Gilad Shalit: Seit drei Jahren in Gefangenschaft der Hamas

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Während seines Armeedienstes wurde Gilad Shalit am 25. Juni 2006 von Terroristen der Terrororganisation Hamas auf der israelischen Seite des Gaza-Streifens bei Kerem Shalom entführt und in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem befindet er sich in Geiselhaft der Hamas…

Gilad Shalit wurde am 28.8.1986 in Nahariya geboren und ist der Sohn von Aviva und Noam Shalit und der Bruder von Yoel (23) und Hadas (16) Shalit. Die Familie lebt in Mitzpe Hilla im westlichen Galiläa, wo Gilad aufwuchs und die Manor-Kabri-Schule mit Erfolg abschloss.

gilad

Gilad liebt Mathematik und Sport, er spielt nicht nur seit seiner Kindheit Basketball, sondern kennt sich mit allen Turnieren und Meisterschaften aller Sportarten weltweit aus. Er wird als wohlerzogener, ruhiger, introvertierter junger Mann beschrieben, dessen Gesicht jedoch immer ein schüchternes Lächeln erhellt. Er ist ein hilfsbereiter Mensch, der in seiner freien Zeit während des Militärdienstes auch immer seine Eltern in ihrem „Bed & Breakfast“ unterstützte.

Er schloss seinen IDF-Trainingskurs einige Monate vor seiner Entführung ab, den er in der Kampfeinheit mit hoher Motivation und Erfolg absolvierte. Seither war er eingesetzt, die Sicherheit der israelischen Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens zu gewährleisten.

„Wir sind verpflichtet, Gilad lebend und gesund nach Hause zu holen, und wir werden auf verschiedenen Kanälen jedwede Anstrengung unternehmen“, so Ministerpräsident Netanyahu am gestrigen Dienstag in Ägypten. „Israel erwartet als Lebensbeweis einen Antwortbrief von Gilad an seine Eltern Noam und Aviva.“

In der Absicht, auf die Hamas Druck auszuüben, dass dem Roten Kreuz Zugang zu Gilad gewährt wird, versuchten gestern Protestanten, die zur „Free Gilad Shalit“-Bewegung, der Kibbutz-Bewegung und „Im Tirzu“-Studentenbewegung gehören, die drei Übergänge Erez, Karni und Kerem Shalom in den Gaza-Strefen zu blockieren. Sie wurden von der Armee jedoch evakuiert, als Informationen bekannt wurden, dass die Hamas Raketen auf diese Ziele richtete.
Auch Noam Shalit, der Vater Gilads, kam zu den Protesten und dankte für die Unterstützung, die nicht selbstverständlich für ihn ist: „Seit drei Jahren ist er ohne jegliche Menschenrechte in Gefangenschaft, die Menschen hier halten diese Situation auch nicht mehr aus.“

Donnerstag Abend wird eine große Kundgebung in Tel Aviv stattfinden. Es werden die Familie Shalit, der ehemalige Oberrabbiner Israel Meir Lau, ein früherer Gefangener, Hezi Shai, sowie Karnit Goldwasser, die Witwe des von der Hisbollah entführten Soldaten Ehud Goldwasser, sprechen.

4 Kommentare

  1. Hier ist der allerschlimmste Fall eingetreten. Ein Mensch, Gilad, wurde entführt. Ein Junge, der nur seine Pflicht erfüllte. Und das dieses Kidnapping vor 3 Jahren passiert und jedes Lebenszeichen von ihm selbst fehlt, macht die ganze Sache für mich zum aboluten und völlig unsinnigen Drama. Ich bin mit meinen Gedanken und meiner Hoffnung bei seiner Familie. Das Töten auf beiden Seiten, das Rächen für Angriffe muss endlich aufhören. Das Zuweisen der Schuld bringt uns nicht voran. Das Fordern von Gerächtigkeit auf beiden Seiten mit millitärischer Gewalt erzeugt nur noch mehr, viel mehr, Gewalt und hilft in er Sache nicht weiter. Nein, es schafft Gegengewalt und der Teufelskreis ist perfekt.

    Ich, der die Konfrontationen beobachtet, sehe hier absoluten Handlungsbedarf. Das Suchen nach jeder friedlichen Lösung sollte unser erklärte Ziel sein. Ich weiß, dass die meisten Menschen genau so denken wie ich. Humanität ist der einzig mögliche Schlüssel.

    Hier richte ich meinen Aufruf an die Admistrationen aller Beteiligten: Besinnt Euch auf den größten Schatz den es gibt, das Leben. Jeder proklamiert diesen Schatz für sich selbst. Nein, nein und nochmals nein. Die Freiheit gehört Keinem sondern Allen.

  2. Ich hoffe, dass Schalit bald freikommt, die Entlassung des Hamasführers diese Woche war der erste Schritt. Schade ist nur, das dann viele dieser Terroristen freikommen werden.
    In den deutschen Medien ist Schalit schon lange kein Thema mehr, schade, denn wenn es anderen Ländern so gehen würde, wie es Israel mit diversen Entführungen gegangen ist, würden die vielleicht auch mal wach werden.

  3. Ich verstehe die israelische Politik nicht. Selbst der dümmste Döffel sollte sich doch mittlerweile an zwei Fingern abzählen können, dass dieser arme jüdische Junge nicht freikommen wird ohne Verhandlungen mit der Hamas. Da nutzen auch keine Hass- und Terror-Aktionen wie „Vergossenes Blei“, mit einem Blutbad und einem Massenmord an tausend Palästinensern und einer Politik der total verbrannten Erde in Gaza.

    Glauben die Israelis denn tatsächlich, sie bräuchten die Palästinenser in Gaza einfach nur niederzuknüppeln und abzutöten wie Kakerlaken und behandeln wie Tiere, damit die Hamas dann auf den Knien angekrochen käme und um Gnade winselte und den armen Gilad freiwillig herausgäbe?

    Was für ein Trugschluss. Wieso eigentlich lernt man in Israel nichts aus den eigenen Fehlern, aus drei verlorenen Jahren verfehlter israelischer Politik? Der Untätige macht nur einen Fehler. Der Eingebildete sieht keine Fehler. Der Dumme macht immer wieder die gleichen Fehler. Der Kluge lernt aus den eigenen Fehlern. Der Weise lernt aus den Fehlern anderer.

    Also, ganz konkret eine Frage:
    WARUM macht die israelische Regierung der Hamas kein Angebot, in direkte Verhandlungen einzutreten über die Bedingungen und die Modalitäten eines Gefangenenaustauschs? Israel hätte da doch viel anzubieten, denn bekanntlich sind an die 10.000 Palästinenser in israelischer Gefangenschaft. Darunter Tausende von Kindern, die in israelischen Lagern unter Bedingungen dahinvegetieren müssen, unter denen wohl kein einziges jüdisches Kind z.B. in Deutschland leben möchte.

    Statt dessen beauftragt Israel seine Lobby in Deutschland, den Zentralrat der Juden, Lichterketten vor dem EU-Parlament zu bilden. Was für ein Schwachsinn. Glaubt Knobloch denn allen Ernstes, dieser Gilad Shalit sei im Keller des EU-Paralementes eingekerkert?
    Und warum dann gleich nicht eine Lichterkette des ZDJ z.B. vor der japanischen Botschaft, damit Japan Druck ausübt auf Australien, damit Australien dann Argentinien auffordert, Einfluss zu nehmen auf wen auch immer, damit derjenige dann wiederum nach Gaza reisen und den Jungen freilassen möge? Was also sollen diese Umwege, warum also versucht Israel, seine Problem immer nur dort lösen zu wollen, wo sie gar nicht existieren, und jegliche Lösung dort zu verweigern, wo sie real vorhanden sind?

    Noch einmal die Frage: Wenn Israel diesen Jungen tatsächlich frei haben will, dann geschieht das ganz gewiss nicht durch Jammern und Klagen, sondern allenfalls durch Verhandlungen mit der Hamas.
    Also, was hält Israel jetzt konkret davon ab, mit der Hamas in direkte Verhandlungen einzutreten?

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