Silwan: Netanyahu bremst Bauprojekt in Jerusalem

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Die Stadtverwaltung von Jerusalem hat den Abriss illegal errichteter arabischer Gebäude im südlich der Jerusalemer Altstadt gelegenen Stadtteil Silwan (genauer Al Bustan) gestoppt…

Zuvor hatte Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu den Bürgermeister Nir Barkat darum gebeten, sich noch etwas Zeit zu nehmen, um mit den Bewohnern des Stadtteils Silwan zu einer Einigung in Bezug auf das Projekt „Gan Hamelech“ (King’s Garden / Garten des Königs) zu gelangen.

Der Ministerpräsident stellte gegenüber dem Bürgermeister klar, dass er in keiner Weise beabsichtige, sich in die Verwaltung städtischer Angelegenheiten oder in die Befugnisse der Planungs- und Baubehörden einzuschalten. Er betonte jedoch gegenüber Barkat, dass es Elemente gebe, die daran interessiert seien, Zwietracht zu säen und dem Land und der Welt ein verzerrtes Bild der Lage zu präsentieren. Im US-Außenamt begrüßte man die Entscheidung.

In dem Tal zwischen Tempel- und Ölberg, sollen ärchäologische Ausgrabungen stattfinden. Man vermutet hier die Gärten des Königs Schlomoh (Salomon, Suleman). 22 nach 1967 illegal errichtete Gebäude sollen dazu abgerissen werden.

Nach einem Plan soll hier ein Bibelpark entstehen. Die betroffenen Bürger sollen Wohnungen in neu errichteten Häusern erhalten, die an den Park angrenzen. Dort soll auch eine Schule entstehen.

Eine Präsentation zu dem Bauprojekt gibt es hier…

jerusalem.muni.il / Außenministerium des Staates Israel

Auch der UN-Nothilfekoordinator John Holmes ist mit der Situation befasst und besuchte Jerusalem um sich ein besseres Bild von der Lage zu machen. Er ist der Ansicht Israel müsse einen „radikalen“ Wandel in seiner Politik in den besetzten Gebieten vollziehen und den Menschen dort ein würdiges Leben ermöglichen: „Marginale Verbesserungen hier und da sind nicht genug“, erklärte Holmes und forderte neben der Öffnung des Gaza-Streifens auch die Beendigung der illegalen Zerstörungen und Enteignungen innerhalb der Westbank. Israel müsse zudem in der Zone C, die rund 60% der Westbank ausmacht, eine natürliche Entwicklung zulassen.

Gemäß des Osloer Abkommens von 1993 hat Israel die volle Kontrolle über Zone C. Palästinenser haben dort kaum einen Zutritt und dürfen weder Häuser bauen noch bestehende erweitern. Rabin und Arafat hatten diese Übergangszeit bis maximal 1999 vorgesehen. Spätestens dann hätte eine Regelung, basierend auf der Grenze von 1967, umgesetzt werden sollen. Rabin wurde 1995 erschossen. Seither fehle, so Holmes, der israelische Friedenspartner.
Holmes besuchte auch das Flüchtlingslager Shu’fat in Ost-Jerusalem und sprach mit den Einwohnern über die Auswirkungen der Mauer auf ihr tägliches Leben. Durch die Mauer ist ihr Zugang zu Gesundheits- und Bildungseinrichtungen stark eingeschränkt. Der UN-Vertreter verschaffte sich ebenfalls einen Überblick über die fortgesetzte Zerstörung und Enteignung in den Bezirken Al Bustan und Sheikh Jarrrah. Dort kam er mit Familien zusammen, die von Israel aus ihren Häusern vertrieben wurden oder die bereits Abrissbefehle erhalten haben.
„Die Gespräche mit diesen Familien, und dass, was ich heute gesehen habe, haben mich sehr bewegt“, sagte Holmes. „Die Entscheidung der israelischen Regierung, einige Häuser in Al-Bustan nicht zu zerstören, ist ein positiver Schritt. Aber was wirklich notwendig ist, ist die vollständige Beendigung der Zerstörungen und Enteignungen.“

20 Kommentare

  1. @Netta

    „fast so wenig wie dieser verwirrte Willow. Wie das in Ostjerusalem ist, kann man nun wirklich wissen, und sollte es auch wissen, bevor man sich hier aufbläht.“

    Wenn sie andere Zahlen haben (mit Quellen?) wieviel Prozent der Araber in Ostjerusalem die israelische Staatabürgerschaft haben, nur her damit! Vielleicht auch aus dem letzten Jahrzehnt…

  2. Hallo?
    Suchst du ne Ãœbersetzerin, oder wo bleibst du? Frag doch mal Yael.
    Hebrew hin oder her, an euch alle bleibt die Frage, woher ihr den Mumm habt, als totale Nixwisser, so aufzutreten, als hätte außer euch wirklich niemand nen blauen Dunst?

  3. „Hast du sie noch alle?“

    Die Frage gebe ich nach diesem Pamphlet gern zurück.
    Auf alles andere was Sie hier von sich geben, bin ich nicht mal im Ansatz eingegangen oder woher Sie wissen, was ich angeblich alles bestreite? Habe ich darüber irgendein Wort verloren „Sogar er berichtet von Irren, die nach ihrer Konversion zur Nationalreligiösen Siedlersekte mit US- und EU-Pässen auf Araberjagd gehen, wenn sie nicht gerade die israelischen Soldaten als Drecksnazis beschimpfen“? Geht es hier um Broder oder was ich lese oder nicht? Ticken Sie noch ganz?
    Bei Ihren dümmlichen Beleidigungen „Oberzionistin mimst und dir erlaubst Israelis zu beleidigen wie ein besoffener Bierkutscher“ fragt man sich wer sich hier wie ein Bierkutscher benimmt.
    Wo SIE bei mir Hebräisch entdeckt haben wollen, beantwortet aber eh schon alles.

    Refuah Schlema, Tipesch!

  4. Also Michal, was soll diese Unverschämtheit? Hast du sie noch alle? Warum dieses üble Gehetze?
    Wenn du hier weiter herumpöbeln willst, gam ani jechola laavor leivrit. O lemi hitkavant im ha ufi mipo schelach?

    Aber ich lass es lieber, denn dafür, dass du hier auf Hebräisch herumfluchst und die Oberzionistin mimst und dir erlaubst Israelis zu beleidigen wie ein besoffener Bierkutscher, hast du von der Lage im Lande offensichtlich nur ganz wenig Ahnung, fast so wenig wie dieser verwirrte Willow. Wie das in Ostjerusalem ist, kann man nun wirklich wissen, und sollte es auch wissen, bevor man sich hier aufbläht. Und du scheinst ja noch nichtmal Broders Berichte über die Siedlungen zu kennen, obwohl die immerhin auf Deutsch vorliegen. Hebräisch musst du also dazu nicht kennen, Broders Bände sprechen Deutsch. Hihi.
    Broder steht nun sicher nicht im Verdacht in irgendeiner Weise der israelischen Linken nahezustehen. Sogar er berichtet von Irren, die nach ihrer Konversion zur Nationalreligiösen Siedlersekte mit US- und EU-Pässen auf Araberjagd gehen, wenn sie nicht gerade die israelischen Soldaten als Drecksnazis beschimpfen.
    Feine Gesinnung. Ulai taufi at, yametumtemet.

  5. @Michal:

    Also ich ging immer davon aus, daß mehr als 80% der Araber in Ostjerusalem die israelische Staatsbürgerschaft haben – sind das dann nicht auch Siedler? Wieso ist in diesem Fall die „Weltgemeinschaft“ dagegen, wenn illegale Siedlungen geräumt werden sollen – Fragen über Fragen…

  6. Komisch: Eine illegal gebaute Unterkunft jüdischer Siedler in Ostjerusalem soll(te) übrigens ebenfalls abgerissen werden. Die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte es.

  7. Netta, diese Gebäude wurden auf einer für archäologische Ausgrabungen reservierten Fläche illegal errichtet – wußten sie das? Den betroffenen Hausbesitzern wurde in unmittelbarer Nähe Ersatzbauten angeboten – wußten sie das? Würden in Mitteleuropa illegal agierende Bauherren eine Entschädigung bekommen!? Aber vermutlich leben sie auch in dem Glauben, daß „andersherum“ Juden problemlos Baugenehmigungen inmitten von antiken Ausgrabungsstätten bekommen würden…

    PS: Die Häuser stehen dort nicht „seit Generationen“ sondern wurden in den letzten Jahrzehnten errichtet – von 3 bis 4 Altlasten abgesehen.

  8. „Dann bitte will ich auch keine Beschwerden mehr hören, wenn illegale israelische Bauten demoliert werden sollen, denn die betreffenden Wohnungen wurden illegal“

    … was total gut vergleichbar ist, weil es für Juden und Araber absolut gleich leicht ist, eine Baugenehmigung zu erhalten und es überhaupt keine Diskriminierung gibt, gell?
    Aber keine Sorge: Bis jetzt haben die Autoritäten in Jerusalem ein paar hundert arabische und null jüdische Häuser abgerissen. Kannst also ganz beruhigt sein.

  9. Dann bitte will ich auch keine Beschwerden mehr hören, wenn illegale israelische Bauten demoliert werden sollen, denn die betreffenden Wohnungen wurden illegal! gebaut. Denn diese, eure Doppelmoral kotzt mich an.

  10. Keiner würde daran denken, Dutzende von jüdischen Häusern zu demolieren, nur weil König Davids Garten hier einmal lag.
    Im Israel von 2010 wird so ein übler Plan gegenüber Palästinensern ernsthaft in Erwägung gezogen und wurde beinahe durchgeführt.
    Erst im letzten Augenblick wurde der Plan von Benyamin Netanyahu zurückgenommen – in einem selten Augenblick von gesundem Menschenverstand.

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