haGalil TV-Radar: Fernsehtipps der Woche

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Vom 31.08 bis 06.09.2009 …

Montag, 31.08.2009

00:45 Uhr; Phoenix
HISTORISCHE EREIGNISSE: 70. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges

Am 1.9.1939 überfällt Deutschland Polen und löst damit den Zweiten Weltkrieg aus.
Aus dem Hafen des Seebads Swinemünde lief am 24. August 1939 das deutsche Kriegs- und Schulschiff „Schleswig-Holstein“ aus, offiziell, um der freien Stadt Danzig einen „Freundschaftsbesuch“ abzustatten. Inoffiziell nahm das Schiff in der Nacht vom 24. auf den 25. August auf hoher See 225 ostpreußische Marineinfanteristen an Bord.
Am Vormittag des 25. August 1939 erreichte die „Schleswig-Holstein“ den Danziger Hafen. Hans Lots aus Edemissen bei Peine war 1939 als Maschinist mit an Bord. Er berichtet über den Einlauf in das Danziger Hafenbecken: „Es durfte keiner an Land und die Marineinfanteristen sowieso nicht. Wenn sie auch nur an Deck wollten, mussten sie sich zur Tarnung Kleidung von uns leihen.
Nach ein paar Tagen hieß es dann: „Alle Mann raus, wir sind zur Befreiung Danzigs eingesetzt!“ Um 4.45 Uhr am 1. September 1939 begann schließlich der Angriff auf die „Westerplatte“, eine Halbinsel vor Danzig, auf der die polnische Armee ein befestigtes Munitionslager mit etwa 218 Mann Besatzung unterhielt. Die Schüsse der „Schleswig-Holstein“ gelten bis heute als Beginn des Zweiten Weltkriegs.

13:15 Uhr; arte
Milch und Honig

Antoine ist durch den Mord an Leila, mit der er so glückliche Tage verbringen durfte, schwer getroffen. Tief erschüttert denkt er darüber nach, in seine Heimat Frankreich zurückzukehren. Moishe plant voller Hass einen Rachezug, der ihn jedoch das Leben kosten wird.
Auf Zypern perfektionieren zu dieser Zeit Dov und Ashriel ihren Fluchtplan. Bevor sie ihn in die Tat umsetzen, gibt es eine große Überraschung im Lager: die Sephardin Rebecca heiratet den Ashkenazen Albert und lässt die jüdischen Lebenswelten im Lager näher zusammenrücken …

Dienstag, 01.09.2009

03:00 Uhr; arte
Patrouille in Jerusalem

Inmitten der geteilten Stadt Jerusalem wird den 18-jährigen Soldatinnen Mirit und Smadar ein Sektor in der Altstadt zugewiesen, in dem sie fortan Streife gehen müssen. Zu ihren Aufgaben gehört es, Palästinenser nach ihren Ausweispapieren zu fragen und die Sicherheit auf den Straßen sowie in den Bussen zu gewährleisten. Am liebsten jedoch würden die jungen Frauen in Geschäften stöbern, sich in Cafés wärmen und Männerblicke auf sich ziehen. Da sie ihren Posten aber unter keinen Umständen verlassen dürfen, ist es ihre größte Angst, von ihrer Vorgesetzten Drubek bei einem Regelverstoß erwischt zu werden und im Militärgefängnis zu landen.
Mirit und Smadar sind zudem ein ungleiches Paar: Während die schüchterne, introvertierte Mirit – allen Versuchungen zum Trotz – gewissenhaft ihren Verpflichtungen nachkommt, ist der rebellischen Smadar ihre Arbeit, die das Eindringen in menschliche Privatsphäre beinhaltet, zuwider und die Fügsamkeit der braven Mirit ein Dorn im Auge. Als jedoch in ihrem Sektor eine Bombe explodiert, ändert sich alles …

10:45 Uhr; arte
Eine blonde Provinz – Polen und der deutsche Rassenwahn

Tausende Polen christlichen und jüdischen Glaubens wurden nach dem deutschen Überfall auf Polen vor 70 Jahren von der deutschen Wehrmacht, der SA und der SS aus ihren Häusern vertrieben, deportiert und umgebracht. Die Nazis planten, im besetzten Polen, in einem Distrikt namens Warthegau, ein Experimentierfeld des Rassenwahns zu installieren. Eine blonde Provinz, so Heinrich Himmler, sollte entstehen, ein Laboratorium zur Züchtung des germanischen Herrenmenschen.
Innerhalb weniger Wochen wurden Hunderttausende Polen und Juden zur Vertreibung freigegeben, als Arbeitssklaven missbraucht oder getötet. Es war der Beginn des Holocaust. Die brutal Vertriebenen sollten „Platz schaffen“ für die Volksdeutschen, die vor allem aus der sowjetischen Einflusszone – zwischen dem Schwarzen Meer und dem Baltikum – „heimgeholt“ wurden.
Die sogenannten Übergangslager für Polen ähnelten Konzentrationslagern. Hunger, Krankheiten und Tod standen auf der Tagesordnung. Die jüdische Bevölkerung wurde in Ghettos gesperrt, grausame Zwischenstationen für die Lager, in die sie später zum Zweck ihrer Ermordung deportiert wurden.
Filmemacher Jacek Kubiak und Klaus Salge stellen drei Männer vor, die beim deutschen Überfall auf Polen noch Kinder waren und deren Schicksal mit der Stadt Posen verbunden ist. Zwi Steinitz aus Tel Aviv, der nach 70 Jahren zum ersten Mal wieder in sein Geburtsland reist, um den Ort zu besuchen, an dem seine Eltern ermordet wurden. Henryk Jaszcz, der nach dem Überfall vergeblich seine Eltern in Posen sucht und dessen Weg in den Widerstand führt. Und Dieter Bielenstein, der als Zwölfjähriger mit seinen Eltern aus Lettland nach Posen kam.

14:00 Uhr; Phoenix
Unser Jahrhundert – Deutsche Schicksalstage

Der erzwungene Krieg – 1. September 1939
In den frühen Morgenstunden des 1. September 1939 beschießt das deutsche Schulschiff „Schleswig-Holstein“ die polnische Westerplatte. Gleichzeitig stürmt ein Stoßtrupp an Land. Es sind die ersten Kampfhandlungen eines Krieges, der schließlich fast sechs Jahre dauern wird. Zwei Tage später erklären Frankreich und Großbritannien dem Deutschen Reich den Krieg. Der Zweite Weltkrieg hat begonnen.
Knapp sieben Jahre nach seiner Machterschleichung hat Hitler den Krieg entfesselt, den er von Beginn an wollte – es ist ein erzwungener Krieg. Bis zuletzt haben Frankreich und Großbritannien versucht, den deutschen Überfall auf Polen zu verhindern – vergeblich. Hitler hat die Friedenbemühungen abgelehnt, er will den Krieg, um seine wahnwitzige Theorie der „Gewinnung vom Lebensraum im Osten“ wahrzumachen. Der Diktator will die „Vernichtung Polens“.
Der Film zeigt zunächst die Entwicklung in den letzten Tagen vor dem Schicksaltstag: Die Drohung Hitlers gegen Polen, die Kriegsvorbereitungen in Deutschland, Polen und den Westmächten. Und der beleuchtet das Abkommen zweier Diktatoren, das den Krieg erst möglich gemacht hat – den Hitler-Stalin-Pakt.
Der von Hitler zum „Feldzug“ erklärte Krieg in Polen dauerte nur vier Wochen. Die polnische Armee hat der Übermacht der hochgerüsteten Wehrmacht nicht entgegenzusetzen. Erstmals werden Kampfhandlungen massiv aus der Luft unterstützt. Polen wartet vergeblich auf die versprochene Hilfe aus London und Paris. Statt dessen sieht sich das polnische Volk einem zweiten Überfall ausgesetzt: Wie im Hitler-Stalin-Pakt vereinbart, überschreitet die sowjetische Armee am 17. September die polnische Ostgrenze. Tausendfach werden Polen nach Sibirien verschleppt. Mit dem Beginn des russischen Krieges betritt ein neuer Akteur die politische Weltbühne: Nikita Chruschtschow. Er ist Stalins Platzhalter in den wiedergewonnenen russischen Gebieten – der Ukraine. Am 28. September kapituliert Warschau. Polen ist besiegt. Auf Warschaus ehemaliger Prachtstraße vor dem Schloß nimmt Hitler die Siegesparade seiner Truppen ab. Bislang weitgehend unbekanntes Farbmaterial liefert ein erschütterndes Bild des Warschau jener Tage – der ersten Metropole der Welt, die durch Luftangriffe nahezu völlig zerstört wurde.
Der Film von Matthias von Hellfeld und Heinrich Billstein zeigt aber auch den „zweiten Krieg“ – die Verbrechen an Zivilisten, die hinter den Linien verübt wurden. Schon in den ersten Kriegstagen wurden Juden, aber auch die sogenannte „Oberschicht“ verfolgt, terrorisiert und ermordet – tausendfach. Im „Generalgouvernement“ wurde der Judenstern eingeführt. Damit begann im September 1939 auch die planmäßige Ermordung der europäischen Juden. Polnische und deutsche Zeitzeugen berichten im Film von den Greueltaten, die auch von Angehörigen der Wehrmacht verübt wurden. Am Ende von Hitlers „Polenfeldzug“ sind 700000 polnische Soldaten in deutsche Gefangenschaft geraten. Polen ist in drei Teile aufgeteilt. Warschau vernichtet im Bombenhagel. Rotterdam wird folgen, ebenso Hamburg, Dresden, Köln und Berlin. Der Krieg der mit dem Schicksalstag, dem 1. September 1939, begonnen hat, wird am Ende mehr als 50 Millionen Tote fordern, 60 Millionen Versehrte, Obdachlose und Verwaiste.

14:45 Uhr; Phoenix
HISTORISCHE EREIGNISSE: 70. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges

Am 1.9.1939 überfällt Deutschland Polen und löst damit den Zweiten Weltkrieg aus.
Aus dem Hafen des Seebads Swinemünde lief am 24. August 1939 das deutsche Kriegs- und Schulschiff „Schleswig-Holstein“ aus, offiziell, um der freien Stadt Danzig einen „Freundschaftsbesuch“ abzustatten. Inoffiziell nahm das Schiff in der Nacht vom 24. auf den 25. August auf hoher See 225 ostpreußische Marineinfanteristen an Bord.
Am Vormittag des 25. August 1939 erreichte die „Schleswig-Holstein“ den Danziger Hafen. Hans Lots aus Edemissen bei Peine war 1939 als Maschinist mit an Bord. Er berichtet über den Einlauf in das Danziger Hafenbecken: „Es durfte keiner an Land und die Marineinfanteristen sowieso nicht. Wenn sie auch nur an Deck wollten, mussten sie sich zur Tarnung Kleidung von uns leihen.
Nach ein paar Tagen hieß es dann: „Alle Mann raus, wir sind zur Befreiung Danzigs eingesetzt!“ Um 4.45 Uhr am 1. September 1939 begann schließlich der Angriff auf die „Westerplatte“, eine Halbinsel vor Danzig, auf der die polnische Armee ein befestigtes Munitionslager mit etwa 218 Mann Besatzung unterhielt. Die Schüsse der „Schleswig-Holstein“ gelten bis heute als Beginn des Zweiten Weltkriegs.

20:15 Uhr; ZDF
Angriff auf Europa

Wie der Zweite Weltkrieg begann
Der 1. September 1939 markiert das folgenreichste Datum des 20. Jahrhunderts. Mit dem deutschen Überfall auf Polen begann der Zweite Weltkrieg. An dessen Ende waren große Teile Europas verwüstet, mehr als 50 Millionen Menschen weltweit umgekommen. 70 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zeigen die Autoren Christian Frey und Katarzyna Tuszynska in einer deutsch-polnischen Zusammenarbeit den Weg in die Katastrophe, die mit dem Angriff auf den polnischen Nachbarn begann.
Polen – nach 150 Jahren der Teilung erst durch den Versailler Vertrag 1919 als Staat wiedererstanden, war 1939 in einer verzweifelten Lage: Eingekeilt zwischen den Mächten NS-Deutschland und Sowjetunion, bangte es um seine Existenz, war letztlich abhängig vom Rückhalt der westlichen Verbündeten, wertete jegliche deutsche Ansprüche als Aggression.
Sein Schicksal wurde besiegelt durch den Pakt zweier Todfeinde: Ende August 1939 machte Hitler dem sowjetischen Diktator Stalin ein überraschendes Angebot: große Teile Polens als Beute, im Falle eines deutschen Angriffes auf den östlichen Nachbarn. „Mit so viel Entgegenkommen von Hitler hatte Stalin nicht gerechnet. Das war mehr, als er in seinen kühnsten Träumen erwartet hatte. Hitlers Angebot hielt die Sowjetunion aus einem europäischen Krieg heraus und verschaffte ihm auch noch territoriale Gewinne“, sagt der britische Historiker Richard Overy.
So befahl der NS-Diktator den „Fall Weiß“, den Angriff auf Polen. Es gehe nicht um die Rückeroberung der nach dem Ersten Weltkrieg verlorenen Gebiete, machte Hitler vor Kriegsbeginn seinen Generälen klar. Es gehe um die Vernichtung Polens und die Eroberung von „Lebensraum“ im Osten.
Der Überfall begann mit einer Lüge der NS-Propaganda: Die Polen hätten zuerst angegriffen. Es war aber nicht die angebliche polnische Aggression, sondern auch militärische Pannen auf deutscher Seite, die eine besonders brutale Kriegführung schon in den ersten Tagen nach sich zog. Vielerorts kam es zu Fällen von „friendly fire“: Deutsche Soldaten beschossen sich versehentlich gegenseitig.
Ihnen wurde gesagt, polnische „Freischärler“ seien für die Feuergefechte verantwortlich. Neue Forschungen gehen davon aus, dass ganze Ortschaften wegen der „Freischärler-Psychose“ willkürlich verwüstet und viele Zivilisten erschossen wurden.
Der Film zeigt auch den „zweiten Krieg“ – die Verbrechen hinter der Front. Schon in den ersten Kriegstagen wurden Juden, aber auch die so genannte polnische „Oberschicht“, verfolgt, terrorisiert und ermordet. Am 28. September kapituliert die polnische Hauptstadt. Auf Warschaus ehemaliger Prachtstraße vor dem Schloss nahm Hitler die Siegesparade seiner Truppen ab. Warschau ist die erste Metropole, die durch Luftangriffe nahezu völlig zerstört wurde. Rotterdam sollte folgen, ebenso Hamburg, Köln, Berlin und Dresden.
Siebzig Jahre nach dem Kriegsbeginn setzt der in deutsch-polnischer Zusammenarbeit entstandene Film Akzente der Erinnerung an ein Datum, das symbolisch für den Tiefpunkt gemeinsamer Geschichte steht. Heute ist es möglich, gemeinsam daran zu erinnern.

21:45 Uhr; 3sat
Erbe der Menschheit

Auschwitz ist ein Ort in Polen, zwischen Kattowitz und Krakau gelegen, und zugleich ein Synonym für das größte aller Verbrechen: die Ermordung der europäischen Juden. Auschwitz markiert einen Zivilisationsbruch. Es erinnert daran, dass die Deutschen mitten im 20. Jahrhundert zu einem singulären Verbrechen fähig waren, dem über fünf Millionen Juden zum Opfer fielen. Heute ist Auschwitz eine vielbesuchte Gedenkstätte, ein Ort der Erinnerung. Er ist ein Museum – mit allen Problemen: Wie lässt sich das Undarstellbare museal repräsentieren? Mit Bergen von Schuhen, mit aufgehäuften Haaren, mit Koffern, auf denen die Namen derer stehen, die in die Gaskammern getrieben wurden?
Der Film von Frank Hertweck beginnt in der Gegenwart, zeigt die museale Wirklichkeit von Auschwitz und endet damit, dass er bekannte Fernsehbilder des Holocausts zitiert, ohne sie vollständig zu zeigen.

Mittwoch, 02.09.2009

03:00 Uhr; arte
Beschreibung einer Erinnerung

Dan Geva sieht Chris Markers 1960 in Israel gedrehten Film „Description d’un combat“ das erste Mal als Teenager. Diese Bilder lassen ihn nicht mehr los, bleiben gespeichert auf der „Festplatte“ seiner Erinnerung.
Fast ein halbes Jahrhundert später geht Geva auf eine Reise durch sein Land, mit Markers Werk als Ausgangspunkt. Doch sein Film beginnt, wo Markers Film endet, er folgt ihm gewissermaßen rückwärts. Dabei betrachtet und befragt Geva immer wieder einzelne Szenen aus „Description d’un combat“, konfrontiert sie mit eigenen Erinnerungen und setzt sie in einen aktuellen Zusammenhang.
Geva versucht zu verstehen, wie Israel werden konnte, wie es heute ist. Im Mittelpunkt stehen die Einwohner Israels und die Frage nach ihren persönlichen Träumen, Zielen und Gedanken. Geva folgt auch den Spuren der damaligen Protagonisten Markers: An welchem Punkt in ihrem Leben befinden sie sich heute?
Persönlich, poetisch, philosophisch, wütend, ironisch, eigenwillig und einfühlsam unternimmt Geva seine Nachforschungen. Er ist ein genauer Beobachter, er lenkt den Blick des Betrachters auf scheinbar unwichtige Details. Nachdenklich, fast meditativ nähert sich der Film dem Rätselhaften in Markers Bildern und lässt gleichzeitig dem Betrachter Raum für eigene Interpretationen. An was wird man sich sehnsüchtig erinnern, wenn die Zukunft unsere Gegenwart in Vergangenheit gewandelt hat?

Donnerstag, 03.09.2009

21:30 Uhr; 3sat
Der Fluch des Tötens

Papy und Goy liefen mit zehn Jahren von zuhause weg, weil sie hungerten. Die kongolesische Armee versprach ihnen gute Bezahlung. Die „Kadogos“, wie die Kindersoldaten genannt werden, sind wegen ihrer Brutalität und Unberechenbarkeit gefürchtet. Mit 16 sind Papy und Goy Kriegsveteranen, ohne Schulbildung, Beruf und Geld. Nichts von dem, was ihnen die Armee versprochen hatte, haben sie bekommen. Doch die beiden Jugendlichen haben Glück. Sie kommen in das kongolesische Friedensdorf Bupolé, ein von der katholischen Kinderrechtsorganisation BICE gegründetes Rehabilitations-Zentrum. Betreut von Pädagogen und Psychologen leben sie in kleinen Hausgemeinschaften, können zum ersten Mal wieder ohne Angst vor nächtlichen Überfällen der Rebellen schlafen. Sie lernen, nach zivilen Regeln zu leben, Konflikte mit Worten und nicht mit Waffen auszutragen. Nach drei Monaten verlassen Papy und Goy das Zentrum, machen Platz für die nächste Gruppe von Kindersoldaten. Ein halbes Jahr später herrscht bei Papys Familie die gleiche bedrückende Armut wie damals, als er zum Militär ging. Regelmäßig trifft er seinen Betreuer in Kinshasa. Der ermutigt ihn, weiterzumachen, auch wenn er zu Hause nicht immer genügend zu essen bekommt, wenn ihn immer wieder Albträume quälen, Bilder des Kriegs ihn verfolgen. Mithilfe von BICE hat Papy die Ausbildung in seinem Traumberuf als Kfz-Mechaniker und Fahrer bald abgeschlossen. Aber Papy sei anders geworden, erzählen seine Eltern: Er stelle Forderungen und erteile Befehle. Goy hat mit Hilfe seines Sozialbetreuers einen Ofen gebaut und verkauft täglich frisch gebackenes Brot. Noch immer schmerzt ihn eine alte Kriegsverletzung. Nachmittags raucht er einen Joint und beginnt auf die verlorene Zeit im Krieg zu fluchen.
Der Film von Stefanie Landgraf und Johannes Gulde begleitet Papy und Goy ein Jahr lang: im Friedensdorf Bupolé und bei ihren Familien zu Hause. Werden die beiden ehemaligenKindersoldaten ein Leben in Frieden führen können?

Freitag, 04.09.2009

20:15 Uhr; 3sat
Hitlers Angriff – Wie der Zweite Weltkrieg begann

Am frühen Morgen des 1. September 1939 griff die deutsche Luftwaffe das polnische Städtchen Wielun an und legte es in Schutt und Asche. Es war der Beginn des Zweiten Weltkriegs. Seine Auswirkungen sind noch heute, 70 Jahre später, deutlich zu sehen und zu spüren.
Eine Premiere in der Fernsehgeschichte: Erstmals ist ein Film über den Beginn des Zweiten Weltkriegs in deutsch-polnischer Zusammenarbeit entstanden. Er beleuchtet die Hintergründe des Militärschlags und schildert, wie die Bewohner der polnischen Stadt Wielun den Angriff der deutschen Soldaten erlebt haben. Außerdem kommen Zeitzeugen mit ihren ganz persönlichen Erinnerungen zu Wort.

Samstag, 05.09.2009

14:35 Uhr; 3sat
Eine Stadt baut ihre Synagoge

Jüdisches Leben kehrt zurück nach Schwerin
70 Jahre nach der Pogromnacht wird auf den Fundamenten der alten Synagoge in Schwerin ein neues Gotteshaus gebaut. Am 3. Dezember 2008 wurde das neue jüdische Gotteshaus eingeweiht.
Ulrike Steinbach hat die Bauarbeiten ein halbes Jahr lang begleitet. Während der Dreharbeiten hat sie die Menschen kennengelernt, die am Bau beteiligt sind und denen die neue Synagoge am Herzen liegt, darunter der Architekt Joachim Brenncke, der seine Vision in der Architektur verwirklicht, der englische Rabbiner William Wolff, für den ein Traum wahr wird, und Mitglieder der russischen Gemeinde, die zaghaft ihre jüdischen Wurzeln entdecken.

Sonntag, 06.09.2009

08:15 Uhr; Phoenix
MEINE GESCHICHTE – Überfall auf Polen (2/6)

Werner Mork
Werner Mork, Jahrgang 1922, war Angestellter in einem Radiogeschäft in Bremen. Den Kriegsbeginn am 1. September 1939 erlebte er wie viele seiner Zeitgenossen zusammen mit den Kollegen vor dem Radio. Hitler hielt eine Rede im Reichstag, die vom Rundfunk übertragen wurde.
Werner Mork gibt zu, als Kind seiner Generation begeistert vom Krieg und den anfänglichen Siegen der Wehrmacht gewesen zu sein.
„Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurück geschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten“, schwor Hitler die Deutschen auf den Krieg ein. Werner Mork meldete sich freiwillig, was ihm eine Ohrfeige seine Mutter eintrug. Die Haltung zum Polenfeldzug spaltete die Familie. Der Vater war der Meinung, dass sein Sohn seine Pflicht getan habe und war stolz auf ihn.
Werner Mork erzählt in beeindruckender Offenheit und ohne seine damalige Meinung zu beschönigen, wie traurig er darüber war, dass man ihn wieder nach Hause schickte, da er noch zu jung war. Aber noch während des Krieges hat er begriffen, wie furchtbar der Nationalsozialismus war. Später wurde er dann doch noch Soldat und erlebte die Schrecken des Krieges an den Fronten.

09:15 Uhr; 3sat
Wenn der Feind ein Freund ist

Der Palästinenser Rami Nasrallah und der Israeli Shlomo Hasson im Gespräch mit Norbert Bischofberger
Der Konflikt zwischen Israel und Palästina ist verfahren. Weder Kriege noch unzählige Friedensinitiativen haben zu einer Lösung geführt. Die Schreckensmeldungen aus dem Nahen Osten rütteln viele Menschen hierzulande kaum mehr auf. Dem palästinensischen Politikwissenschaftler Rami Nasrallah und dem israelischen Geograph und Konfliktforscher Shlomo Hasson ist die Situation nicht egal: Beide leben in Jerusalem und sind in ihrem Alltag täglich mit dem Konflikt konfrontiert. Sie engagieren sich gemeinsam für die Verständigung zwischen Israeli und Palästinensern und gehen davon aus, dass die Stadt Jerusalem nicht nur Teil des Problems, sondern auch Teil der Lösung im Konflikt zwischen Israel und Palästina ist.

11:45 Uhr; Phoenix
Meine Geschichte – Überfall auf Polen (3/6)

Wlodzimierz Kaldowski
– nähere Info´s über www.phoenix.de –

Zusammenstellung: Holger Raak