Ungarische Garde: Antisemitische Hetze und Holocaustleugnung

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Auch wer, so wie ich, die Hetze ungarischer Neonazi beobachtet, kann einiges übersehen. Am 13. Februar 2009 hielt Gedeon Virágh, Hauptmann der Ungarischen Garde, in Solt im Komitat Bács-Kiskun südlich von Budapest eine Hetzrede, die auf der antifaschistischen Website http://www.antifa-hungary.blogspot.com auszugsweise wiedergegeben wird und man kann sie auch auf Youtube sehen…

Von Karl Pfeifer

Ich übersetzte einen Auszug, damit offenkundig wird, mit wem sich die konservative Fidesz Partei gemein macht und dass man der Behauptung von Gábor Vona der sowohl Jobbik als auch die Ungarische Garde anführt, die Garde wäre „eine friedliche und gesetzestreue Gruppe, die sich auf gemeinnützige Arbeit beziehungsweise Hilfeleistung in Katastrophensituationen spezialisiert hat“ keinen Glauben schenken kann. Die rechtskräftig verbotene Ungarische Garde agiert trotzdem weiter und es ist zu befürchten, dass solche Hetze zum Blutvergießen führen könnte.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=kiQqDhEylnE [/youtube]

Aus der Rede des Gedeon Virágh:

„Sie [die Juden] wollen unser Land erobern, es uns wegnehmen. Und Damen und Herren, sie haben dort erfunden, dass dieses System – dass sie über mehrere Tausend Jahre errichtet haben, das Anleihen geben gegen Wucher, gegen Zinsen und dann drängen sie bis zur fünften Generation Deine Familie und fordern zurück – sehr gut funktioniert auf der Erde, auf der ganzen Welt mit zwei Milliarden Menschen.
Wie viele gibt es?
Sechs.
Demzufolge planen sie, dass zwei Milliarden genug sind. Was denken unsere Brüder die Zigeuner und die liebe ungarische Zuhörerschaft: in welcher Truppe, in welcher Masse werden sie sein? In den zwei Milliarden die bleiben, oder bei den vier Milliarden, die hingerichtet werden? […]
Was denken sie, was ihnen unsere Tel Aviver Freunde gönnen? Was für ein Schicksal? So wie sie uns werden sie auch nieder spritzen… In dem Moment haben sie den Grund, um uns und die Zigeuner niederzuschießen. Sie brauchen das leere Land. Jetzt ist die Lage ein wenig besser als bei den Tataren. Sie brauchen doch Menschen, um das Gras zu mähen, Wäscherinnen und Diener [,,,] Für physische Arbeit sind sie zu faul, deswegen brauchen sie Diener. Insoweit hat eine kleine Gruppe eine Chance zum Überleben, aber nicht die Nation. Auch unsere Brüder Zigeuner sollen sich nicht täuschen. Auch sie werden nicht zu den zwei Milliarden Bleibenden gezählt, sondern zum Ballast, wie auch wir….
Einerseits ist ein großer Teil der Geschichten, die sie über Auschwitz und Buchenwald erzählen, erlogen. Tatsächlich gab es Lager, aber die waren weitgehend sauberer und humaner als diejenigen in Sibirien. Es waren Arbeitslager, Vernichtungslager gab es nicht.“
(Quellen: ATV.hu, 2009. 03. 10. 12:51 und http://holdrablo.blog.hu/2009/03/09/gyoker_4 )

Fidesz grenzt sich zwar von Jobbik und ihrer Ungarischen Garde rhetorisch ab, doch auf kommunaler Ebene koalieren beide Parteien miteinander. Fidesz ist wie die ÖVP und die CDU/CSU Mitglied der Europäischen Volkspartei (EVP).

6 Kommentare

  1. @Che@  also ungarische Geheimdienstler importieren (sic!) das in den Westen, haben Sie noch alle? glauben Sie wirklich was Sie da verzapfen, ein Blick in bessere ungarische Medien genügt, um festzustellen, dass dort ausführlich über die berüchtigte Ungarische Garde berichtet wird.
    Doch @Che@ scheint seine Nachrichten aus trüben braunen Quellen zu beziehen, denn so ernste konservativec Zeitungen wie die Neue Zürcher Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichten auch über die Umtriebe der Ungarischen Garde.  @Che@ Sie sollten lieber auf einem Neonaziblog posten

  2. So viele Blödsinn habe ich noch nie übr Ungarische Garde gelesen. Vermutlich hat der Autro sehr gute Beziehungen zur Ung. Geheindinstler, die solche Texte gerne nach Westen importieren. Übersetzungen? no comment
     
    Lupus est, homo homini!

  3. @michal@ Wenn Sie oder andere EU-Bürger sind, dann können Sie sich ja an die Abgeordneten wenden, die Sie gewählt haben, und sie auffordern das was ich seit geraumer Zeit schildere zu thematisieren. Sie und die Leser können ja eine solche Initiative ergreifen und dann über die Reaktion in Hagalil berichten.
     

  4. Wann beschäftigt sich denn mal die EU mit den Vorgängen in Ungarn? Ungarn ist EU-Mitglied, aber von keinem EU-Staat vernimmt man etwas. Auch in den dt. Medien ist das kein Thema. Das ist unerträglich und durch nichts zu entschuldigen.

  5. Die völkische Hetze kommt in Ungarn aus der Mitte der Gesellschaft. Die Anführer der rechtsextremen Jobbik Partei sind zumeist Studenten, und der Anteil der Jobbik Anhänger ist gerade unter Studenten sehr hoch.
    Und diese Gesinnung ist in Ungarn nie ausgestorben, auch nicht in der Zeit des Kommunismus und seit 1990 darf man dank dem Wahn von Liberalen, die von einer „Zivilgesellschaft“ faseln, dort wo eine solche nur in Ansätzen vorhanden ist, gegen Zigeuner, Juden, Homosexuelle und Linke hetzen.
    Für all das die momentane Wirtschaftskrise verantwortlich zu machen ist zu kurz gegriffen.

  6. wie krank ist das?! menschen mit bildung und der möglichkeit, sich umfassend zu informieren, bekommen derart den tunnelblick – vor hass und neid (letzterer der motor des ersteren) -, daß sie – wie im rausch – nichts anderes mehr wahrnehmen. DAS ist die gefährliche mischung, die sich in Europa – überall dort, wo die weltwirtschaftskrise den kahlschlag verursacht in beruf und einkommen, wo die lebensqualität sinkt und randgruppen gesucht und gefunden werden als sündenböcke (die „lieben freunde zigeuner“ – jaja) – zusammenbraut. cave!

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