeutische Liebeskomödie

Die 37-jährige, frisch geschiedene New Yorkerin Rafi verliebt sich wider Willen in einen 14 Jahre jüngeren Mann, dessen Charme, Witz und Unerfahrenheit sie dahinschmelzen lassen. Wegen des Altersunterschiedes hat Rafi doch einige Skrupel, die sie gegenüber ihrer Therapeutin Lisa ausgiebig thematisiert. Lisa versucht, die Bedenken ihrer Patientin zu zerstreuen, und ermuntert sie zum Sex mit dem jungen Mann. Die fügsame Patientin nimmt sich diesen Rat zu Herzen – doch als Lisa aus Rafis euphorischen Berichten über das ausgiebige Liebesleben plötzlich heraushört, dass es sich bei dem jungen Liebhaber um ihren eigenen Sohn David handelt, hat die Therapeutin ein Problem. Uma Thurman macht richtig Spaß in „Couchgeflüster – Die erste therapeutische Liebeskomödie“. Als aufgedrehte Therapeutin sitzt ihr Charakterdarstellerin Meryl Streep zur Seite. Die attraktive 37-jährige New Yorkerin Rafi (Uma Thurman) arbeitet erfolgreich in der Modebranche. Privat sieht es nicht so rosig aus: Ihre biologische Uhr tickt unüberhörbar. Und um die schmerzliche Scheidung von ihrem Mann zu verwinden, mit dem sie zehn lange Jahre verheiratet war, besucht sie regelmäßig die jüdische Therapeutin Lisa Metzger (Meryl Streep). Als Rafi eines Tages von einem prickelnden Rendezvous mit einem charmanten und geistreichen 23-Jährigen erzählt – wobei sie sein Alter anfangs etwas beschönigt -, wird sie von der Psychologin zum Sex mit ihrem Galan ermuntert. Gesagt, getan: Rafi überwindet ihre Bedenken und lässt sich auf eine von beiden Seiten höchst intensiv geführte Beziehung ein. Doch als Lisa aus den ebenso euphorischen wie detailgenauen Schilderungen der Patientin plötzlich heraushört, dass es sich bei dem jungen Liebhaber ausgerechnet um ihren eigenen Sohn David (Bryan Greenberg) handelt, wird aus der erfahrenen Psychologin plötzlich eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs. Rein privat, als traditionsbewusste jüdische Mama mit Sehnsucht nach vielen Enkelkindern, kann Lisa die Beziehung nicht gutheißen. Dennoch behandelt sie Rafi weiter, ohne die Dinge aufzuklären. Zerrissen zwischen mütterlicher Dominanz, Berufsethos, Sympathie für Rafi und brennender Eifersucht, legt Lisa sich bei einer Kollegin auf die Analytiker-Couch, um die vertrackte Situation zu verarbeiten. Derweil durchlebt Rafi die Höhen und Tiefen einer Beziehung mit einem jungen Typen, der zwar gut im Bett ist, sich aber auch ziemlich ausgiebig mit Spielkonsolen beschäftigt. Und als sie von Lisa endlich die Wahrheit erfährt, muss sie sich mit deren Unbehagen, aber auch mit Davids und ihren eigenen Beziehungswünschen auseinandersetzen.

Di, 10. Jan · 03:30-04:36 · arte
Max Davidson Comedies

Drei Kurzfilme mit dem Stummfilmkomiker Max Davidson in restaurierter Fassung. „Why girls say no“: Papa Whisselberg möchte, dass seine Tochter Becky einen jüdischen Freund hat. Doch diese verliebt sich in einen jungen Mann, der sich bei der Einladung bei Papa Whisselberg zwar als Jude vorstellt, von diesem aber für einen Iren gehalten wird. „Das Haus der tausend Freuden“: Auf der Flucht vor den verrückten Nachbarn im Nebenhaus tauscht Papa Gimplewart sein Haus gegen ein anderes ein. Das scheinbar günstige Tauschgeschäft erweist sich als Desaster: Das neue Haus ist noch baufälliger als das alte, was sich besonders unangenehm bemerkbar macht, als die Verwandtschaft zur Einweihungsfeier anrückt. „Und ein stolzer Hahn dazu“: Ein Familienvater, gespielt von Max Davidson, fühlt sich von seinem Nachbarn belästigt, dessen Hühner seinen Garten verwüsten. Zur Versöhnung anlässlich der Verlobung seiner Kinder lädt er zu einem Festessen ein – doch versehentlich landet der Preishahn, der ganze Stolz des Nachbarn, in der Backröhre. Hintergrundinformationen: Der 1875 in Berlin geborene Max Davidson spielte in Hollywood zwischen 1912 und 1942 rund 200 kleine und große Rollen in den verschiedensten Produktionen. Ist er heute zum Großteil vergessen, gelangte er in den 20er Jahren doch zu kurzzeitiger Berühmtheit. Der legendäre Produzent Hal Roach, Förderer von Stummfilmgrößen wie Stan Laurel und Oliver Hardy, gab zwischen 1927 und 1928 insgesamt 17 Kurzfilmkomödien mit Davidson in der Hauptrolle in Auftrag. In all diesen Stummfilmen spielt er die Rolle des sturen jüdischen Patriarchen, der stets darauf bedacht ist, die Tradition hochzuhalten. Das Ergebnis ist anarchischer Klamauk vom Feinsten, dem scheinbar nichts heilig ist. Die Produktion der Max Davidson-Comedies wurde 1928 eingestellt, da man sich bei Hal Roachs Firma ganz auf das schon damals erfolgreiche Duo Laurel und Hardy konzentrieren wollte. Beide sind auch in kleineren Nebenrollen in „Why Girls Say No“ und „Das Haus der tausend Freuden“ zu sehen. Die vorliegenden Fassungen der Filme mit Max Davidson wurden 2010 vom Filmmuseum München umfassend restauriert.

Do, 12. Jan · 21:00-22:00 · 3sat
scobel – Wie aus dem Alptraum Stärke wird

Mit den Gästen Dr. Frederik van Gelder (Frankfurt/Amsterdam) und Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker (Zürich) Dass es möglich ist, unter unmenschlichen Bedingungen nicht nur Widerstandskraft gegen Leid und Unrecht zu entwickeln, sondern auch noch die Würde zu behalten, beweisen Überlebende des Holocausts immer wieder. Zu ihnen zählt Yehuda Bacon, einer der großen zeitgenössischen Maler Israels, der seine Werke als Zeugnisse des (Über-)Lebens und als Beiträge zur Versöhnung versteht. Ester Bejarano, eine der beiden letzten Überlebenden des Mädchenorchesters von Auschwitz, ist auch mit 87 Jahren noch als Sängerin in zwei Bands gegen Fremdenfeindlichkeit und Faschismus aktiv. Auch die Kinderpsychologin und Buchautorin Batsheva Dagan hat Auschwitz überlebt. Sie ist bis heute unermüdlich unterwegs, um mit jungen Menschen über Faschismus und Holocaust zu sprechen. Éva Fahidi versteht sich ebenfalls als „Holocaust-Aktivistin“. 2003 veröffentlichte sie ihr autobiografisches Buch „Die Seele der Dinge“ und hält bis heute international Vorträge und Lesungen. Bernie Glassmann, Zen-Meister mit jüdischen Wurzeln, leitet seit 15 Jahren Auschwitz-Retreats mit Menschen aus der ganzen Welt, mit Überlebenden und deren Kindern sowie den Nachgeborenen der Täter. Das Lebenswerk des Psychotherapeuten Arno Grün, der dem Holocaust durch die Emigration in die USA entkam, steht im Zeichen der Erforschung der Ursachen, die zum Holocaust führten. Mit diesen Zeitzeugen diskutiert Gert Scobel die Fragen, „Wie aus dem Alptraum Stärke wird“, auf was es im Leben wirklich ankommt, was der unauslöschliche Kern menschlicher Würde ist und wie er bewahrt werden kann.

Do, 12. Jan · 23:30-01:00 · RBB
Bernsteinland – Ein Todesmarsch in Ostpreußen

Der Dokumentarfilm erzählt das Schicksal der Opfer des Todesmarsches an die ostpreußische Bernsteinküste im Januar 1945. Etwa 7.500 Gefangene, die meisten von ihnen junge jüdische Frauen aus Osteuropa, arbeiten in den ostpreußischen Außenlagern des KZ Stutthof, als Mitte Januar 1945 der Befehl eintrifft, alle Lager in Ostpreußen zu räumen. Auf einem Marsch durch Ostpreußen werden die Gefangenen über Königsberg bis nach Palmnicken getrieben, einem kleinem Dorf an der samländischen Bernsteinküste, wo sie in der Nacht des 31. Januar 1945 auf die zugefrorene Ostsee geführt und erschossen werden. Etwa zweihundert Menschen überleben das Massaker auf dem Eis und fliehen in die umliegenden Dörfer. Es beginnt eine von der SS veranlasste Jagd auf die Überlebenden, an der sich Einwohner und die Palmnicker Hitlerjugend beteiligen. Nur wenige überleben den Todesmarsch und noch weniger das Kriegsende – versteckt bei Anwohnern und Bauern, die die Überlebenden bei sich aufnehmen. Eine der Überlebenden ist Maria Blitz. Anhand von Marias Erinnerungen und den Berichten von weiteren Überlebenden und Zeitzeugen zeichnet der Film die historischen Ereignisse an den heutigen Originalschauplätzen in Polen und Russland nach. Der Todesmarsch nach Palmnicken ist ein Kapitel der deutschen und europäischen Geschichte, das in Vergessenheit geraten ist. Nur bei wenigen lebt die Erinnerung an diese Geschichte und an die Menschen in dieser Geschichte weiter.

Sa, 14. Jan · 10:55-11:50 · arte
Panzer in der Goldenen Stadt – Das Ende des Prager Frühlings im August 1968

In der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 marschierten Truppen aus den Warschauer-Pakt-Staaten unter Führung der Sowjetarmee in die Tschechoslowakei ein. In der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 besetzte eine halbe Million Soldaten aus den sozialistischen Nachbarländern den „Bruderstaat“ Tschechoslowakei. Ausgerechnet die Sowjetarmee, die den Tschechen und Slowaken seit 1945 als Befreier vom Hitlerfaschismus galt, kam als Besatzer ins Land und beendete einen Traum. Denn im Frühjahr 1968, das dem Panzereinmarsch vorausging, wehte ein kurzer Hauch der Freiheit durchs Land und weckte Hoffnungen in ganz Europa. Mit dem sogenannten Prager Frühling war ein „Sozialismus mit menschlichem Gesicht“ geboren worden, Ausdruck für die Bemühungen der kommunistischen Partei der Tschechoslowakei, ein Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramm durchzusetzen. Die militärische Invasion beendete diese Bestrebungen. Sie geschah auf Druck der sowjetischen Generalität, angestachelt von DDR-Staatschef Walter Ulbricht. Politisch sollte sie sich als Fehlleistung erweisen, militärisch aber war sie ein Erfolg, denn sie ermöglichte der Sowjetunion, Atomwaffen auf dem Gebiet Westböhmens zu stationieren. Der Invasion folgten die Jahre der „Normalisierung“, die Renaissance der alten Diktatur, eine bleierne Zeit der Berufsverbote, Schreibverbote, Studienverbote, Organisationsverbote. Und es gab manch ungeklärte Unfalltodesfälle. Der Dokumentarfilm erinnert an die Tragödie im Herzen Europas. Ins Zentrum seiner Betrachtungen rückt Filmemacher Peter Heller die damaligen Ereignisse vor dem Gebäude des Hörfunks auf dem Prager Wenzelsplatz. Der Prager Rundfunk spielte eine zentrale Rolle, denn hier artikulierte sich der Widerstand gegen die Panzer. Jiri Dienstbier, damals Redakteur, hatte den Widerstand organisiert. 20 Jahre später wurde er Václav Havels Außenminister. Fernsehansagerin Kamila Moucková moderierte damals mit russischen Maschinenpistolen im Nacken weiter. Aufgrund dieser heroischen Tat musste sie sich später 20 Jahre lang als Putzfrau durchschlagen. Der Fotograf Josef Rá? wurde zum Chronisten der schicksalsträchtigen Augustwoche. Er dokumentierte das blutige Geschehen vor dem Prager Rundfunk. Eine Kugel, mit der ihn die Sowjetsoldaten als Zeugen ausschalten wollten, traf nicht ihn, sondern einen unschuldigen Jungen. Und Filmregisseur Jirí Menzel – 1967 erhielt er für „Liebe nach Fahrplan“ den Oscar für den besten fremdsprachigen Film – wurde damals mit Zensur und Berufsverbot belegt.

So, 15. Jan · 17:40-19:15 · arte
Israel Philharmonic Orchestra Konzert zum 75. Jahrestag

Die Veranstaltung im Hangar Tel Aviv wurde am 24. Dezember 2011 für ARTE aufgezeichnet. Auf dem Programm stehen folgende Werke: – Ludwig van Beethoven, Symphonie Nr. 8 – Ernest Chausson: Poème für Violine und Orchester op. 25 (Vadim Repin, Violine) – Camille Saint-Saëns: Introduction et Rondo Capriccioso op. 28 (Julian Rachlin, Violine) – Frédéric Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 (Jewgenij Kissin, Klavier)

So, 15. Jan · 23:30-01:10 · Das Erste (ARD)
Two Lovers

Nach einem halbherzigen Selbstmordversuch wird Leonard, ein labiler Mann Mitte 30, von Passanten aus dem Wasser gefischt. Seine Eltern glauben, dass die nette Sandra, die aus einer befreundeten jüdischen Familie stammt, ihn von seinen schwermütigen Gedanken kurieren könnte. Leonard ist nicht ganz abgeneigt, aber Schmetterlinge im Bauch hat er nicht. Das ändert sich, als er die attraktive, neue Nachbarin Michelle kennenlernt. Die drogenabhängige Blondine steckt aber in einer quälenden Affäre mit dem reichen Anwalt Ronald. Für Leonard empfindet sie eigentlich nur geschwisterliche Gefühle, vielleicht sogar ein bisschen mehr. Welche von beiden ist für Leonard die Richtige? Independentregisseur James Gray fächert das Gefühlschaos eines Mannes auf, der sich zwischen seiner großen Liebe und einer sicheren Zukunft entscheiden muss. Der sensible New-York-Film ist grandios besetzt mit Joaquin Phoenix, Gwyneth Paltrow und Isabella Rossellini.